Autor Thema: Warum ist SciFi (Space Opera) Rollenspiel in Deutschland eigentlich erfolglos?  (Gelesen 91581 mal)

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Offline Finarfin

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@ Feuersänger
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und es kracht, rummst und zischt im All;
Naja, die Geräusche entstehen ja generell, nur kommen sie normalerweise nicht bis zum nächsten Schiff. Aber sie sind da (und gerade in Filmen sind die Soundeffekte immer anders als die echten Geräusche, auch bei „realistischen“ Filmen).


Offline Khouni

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Mal eine kleine Zwischenfrage:
Wäre ein Sonnensystem möglich, in dem alle Planeten nur die Größe unseres Mondes und auch nur einen dem der Erde zum Mond entsprechenden Abstand zueinander haben?

Eulenspiegel

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@ Khouni
Planeten nur mit der Größe unseres Mondes wären möglich.

Aber das mit dem Abstand wäre so nicht möglich. Was man natürlich machen kann: Man spielt nicht in einem Sonnensystem, sondern um einen Gasplaneten: Das heißt, die Zivilisation hat sich zum Beispiel auf den Monden von Saturn entwickelt und reist munter von einem Saturnmond zum nächsten Saturnmond. - Und das gesamte Rollenspielsetting besteht nur aus Saturnmonden.

Disclaimer:
Das beantwortet jetzt natürlich nur die Frage, wie realistisch so etwas ist. Jeder Spielgruppe ist es natürlich freigestellt, sich auch ein unrealistisches Sonnensystem zu basteln und in diesem unrealistischen Sonnensystem zu spielen. (Mir würde das keinen Spaß machen. - Aber wenn die Gruppe daran Spaß hat, reicht das ja aus.)

Offline Falcon

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ich kann mir gut vorstellen, daß sich die Planeten bei der Nähe gegenseitig aus der Bahn werfen aber "prinzipiell" spricht eigentlich nichts dagegen. Hängt halt von der Konstellation zueinander ab (und der Anzahl, Dichte usw natürlich).

"ähnlich" aufgebaut ist ja auch der Asteroidengürtel (mit dem schönen Namen "Asteroidengürtel"  ::) ).
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Offline Feuersänger

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Wenn man's realistisch halten will, braucht man halt mindestens einen fetten Gasriesen im Sonnensystem, der die ganzen fiesen Asteroiden einfangen muss, damit diese nicht die anderen Planeten zu Klump bombardieren.
Dann, wenn wir von einem Sonnensystem reden, in dem sich selber Leben entwickelt haben soll, so ist das eigentlich nur in einem Einzelsystem der Spektralklasse G möglich - also mit einem Stern ähnlich unserer Sonne. Bei deutlich schwächeren Sternen wäre die Lebenszone so nahe am Stern dran, dass der Planet rotationsgebunden wäre, also immer die gleiche Seite zur Sonne zeigt (siehe Merkur). Ein deutlich hellerer Stern hingegen hätte eine viel zu kurze Lebensdauer (paar Millionen Jahre statt mehere Milliarden), als dass sich auf einem Planeten Leben entwickeln könnte. Freilich könnte eine FTL-Zivilisation von außerhalb ein solches Sonnensystem besiedeln.
Dann hat der Lesch mal sowas gesagt, dass Mehrfachsysteme (Binär und drüber) keine Planeten haben können, oder sich dort kein Leben entwickeln kann, genau weiss ich es nicht mehr, aber darauf liefs hinaus.
Außerdem braucht ein bewohnbarer Planet einen Mond, um die Eigenrotation und das Wetter zu moderieren. Ohne Mond hätten wir auf der Erde viel kürzere Tage und ununterbrochene Stürme von 200kmh und drüber. Wäre ungemütlich.
« Letzte Änderung: 18.08.2008 | 19:59 von Feuersänger »
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Zitat von: ErikErikson
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Ein

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Das reicht mir ein Handwedeln per Wochendendreise-Abschätzung nicht mehr.
Genauso wenig aber theoretische Reisegeschwindigkeit und Distanz zwischen den Orten. Einer der größten Faktoren bei der Bewegung von Truppen ist die Zeit zur Mobilmachung. Wenn der Feind schon losgezogen ist, muss man entsprechend signifikant näher sein, um noch rechtzeitig vor ihm anzukommen. Aber solche Faktoren habe ich in noch keinem Rollenspiel, egal wie hartwurstig gesehen, noch nicht einmal in der Theorie. Sicherlich auch weil es kein Regelfall ist, der von zu vielen Umständen abhängt, so dass die Bewertung sehr schwierig wird und noch nicht einmal zur Geschichte beiträgt.

