...ich stelle Kampf und Beziehungen auf eine Stufe!
Gibt es da einen Unterschied?
Für mich schon. Da liegen IMHO sogar Welten zwischen.
Gut, dann betrachte ich das mal.
Im Kampf hängt der Erfolg von Begabung (Attributen) und Erfahrung/Training sowie ein Quentchen Glück ab.
Im Kampf versucht man sich in eine günstige Position zu begeben und den Gegner mit taktischen Manövern und gezielten Aktionen zur Strecke zu bringen.
Im Kampf ist ein zweiter Durchgang selten möglich. Hat man einmal richtig verloren, war es das, sofern der Gegner nicht gnädig ist.
Im Zwischenmenschlichen sieht es genauso aus.
Der Erfolg hängt von Begabung (Attributen) und Erfahrung/Training sowie ein Quentchen Glück ab.
Man versucht sich in eine günstige Position zu begeben und den Gegner mit taktischen Manövern und gezielten Aktionen zur Strecke zu bringen.
Ein zweiter Durchgang ist selten möglich. Hat man einmal richtig verloren, war es das, sofern der Gegner nicht gnädig ist.
(Oder hat man schon gesehen, dass jemand der einen totalen Korb bekommen hat, hinterher bei der Frau noch landen konnte [sofern sie nicht gnädig ist], oder jemand der den König beleidigte, danach noch viel zu melden hatte, etc. pp.)
Im Rollenspiel sieht es natürlich ein wenig anders aus... (Warum eigentlich).
Der Kampf wird durch Entscheidungen (ich mach dies und bewege mich dahin) und Würfelglück entschieden. (Speziell bei D&D)
Die Beziehungstasks werden durch Entscheidungen (ich sage dies und verhalte mich so) und Interpretation entschieden.
oder
Die Beziehungstasks werden durch Entscheidungen (ich sage dies und verhalte mich so) und Würfelglück entschieden.
Jetzt kann man darüber sprechen was der Unterschied zwischen Würfeln und SL-Interpretation ist, bzw. wo da Vor- und Nachteile entstehen.
Ich würde da sagen: Das hängt eindeutig vom Spielleiter ab.
Als mögliche Nachteile sehe ich aber, dass bei Spielleiterinterpretation ein Spieler, der selbst in dem betreffenden Bereich unbegabt ist, kaum einen begabten Charakter spielen kann, einfach, weil er das, was der Charakter können sollte, nicht beherrscht. Die Spielleiterinterpretation wird da niemals so positiv ausfallen, als würde ein in diesem Bereich begabter Spieler mit dem gleichen Charakter agieren.
Als liebstes Beispiel bringe ich da das Flirten und Verführen. Da schicke ich den Nerd Oswald und die schicke Sabine ins Feld. Spielleiter Klaus wird immer unwillkürlich Sabine bevorteilen auch wenn beide den gleichen Charakter spielen. Wenn SpL Klaus ein fähiger Spielleiter ist, dann wird er versuchen Oswalds Unfähigkeiten im Ausspielen des Verführungsversuches zu kompensieren. Meine Behauptung: Das gelingt niemals vollständig.
Die schicke Sabine wird immer den Vorteil haben.
Das gleiche würde übrigens im Kampf passieren, wenn wir den Karate-Axel und die schicke (aber pazifistisch eingestellte) Sabine hinsetzen. Da kann Karate-Axel mit seinem Fachwissen prahlen und in Zeitlupe berichten, wie er den doofen Oswald (äh Ork!) verhaut. Sabine wird sagen "ich hau dann auch mal drauf" und der Spielleiter wird wahrscheinlich entweder Karate-Axel die Axel-Schau prämieren oder aber Sabine bevorzugen (weil er verknallt ist). Beides wäre aber ungerecht.
Ganz blöd wird es, wenn man beide Methoden mischt. Kampf würfeln und Zwischenmenschliches interpretieren. Denn dann wird die schöne Sabine sich Powergamer-Paul zum Charaktererschaffen einladen, den Mörder-Kämpfer machen und zwischenmenschlich durch ihre Spielerischen Begabungen punkten. Dann fühlen sich Oswald und Axel voll verarscht. Zu Recht!
Kampfgewürfel und zwischenmenschliche Interpretation funktioniert nur in einer Konstellation: Wenn die Spieler in diesen Kategorien in etwa gleiche Begabungen vorweisen können. Der Spielleiter wird kleine Unterschiede locker kompensieren. Sobald aber große Lücken klaffen, ist es vorbei mit der Fairness...
Das ganze soll nicht bedeuten, dass Thalamus jetzt seine Art zu spielen oder zu leiten ändern muss. Wenn er gute Erfahrungen gemacht hat, soll er bitte dabei bleiben, was er macht. Denn es kann ja durchaus klappen. Vielleicht hat er nur Oswalds oder nur Axels dabei. Ich würde ihm wünschen er hätte nur Sabines dabei...
Zurück zum Thema:
D&D ist kein Rollenspiel!
Denn es gibt gar kein Rollenspiel!
PS: Jegliche in diesem Text referenzierten Sabinen sind frei erfunden und JEGLICHE zufaellige Aehnlichkeit mit noch lebenden oder schon Toten Sabines des oeffentlichen Lebens, Privatpersonen oder Leonie ist REIN ZUFAELLIG und NICHT beabsichtigt.
oder doch?