Autor Thema: Umgang mit Magie und andere Fragen  (Gelesen 4683 mal)

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Offline Natasz

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Umgang mit Magie und andere Fragen
« am: 16.08.2007 | 21:14 »
Hallo. Im Moment beschäftige ich mich mit dem Warhammer-Rollenspiel und hoffe dieses System bald in unserer Runde antesten zu können. Beim Lesen der Regeln habe bin ich über einige Dinge gestolpert - die Regeln selbst sind mir da wohl (größtenteils) klar, aber ich frage mich, wie sich diese Dinge in der Spielpraxis umsetzen. Vielleicht können mir ja Personen mit Spiel-/Leiterfahrung ein wenig berichten:

1. Offenbar kann ein magiebegabter Charakter die Zauber so oft und ggf. in jeder Runde wirken. Er erschöpft nicht. Überhaupt nicht. Bei einer Anfangskarriere mit Mag+1 gibt es keinen Pasch - aber wohl die geworfene 1 (und damit einen Wahnsinnspunkt). Ich finde das etwas gewöhnungsbedürftig und frage mich, ob man nicht irgendein Limit einbauen sollte oder braucht....

2. Die Zauber sind ziemlich kompromisslos. Wenn ich mir den Zauber "Fallenlassen" (geringfügige Magie) anschaue, dann finde ich die möglichen Auswirkungen schon durchaus "heftig". Da steht vielleicht ein ziemlich erfahrener Typ bedrohlich mit seiner Waffe und der Magiebegabte in der ersten Karriere lässt dem Typen mal eben so seine geliebte Waffe aus der Hand fallen (die Chance den WK-Wurf zu versemmeln dürfte ziemlich groß sein). Oder auch "Schlaf". Gilt der auch in einer Kampfsituation? Berührt und der Gegner zählt die Schäfchen; ist hilflos und kann abgemurkst werden?

3. Wie regelt ihr es, wenn man gewisse Grundfertigkeiten nicht hat (und sie in der Karriere auch nicht vorgesehen sind)? Z.B. schleichen? Mit dem halben Wert wird es ziemlich schwer. Hier habe ich ein bißchen über negative Erfolge gedacht - also wie viel ist der Charakter drüber = Erleichterung bei Wahrnehmung bzw. am Ende werden diese beiden Fehlschläge verglichen? Wird sowas in der Spielpraxis gemacht?

Es ist eben noch etwas ungewohnt, das es bei bestimmten Fertigkeiten nur ein Hop oder Top gibt bzw. man ungelernt so grottenschlecht ist, das die Chance auf einfachste Dinge mal gerade so bei 15-25% liegen!

Gruß
Natasz

Pyromancer

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #1 am: 16.08.2007 | 21:25 »
2. Die Zauber sind ziemlich kompromisslos. Wenn ich mir den Zauber "Fallenlassen" (geringfügige Magie) anschaue, dann finde ich die möglichen Auswirkungen schon durchaus "heftig". Da steht vielleicht ein ziemlich erfahrener Typ bedrohlich mit seiner Waffe und der Magiebegabte in der ersten Karriere lässt dem Typen mal eben so seine geliebte Waffe aus der Hand fallen (die Chance den WK-Wurf zu versemmeln dürfte ziemlich groß sein).

Und dann haut er den Magier mit bloßen Händen zu Klump, was für einen "ziemlich erfahrenen Typen" kein Problem darstellen sollte. Oder für irgend einen Kämpfer in seiner ersten Karriere...

Zitat
Es ist eben noch etwas ungewohnt, das es bei bestimmten Fertigkeiten nur ein Hop oder Top gibt bzw. man ungelernt so grottenschlecht ist, das die Chance auf einfachste Dinge mal gerade so bei 15-25% liegen!

Für "einfachste Dinge" muss man nicht würfeln = 100% Erfolgs-Chance.
Steht zumindest in der ersten Edition.

Offline Blizzard

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #2 am: 17.08.2007 | 12:30 »
Hallo. Im Moment beschäftige ich mich mit dem Warhammer-Rollenspiel und hoffe dieses System bald in unserer Runde antesten zu können.
Mit der 1st oder der 2nd Edition? Ich vermute ja letzteres...

