Genesis - Am Anfang war der Gedanke...
Zu Beginn einer Kampagne habe ich eine Idee oder mehre wie...
- Ich würde gerne mal eine Intrige um zwei mächtige Drachen spinnen
- Ich würde gerne mal ein Szenario leiten, wo alle Spielercharaktere magisch aktiv sind, in einer mundanen Welt
- Ich würde gerne mal was episches aufziehen
... und dann denke ich nach ob ich ein bestehendes Setting/System übernehmen kann und wenn nicht, mit welchen Anpassungen ich arbeiten muss. Wenn kein Setting im entferntesten passen mag, dann nehm ich ein universales.
Wenn es ein universales sein soll/muss, dann wäge ich ab ob ich Fate, D20 oder Gurps nehme, was aber für die eigentliche Kampagne kaum Auswirkung hat.
Ich nehm mal den Fall, dass ich alle drei Ideen verwirklichen möchte, mir aber nichts einfällt wo das sein könnte (in diesem Fall würde sich ED anbieten, mit einigen Änderungen)
Die Schöpfung
Am Anfang erschuf ich Himmel und Erde und da es finster war auf dieser Erde erschuf ich auch einen grell leuchtenen Körper.
Dann füge ich noch soviel Wasser hinzu, dass sich eine beliebige Anzahl von Meeren und Erdteilen ergibt, doch da ich ein Fan von Ebbe und Flut bin, füg ich noch einen Trapanten hinzu.
Nachdem die Distanz zwischen Sonne und Erde so gewählt wurde, dass konstantes Leben auf jener (also der Erde) möglich ist, wird diese mit typischen Erdenbewohnern gefüllt, etwas, was ich von meinen göttlichen Kollegen abgeschaut habe... der hat schon mehre Millionen Jahre Erfahrung dadrin, kann also nicht so verkehrt sein.
Da ich aber Drachen haben möchte, müssen diese natürlich auch rein. Mächtige Drachen könnte bedeuten, dass es auch nicht ganz so mächtige Drachen gibt und so füg ich auch ein paar Drachengefolglinge hinzu.
Der Grundsatz des epischen ist beinahe immer, der Kampf Gut gegen Böse, doch der Gedanke an einen guten Drachen missfällt mit, also werden die beiden Gegner zwei mehr oder minder böse Exemplare ihrer Gattung.
Ein wenig noch aus der Fabelwesenwundertüte drauf und die generische Welt nimmt langsam Formen an.
Nun der Punkt magische Chars in einer mundanen Welt.... so mundan, dass es Drachen, Einhörner und vielleicht Feen gibt. Im Hinterkopf sollte ich dran denken, den Menschen irgendwas wehrhaftes mitzugeben, damit sie nicht zu sehr die Spielbälle der Anderen sind, obwohl...
Zu diesem Zeitpunkt definiere ich diese magischen Chars die "Kinder" der großen mächtigen Drachen sind, halte diese Information aber noch zurück, für eine mögliche Wendung in der Kampagne.
Damit habe ich im groben alles was ich brauche was sie Schöpfung angeht.
Der Plan
Nun da ich eine ungefähre Vorstellung habe, wie alles aussieht und ich weiss, was ich will (Intrige, magische Chars und episch) muss ich schauen, was das überhaupt aussagt und welche Folgen dass überhaupt hat. Man könnte auch sagen, ich überleg mir nun welche Abenteuer möglich sind vor diesem Hintergrund und welche Lokalitäten und Persönlichkeiten ich brauch.
Nun geh ich von Innen nach Aussen und starte bei den Charakteren. Jene brauchen eine Heimat und einen Ort wo sie gerade sind.
Dann brauch ich eine Umwelt, die auf diese Exoten reagiert (werden sie verehrt, gefürchtetet oder gehasst?) und plane so ein wenig den bisherigen Verlauf und die Agenda, welche ich den Spielern sagen kann.
Da ich nicht genau weis, wie die Spieler mit der Situation umgehen (werden sie ihre Kräfte verheimlichen oder offen anwenden?) plane ich hier nicht unnötig in die Zukunft, sondern warte da erstmal die ersten Aktionen ab.
Intrigierende Drachen und epische Entwicklung, klingt in meinen Ohren nach zwei Großmächte der Menschen, welche einen Erdteil in einen Krieg stürzen, weil im Hintergrund zwei Reptilien ihre Fäden ziehen.
Warum die Drachen das machen? Keine Ahnung, aber zu diesem Zeitpunkt ist diese Information eh niemanden bekannt ausser den beiden, also belasse ich es dabei, dass der Krieg etwas damit zu tun haben wird.
Mit diesen Informationen geh ich dann an die Spieler:
In einer Welt, unserer Erde recht ähnlich, doch im Detail etwas anders. Es ist die Zeit von Rittern und Adligen Volk, aber auch das Zeitalter der fantastischen Wesenheiten jener Epoche.
Ihr werdet Menschen aus einem kleinen Dorf Einhornlingen spielen, welches in die Klauen eines Krieges geraten ist, wodurch einige von euch Bruderlos, Obdachlos oder schlimmeres wurden. Doch das schlimmste könnte durch das Eingreifen des Dorfpatrons, dem Einhorn des Waldes, verhindert werden. Die Nächte darauf hattet ihr einige merkwürdige Träume und es kam euch so vor, als ob man euch Fessel abgenommen hätte, die euch vorher behinderten.
Einer von euch hatte vier Tage nach dem Überfall mit ansehen müssen, wie ein Jugendlicher in einer Häuserruine gestiegen ist um nach brauchbaren ausschau zu halten, als die Ruine unter der Last der Zerstörung nachgab und den Jungen unter sich begrub. Instinktiv hast du versucht die Mauerreste mit blossen Händen zu beseitigen, doch zu schwer war die Last, zu schwach dein Körper. Gerade als du aufgeben wolltest machte es Klick und die Last, welche den Jungen zu zerquetschen drohte wurde wie mit einen Wink zur Seite geschlagen.
Als ein anderer zu dem Jungen rannte um nach seinen Verletzungen zu sehen, könnten einige die weisslich schimmernden Hände sehen, welche die Wunden des Jungen zu schliessen vermochten...
Irgendwas stimmt hier nicht... irgendwas stimmt mit euch nicht...