Autor Thema: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache  (Gelesen 15313 mal)

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Wolf Sturmklinge

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Hallo GFF'ler,
am Wochenende hatte ich mal wieder eine Begegnung mit der dritten Art: Rollenspieler.

Es ging um die Erfahrungspunkte für ein Abenteuerziel: Eine Stadt auf eine andere Ebene bringen oder nicht. System: D&D 3.5
Jetzt gab es folgende Vorgabe:
Die Spieler, die am meisten dafür getan haben (zum Beispiel für Recht und Ordnung sorgen), bekommen 3.000 Erfahrung, Spieler die weniger gemacht haben 2.000 und jene, die sich nicht bemüht haben noch ein Trostpflaster von 1.000 Punkten.

Die beiden Spieler die sich wirklich bemüht haben, die Panik, die aufgekommen war, aufzulösen und sich auch dann dem Bösewicht gestellt haben, bekamen von mir 3.000 Punkte.

Der Krieger, der sich zwar nicht so sehr um die panische Bevölkerung gekümmert hat, aber sich allem Übel in den Weg gestellt hat bekam 2.000 Punkte.

Und dann haben wir da noch den Psi-Klingen Charakter, ...
...der anfangs nur vor dem Bösewicht geflohen ist und auch niemand geholfen hat,
...der ständig aus der Stadt raus wollte (was aber nicht ging, da sie zwischen zwei Existenzebenen gefangen war),
...der gewartet hat, bis der Bösewicht schwer verwundet war, bevor sie in den Kampf eingriff (und der Magier dann schön verreckt ist).
...der einen Unschuldigen umbringt, mit den Worten "Opfer müssen eben gebracht werden."

Dem letzten Spieler wollte ich 1.000 Punkte für seinen Charakter geben, da es das Abenteuer so vorsieht.
Dann beginnt eine Diskussion, in der Spieler um die Erfahrungspunkte schachert. Obwohl der Rest der Spieler auf meiner Seite sind (was normalerweise nie der Fall ist) und die Argumente erdrückend, jammert der Spieler rum "Ich habe doch nur meinen Charakter (und dessen Gesinnung) gespielt". Ich bin mir nicht sicher ob er verstanden hat, daß es bei den anstehenden Punkten nicht um Charakterdarstellung ging sondern ob die Stadt übersetzt und wer was dafür getan hat.

Ums endlich mal auf den Punkt zu bringen, ab sofort sind meine Spieler angehalten, sich selbst um ihre Erfahrungspunkte zu kümmern. Im Klartext: Jeder Spieler schreibt sich am Ende die EP auf, von denen er denkt, er hätte sie verdient.
Es gibt keine Begrenzung und die Kampf-Erfahrung ist natürlich nach wie vor fix. Es geht dabei um Erfahrungspunkte für erreichte Ziele und Charakterdarstellung.

Was haltet Ihr davon, glaubt Ihr "der Markt reguliert sich selbst" oder wird das diese Gruppe ins Erfahrungspunkte-Chaos stürzen?

Gruß,
Wolf

Plansch-Ente

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #1 am: 9.07.2007 | 09:22 »
In meinen Augen bringt sowas nur recht wenig. Finde aber auch die Staffelung 3000/2000/1000 etwas happig (ok, ich kenne D&D nicht - soll heissen, ich weiß nicht ob 1000 viel ist oder wenig und wie das im Verhältnis zu z.B. 3000 steht). Ich persönlich denke, das EP nur das darstellen soll, was der Charakter neues erlebt hat. Ich hätte da eher die Staffelung 3000 für die, die sich wirklich eingesetzt haben + den Krieger der sich ein wenig reingehängt hat und 2000 - 2500 (je nachdem wie es zum System passt) für den anderen, der "nur seinen Charakter ausgespielt hat". Letzterer Satz ist nämlich nicht so unwichtig wie er erscheint. Ich spiele meine Charaktere auch immer aus und nur weil der Auftrag von ominöser Auftraggeber X lautet "geht los, nehmt das Artefakt, bringt es mir, damit ich Ritual Y damit machen kann - ihr bekommt so und soviel Gold" - heisst das noch lange nicht, das mein Charakter das auch wirklich will. Mein Charakter geht aus irgendwelchen anderen Gründen trotzdem mit (Die anderen sind seine Freunde, er hat noch ne Schuld zu begleichen, was auch immer), steht den anderen nicht im Weg, hängt sich aber auch nicht rein, da er den Auftrag so nicht machen will...