Zitat
1. Offenbar kann ein magiebegabter Charakter die Zauber so oft und ggf. in jeder Runde wirken. Er erschöpft nicht. Überhaupt nicht. Bei einer Anfangskarriere mit Mag+1 gibt es keinen Pasch - aber wohl die geworfene 1 (und damit einen Wahnsinnspunkt). Ich finde das etwas gewöhnungsbedürftig und frage mich, ob man nicht irgendein Limit einbauen sollte oder braucht....
Also Einschränkungen gibt's bei Zaubern schon, es gibt allerdings kein Limit, wie oft ein Magier zaubern kann. Dennoch ist die Zauberei angesichts von WAP, Tzeenchts Fluch und dem Zorn der Götter mit Vorsicht zu geniessen. Jemand mit MAG 1 ist eben noch ein blutiger Anfänger, dem schon mal ein Zauber misslingen kann. Und den WK-Wurf im Falle eines Patzers zu schaffen liegt in Normalfall so um die 30%, und wozu hat man Glückswürfel...

Zitat
2. Die Zauber sind ziemlich kompromisslos. Wenn ich mir den Zauber "Fallenlassen" (geringfügige Magie) anschaue, dann finde ich die möglichen Auswirkungen schon durchaus "heftig". Da steht vielleicht ein ziemlich erfahrener Typ bedrohlich mit seiner Waffe und der Magiebegabte in der ersten Karriere lässt dem Typen mal eben so seine geliebte Waffe aus der Hand fallen (die Chance den WK-Wurf zu versemmeln dürfte ziemlich groß sein). Oder auch "Schlaf". Gilt der auch in einer Kampfsituation? Berührt und der Gegner zählt die Schäfchen; ist hilflos und kann abgemurkst werden?
Wenn der Typ ziemlich erfahren ist, dann wird er eine schon fast solide Chance haben, den WK-Wurf zu schaffen. Zur Not kann der Typ ja auch noch mit seinen Fäusten zuhauen.Ausserdem lässt er es ja nur fallen, das heisst er kann mit einer 1/2 Aktion die Waffe wieder aufheben. Kostet ihn zwar ne 1/2 Aktion, aber zuhauen kann er dann damit immer noch(falls er nach dem Magier dran sein sollte). 

Zitat
3. Wie regelt ihr es, wenn man gewisse Grundfertigkeiten nicht hat (und sie in der Karriere auch nicht vorgesehen sind)? Z.B. schleichen? Mit dem halben Wert wird es ziemlich schwer. Hier habe ich ein bißchen über negative Erfolge gedacht - also wie viel ist der Charakter drüber = Erleichterung bei Wahrnehmung bzw. am Ende werden diese beiden Fehlschläge verglichen? Wird sowas in der Spielpraxis gemacht?
Ja es ist schwer, aber imho auch angemessen für die Spielwelt. Die Charaktere in Warhammer sind allesamt keine Superhelden, sondern schlichtweg normale Leute, was sich eben auch in den Werten wiederspiegelt. Ich habe es bislang immer so gehandhabt, wenn man eine Fertigkeit nicht hat wird (regelkonform) mit dem 1/2 Attribut gewürfelt. Wenn der Charakter eine ähnliche , aber nicht die konkret geforderte Fertigkeit hat, dann habe ich Situations bedingt auf den normalen Attribustwert würfeln lassen, allerdings mit Modifikatoren von -5% bis zu -20%. Und bin bislang gut damit gefahren.

Zitat
Es ist eben noch etwas ungewohnt, das es bei bestimmten Fertigkeiten nur ein Hop oder Top gibt bzw. man ungelernt so grottenschlecht ist, das die Chance auf einfachste Dinge mal gerade so bei 15-25% liegen!
Naja, dieses HOP oder TOP stimmt ja nicht ganz. Das kommt eher in den Systemen vor, in denen man Erfolge ansagen kann-was bei Warhammer aber ja nicht der Fall ist. Als eigentlich normaler Bürger der Alten Welt bist du halt nun mal kein Charakter, der mit (weit) überdurchscnhittlichen Werten bereits von Anfang an aufwarten kann. In dieser tristen, düsteren Welt gehört das Versagen  zur Tagesordnung eben weil die Charaktere keine Supermänner sind. Wenn du ein System suchst, in dem die Charaktere  bereits zu Beginn schon einigermaßen kompetent sind, dann ist/war Warhammer wohl nicht ganz das Richtige. Ach ja und auf "einfachste Dinge" würde ich i.d.R. wohl nicht würfeln lassen, wobei ich da "schleichen" wohl nicht drunter zählen würde.
« Letzte Änderung: 17.08.2007 | 12:32 von Blizzard »
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Plansch-Ente

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #3 am: 17.08.2007 | 18:19 »
Also leg dem Magier auf KEINEN FALL ein Limit auf...denn seine Zauber sind ALLES was er hat...ein Zauberer hat NICHTS anderes drauf...im Nahkampf wird er sofort zu Matsch geprügelt...

