Ich kenne "Die Hüter der Flamme" nur vom Hörensagen, aber ich glaube, dort ist es so, dass sich die Spieler im Körper ihrer Charaktere wiederfinden, nicht? So was habe ich noch nicht ausprobiert.
Was ich allerdings mal gemacht habe, war, dass die Spieler sich selbst spielten. Um eine gewisse Fairness und Ausgeglichenheit der Werte zu gewährleisten, sind wir dafür etwas in die Zukunft gegangen (das war noch zu Schulzeiten), haben uns also ein paar Fähigkeiten angedichtet, die wir bis dahin gelernt haben wollten. Man kann aber auch 1-1 die heutigen Eigenschaften übernehmen (am besten per geheimer Abstimmung mit allen Spielern). Klar, dass bei uns der ehemalige Boarding-Spezialist der Marine mit Scharfschützenausbildung und der Wing-Tsun-Trainer bei Kämpfen etwas im Vorteil wären...
Aber bei dem Versuch einer halbwegs realistischen Darstellung seiner selbst sollten Kämpfe ohnehin eine untergeodnete Rolle spielen. Das Ganze macht nur Sinn, wenn man es etwas ernsthaft betreibt. Es geht nicht darum, aus sich selbst einen Superhelden zu machen, sondern halbwegs realistisch zu überlegen, wie man in einer Extremsituation reagieren und wie man damit fertig werden würde.
Es war bei uns nur ein relativ kurzes Experiment, größtenteils one on one mit nur einem Spieler, aber mir hat es sehr gut gefallen. Es war viel intensiver als das übliche Rollenspiel, zumal wir mit meinem eigenen, recht lethalen System gespielt haben, so dass man durchaus hätte sterben können. Und das nimmt man dann schon irgendwie ernster als bei einem x-beliebigen Charakter...
(Müsste man eigentlich noch mal wieder machen. Ein weiterer Add auf einer - vor allem seit ich hier im Forum bin - immer länger werdenden Liste...)