Autor Thema: 10.000 BC  (Gelesen 10276 mal)

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Offline Smendrik

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Re: 10.000 BC
« Antwort #50 am: 17.03.2008 | 00:20 »
10.000 BC vorzuwerfen, er wäre historisch nicht korrekt ist irgendwie ganz schön... albern.
Wie auch immer, ich habe den Streifen gestern im Kino gesehen und, nun ja, er ist ganz schön schlecht. So richtig schlecht. Schauspieler sowie Dialoge stammen geradewegs aus der Hölle, die Dramaturgie holpert an allen Ecken und Enden, die Musik ist das generischste was ich seit langer Zeit gehört habe und selbst die Effekte sind an vielen Stellen ziemlich mäßig bis schlecht (Man achte gegen Ende des Films auf die ruckelnde kleine Pyramide!).
Ich verstehe einfach nicht, warum der Emmerich für seine Filme auch immer noch selbst die Drehbücher schreibt, da er oft genug bewiesen hat, das er es einfach nicht kann.
Fazit: 10.000 BC kann man sich ruhigen Gewissens sparen. Die älteren Emmerich-Streifen hatten immerhin meist einen gewissen Unterhaltungsfaktor (ID4, Godzilla), dieser geht 10.000 BC völlig ab.

Oh Mann, gut dass ich am SA gut gefeiert hatte, als ich heute den Film guckte, hätte ich den so richtig nüchtern nicht ertragen... Ich würd ja mein Geld zurückverlangen, wenn ich welches bezahlt hätte. So hat es mich meinen Gratiskinobesuch gekostet :(

Oh Gott, der Film klingt so schlecht, dass man ihn fast gesehen haben muss...  :o  ;D
Was nützt alle Magie der Welt, wenn man damit nicht mal ein Einhorn retten kann?

Sleep is like the unicorn - it is rumored to exist, but I doubt I will see any

Ranor

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Re: 10.000 BC
« Antwort #51 am: 17.03.2008 | 10:11 »
Oh Gott, der Film klingt so schlecht, dass man ihn fast gesehen haben muss...  :o  ;D
So schlecht ist er dann leider auch wieder nicht, sondern dummerweise ziemlich öde...

Offline Greifenklaue

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Re: 10.000 BC
« Antwort #52 am: 17.03.2008 | 12:23 »
Öde, geradlinig, linear, das trifft es ganz gut.

Wir haben uns während des Films überlegt, ob die Erde durch den Regen seit 12.000 Jahren gewachsen ist... Das war jedenfalls die einzige Erklärung für die sich sehr nahem Klimazonen... Na hut, Kontinentalverschiebung käme auch nich in Frage  :D
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Falcon

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Re: 10.000 BC
« Antwort #53 am: 17.03.2008 | 16:44 »
hab den Film noch nicht geguckt aber als spontane Idee:
habt ihr vielleicht die Montagen der Reise verpasst?

und Klimagrenzen können schon ziemlich krass sein.
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Samael

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Re: 10.000 BC
« Antwort #54 am: 17.03.2008 | 18:43 »


und Klimagrenzen können schon ziemlich krass sein.

Gerade wenn - wie im Film - Berge im Spiel sind.

Offline Greifenklaue

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Re: 10.000 BC
« Antwort #55 am: 17.03.2008 | 23:28 »
Naja, schneebedeckte Hügel, nebenan der dampfende Dschungel und dann die Wüste... (und in der Darstellung wirkt es ja so, als wäre der Dschungel mal in zwei, drei Tagen durchwandert...)

Stellt sich noch die Frage, warum man so weite Wege auf sich nimmt, wo massig Sklaven in der Nähe wären (man sieht jas, wer sich den beiden so alles anschließt).