Offline Natasz

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #4 am: 17.08.2007 | 18:37 »
Dann will ich diesen Rat wohl mal beherzigen. Allerdings werden Zaubersprüche ja auch nicht nur in Kämpfen angewendet. Allerdings spiele ich mit dem Gedanken eine Kleinigkeit zu ändern - erreicht der Magier nur 50% der Zauberzahl, dann verpufft nicht nur der Zauber, sondern er hat sich so übernommen, dass er 1W3 (oder 1W10) Runden nicht zaubern kann. Dafür würde ich dann bei den WAP, die ein Magier u.U. bei einer 1 sammelt, etwas entgegenkommender sein. Sprich: die Auswirkungen einer Geistesstörung bei einem Magier wg. gesammelter WAPs durch Magienutzung wären durchaus moderater.

Aber noch eine andere Sache:
Warhammer ist ein ziemlich hartes, tödliches System. Passt gut zur Welt. Aber wenn man es vielleicht ein klein bisschen heroischer spielen möchte ... würde es das Spielsystem zerreißen, wenn alle einfach die doppelte Anzahl an Lebenspunkte bekommt? Kämpfe dauern zwar länger sind aber besser abzuschätzen. Immerhin hat das bei CoC-Hexer auch so ganz gut geklappt - zwischen lebendig und tot liegt dann nicht nur eine Kampfrunde und der Spieler kann evtl. noch reagieren, wenn man sieht, dass es ziemlich brenzlig wird.

Gruß
« Letzte Änderung: 17.08.2007 | 18:39 von Natasz »

Plansch-Ente

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #5 am: 17.08.2007 | 18:41 »
Als Spieler eines Magiers bei Warhammer: Lass den Magier ruhig mal so, wie er ist. Er ist zwar stark, hat aber genug Gefahren, die seine Stärke mehr als nur ausgleichen...das bemerkst du auch IM Spiel...vor allem weil sie auch InGame nicht sehr gern gesehn sind...Magie ist böse, du verstehst ;)

@Lebenspunkte: Ich weiß zwar nicht wieso man Warhammer heroischer spielen wollen würde (ist doch gerade der Reiz an Warhammer, das alles ziemlich hoffnungslos ist und man selbst nur ein kleines Würstchen - egal wie stark man wird)...aber es käme auf einen Versuch an. Spiel einfach mal ein paar Testkämpfe durch...ob es gleich die "doppelte Anzahl" an Lebenspunkten sein muss, wird man wohl nur durch Tests erfahren...

Offline Blizzard

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #6 am: 18.08.2007 | 11:48 »
Aber noch eine andere Sache:
Warhammer ist ein ziemlich hartes, tödliches System. Passt gut zur Welt. Aber wenn man es vielleicht ein klein bisschen heroischer spielen möchte ... würde es das Spielsystem zerreißen, wenn alle einfach die doppelte Anzahl an Lebenspunkte bekommt? Kämpfe dauern zwar länger sind aber besser abzuschätzen. Immerhin hat das bei CoC-Hexer auch so ganz gut geklappt - zwischen lebendig und tot liegt dann nicht nur eine Kampfrunde und der Spieler kann evtl. noch reagieren, wenn man sieht, dass es ziemlich brenzlig wird.
Ähnlich wie Noir frage auch ich mich, warum man WH heroischer spielen sollte als written by the book? Genau das normale, unheroische ist doch ein wichtiger Stützpfeiler des Settings. Wenn du also diese Idee mit mehr Lebenspunkten weiterverfolgst wirst du nicht unbedingt das System zerreißen, sondern viel mehr das Setting. Ich befürchte halt, dass es dann falsch oder leicht unglaubwürdig rüberkommen könnte. Ach ja, wenn alle mehr LEB bekommen, dann auch die NSCs, das ist dir schon klar, oder? ;)

Dass Kämpfe die länger dauern besser abzuschätzen sind halte ich für einen Trugschluss und kann ich zudem nicht bestätigen. Ein Char in WH kann auch immernoch reagieren, wenn er sieht, dass es brenzlig wird. I.d. R. ist das dann der Fall, wenn seine LEB auf 3 gesunken sind. Dadurch dass die Trefferchance bei nem Angriff bei etwa 30% liegt, ebenso für ne Parade, dauern die Kämpfe in WH eh noch etwas länger als in dem ansonsten doch eher recht kurzweiligen System.