Einen wirklich KRASSEN unterschied bei den EP würde ich nur dann machen, wenn der Charakter wirklich AKTIV gegen die Gruppe vorgeht. Und das schien nicht der Fall zu sein. Der SL sollte weniger Richter, sondern einfach nur Mitspieler sein :).

Kommt natürlich drauf an, wie man selber das Spiel sieht. Wenn man EP als Belohnung für ein Abenteuer sieht (gab es dazu nicht auch gerade noch nen Thread?) und wirklich NUR für das Abenteuer sprich: Für die Erfüllung des Auftrages gibt es XP...für sonst nix. Dann ist eine solche Staffelung natürlich gerechtfertigt. Man sollte aber dann auch vorher klar machen, dass man es so sieht und auch so handhabt. Die Reaktion des betroffenen Spielers erscheint mir jetzt nicht so, als ob er das Spiel genauso sieht :)

Offline Sparky

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #2 am: 9.07.2007 | 09:29 »
Ich halte nichts von diesem "Du warst brav, du kriegst mehr/du warst böse, du kriegst weniger als die Braven"-System...

Was haltet Ihr davon, glaubt Ihr "der Markt reguliert sich selbst" oder wird das diese Gruppe ins Erfahrungspunkte-Chaos stürzen?
Ich würde sagen: Freifahrschein für Powergaming!

Und jeden Spieler einzeln bewerten- tut mir leid, aber wenn sie als Gruppe spielen, dann müssen sie auch als Gruppe die Konsequenzen tragen. Ich handel' nach der Devise "eine Kette ist nur so stark wie das schwächste Glied"- daher kriegen alle dieselben EP.Okay, für krasse Extra-Aktionen gibt es extra EP, aber das passiert selten...
« Letzte Änderung: 9.07.2007 | 09:31 von Sparky »
"Die geringe Zahl an Amokläufen in Deutschland liegt nicht an unserem toleranten und friedfertigen Wesen, sondern an der fast-Unmöglichkeit, eine geeignete Waffe in die Hände zu bekommen."

Offline Purzel

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #3 am: 9.07.2007 | 09:31 »
Ich denke, es wäre besser in dieser Gruppe das Gespräch zu suchen. Vor allem mit dem Seelenklingen-Spieler. Das Heil alleine in einer neuen XP-Verteilung zu suchen dürfte schwierig sein und das Problem wohl kaum lösen.

Primär ist bei D&D laut Dungeon Master's Guide immer noch Monster kloppen, dann sekundär die Mission schaffen, dann erst Charakterdarstellung und "gutes Rollenspiel"TM. Das D20-System ist nicht besonders gut dabei " richtige Charakterdarstellung" zu bewerten. Was der Seelenklingen-Spieler da machen will ist eher von Regelwerken wie TSOY mit den Keys erfassbar, oder aber mit D20-Varianten wie Blue Rose oder True20.

Sprich mit den Spielern darüber, welche Prioritäten ihr bei der XP-Vergabe setzen wollt:
  • Monster kloppen
  • Mission oder Plot schaffen
  • Charakterziele und Darstellung

Lasse nicht zu, dass sie alles gleichwertig bewerten: damit ist dir als SL und ihnen als Spieler nicht geholfen, ihr braucht eine gemeinsame Richtlinie. Deine Spieler müssen eine explizite Rangfolge angeben, wie wichtig welcher Teil des Spiels sein soll, und wofür es dann eben XPs gibt. Aber du solltest auch dich nicht vergessen, denn du bist ja auch Teil der Runde.

