Personality Traits, Ideals, Bonds und Flaws in D&D 5E sind eine tolle Idee. Bis zu dem Zeitpunkt wo man sich dann eine der offiziellen Kampagnen schnappt, die dir dann sagt: "Ist mir egal wer dein Charakter ist, hier ist der EPISCHE PLOT*" (und ja, Comic Sans ist Absicht).
D&D-Abenteuer drehen sich gerade in den neueren Editionen kaum bis gar nicht um die Charaktere als fiktive Figuren oder um deren persönliche Agenda. In der Regel hat NSC A was böses ausgeheckt, und NSC B trägt den SC auf, sich darum zu kümmern. Dadurch wird halt ein ziemlich enger Rahmen gesteckt, in dem man dann gerne noch versuchen kann seine Rolle zu spielen und die Persönlichkeit des eigenen Charakters zum Ausdruck zu bringen.
Ganz grundsätzlich war ich seinerzeit von Sozialkampf-Mechaniken in den Indie-Spielen der Nuller-Jahre ziemlich geflasht, weil ich sowas noch nicht kannte und irgendwie neu und aufregend fand (Burning Wheel!). Inzwischen bin ich an dem Punkt wo ich sowas für ziemlich überflüssig halte.
Aber um zur Ursprungsfrage zurückzukehren - natürlich ist D&D ein Rollenspiel, und zwar in allen Editionen. In seiner aktuellen Ausprägung finde ich es auch insgesamt durchaus gelungen, nur dass ich die offiziellen WotC-Abenteuer insgesamt im Spektrum zwischen grauenhaft und mittelmäßig einordne - bezogen auf meine die Spielpräferenzen, die sich bei mir im Lauf der Zeit herauskristallisiert haben.
*Und der ist noch nichtmal besonders interessant, dafür aber durchgeplant von Stufe 1 bis 15.