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Offline Natasz

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #7 am: 19.08.2007 | 11:14 »
Naja, vielleicht mag das Setting von Haus aus düster / hart ausgelegt sein. Ich persönlich halte aber nichts davon zwingend by the book spielen zu müssen. Eine Welt kann für ihre Bewohner bedrohlich wirken und dennoch können die SCs Erfolge verbuchen. Ich sehe darin nicht unbedingt einen kompletten Bruch im Setting - ich gehe da lieber auf die Spieler ein. Vielleicht ist heroische auch das falsche Wort - ich möchte nur verhindern, dass man jede Session neue Charaktere braucht, weil mal wieder ein SC killed by dice.

Ähnlich ist es übrigens bei CoC und dem Hexer-Setting. Da haben die SC plötzlich die dreifache Menge an Lebenspunkten. Damit ändert sich sicherlich das Setting ein wenig, aber wenn es Spaß macht ;-).

Übrigens würde ich natürlich auch die Lebenspunkte der NSC um diesen Faktor erhöhen - es soll ja nicht so sein, das die SC zu Helden mutieren ;-). Letztlich kommt es auf einen Versuch an - noch ist es ja einfach graue Theroie.

Gruß

Online Dash Bannon

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #8 am: 19.08.2007 | 11:19 »
um zu verhindern das die Charaktere zu schnell sterben gibt es ja die Schicksalspunkte..

die sind dann zwar weg, aber ich glaube mich zu erinnern, dass der SL den Spielern 'neue' Schicksalspunkte geben kann, wenn sie besonders heroisch/tapfer/stimmungsvoll/was auch immer gehandelt haben.

und ich erwähne hier nochmal das was ich schon oft erwähnt habe..wenn man nicht möchte das die Charaktere durch Würfel getötet werden...dann sollte man vielleicht überlegen auf ein System zu wechseln bei dem das nicht passiert (oder nicht so schnell passiert).
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline Blizzard

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #9 am: 19.08.2007 | 14:30 »
Naja, vielleicht mag das Setting von Haus aus düster / hart ausgelegt sein. Ich persönlich halte aber nichts davon zwingend by the book spielen zu müssen.
Also ich spiele auch nicht zwingend by the book. Was es im schlimmsten Fall heisst, zwingend by the book spielen zu müssen, kannst du hiernachlesen.


Zitat
Eine Welt kann für ihre Bewohner bedrohlich wirken und dennoch können die SCs Erfolge verbuchen. Ich sehe darin nicht unbedingt einen kompletten Bruch im Setting - ich gehe da lieber auf die Spieler ein.
also darin sehe ich auch nicht unbedingt einen Bruch. Natürlich dürfen & sollen die Charaktere kleine(re) Erfolge für sich verbuchen können, sie sollten sich aber dessen bewusst sein, dass das tägliche Überleben in der Alten Welt an& für sich schon einen Erfolg darstellt. In einer solchen Welt ist die Chance zu scheitern für die Charaktere grösser als anderswo. Das spricht aber trotzdem nicht zwingend dagegen, dass sie auch Erfolge für sich verbuchen können.

Zitat
Vielleicht ist heroische auch das falsche Wort - ich möchte nur verhindern, dass man jede Session neue Charaktere braucht, weil mal wieder ein SC killed by dice.
ich denke auch, dass heroisch das falsche Wort dafür ist. Zudem würde ich Erfolge der Charaktere nicht unbedingt mit alle haben mehr LEB gleichsetzen.
Und um zu verhindern, dass in jeder Sitzung ein neuer Charakter gebraucht wird, gibt es , wie Dorin schon richtig sagte die SCHIP. Einmal ausgegeben sind sie zwar weg, aber der SL kann  den Charakteren für (und hier passt das Wort!) heroische/große/aussergewöhnliche Taten einen SCHIP zurückgeben. Wenn man also z.B. verhindert, dass in Bögenhafen ein Chaosportal geöffnet wird, dann wäre das evtl. schon einen SCHIP wert, wenn man jedoch ein Paar Goblins erledigt hingegen eher nicht.

