Okay, dann auch mal meine Meinung zu Two Worlds
Installation
Ich hab's über Steam gekauft, deshalb viel die Patcherei bei mir weg. Ärgerlicherweise ist er mit der Sprache am Anfang durcheinander gekommen, so dass überall bei mir "TranslationString" stand anstatt sinnvollem Text. Nach einer Reinigung des Steamcaches lief das aber. Erheblich ärgerlicher ist die Verwendung des VHC1-Codecs im Spiel, für den man Vista oder die Media Player 11 für XP braucht. Zumal das Spiel die HD-fähigkeiten des Codecs nicht mal ansatzweise ausnutzt. Die Videos sind zum größten Teil in Spielegrafik gehalten und mit niedriger Auflösung aufgenommen. Bah! Ähnliches gilt für die Verwendung der Ageia-Physik-Engine. Hier können Treiberversionen schnell kollidieren, Two Worlds quittiert dies mit einem wortlosen Absturz. Ebenfalls Bah. Deshalb gibt es für die Steaminstallation nur Note 4,. Ohne Fachkenntnis ist Two Worlds so nicht installierbar.
Grafik: Das wichtigste zuerst: Two Worlds hält nicht mal ansatzweise das ein, was die Trailer versprochen haben. Die Texturen wirken matschig, die Fernsicht ist (verglichen mit Oblivion) ein Witz, Objekte (vor allem Pflanzen) poppen meist erst kurz vor der Figur auf. Die Modelle der Charaktere wirken sehr altbacken, gerade die Gesichter sind, verglichen mit den Maßstäben, die Oblivion oder auch die Source-Engine gesetzt haben, ein schlechter Scherz. Zudem wirken die Animationen hakelig. Die Lichteffekte und Shader nicht solide, aber nicht überragend. Die Tages- und Nachtwechsel wirken optisch gelungen. Die Landschaften wirken recht schön gestaltet und weniger genersisch als in Oblivion. Höhlensysteme wirken wirklich natürlich, und nicht wie aus Modulen zusammengesetzt. Für die Grafik und Landschaftsgestaltung gibt es deshalb eine 3. Das Design allein wäre eine 2, aber die technische Umsetzung ist maximal eine 4.
Sound: Die Soundeffekte sind üblicher Durchschnitt. 3D-Effekte werden zwar unterstützt, aber ich konnte nicht wirklich nachvollziehen, das dies tatsächlich auch verwendet wird. Die Musik ist schön komponiert und fügt sich stimmig ins Spiel ein. Für Sound und Musik gibt es deshalb eine 2-.
Bedienbarkeit/System: Das Regelsystem von Two Worlds wirkt durchdacht und ist leicht zu verstehen. Die Charakterentwicklung ist flexibel, die Spezialfähigkeiten wirken abwechselungsreich. Das Inventar ist übersichtlich, die Bedienung desselben intuitiv. Die Einblendung von Vergleichswerten von Waffen und Rüstungen ist vorbildlich. Die Möglichkeit, gleichartige Waffen und Rüstungen zu kombinieren ist zwar unrealistisch, aber spielerisch sinnvoll und motivierend zu anhaltendem Sammeln.
Die Steuerung wirkt etwas schwammig, ist aber nicht wesentlich schlechter als bei der Konkurrenz. Die Steuerung des Reittiers ist etwas merkwürdig, aber brauchbar (man steuert es halt nicht direkt so wie den eigenen Charakter sondern dirigiert es. Erinnert mich eher an die Steuerung eines typischen Autorennspiels...), wenn man sie einmal kapiert hat. Der Kampf von Pferd aus ist mal etwas neues, aufgrund der für diese Aktionen missglückten Kamerasteuerung aber eher Glückssache.
Für System und Steuerung gibt es von mir insgesamt eine 2.
Balancing: Die Gegner sind entweder viel zu schwer oder viel zu leicht. So etwas wie eine Gegner-KI scheint nicht vorhanden zu sein. Gegnergruppen sind kaum zu besiegen, Einzelgegner lassen sich aufgrund von deren Dummheit fast immer austricksen. Insgesamt gibt es hier eine 4- von mir.
Story: Ich habe bisher noch nicht so viel gesehen, die meisten Quests wirken aber dem Standard entsprechend. Die Bewertung spare ich mir hier.
Fazit: Two Worlds bekäme von mir eine 3+. Ich habe es für knapp 7 Euro gekauft, und diesen Preis ist es auf jeden Fall wert. Den Vollpreis würde ich dafür nicht bezahlen (so ca. 20 Euro wäre meine absolute Schmerzgrenze), dafür hat das Spiel zu viele Macken und ist technisch zu schwach. Spielerisch gefällt es mir besser als The Witcher, aber nicht so gut wie Oblivion. Technisch kann es mit beiden Konkurrenten nicht mithalten.