Die Friedlichkeit des Säbelzahntigers ist auf einem Klimaschock zurückzuführen und die Mammuts in Ägypten bei der Bepelzung waren auch nett... Man hätte sie ja wenigstens etwas entfransen können...  ;)
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Samael

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Re: 10.000 BC
« Antwort #56 am: 18.03.2008 | 06:24 »
Ich weiß nicht, wo du da Hügel gesehen hast, das war Hochgebirge.

EDIT:

wobei ich mich gfragt hab, wie die da das Zeug anbauen wollen.
« Letzte Änderung: 18.03.2008 | 06:27 von Samael »

Offline Greifenklaue

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Re: 10.000 BC
« Antwort #57 am: 18.03.2008 | 09:48 »
Zitat
Ich weiß nicht, wo du da Hügel gesehen hast, das war Hochgebirge.
Ja, einigen wir uns auf Gebirge... Aber die Ausläufer waren dannn ja recht hügelig (am Rande des Dschungels). Naja, kurzum, es wurde sehr hastig abgespult, ein, zwei Szenen, welche dem ganzen ein wenig die Hektik nehmen und verdeutlichen, dass einiges an Zeit vergeht, hätten dem ganzen gut getan.

Es gab da mal ne super Doku, indem Neanderthaler / Steinzeitmenschen die Alpen überquerten, diese Strapazen waren wirklich beeindruckend, aber das hat der Film ja so gar nicht vermittelt.

Ich hätte ja manches verziehen, aber diese lineare, vorhersehbare Handlung, *uffz*
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Re: 10.000 BC
« Antwort #58 am: 18.03.2008 | 09:57 »
Zitat
Ich hätte ja manches verziehen, aber diese lineare, vorhersehbare Handlung, *uffz*
Es ist ein Actionfilm? Regst du dich auch darüber auf, dass bei Rambo nicht die Strapatzen dargestellt werden, durch das afghanische Hochland zu reisen? ::)

Offline Greifenklaue

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Re: 10.000 BC
« Antwort #59 am: 18.03.2008 | 10:03 »
Rambo... Na, sowas guck ich nicht.

Es ist ein Actionfilm, genau, da darf ich ja wohl Action und Spannung erwarten, nicht nur durchanimierte, gähnend langweilige Bilder ohne Handlung  wtf?
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Offline Lyonesse

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Re: 10.000 BC
« Antwort #60 am: 31.03.2008 | 21:43 »
Schlechter Fantasy Abenteuerfilm, der weder hinten noch vorne funktioniert. Die Form stimmte einigermaßen (vor allem die Mammutjagd war nett), aber inhaltlich vorhersagbar, dröge, stumpf und total humorlos.
Merke: Jäger & Sammler, sowie frühe Ackerbauern sind aufrecht und gut, aber Hochkultur und fortgeschrittene Zivilisation sind ganz schlechte Medizin, denn sie führen zu Verweichlichung und Abartigkeit (sowie zu einer Unlust ein Nagelstudio aufzusuchen, auch wenn es dringend erforderlich ist) - insofern ließ Robert E. Howard at his worst grüssen. 10.000 BC steht für mich exemplarisch für einen lauten, teuren und richtig schlechten Hollywoodfilm, der mich ziemlich enttäuscht hat und wenn ich an das kitschige Ende dieser abgedroschenen monomythischen Storyline denke, dann wird mir jetzt noch ganz übel.
« Letzte Änderung: 1.04.2008 | 00:34 von Lyonesse »
''Mi dispiace, ma io so' io e voi non siete un cazzo!''
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Re: 10.000 BC
« Antwort #61 am: 31.03.2008 | 21:50 »
Eigentlich würde ich sagen dass Robert da at his best war, supreme gerade zu. Schon der alte Hesiod teilte seine Meinung.

Offline Selganor [n/a]

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Re: 10.000 BC
« Antwort #62 am: 31.03.2008 | 22:01 »
Schade dass der Film bei Warner Brothers erschienen ist...

Es gibt Geruechte dass Emmerich
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

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Re: 10.000 BC
« Antwort #63 am: 31.03.2008 | 22:06 »
Ja, wirklich schade. Als ich das hier so gelesen habe (den Film habe ich leider noch nicht gesehen) kam mir das auch direkt in den Sinn.