(Andere Alternative: Monster kloppen bringt nur Schätze. Nur die Mission schaffen gibt XP. Charakter darstellen hingegen gibt Gummipunkte (Fatepoints, Forcepoints oder sowas). Dann ginge der Seelenklingen-Typ nicht leer aus.)

Offline Purzel

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #4 am: 9.07.2007 | 09:36 »
Sprich! Mit! Deinen! Spielern!  ;D

Vor allem sollen die Spieler nicht nur mit dir, sondern auch untereinander reden. Man kann das nicht oft genug wiederholen!

Bist du der einzige SL? Oder rotiert ihr die Aufgabe?

Offline Joerg.D

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #5 am: 9.07.2007 | 10:13 »
Geb der Gruppe immer gleiche EPs, da es sonst zu Eifersüchtelein kommt.

Die heldenhaften Mitspieler belohne IN GAME mit Magischen Waffen, Connections und Aufemrksamkeit von hübschen Partnern, die sie beobachtet haben.

Die inaktiven Spieler bekommen das nicht, erhalten aber Ihre EPs und die Gruppenbalance geht nicht zum Teufel.

Auf gut Deutsch: Heldenhaftes wird mit Spolights belohnt.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Wolf Sturmklinge

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #6 am: 9.07.2007 | 10:30 »
In meinen Augen bringt sowas nur recht wenig. Finde aber auch die Staffelung 3000/2000/1000 etwas happig (ok, ich kenne D&D nicht - soll heissen, ich weiß nicht ob 1000 viel ist oder wenig und wie das im Verhältnis zu z.B. 3000 steht).
Auf der momentanen Stufe sind 1000 EP ca. 12% des Stufenaufstiegs.
Die Aufgabe "den Bösewicht in seinem Feldzug gegen das Gute aufzuhalten" haben sie ja geschafft, dafür gab es Ep und für das Ausspielen des Charakters ebenfalls (Wo der Spieler der Seelenklinge übrigens das Maximum bekommen hat).

Ich bin nun schlappe 31 Jahre und ich muß sagen, ich habe keine Lust mehr mit meinen Spielern über solch triviale Themen zu reden, besonders nicht bei Blockern. Ich höre immer nur mehr, mehr, mehr, besonders von diesem einen Spieler und wenn eine Person einfach "Ist mir egal", während drei Andere (nämlich die anderen Spieler) ihm die Argumente für meine Entscheidung um die Ohren haut, dann versaut das schnell mal den Abend. Daher habe ich mich zurück gelehnt und die "Freiwillige EP-Vergabe" ins Leben gerufen.

@Purzel:
Komm mir bitte nicht mit den Primärzielen von D&D und den Vergleich mit anderen Spielen. Das kann nämlich jeder so spielen wie er will. Da Du keine Ahnung hast, wie es bei uns läuft, mußt Du mir glauben, daß Deine Aufzählung bei uns nicht zum tragen kommt.

Aber ich nehme mal Deine Liste und bewerte den Spieler anhand dessen:
    * Monster kloppen (nicht geschafft, er ist weggelaufen)
    * Mission oder Plot schaffen (nicht geschafft, aber er hat knapp hundert Leute in den Tod getrieben)
    * Charakterziele und Darstellung (Hat 3,500 EP (davon 1,000 für Darstellung) und 12,500 Gold erhalten)

Der Rest der Spieler hat alle (2 Spieler) oder mehr als einen Punkt der obigen Liste erreicht.

Ich habe mit den Spielern bereits vor Beginn der Kampagne gesprochen und mein letzter Satz lautet wie immer: "Wenn Ihr noch Wünsche oder Fragen habt, nur her damit."

Ich halte nichts von diesem "Du warst brav, du kriegst mehr/du warst böse, du kriegst weniger als die Braven"-System...
Wie kommst Du darauf, daß es so ist?