Zitat
Wäre ungemütlich.
Es ist recht unwissenschaftlich, zu denken, man kann die Situation im Solsystem 1:1 auf andere Systeme übertragen. Denn wir verlassen hier den Bereich der fundierten Wissenschaft und bewegen uns hier allein auf dem Pfad der Spekulation. ;)

Offline Feuersänger

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Offline Haukrinn

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Richtig. Aber nur weil einige eingefleischte Biologen glauben, Leben müsse sich überall wie auf der Erde entwickeln, heißt das noch lange nicht, dass dem wirklich so ist. Die Exobiologie hat schon recht gute Hinweise darauf gefunden, das Leben zumindest unter den widrigsten Umständen überdauern kann (herrje, selbst die Biologie findet sowas in terrestrischen Flora und Fauna); warum sollte es sich also nicht sogar reproduzieren können? Und was ist, wenn extrasolares Leben völlig anderen, aber physikalisch immer noch korrekten Prinzipien gehorcht?
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@feuersänger
Das,was Haukrinn sagt und nein, aus der Rotationsbindung kann man nicht eindeutig die Möglichkeit von Leben ausschließen. Obwohl es nach unserem derzeitigen Wissensstand relativ unwahrscheinlich ist, dass Leben z.B. auf der Venus Leben existiert, wurde das bisher noch überhaupt nicht belegt. Es ist momentan einfach nicht überprüfbar. Und damit ist es einfach nur Spekulation. Im besten Fall wäre es eine Hypothese, aber selbst dafür sind unsere Erkenntnisse in Exobiologie ziemlich mager.

Offline Falcon

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Ein schrieb: 
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Aber solche Faktoren habe ich in noch keinem Rollenspiel, egal wie hartwurstig gesehen, noch nicht einmal in der Theorie. Sicherlich auch weil es kein Regelfall ist, der von zu vielen Umständen abhängt, so dass die Bewertung sehr schwierig wird und noch nicht einmal zur Geschichte beiträgt.
Deswegen soll es ja einfach sein ;)
Das es nichts zur Geschichte beiträgt sehe ich anders, frag' da gerade mal die ARSler.
Mich stört nicht, daß es in Sci-Fi Settings nicht komplex genug ist, sondern, daß die essentiellsten Dinge häufig nicht einmal in den Regeln angeboten werden.
Oder Anders: Sci-Fi stellt völlig andere Anforderungen an Regeln als Fantasy. Ich hab keinen Bock mehr Sci-Fi mit Fantasyregelwerken spielen zu müssen.
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Offline Finarfin

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Was fehlt denn in den SciFi-Regeln?

Gerade bei Traveller ist doch 'ne Menge dabei:
Raumfahrtregeln interplaneter und -stellar: Check
Raumschiffkonstruktion: Check
Kampfregeln personen-, fahrzeug- und Raumschiffbezogen? Check
Cyberware: mager, aber Check (ist halt kein Shadowrun)
Computer und Hacking: Check
Weltenbau (halbwegs glaubwürdig): Check (nur manchmal muss man nachwürfeln, wenn völliger Quatsch rauskommt).
Wirtschaftsimulation (einfach umsetzbar): Check (und kompatibel mit den Schiffspreisen)
Nanotech: No Check (könnte man aber unter Cyberware fassen, da dort nur auf Effekte und nicht auf Wirkungsweisen eingegangen wird).

Ein

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@falcon
Ich nehme meinen letzten Teilsatz zurück und ersetze ihn durch: "Aufgrund der nicht reduzierbaren Komplexität bin ich in solchen Fällen für einen SL-Entscheidung, denn aus irgendeinem Grund gibt es ihn."

