heisst das dann, daß Spielhilfe, die man über Theorien bekommen kann, sind nicht auf Systeme (und ihre Spieler) anwendbar, die nicht damit designt wurden?
Nein, der Umkehrschluss ist nicht immer korrekt.
Die Frage ist, ob es immer Sinn macht, die Theorien komplett zu studieren. Dazu haben zu viele zu wenig Geduld und engagement.
Systeme, die speziell auf einige Funktionen designed wurden, können Spielerrunden zeigen, wie man "anders" mit der Materie umgehen kann.
Ob "anders" gleich "besser" bedeutet, muss die Runde dann selbst entscheiden.
So kann man durch ausprobieren sehen, ob es anders vielleicht besser läuft.
Wenn es besser läuft, kann man sich darüber unterhalten, was anders ist, und warum dies vielleicht besser sein könnte.
Dann kann man sich auch Gedanken machen, was man davon dann in die herkömmliche Rollenspiel-Kampagne übernommern werden kann.
Andersherum müsste man erstmal einen riesigen Aufwand an Ursachenforschung betreiben und käme dann vielleicht zu Lösungen, die abgelehnt werden.
So herum ist es unverbindlich und jeder weiß, worauf er sich einläßt.
Zu Deinem letzten Beitrag:
Rollenspiel-Theorie ist ein weites Feld, das nicht nur "Techniken" entwickelt, sondern sich erstmal des Themas annimmt, wie Rollenspiel überhaupt funktioniert.
Sehr viel der Theorie hat überhaupt keine "Heilsfunktion". Und die Erkenntnis, wie etwas funktioniert, birgt nicht automatisch die Erkenntnis, warum einige Sachen im Individualfall schief gehen.
Wer sich für Theorie interessiert mag auch Probleme lösen wollen, aber es nicht gesagt, dass die Theorie ihm das ermöglicht.
Das schwierige bei "Rollenspielproblemen" ist, dass eine Diagnose sehr schwierig und oft sogar unmöglich ist. Symtome lassen sich nicht automatisch auf eine eindeutige Ursache zurückführen und Ursachen lassen sich auch nicht garantiert mit Standardmethoden beseitigen.
Und viele "Methoden" sind für etliche Runden eben auch nicht akzeptabel.
Diesbezüglich ist es also fraglich, ob es wirklich hilfreich ist, Leute für die Theorie zu begeistern. Denn Erfolg (also "Hilfe") ist nicht garantiert.
Und dem gegenüber steht eine Menge Arbeit, die notwendig ist.
Andersherum kann man sehr leicht einfach mal ein Spiel auspacken und es einfach mal spielen (antesten).
Und wenn das dann plötzlich besser klappt (oder anders), kann man sich über das warum unterhalten.
@Drudenfuß:
Die Frage ist, wen Du "bekehren" möchtest?
Wer hat Hilfe nötig? Wer ist sich dessen bewusst? Wer davon ist engagiert genug, sich darum zu kümmern?
Von wem glaubt man, dass er Hilfe nötig hätte, obwohl er sehr zufrieden ist?
Wieviel Interesse bringt derjenige mit? Wie aufgeschlossen ist derjenige?
Wieviel Engagement müssen diejenigen mitbringen, die ihm helfen wollen?
derjenige ist auch synonym für eine ganze Spielerunde...