Damit wir nicht mehr so vom Thema abschweifen (Entschuldigung an dieser Stelle), bitte ich Euch, meine Frage aufzugreifen, wenn Ihr mir Tipps fürs Leben und das Spielleiten geben wollt, schickt die bitte als PM. Bitte letzteres nicht als unfreundlich auffassen, aber Ihr kennt mich nicht und ihr wart an dem Tag nicht anwesend.

Wolf Sturmklinge

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #7 am: 9.07.2007 | 10:31 »
Geb der Gruppe immer gleiche EPs, da es sonst zu Eifersüchtelein kommt.

Die heldenhaften Mitspieler belohne IN GAME mit Magischen Waffen, Connections und Aufemrksamkeit von hübschen Partnern, die sie beobachtet haben.

Die inaktiven Spieler bekommen das nicht, erhalten aber Ihre EPs und die Gruppenbalance geht nicht zum Teufel.

Auf gut Deutsch: Heldenhaftes wird mit Spolights belohnt.
Meine Spieler wollen es aber so.

Wolf Sturmklinge

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #8 am: 9.07.2007 | 10:43 »
Dann sollen sie sich auch mit Deinen Entscheidungen abfinden und nicht rumdiskutieren.
Meine Meinung. Aber Du siehst, Menschen sind eben mal so, mal so.

Dennoch, es ging um diesen Satz:
"Jeder Spieler schreibt sich am Ende die EP auf, von denen er denkt, er hätte sie verdient." und "Was haltet Ihr davon, glaubt Ihr "der Markt reguliert sich selbst" oder wird das diese Gruppe ins Erfahrungspunkte-Chaos stürzen?"
« Letzte Änderung: 9.07.2007 | 10:45 von Wolf Sturmklinge »

Offline Vanis

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #9 am: 9.07.2007 | 10:48 »
Meine Meinung. Aber Du siehst, Menschen sind eben mal so, mal so.

Dennoch, es ging um diesen Satz:
"Jeder Spieler schreibt sich am Ende die EP auf, von denen er denkt, er hätte sie verdient." und "Was haltet Ihr davon, glaubt Ihr "der Markt reguliert sich selbst" oder wird das diese Gruppe ins Erfahrungspunkte-Chaos stürzen?"[/i][/b]

Ja, diese Gruppe wird es ins Chaos stürzen. Da es zumindest einem Spieler ja scheinbar darum geht, möglichst viele EPs zu bekommen. Mit der Voraussetzung kann sowas nicht funktionieren. Allgemein halte ich Systeme mit einem Stufenaufstieg da nicht für so geeignet. Wenn man immer gleich im Spiel steigern würde, könnte man sich ja kurz absprechen, welche Fähigkeit, wer jetzt seigern kann. Dürfen die Spieler sich selbst EPs geben, führt das doch nur zu der gleichen Diskussion, die du schon hattest. Es wird immer Spieler geben, die sich ungerecht behandelt fühlen.
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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #10 am: 9.07.2007 | 10:49 »
hab ich mich auch schon oft gefragt, welche Art der EP-Verteilung angemessener passender wäre: jeden Spieler einzeln zu bewerten, oder allen die selbe Menge an EPs zu geben?
Als Spieler hab ich beides schon erlebt. Als SL bin ich in letzter Zeit vermehrt dazu übergegangen allen die selbe Anzahl an EPs zugestanden, weil es sonst zu einem "Konkurrenzdenken" unter den Spielern kommt:"Warum kriegt der 5 EP und ich nur 3 EP? Ich ha doch meinen Char viel besser ausgespielt als der..." solche&ähnliche Diskussionen musste ich mir als SL schon anhören. Und so was sorgt nur für ein schlechtes Betriebsklima.