Offline Feuersänger

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Ich kenne nun nicht die ganzen Traveller-Regeln, ich hab nur Fire, Fusion & Steel, weil es mir als brauchbar für Hard-SF Technologien angeboten wurde. Ich schmökere also darin rum, weiß erst nicht so recht, was ich davon halten soll, und mache dann die Probe aufs Exempel: ich rechne die Eigenschaften des STL-Antriebes (HEPlaR) nach. Ergebnis: das ist kein "hocheffizienter Plasmaantrieb", es ist ein verficktes Perpetuum Mobile. Ich hatte das irgendwo aufgeschrieben, aber finde jetzt meine Notizen nicht mehr. Jedenfalls läuft es ungefähr darauf hinaus, dass bei den angeblichen Schub- und Treibstoffverbrauchswerten die Schubleistung des Triebwerks ungefähr 4000 mal höher ist als die angegebene Eingangsleistung. Oder umgekehrt, wenn man Eingangsleistung und Treibstoffverbrauch in Einklang bringt, dürfte der Schub nur 1/20 so hoch sein wie angegeben.
Seit ich das festgestellt habe, hat sich Traveller für mich in Bezug auf Hard SF erledigt.
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Seit ich das festgestellt habe, hat sich Traveller für mich in Bezug auf Hard SF erledigt.

Nun ja, den älteren Kram kenne ich nicht so gut, ich bezog mich auf das aktuelle Regelwerk von Mongoose Publishing.

Zu welchem Regelwerk gehört Fire, Fusion & Steel? Classic Traveller, Megatraveller, Traveller the new Era, GURPS Traveller, Mark Millers Traveller oder Mongoose Traveller? Da jeweils unterschiedliche Regelwerke verwendet werden, z.T. abweichende Hintergründe zugrundeliegen und v.a. verschiedene Designer und Verlage an den verschiedenen Ausgaben gearbeitet haben, sind z.T. die Unterschiede so groß wie zwischen DSA und D&D.

Aber ein Nachrechnen von Energieleistungen ist bei MGT (Mongoose Traveller) soweit nicht vorgesehen und v.a. kaum möglich.

Ich sehe gerade: Fire, Fusion & Steel gehört zu New Era, das kenne ich fast gar nicht, hat aber regeltechnisch nichts mit MGT zu tun (welches zumindest regeltechnisch auf Classic und Megatraveller aufbaut).
« Letzte Änderung: 19.08.2008 | 13:29 von Finarfin »

Offline Chaosdada

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Bei deutlich schwächeren Sternen wäre die Lebenszone so nahe am Stern dran, dass der Planet rotationsgebunden wäre, also immer die gleiche Seite zur Sonne zeigt (siehe Merkur)
Man hat übrigens herausgefunden (also ausgerechnet), dass es bei einer solchen Konstellation durchaus eine sehr lebensfreundliche Klimazone geben kann, das also keineswegs ein Ausschlusskirterium ist.
Und es kann sich auch Leben auf Monden entwickeln.

Offline Falcon

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das aktuelle Mongoose Traveller kenne ich tatsächlich noch nicht. Wäre cool wenn solche Regeln spielbar(das kann man nicht oft genug betonen) alle drin wären.
Leider finde ich Traveller ziemlich öde und langweilig, ausserdem gibts keine vernünftige CoreStory (oder bei Mongoose schon)?

die alten Travellersachen waren mir alle zu komplex.
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Offline Khouni

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Um noch einmal darauf zurückzukommen:

Ich habe nun einen Gasriesen, um welchen sich ein Gürtel aus Monden zieht, die sich nicht oder nur selten gegenseitig aus den Bahnen werfen. Ein halbwegs stabiles System also.  Sagen wir, mit Reisezeiten entsprechend einer Reise von unserer Erde zum Mond. Wie wäre es da mit dem Leben, wenn die Monde unserem Mond von der Größe her entsprächen. Vielleicht mit einer höheren Dichte, so dass eine erdähnlichere Schwerkraft auftritt (korrigiert mich, sollte ich Unfug quasseln). Und wie wäre es mit Wasser? Gibt es eigentlich auf unserem Mond Seen?

Und wie war das bei den Körpern, die immer die gleiche Seite zur Sonne zeigen? Ist doch klar, dass da ein Streifen sein muss, der weder kalt noch warm wäre. Außerdem, sollte sich auf einem solchen Streifen Leben entwickelt, würde es nicht so lange dauern, bis es sich, dank der Evolution, auch auf die anderen Teile des Körpers ausbreiten würde. Auf dem heißen Teil dann vielleicht in Tunneln oder so?