Ich glaube ja nicht, dass sich das Spiel anders spielt, nur weil alle mehr LEB kriegen. Das einzigste, was denke ich, passieren wird, ist, dass Kämpfe eben ein bisschen länger dauern werden.
Ich will dich aber keineswegs davon abbringen, deine Idee auszuprobieren, und wäre sehr gespannt ein Diary darüber zu lesen.
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Offline Natasz

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #10 am: 19.08.2007 | 18:18 »
@Dorin:
Das heißt also, man sollte auf ein ganzes Setting / System verzichten, nur weil einem der Mechanismus "killed by dice" nicht gefällt? Das kann doch nicht elementarer Bestandteil eines ganzes Settings und des Systems sein!

Sicherlich hat Warhammer diesbezüglich seinen Reiz. Jeder Kampf ist hart und kann tödlich enden. Für viele Spieler ist das genau das Richtige. Jedes Mal ist der "Arsch an der Kreissäge" und die Würfel brauche nur mal im falschen Moment ein bisschen blöd liegen  ... und der SC ist tot. Aber so manch Spieler möchte seinen SC vielleicht länger spielen und nicht gleich hops gehen. Sie mögen es vielleicht nicht, wenn jeder Kampf gleich eine totale Katastrophe sein kann/könnte. Immerhin liegt zwischen Überleben und tot sein bei Warhammer offenbar (so der subjektive Eindruck beim Lesen) nur sehr wenig.

Als SL möchte ich vielleicht mehr Kämpfe an einem Abend bringen - verbrauchte Schips sind weg. Und eine inflationäre Benutzung sollte ja nun wirklich nicht stattfinden.

Der Vorteil bei einer Erhöhung der Leb betrachte ich ganz einfach: der Kampf dauert grundsätzlich länger, aber wenn der Verlauf für die SCs mal in eine sehr negative Richtung läuft, haben die Spieler noch Handlungsmöglichkeiten. Vielleicht versuchen Sie es noch ein Runde und merken dann, dass es doch besser wäre sich zu verabschieden. Und selbst dann werden noch mehrere Aktionen nötig sein, um dies zu bewerkstelligen.  Die Erhöhung bringt einfach etwas mehr Trägheit mit, die Fehlentscheidungen verzeihlicher machen.

Übrigens:
Auch wenn Warhammer wohl so sehr auf die Chancenlosigkeit setzt, könnte ich mir gut vorstellen, dass man das Setting hier entschärfen könnte - und es dennoch gut ist. Früher haben wir bspw. das Pendragonsytsem genutz und das Setting einmal auf links gedreht - eine der besten Runden, die ich je gespielt habe...


Aber was anderes:
Habt ihr als Spielleiter / Spieler vielleicht ein paar Tips, wie man in Warhammer mit der Magie am besten umgeht; was man als SL vielleicht noch beachten sollte? Tipps, Hinweise, Ideen?

Gruß

Offline Raphael Noré

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #11 am: 20.08.2007 | 07:59 »
Prinzipiell solltet Ihr das System ersteinmal ausprobieren ehe ihr an den Regeln bastelt. Der Unterschied zwischen theoretischem und praktischem Wissen um das System ist beim WFRSP nach meiner Erfahrung häufig noch deutlicher als bei anderen Systemen. In vielen Dingen regelt sich das System sehr effektiv selbst. Paradebeispiel ist die Magie, die sich vielen WH-Anfängern als unkontrollierbar darstellt, es aber in der Praxis absolut nicht ist. Durch Glückswürfe bekommen auch Zauberlehrlinge nicht übertrieben oft Wap, doch schon die Angst vor der 1 sorgt dafür, daß sie sich mit der Magie zurückhalten. Probiert das (und andere Dinge) doch ersteinmal aus, ehe Ihr sie durch Hausregeln ‚verbessert’.

Von den doppelten LP halte ich nicht viel. Wenn Du die SC einseitig vor vorschnellem Dahinscheiden schützen willst, dann lass die Regeln für „Ulrics Wut!“ nicht gegen SC gelten. Das reduziert die Chance auf ‚zufällige’ SC-Tode SEHR deutlich, und zwar ohne einen übergroßen Eingriff am offenen System.