Manchmal fällt es einem als SL schwer, allen Mitspielern die selbe Anzahl an EPs zuzugestehen. Z.B. dann, wenn man einen extrem passiven&schweigsamen Spieler in der Runde sitzen hat. So bin ich -ähnlich wie Jörg-dazu übergegangen, "aktivere" Spieler durch kleine nette ingame-Gimicks zu belohnen. In manchen Systemen geht das wunderbar, z.B. Deadlands->Pokerchips; L5R->Glory&Honor;7thSea->DD.
In anderen Systemen wie z.B. WHFRP2nd oder aber AC hingegen ist das leider nicht so einfach, da es dort diese Art von "zusätzlicher Belohnung" nicht gibt, da lass ich mir dann meist was anderes einfallen. In WHFRP2nd  gestatte ich z.B. dann schon mal einem Spieler eher in eine andere Karriere zu wechseln oder so, oder er findet zufällig jmd. der die Ausrüstung oder Teile der Ausrüstung hat/verkauft, die er für seine neue Karriere brauchen würde. Da sollte man wie im Abenteuer flexibel sein. ;)

Ich hab auch mal folgendes ausprobiert: Alle Spieler bekommen die selbe Anzahl an EPs. Dann soll(t)en sich die Spieler noch gegenseitig einschätzen und einander gegenseitig noch eine kleine zusätzliche Menge an EPs, die sie bei den anderen Spielern für angemessen hielten, zuschustern. Den Vorschlag hielten die Spieler zwar für gut, aber in der Praxis haperte es dann an der Umsetzung. Die Spieler wollten nämlich nicht ihre anderen Mitspielern bewerten, und so haben wir das Ganze relativ schnell wieder gelassen.
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Offline Vanis

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #11 am: 9.07.2007 | 11:08 »
Und da ich es mir nicht verkneifen kann, ein Vorschlag der "Selbstregulierung", den ich mal irgendwo gelesen hab:
Gib den Spielern einen festen Pott, den sie dann nach eigenem Ermessen untereinander aufteilen können.

Das wird dazu führen, dass alle den gleichen Anteil bekommen werden. Ich frag mich, wie ich einem andern Spieler erklären soll, dass er weniger bekommt als ich? Da kann der Sl auch gleich einen festen Wert für alle vergeben.
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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #12 am: 9.07.2007 | 11:19 »
Ich möchte den Spielern nicht Munchkinism unterstellen. Ich denke, auch unabhängig davon, dass die Punkte für ihren Charakter sind, werden die Spieler unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie viele APs für ein Abenteuer angemessen sind.
Die Idee mit dem Punkte Topf finde ich da nicht verkehrt. Der Spielleiter hat die Kontrolle über die Entwicklung des Powerlevels, und wenn sich die Spieler darauf einigen, dass alle die gleichen Punkte bekommen, dann sei es so.

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #13 am: 9.07.2007 | 11:21 »
wirst Du den Schereneffekt bekommen.
In diesem Fall wohl eher den Auktionseffekt.
Sie werden sich gegenseitig immer höher bieten, denn so weit die anderen Spieler auch weg sind vom Powergaming. Mit einem Mitglied zu spielen, das in kürze mehrere Stufen über der eigenen ist, wollen die wenigsten Spielen, das heisst sie werden nachziehen, und ruck zuck bist du bei einem Aufstieg pro Spielabend.

Allerdings finde ich EP für Korrektes In-Game-handeln auch eher Zweifelhaft.
Ich vergebe EP eienrseits für die Chars, als Ausdruck der Erfahrung, und andererseits für die Spieler als greifbaren "Gewinn".
Letztere Orientieren sich durchaus an meiner Subjektiven Einstellung, wie "gut" sie heute gespielt haben, aber wenn ich Chars zulasse, deren Gesinnung ein Verhalten wie das des Psi-Klingen Chars vorraussetzt, dann kann ich da schlecht mit weniger EP gegenarbeiten (IMHO).
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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #14 am: 9.07.2007 | 11:27 »
Dennoch, es ging um diesen Satz:
"Jeder Spieler schreibt sich am Ende die EP auf, von denen er denkt, er hätte sie verdient." und "Was haltet Ihr davon, glaubt Ihr "der Markt reguliert sich selbst" oder wird das diese Gruppe ins Erfahrungspunkte-Chaos stürzen?"