Offline Lyonesse

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Re: 10.000 BC
« Antwort #64 am: 1.04.2008 | 00:01 »
Howard at his best? Na ja, der Mann verstand es leidlich zu schreiben, hatte einige interessante bis nervige Schrullen und war leider selbst sein größter Feind (siehe: 'One who walked alone'). Die, in seinen Geschichten, häufig durchschimmernde Zivilisationskritik man könnte es auch Hymne auf eine ursprüngliche Lebensweise nennen, die auch Conan (der allerdings keine Schwierigkeiten hat, von den zivilisatorischen Errungenschaften nach Lust und Laune Gebrauch zu machen) hin und wieder anstimmt, fand ich jedoch immer schon ziemlich albern, da sie zu romantisch verklärt war. Es gibt bei REH ja nicht das Problem bzw. die Katastrophe, dass die Vorräte für den Winter verdorben sind und wahrscheinlich der halbe Stamm sterben muß, sondern die Männer (was die Frauen machen interessiert eh nicht) strumpeln da halt den ganzen Tag, gerne auch mit dem Falken auf der Faust, in der Gegend herum und treffen sich Abends am Lagerfeuer zum Dämmerschoppen. Ist ja auch in Ordnung, aber mit dem Leben der sogenannten Barbaren hatte das wohl höchstens auzugsweise zu tun. Abgesehen davon, war Bob Howard selber ja auch kein Kostverächter, und legte Wert auf sein Auto, seine Schreibmaschine und seine Knarre.

Nachtrag: Ob Hesiod und Howard so richtig zusammenkommen, kann ich mir auch nicht vorstellen. Hesiod war doch mehr für redliche Arbeit und sittsame Lebensweise, ob da viel Platz blieb für barbarische Exzesse, wage ich zu bezweifeln.
« Letzte Änderung: 1.04.2008 | 00:17 von Lyonesse »
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Re: 10.000 BC
« Antwort #65 am: 1.04.2008 | 00:15 »
Aha, irgendwie weiß ich da anderes. Robert wurde überhaupt erst 1928 professioneller Schreiber, 8 Jahre vor seinem Selbstmord. Da war er 22. Den Großteil seiner Jugend hat mit miesen Jobs durchgeschlagen. Kaum hatte er seine Karriere begonnen, da schlug auch schon die große Depression zu und beendete das ganze. Zu dieser Zeit hatten alle seine Freunde, unter anderem sein Liebe, Novalyne Price Ellis, Cross Plains verlassen, um zu studieren, so dass er ziemlich einsam war und kaum aus dem Haus kam, da ein Schriftsteller in der Arbeiterstadt keinen sozialen Anschluss finden konnte. Als dann noch seine Mutter schließlich nach langer Krankheit ins Koma fiel, griff er zur Pistole (übrigens geliehen) und erschoss sich. Klingt für mich nicht gerade nach einem kein-Kostverächter.

Offline Lyonesse

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Re: 10.000 BC
« Antwort #66 am: 1.04.2008 | 00:23 »
Ich meinte kein Kostverächter in zivilisatorischer Hinsicht. Novalyne lernte er doch erst kennen, als sie, als ausgebildete Lehrerin in dem Ort anfängt. Außerdem war Bob Howard zwar ein Eigenbrödler, aber doch kein gesellschaftlicher Paria. Seine erste Geschichte 'Spear & Fang' verkaufte er mit 18 Jahren an Weird Tales. Er arbeitete als Cowboy, Baumwollpflücker, Verkäufer, Gehilfe in einem Anwaltsbüro, Landvermesser und Journalist. OK, über den Baumwollpflücker kann man reden, aber ansonsten stelle ich mir unter miesen Jobs eigentlich etwas anderes vor. Da REH aber unzufrieden mit diesen Jobs war, spielte die Güte der Tätigkeit eh keine Rolle.
« Letzte Änderung: 1.04.2008 | 00:31 von Lyonesse »
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Re: 10.000 BC
« Antwort #67 am: 1.04.2008 | 00:33 »
Das kann man so oder so sehen. Auf jeden Fall ist denke ich kann man sein Umfeld absolut nicht mit "der Zivilisation" gleichzusetzen. Cross Plains hat heute 1000 Einwohner. 1940 waren es ganze 1200. NYC hatte zu der Zeit 7,5 Mio. Einwohner. Und ich finde es sollte auch nicht verboten sein, nur weil man ein Auto und eine Schreibmaschine hat, keine Zivilisationskritik zu üben. Oder gehört sie verboten, nur weil die romantisiert war? Was soll ich da sagen, Gott, es ist Pulp Literature!