Gut, ich habe keine Naturwissenschaft studiert und in der Schule beschäftigte man sich nicht damit, von daher kann ich wirklich nicht mitreden. Leider. Und für Laien gibt es wohl auch keine verständliche Literatur, oder?
« Letzte Änderung: 19.08.2008 | 15:27 von Khouni »

Eulenspiegel

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Wie wäre es da mit dem Leben, wenn die Monde unserem Mond von der Größe her entsprächen. Vielleicht mit einer höheren Dichte, so dass eine erdähnlichere Schwerkraft auftritt (korrigiert mich, sollte ich Unfug quasseln). Und wie wäre es mit Wasser? Gibt es eigentlich auf unserem Mond Seen?
1) Bei höherer Dichte ist die Frage, wie das Material entstanden ist.
Wenn ein Himmelskörper zu großen Teilen aus schweren Elementen besteht, dann deutet das auf folgendes hin: Entweder ist der Himmelskörper künstlich erschaffen oder es spielt in einem sehr alten Universum. (Der Himmelskörper ist sehr spät entstanden. - Also aus unserer heutigen Zeit weit in der Zukunft)

Unserer Erdkern besteht zu großen Teilen aus Eisen und Nickel. Der Kern deines Mondes müsste also aus noch schwereren Elementen aufgebaut sein. (Und ich denke mal, dass du keinen radioaktiven Erdkern haben möchtest.)
Was sich da anbietet, ist ein Kern aus Gold oder Wolfram: Beide haben ca. die 2,5 fache Dichte von Eisen und Nickel.

Noch besser sind Osmium und Iridium: Diese haben sogar die dreifache Dichte von Eisen und Nickel.

Einfach mal die Gravitation ausrechnen. Ich bin jetzt zu faul, das selber zu tun. Aber die Formeln dazu sind folgende:
a) Erstmal die Dichte (die meistens in g/cm³ angegeben ist) in SI umwandeln. Das heißt in kg/m³ umwandeln:
SI Dichte = 1000* angegebene Dichte

b) Den Radius des Mondes auch in Metern und nicht in Kilometern angeben.

c) Die Masse des Mondes bestimmen:
Mondmasse = Volumen*Dichte = 4/3 *Pi *r³ * Dichte = 4* r³ * Dichte

d) Die Gravitation auf der Oberfläche ausrechnen:
gamma = 6,67 * 10-11

Gravitation = gamma *Mondmasse /r² = (4/3*Pi) *gamma *r* Dichte

Das gibt die Fallbeschleunigung in m/s² an. Wenn du das in Gravo umrechnen willst, musst du das ganze noch durch 10 Teilen. (1 Gravo entspricht der Erdanziehungskraft auf der Erde.)

2) Auf dem Mond gibt es Eis an den Polkappen. Dazu muss man jedoch zwei Bemerkungen machen:
a) Wasser in flüssiger Form würde auf dem Mond wegen der geringen Schwerkraft "sofort" entweichen. (Mit "sofort" meine ich einige 1000 Jahre. Aber das ist in kosmischen Maßstäben ja sofort.)
b) Das Eis, dass man an den Polarregionen gefunden hat, stammt sehr wahrscheinlich nicht vom Mond selber, sondern stammt vom Kometenabstürzen. (Es sind auch an anderen Stellen Kometen mit Eis abgestürzt. Als diese Regionen jedoch von der Sonne bestrahlt wurden, ist das Wasser verdunstet und in den Weltraum entwichen. - Nur das Eis an den Polarregionen ist noch vorhanden, da hier in den Kratern niemals die Sonne hineinscheint.)

Diese Wasserarmut auf dem Mond ist aber auf die geringe Schwerkraft zurückzuführen. Wenn du einen Mond mit höherer Schwerkraft hast, spricht auch nichts gegen Wasser.

3) Seen gibt es auf unserem Mond demzufolge nicht.

4) Dafür herrscht aufgrund der starken Gezeitenkräfte sehr wahrscheinlich viel vulkanische Aktivität bei deinen Gasriesenmonden vor.