Wir wissen es nicht.

Wie du richtig sagtest, kennen wir dich nicht. Deine Mitspieler kennen wir noch weniger.

Offline Asdrubael

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #15 am: 9.07.2007 | 11:30 »
Also für mich dreht sich das angesprochene Kernproblem um folgende Fragen:

Inwiefern verdient ein Charakter XP, die durch Plotziele vergeben werden, wenn er sich an den Plotzielen nicht beteiligt?
hier kommt es darauf an, ob man die Runde als ein Team sieht oder nicht. Wenn das Team das Ziel erreicht, dann sollen auch alle die XP bekommen. Wenn es Teammitglieder gab, die sich da nicht so dran beteiligt haben, wird das das Team irgendwann selber regeln.
Sieht man seine Runde als Gruppe von Einzelcharakteren, was ja je nach Plot sinnvoll ist, dann sollte imho auch nur der XP bekommen, der an der Erreichung eines Plotzieles beteiligt war. Man kann wie im wahren Leben, eben nur Erfahrungen machen, wenn man auch am Leben aktiv teilnimmt
Das ist ersteinmal meine schematische Sicht auf das Thema. Ganz einfach gehalten... nur mit folgendem Einwand;

Darf man einen Charakter mit dem Verweigern von durch Plotziele vergebene XP bestrafen, wenn dieser sich nur an seine Rolle hält?

kommt der rollenspielerische Aspekt zum Tragen. Und der ist von dem Spieler mit den 1000XP nicht ganz unberechtigt, hängt aber von der Rundenphilosophie und dem Stellenwert des RPG in dieser ab.
In einer stark RPG orientierten Runde werden die Chars eher als Einzelpersonen mit eigenen zielvorstellungen handeln. Man muss also die Plotziele des SL mit den SC-Zielen der Spieler zusammenbringen. Da auch mir das schwerfällt versuche ich mich einfach an einer strukturierten Lösung
Beispiel

Plotziel: Bevölkerung beruhigen
Chars:
Priester - Leute in näherer umgebung durch Predigt beruhigen
Krieger - dem Priester den Rücken freihalten und den Druck der Menge zurückhalten. evtl dem Priester gehör verschaffen
Dieb - Als getarnter zuhörer, die Aufmerksamkeit der leute auf den Priester lenken, ausfindig machen, wo der Bösewicht steckt

Damit ist das Plotziel charakterorientiert indivisualisiert und man kann abschätzen ob der Char hier entsprechend seinem Char an den Plotzielen mitgeholfen hat.


Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Offline Boba Fett

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #16 am: 9.07.2007 | 11:34 »
Wir spielen im Moment Robotech, ein Mecha-Anime Rollenspiel, dessen Regeln auf dem Palladium basieren.
Der Spielleiter hat die Kampagne in Teile aufgeteilt und spielt immer mal wieder für ein paar Wochen,
wenn wir einen Systemwechsel machen.
Er hat ein sehr nettes Erfahrungssystem, dass ich inzwischen sehr gut finde und auch bei anderen Stufenbasierten Systemen nutzen würde.

Es gibt keine EPs - Der Spielleiter sagt an, wann die Leute aufgestiegen sind - Basta!

Es funktioniert toll!
Wir sind inzwischen in der 6ten Stufe und verharren da auch schon eine weile.
Die Kampagne ist so, dass wir angemessene Gegner finden.
Der Spielleiter hat nicht das Problem, dass wir zu schnell oder zu langsam aufsteigen,
sondern, dass wir genau da sind, wo er uns haben will.
voll toll...

