„Zehn fahle Orte, die dem Bösen anheim fallen werden.“Jedem Gabriel Burns-Fan ist beim Namen dieser Folge klar, um was es geht: um einen der zehn fahlen Orte, die vor dem Fall stehen, wie der Flüsterer es prophezeit hat. Und so fügt sie nahtlos an den Metaplot ein und setzt das fort, was in der letzten Folge, Bereit, begonnen hat.
Steven ist zurückgekehrt und erwacht im alten Gefängnis von Fairlane. Dem Ort, wo er einst gefunden wurde, als kleiner Junge. Larry Newman, dem sein Doppelspiel mit Bakerman und Fink teilweise vergeben wurde, holt ihn von dort ab. Auf der Rückfahrt fährt Larry eine junge Frau in weißem Kleid an, aber als sie anhalten, ist nix am Auto zu sehen und die Frau ist ebenfalls verschwunden. Auf den Schrecken setzt man sich erstmal in einen Truckstop, wo die hochnervöse Bedienung den Kaffe kaum in die Tassen bekommt. Da sieht Steven nackte Füße unter einem der Trucks und geht heraus, um nachzuschauen. Larry, der allein zurückbleibt, wird von der Bedienung ebenfalls empfohlen, möglichst schnell zu verschwinden, sonst passiert hier etwas. Doch da tritt schon ein Mann aus dem Hinterzimmer...
Bakerman und Joyce Kramer haben eine Nachricht von ihrem Kontaktmann Tomasc aus Bukarest, Rumänien, erhalten. Demnach hat Luther Niles einige Agenten ausgeschaltet und dies, obwohl er (und seine Ableger) als auch die Finks tot sein sollten. In der Stadt wurde ein Katastrophenalarm ausgelöst, da angeblich Giftgas ausgetreten sein soll. Angeblich, weil Hundegebell über die einsamen Straßen hallt und die sind bekanntlich Giftgas gegenüber nicht immun. Während die beiden über die leeren Straßen zu einem Treffpunkt, einer alten Wäscherei, schleichen, bemerken sie, dass im Radio auf sämtlichen Frequenzen eine Botschaft ausgestrahlt wird. Sprecher ist ein Gesandter der Zwei Horizonte. Offenbar hat die Sendung hypnotische Wirkung, Bakerman kann Joyce erst durch eine schallende Ohrfeige davon überzeugen, das Gerät auszuschalten. Als sie schließlich die Waschküche erreichen, merken sie gleich, dass hier etwas nicht stimmt – hier wird keine Wäsche gewaschen, sondern etwas ganz anderes. Eine Falle?
Mag man sich fragen, was aus Zeysen und seinen Kindern geworden ist. Doch um die muss man sich keine Sorgen machen, im Prolog befinden die sich gerade bei der Einreise nach Kanada, haben sie dort doch neue Eltern gefunden...
Die Folge hat eigentlich alles, was eine Gabriel Burns-Folge haben sollte. Der Metaplot wird von Bakerman und Joyce in einer kurzen und innerlich abgeschlossen Nebenepisode vorangetrieben, während Gabriel und Larry den Hauptplot der Einzelfolge nachjagen – nicht ohne, dass sich auch hier einiges in Sachen Hintergrundwissen tut.
Die Beschreibungen sind gewohnt düster. Da wird ein Mädchen ertränkt und durch ihre Ohren hört man nur noch dumpf Stimmen von der Oberfläche. Grauselige Beschreibungen laufen einem schaudernd den Rücken hinunter, z.B. wenn Bakerman entdeckt, was dort gewaschen wird, ebenso in Situationen in denen die Auswirkungen der Botschaft dargestellt werden.
Aber auch Steven wird erstklassig in Szene gesetzt. Um nicht zuviel zu verraten, da diese Folge ja zeitgleich mit der #23 erschienen ist, nur soviel: Als Steven die Gelegenheit bekommt, seine neu entdeckten Fähigkeiten einzusetzen, wird eine sehr stimmige Atmosphäre geschaffen, die das gelungen unterstreicht. Zum einen durch die phänomenale Beschreibung, durch die musikalische Untermalung und zuguterletzt durch die verstellte Stimme von Steven.
Überhaupt kann Gabriel Burns in Sachen Stimmen, musikalische Untermalung und Soundeffekte mal wieder punkten.
Beide Handlungen der Folge werden erst in langsamen, dann mit schnellen Schnitten miteinander gemischt, während die Handlung an beiden Orten schneller und schneller wird und zum Ende zustrebt. Durch eine Radiomeldung aus Rumänien im Autoradio, die Steven und Larry hören, sind beide Handlungen zwar nur locker, aber intelligent verbunden.
Insgesamt kann diese Folge in Verbindung mit der Vorfolge bei mir Höchstpunkte sammeln. Fehlten vielen Folgen mit zweistelliger Nummer abgeschlossene Handlungen oder die Klarheit, wie sie den Metaplot voranbringen, überzeugt diese Folge in den beiden Punkten. Aber auch die gewohnt hohe Qualität der Produktion kann wieder gehalten werden. Insofern klar Daumen hoch!
PS.: PS.: das Original ist zu finden unter
http://www.lorp.de/rezensionen/show.asp?id=1248 - dort kann man die Rezi auch bewerten (*lechz*), natürlich freu ich mich auch hier über reges Feedback!!!
PPS.: Für interessierte Einsteiger: die erste Folge gibt es weiterhin für nen Euro (z.B. Amazon).