Generell ist die hohe Sterblichkeit aber immanenter Teil des Systems und auch der gelungenen Umsetzung der Welt. Sie ist eben einfach gefählich und durch das System ist dies auch fühlbar. Klar könnte man WH auch mit D20 spielen, aber das unterschwellige Feeling für die Welt und ihre Gefährlichkeit würde verloren gehen.

Aber wie gesagt, probiert es doch ersteinmal aus, ehe Ihr mit der Bastellage beginnt. Vieles erschließt sich in seiner unmittelbaren Wirkung auf Spiel und Spielweise erst wenn man es auch tatsächlich ausprobiert. Wenn die Spieler deswegen am Anfang (und auch später) sehr vorsichtig sind und bleiben, dann ist das GUT so. Wir reden hier von Warhammer, nicht vom Barbie-RPG!  ;)

Ciao,
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Plansch-Ente

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #12 am: 20.08.2007 | 09:38 »
Übrigens:
Auch wenn Warhammer wohl so sehr auf die Chancenlosigkeit setzt, könnte ich mir gut vorstellen, dass man das Setting hier entschärfen könnte - und es dennoch gut ist.

Wäre es immernoch gut? Oder wäre es einfach nur irgendein Fantasy Setting mit Elfen, Zwergen, Menschen, Orks und Dämonen?

Und die Gefahr und dieses finstere beizubehalten hat für mich wenig mit "zwingend bythebook spielen" zu tun...solche essentiellen Dinge, sind einfach Teil des Settings...wenn ich sowas abändere kann ich auch einfach ein anderes Spiel mit nem anderen Setting spielen...käme letzten Endes das selbe raus (imho!!!)...

Offline ByC

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #13 am: 21.08.2007 | 09:59 »
Ich halte auch nicht viel davon, vorschnell an den Regeln herumzuschrauben. Kämpfe sind zawr potentiell sehr gefährlich, aber nur durch eine Verdopplung der Lebenspunkte auf beiden Seiten wirst Du nicht wirklich etwas daran ändern, außer dass die Kämpfe sich in die Länge ziehen (und sie sind meist ohnehin länger als man denkt).

Wenn Deine Spieler auch nicht gerade zu Selbstmordaktionen tendieren sollten sie auch eine gute Chance haben halbwegs unbeschadet durch die Abenteuer zu kommen und gerade bei Warhammer gilt, dass man sich als Spieler sehr gut überlegen sollte, in welche Kämpfe man sich stürzt und welche man besser vermeiden kann/sollte.
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Offline Natasz

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #14 am: 21.08.2007 | 18:19 »
Ich danke euch natürlich für die Antworten und Erfahrungsberichte ... aber ich werde das Gefühl nicht ganz los, das die Begründung für "keine Erhöhung der Leb." eher eine Art Zirkelschluss ist.

Warum ist Warhammer denn so tödlich?
Weil es einfach verdammt schnell gehen kann, dass der Charakter von der einen auf die nächste Runde ziemlich viel Trefferpunkte hinnehmen muss. Und genau hier sehe ich das Problem - wenn es also so plötzlich von "noch fast alle Leb." zu "kurz vor dem Tod" kommt!

Letztlich ist das eine systembedingte Prämisse, die als elementar für das Setting angesehen wird. Ist die Höhe der Höhe der Leb. so entscheidend für ein ganzes Setting? Ich meine, dann hätte das Setting eigentlich nicht viel zu bieten, wenn es darauf wirklich ankommt ;-).

Und ja, es ändert sich vielleicht gar nicht viel: nur die Kämpfe werden länger. Aber das ist es ja gerade! Es dauert länger, bis jemand u.U. stirbt / verstümmelt wird. Es dauert mehr Runden. Dies kann man aber auch als Vorteil betrachten: merken die SCs, dass der Kampf vielleicht doch nicht so optimal läuft, haben sie noch Zeit zu agieren und können den "Rückweg antreten". Zeit die sie vielleicht sonst nicht hätten, weil nämlich 1-2 Runden schon über Leben und Tod entscheiden.

Wir werden es in unserer Gruppe mal austesten ...

P.S.: Ich will übrigens nicht sagen, dass man das grundsätzlich machen sollte. Sicherlich macht es auch Spaß, wenn es tödlich ist. Aber wenn man die Spieler kennt und die eben lieber mal etwas vorschnell in einen Kampf gehen.. dann fördert es nicht unbedingt den Spielspaß, wenn man ihnen "erzieherisch" beibringt, dass Warhammer aber nunmal so ist.

