Da war auch nicht die ganze Zeit so. Aber es gab ehrlich gesagt zwischendurch so Tage, da waren wir, nunja, "powerleveln". Wir hatten so eine ungefähre Ahnung, was in den Endschlachten auf uns zukam. Der Feind richtete sich weder nach unserem Tempo noch nach unseren Fähigkeiten -- es war sozusagen wie in einem richtigen Krieg, da fragt der Iwan auch nicht freundlich nach, ob ein Bataillon T34 an diesem Frontabschnitt genehm wäre. Langer Rede kurzer Sinn, wir mussten unsere Level vollkriegen, wenn nicht das gleiche mit unseren Ärschen passieren sollte.
Da liegt für mich eine der großen Schwächen von D&D und damit einer der "Balancing"-Gründe derentwegen ich das nicht mehr spielen mag. Wenn ir, nur weil es gerade aktuell ist, zB Role Master spielen, haben wir niemals das Problem das es Gegner gäbe die man nicht besiegen könnte, irgendwie, oder Gegner gäbe von denen man nicht besiegt werden könnte. Entsprechend können Situationen wie bei D&D garnicht auftreten, das man gelangweilt abwinkt, weil eine Horde Goblins auf einen zu kommt und man schon weiß das keiner von denen einem einen Kratzer zufürgen kann weil man scchon Stufe 20 ist. Bei Role Master reicht dazu in so einem Fall schon "nur ein bischen" Pech und der starke Held ist Asche. Da man aber eben anders herum auch mit einem Charakter Stufe 5 gut in eine Schlacht ziehen kann, wohl wissend das man etwas reißen kann wenn man
sein Hirn anstrengt (und damit meine ich nicht die Überlegung welche coolen Feats man als nächstes nimmt oder benutzt), macht es auch keinen sinn mehr dafür irgendwie vorher lvln zu gehen. Davon einmal abgesehen wird der Machtgewinn bei Role Master sehr schnell kleiner pro Stufe und die Stufen liegen, ähnlich wie bei D&D eben auch weiter auseinander. Entsprechend gibt es kaum eine Motivation der Punkte wegen zu spielen. Ein Charakter der Stufe 12 unterscheidet sich eben nicht mehr so weltbewegend von einem der Stufe 20.
Die einzige Ausnahme sind reine Magieanwender wie Magicians und ähnliche, die am Anfang (lvl 1-5) echte Vollspasten sind und dann später (lvl 20+)
theoretisch Overkiller werden. Allerdings könnte das nur dann passsieren wenn sie Zugang zu Zaubersprüchen erhalten die doch eher EXTREM selten sind.
Und Conan gefällt mir von allen d20 Varianten zwar auch am besten, aber es geht mir trotz allem auf den Sack auf ein Charakterblatt zu schauen auf dem ich die Auswahl aus 40 verschiedenen Feats habe, weil ich shon so hochstufig bin.
Und wenn ich dann noch daran denke so einen Krampf leiten zu müssen und bei mehreren NSCs den Überblick behalten zu müssen...Danke *abwink*
Ach der, der war doch noch nicht mal fertig gemaxt...
Also eine Spielwelt gibt es vorher schon, aber gerade bei mir ist es eben so, dass ich einen Charakter einfach nicht ernst nemen kann, der weniger als 5 HDs hat. Von daher sind für mich mal zumindest die ersten 10 Stufen vor allem zum Leveln da. Sobald man man Epic ist, ist es nicht mehr so schlimm, mal ne Spiel-Session später aufzusteigen, der Machtzuwachs ist ab den Stufen jetzt nicht mehr so gewaltig, aber gerade auf den low-leveln ist man über jede Stufe froh, erst recht, wenn man der Meinung ist, dass ein Charakter vor Stufe 5 (bzw. Grad 3) mal gar nichts kann...
Als "Pause" unserer Epic Campagne haben wir dann mal wieder Stufe 1 gespielt. Meine Güte, war das GRAUSAM!!!! Seitdem lehne ich bei low-level immer dankend ab...
Nicht mehr so schlimm mal ne Session später aufzusteigen? Hm...ist, wie gesagt, überhaupt relativ egal wann man aufsteigt, wenn man weiß das es kaum hilft. Das ist absolut nicht mein Stil. Deswegen finde ich diesen ganzen Epic-Kram echt Quark. Drachen zum Frühstück. Götter als Nachtisch. DAS ist grausam. D&D hat da ein echtes Balancing-Problem.
Ein Stufe 1 Charakter bei Role Master ist eben nicht das unfähige Dumbas sondern nur relativ hoch spezialisiert. Da kann man sich halt keine Charaktere basteln die von Anfang an alles können. Und deswegen benötigt man ja auch eine Gruppe, um die eigenen Schwächen auszugleichen. Und, wie gesagt, den größten Unterschied bringt man bis etwa lvl 8 hinter sich. Danach fällt die Zuwachskurve rapide ab und statt dessen kann man sich auf breitere Beine stellen. Aber letztendlich bleibt auch immer der 1 Stufe Ork eine potentielle Gefahr. Immer. Immer. Immer. Und zwei sind ganz sicher ein Gefahr. Definitiv. Ganz absolut. Immer. Und drei sind fast immer schon zu viel. Außer man ist schlau. Oder Tod.
Auto Resurrect...urgh...wenn ich das höre...da kommt mir die Galle hoch.
Aber bevor das jemandem passsiert beim lesen meines Postings: "DAS ist lediglich
MEINE GANZ
PERSÖNLICHE MEINUNG! Und die tue ich hier nur in anbetracht der Ausgangsfrage kund. Soll jeder sonst so Spaß haben wie er es mag!"
Im übrigen ist es schon sehr bezeichnend das es bei D&D einen lvl-Cap gibt...und bei Role Master nicht. Bei selbigem habe ich scchonmal ohne mit der Wimper zu zucken einen Stufe 48 Charakter gespielt. Ging gut. Und ich wurde am Ende weder Ehrenvoll in den Ruhestand geschickt noch von einem Halbgott getötet oder bin zu einem solchen aufgestiegen. Fakt ist das der Charakter Ruhmvoll aber doch ziemlich endgültig in einer Schlacht gefallen ist. Und da waren vielleicht noch maximal 2 oder drei andere Charaktere/NSCs dabei die jenseits der 20 Stufe waren. Sprich ich wurde von stink normalen Fußsoldaten getötet, Stufen 1-5, ohne kwel Powrs und auch nicht erst nach 12 Stunden Kampf sondern relativ früh in der Schlacht.
Dennoch war es Ruhmvoll da mein Charakter wenigstens eine Zeit lang einen Wehrturm hat ahlten können um einer Reihe von Flüchtlingen das erreichen der Stadtmauern und damit der Sicherheit zu ermöglichen. Eine Sache die bei D&D so dann garnicht mehr möglich gewesen wäre und auch irgendwie keinen Spaß gemacht hätte.
Und so sehr ich an dem Charakter hing, schließlich habe ich ihn viele Jahre gespielt; Sehr viele Jahre; Es war ein würdiger Tod. Auch wenn der Gegner nur Stufe 5 war. Und einer von 10.000 statt ein herausragendes Individuum.