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Re: 10.000 BC
« Antwort #68 am: 1.04.2008 | 00:47 »
Wahrscheinlich machte diese Einstellung viel von dem Charme aus, den Howards Geschichten haben, vielleicht hätte er nur manchmal weniger mit dem Vorschlaghammer arbeiten sollen - aber Subtilität war nun mal bestimmt keine Stärke des Pulp-Genres. Gewiss war es in den 30ern etwas anderes auf dem Land zu leben und New York war und ist eh eine Superlative, aber REH wohnte immerhin in einem Haus und schlief in einem Bett und nicht in einer Höhle oder einem Tipi. Und selbstverständlich konnte der Mann kritisieren so viel wie er wollte, aber wenn er anschließend die zivilisatorischen Errungenschaften (weil sein Vater Arzt war, hatten die Howards ja sogar ein Telephon) wie selbstverständlich in Anspruch nimmt, relativiert das die Kritik doch merklich.
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Re: 10.000 BC
« Antwort #69 am: 1.04.2008 | 00:57 »
Nun, ich muss sagen, dass sich für mich generell Zivilisation nicht auf Technologie herunter bricht, sondern primär auf Habitus. Hier folge eindeutig der angelsächsischen Tradition und in diesem Sinn Roberts Kritik keine Technologiekritik, sondern eine Kulturkritik. Wichtige Faktoren werden dabei sicherlich einerseits seine Begeisterung für Geschichte, aber auch für körperliche Ertüchtigung gewesen sein.

Offline Lyonesse

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Re: 10.000 BC
« Antwort #70 am: 1.04.2008 | 01:13 »
Offenbar habe ich den Punkt tatsächlich etwas aus den Augen verloren. Dennoch, auch diese Kulturkritik trifft natürlich nur bedingt, da sie davon ausgeht, dass in den archaischen Zeiten keiner gelogen hat und ein Mann zu seinem Ehrenkodex stand. Außerdem waren alle natürlich stark und gesund (oder tot). Tatsächlich ist die Realität in den Vorzeiten aber wohl eine andere gewesen; denn ob ich mir den Luxus eines Ehrgefühls leisten kann, wenn ich ständig ums Überleben kämpfen muß, ist doch zumindest fraglich.
Insofern würde ich das Howardsche Model oder diese Vorstellung eher in den Bereich einer Utopie stellen, mit der Bob Howard seinen Zeitgenossen den Spiegel vorhalten und Mißstände anprangern wollte. Ich sehe schon, ich gelange heute früh noch zu ganz neuen Erkenntnissen über den alten Texaner.
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Re: 10.000 BC
« Antwort #71 am: 1.04.2008 | 01:22 »
Naja, er verwendet hier halt eine Kritikform, die auch schon während der Aufklärung sehr beliebt war, die des Edlen Wilden, der in die Zivilisation (bei Rousseau nach Europa) kommt und den Zivilisierten den Spiegel vor die Augen hält, in dem er die Verhältnisse mit seiner Heimat vergleicht, obendrein meist noch unter dem Blickwinkel, dass er selbst von diesen als Wilder abgestempelt wird.