Bei DnD gäbe es wohl das Problem, dass Magier die EPs für Artefakte bräuchten, aber da müsste man eine Hausregel finden.
Das abendliche "Spieler A bekommt X Punkte, weil er die Masern des SCs so schön ausgespielt hat" nervt inzwischen nämlich nur noch ab.
Ich möchte meinen Charakter in der Stufe haben, wo mein Spielleiter für mich die interessantesten Abenteuer hinbekommt.
Und wer EPs immer noch als "Belohnung" für irgendwas geleistetes ansieht, darf auch gern EPs verteilen.
Er darf auch gern die DSA Meistermaske aufsetzen... ;)
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Plansch-Ente

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #17 am: 9.07.2007 | 11:36 »
ok dann nochmal bezogen auf deinen letzten Satz: Die Idee wird es nicht bringen. Anfangs wirds wohl noch so aussehen, als ob es klappt - sobald die Spieler aber merken, dass sie mit ihren Einschätzungen positives Feedback kriegen, wird die Sache einreissen. Und die Spieler werden wohl nicht sagen: "Nein Kollege...deine Einschätzung ist falsch...du darfst höchstens 50% davon geben"...und WENN sie sowas doch sagen, wird es zu ähnlich langen (wenn nicht noch längeren) Diskussionen führen, als du jetzt schon hast. Gib der Gruppe immer gleich viel XP und mach das von vorneherein klar...das ist die einzige Art, solche Diskussionen loszuwerden.

Wolf Sturmklinge

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #18 am: 9.07.2007 | 12:05 »
Ich hab auch mal folgendes ausprobiert: Alle Spieler bekommen die selbe Anzahl an EPs. Dann soll(t)en sich die Spieler noch gegenseitig einschätzen und einander gegenseitig noch eine kleine zusätzliche Menge an EPs, die sie bei den anderen Spielern für angemessen hielten, zuschustern. Den Vorschlag hielten die Spieler zwar für gut, aber in der Praxis haperte es dann an der Umsetzung. Die Spieler wollten nämlich nicht ihre anderen Mitspielern bewerten, und so haben wir das Ganze relativ schnell wieder gelassen.
Dieses System hatte ich auch schon, aber es funktionierte nicht, da die Spieler sich eigentlich immer Maximum gegeben haben um ja niemanden zu verärgern, zumindest war das meine Ansicht.

Und da ich es mir nicht verkneifen kann, ein Vorschlag der "Selbstregulierung", den ich mal irgendwo gelesen hab:
Gib den Spielern einen festen Pott, den sie dann nach eigenem Ermessen untereinander aufteilen können.
Sehr gut, daß werde ich in einer anderen Gruppe ausprobieren.

Letztere Orientieren sich durchaus an meiner Subjektiven Einstellung, wie "gut" sie heute gespielt haben, aber wenn ich Chars zulasse, deren Gesinnung ein Verhalten wie das des Psi-Klingen Chars vorraussetzt, dann kann ich da schlecht mit weniger EP gegenarbeiten (IMHO).
Wieso dagegen arbeiten? Das war ein nahezu GAR NICHT arbeiten.

Offline 1of3

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #19 am: 9.07.2007 | 12:15 »
Zitat
Wieso dagegen arbeiten? Das war ein nahezu GAR NICHT arbeiten.

Ja, da gibts häufig große Differenzen in Außen- und Innenansicht.

Vielen Rollenspielern ist nicht klar, dass andere ihr Spiel nur würdigen können, wenn sie auch die Möglichkeit haben es nachzuvollziehen. Ich hab schon Spieler gesehen, die meinten: "Mein Charakter hat sich auf jeden Fall gegruselt." Aber im Spiel haben sie es nicht gesagt.

Vermutlich hat sich der Spieler Gedanken über das Handeln seines Charakters gemacht und insofern auch gearbeitet, aber er hat nicht sein Denken im Spiel  zum Ausdruck gebracht. Vielleicht hast du ihm da auch nicht die Möglichkeit gegeben.

Offline Joerg.D

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #20 am: 9.07.2007 | 12:26 »
Bei Artesia vergibt unsere Runde immer zusammen nach unseren Spiel die Erfahrung und der SL hat ein Veto Recht, wenn Er findet das wor für etwas keine Erfahrung bekommen sollten. Da wird auch oft mal kurz diskutiert und dann eine Entscheidung gefällt.