P.P.S. Vielleicht etwas provokant geschrieben - aber nicht so gemeint  ;)
« Letzte Änderung: 21.08.2007 | 18:24 von Natasz »

Plansch-Ente

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #15 am: 21.08.2007 | 22:36 »
Naja wie gesagt: Wenn man im Grunde weiß, dass dieses Setting (tödlich, unfair, dreckig) nicht unbedingt für die Gruppe geeignet ist, sollte man vielleicht überlegen ein anderes Spiel zu spielen...IMHO!

Offline Raphael Noré

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #16 am: 22.08.2007 | 07:56 »
[...] Warum ist Warhammer denn so tödlich?
Weil es einfach verdammt schnell gehen kann, dass der Charakter von der einen auf die nächste Runde ziemlich viel Trefferpunkte hinnehmen muss. Und genau hier sehe ich das Problem - wenn es also so plötzlich von "noch fast alle Leb." zu "kurz vor dem Tod" kommt! [...]

Ich zitiere mich mal selbst, da das offenbar untergegangen ist:

Wenn Du die SC einseitig vor vorschnellem Dahinscheiden schützen willst, dann lass die Regeln für „Ulrics Wut!“ nicht gegen SC gelten. Das reduziert die Chance auf ‚zufällige’ SC-Tode SEHR deutlich, und zwar ohne einen übergroßen Eingriff am offenen System.

Deinen Ansatz mit den doppelten Leb halte ich für undurchdacht. Die Kämpfe werden länger, "Ulrics Wut!" wird noch entscheidender, und SC die dennoch zu Boden gehen werden später versorgt, da ihre Kameraden vermutlich im Schnitt deutlich länger im Kampf gebunden bleiben und ihnen dadurch nicht helfen können.

Willst Du die SC-Anfälligkeit reduzieren, dann nimm sie bei Treffern von den Regeln für "Ulrics Wut!" aus. Damit erreichst Du deutlich mehr und vermeidest Nebenwirkungen. Warhammer wird sich dadurch zwar etwas heldiger 'anfühlen', aber auch dieser Effekt dürfte sich im Grenzen halten.

Nur die zwo Cent eines SL der sehr lange und sehr viel Warhammer gespielt hat und für sich in Anspruch nehmen kann das System gut zu kennen und in nahezu jeder Situation getestet zu haben.

Ciao,
RN
« Letzte Änderung: 22.08.2007 | 11:35 von Raphael Noré »
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Ludovico

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Re: Umgang mit Magie und andere Fragen
« Antwort #17 am: 22.08.2007 | 11:26 »
Sicherlich hat Warhammer diesbezüglich seinen Reiz. Jeder Kampf ist hart und kann tödlich enden. Für viele Spieler ist das genau das Richtige. Jedes Mal ist der "Arsch an der Kreissäge" und die Würfel brauche nur mal im falschen Moment ein bisschen blöd liegen  ... und der SC ist tot. Aber so manch Spieler möchte seinen SC vielleicht länger spielen und nicht gleich hops gehen. Sie mögen es vielleicht nicht, wenn jeder Kampf gleich eine totale Katastrophe sein kann/könnte. Immerhin liegt zwischen Überleben und tot sein bei Warhammer offenbar (so der subjektive Eindruck beim Lesen) nur sehr wenig.

Ich habe Warhammer leider noch nicht spielen koennen, was mich jetzt aber nicht davon abhaelt, hier zu posten.
Zu diesem Absatz kann ich nur schreiben, dass es ganz allein im Ermessen des Spielers liegt, welche Risiken sein Charakter eingeht. Wenn man seiner Gruppe vorher sagt, dass das System sehr heftig ist und ein paar Probekaempfe durchfuehrt, sollten sie schon wissen, was Sache ist.
Und wenn sie wissen, was Sache ist, kann es Dir als SL doch egal sein. Du bist ja nicht Papa Schlumpf, der darauf aufpassen muss, dass alle Schlumpflinge heil nach Hause kommen, sondern der SL.
Ob ein Charakter kaempft oder nicht, kannst Du als SL zwar beeinflussen, aber im Endeffekt liegt die Entscheidung beim Spieler selber, denn er schickt seinen Charakter in den Kampf und nicht der SL.