Zitat
Und wie war das bei den Körpern, die immer die gleiche Seite zur Sonne zeigen? Ist doch klar, dass da ein Streifen sein muss, der weder kalt noch warm wäre.
Ja, allerdings wird vermutet, dass dort extrem starke (orkanartige) Winde herrschen, die die ganze Zeit von der Nachtseite zur Tagesseite wehen. (Weil es auf der Tagesseite extrem heiß ist, steigt die warme Luft nach oben. Dadurch entsteht am Boden ein Unterdruck, durch den die Luft von der Nachtseite nachweht.)

Offline Chaosdada

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Ja, allerdings wird vermutet, dass dort extrem starke (orkanartige) Winde herrschen, die die ganze Zeit von der Nachtseite zur Tagesseite wehen.
Wie schon gesagt, hat man das mit den rotationsgebundenen Planeten durchgerechnet (eben weil man sie bisher einfach als ungeeignet vermutet hatte, es aber die Suchkriterien sehr erweitern würde, wenn man entsprechende Sterne einschließen könnte) und festgestellt, dass es einen Streifen ansehnlicher Breite geben kann, der hervorragend für Leben geeignet ist. Also schön warm, feucht und ohne extreme Winde.

Offline Khouni

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Wie schon gesagt, hat man das mit den rotationsgebundenen Planeten durchgerechnet (eben weil man sie bisher einfach als ungeeignet vermutet hatte, es aber die Suchkriterien sehr erweitern würde, wenn man entsprechende Sterne einschließen könnte) und festgestellt, dass es einen Streifen ansehnlicher Breite geben kann, der hervorragend für Leben geeignet ist. Also schön warm, feucht und ohne extreme Winde.

Und Leben in Höhlen wäre doch auch gut möglich, oder?

Ein

  • Gast
Oder unter Eis.

Für den Temperaturhaushalt spielen viele Faktoren eine Rolle: Atmosphäre, Zusammensetzung (Meere), Rotation, Wechselwirkung mit anderen Himmelskörpern, Tektonik und Vulkanismus.

Das härteste, was man bisher an "höherem" Leben auf der Erde gefunden hat, sind Würmer, die in der Tiefsee neben Schloten leben. Das Wasser ist dort 80° heiß und der Druck ist fast 300bar.

Dann gibt es noch Mücken in der Antarktis, deren Larven ziemlich robust sind und sowohl Austrocknen als auch lebendiges Einfrieren überleben.

Offline Waldviech

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Klar, warum nicht ? Oder der als recht wahrscheinlich gewertete Klassiker: Leben in Ozeanen unter einer fetten Eisschicht ! Wenn man nun noch davon ausgeht, daß man eigentlich nur ein paar Monde mit natürlichem Leben braucht, auf der sich die raumfahrende Zivilisation entwickelt hat....ergäbe das, wenn man die Monde der Gasriesen unseres Sonnensystems zurate zieht eine Masse von 163 "Planeten" - da sind natürlich auch reichlich kleine Bröckchen drunter, aber selbst wenn man nur die großen "Hauptmonde" mit Leben bedenkt, ist das schon reichlich viel Platz für eine pfundige Spaceopera...

Edit: Der Ein war schneller, sagt aber das selbe wie ich :)
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Offline Chaosdada

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Klar, warum nicht ? Oder der als recht wahrscheinlich gewertete Klassiker: Leben in Ozeanen unter einer fetten Eisschicht !
Da fällt mir ein, dass es sogar ernsthafte Vermutungen gab, dass es im Jupitermond Europa leben geben könnte.
Die Oberfläche ist gefroren, aber im Inneren vermutet man flüssiges Wasser, dass durch Gravitationskräfte aufgewärmt wird.

Offline Waldviech

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Die gab es nicht nur, die gibt es immer noch. Bislang konnte da zwar noch nichts nachgewiesen werden, aber man plant wohl eine Sonde, die durchs Eis kommen soll und nachschauen kann. Für wahrscheinlich wird es immer noch gehalten....man darf gespannt sein.... ;)
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Offline Khouni

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Danke für die Auskunft und für die Hilfe, Leute :) Jetzt weiß ich, um was ich mein nächstes Setting herumbauen kann  :D

Fehlt nur eine interessante Spezies, die man zu spielen ha. Menschen werden sich da wohl sicher nicht entwickeln.