Das funktioniert bei uns hervorragend, allerdings ist das Arcana System auch darauf ausgerichtet, so gehandhabt zu werden.

Ich finde das schön, weil man den Abend noch einmal Revue passieren lässt und sich der Handlungen bewusst wird.

Das System kann mit den richtigen Spielern also klappen.

Bei AD&D habe ich grundsätzlich so EPs vergeben, das die Spieler ab der 3ten Stufe alle Drei Abenteuer aufsteigen. Also die EPs genommen die der Hochstufigste oder Charakter mit den größten EP Schritt zur nächsten Stufe braucht, um aufzusteigen genommen und diese durch drei geteilt. Dann sind die niedrigstufigen SCs nach Ihrem Tod schnell aufgestiegen und die Anderen habe eine regelmäßige Steigerung gehabt. Ich konnte in diesem Ramen die Abenteuer besser vorrausplanen, weil ich wusste, auf was für einem Level die Gruppe sein wird (damals habe ich noch geplant).
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Feuersänger

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #21 am: 9.07.2007 | 12:30 »
Ich hätte es wohl ungefähr so gemacht wie du in dieser Situation. Da der Charakter in der Mission so ziemlich total versagt hat, hätte ich ihm dafür auch nur das absolute Minimum an XP gegeben. Etwaige Boni für Characterplay kann es ja trotzdem geben. Ich bin aber durchaus nicht der Meinung, daß alle Spieler immer und unter allen Umständen genau die gleichen XP bekommen müssen.

Wenn übrigens einer der Spieler meint, er müsse unbedingt einen unkooperativen, egoistischen Bastard spielen, der der Gruppe mehr schadet als nützt, dürfen sich auch die restlichen Spieler überlegen, ob ihre Charaktere wirklich gesteigerten Wert darauf legen, daß dieser Typ mit ihnen abhängt. Stellt euch vor, ihr wohnt in ner WG und da ist einer dabei, der keine Miete zahlt und nur den Kühlschrank leert -- der wird wahrscheinlich auch irgendwann rausgeschmissen.

Daß die Selbstbelohnung nach Gutdünken nicht funktioniert, beweisen dir unsere Politiker mit ihren Diäten. Kann vielleicht bei manchen Gruppen klappen, aber ich hab eher so den Verdacht, daß das zu noch mehr Diskussionen und Hader führt.
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline Thalamus Grondak

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #22 am: 9.07.2007 | 12:37 »
Wieso dagegen arbeiten? Das war ein nahezu GAR NICHT arbeiten.
OK, das lässt sich jetzt schlecht nachvollziehen. Für mich las sich dein Eingangspost so, als wäre die Begründung für weniger EP das der Char "falsch" gehandelt habe.
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Offline Yvo

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #23 am: 9.07.2007 | 12:41 »
Die Idee, dass sich die Spieler selbst EP geben, finde ich garnicht schlecht.

Vielleicht auch garnicht ihren Charakter, sondern den anderen... ...so nach dem Motto "jeder bekommt 1500 EP als Mindestlohn und nochmal 1000 EP, die er den anderen Charakteren geben kann, wenn er meint, die hätten es verdient".

Oder man vergibt 1000 EP fürs Überleben und wer mehr will, muss dem SL sagen, was er geleistet hat und wofür er diese verdient hat.

Bye,
Yvo

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Ludovico

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Re: Schacherei um Erfahrung / Wie ich's jetzt mache
« Antwort #24 am: 9.07.2007 | 13:05 »
Ich wuerde es auf den Versuch ankommen lassen.
Persoenlich glaube ich nicht, dass es zum Powergaming einlaedt.
Genau diese Vermutung hatte ich auch schon des Oefteren gelesen, wenn es um Player Empowerement geht, wobei sich diese Befuerchtung nicht bestaetigt hat.