@ Boba Fett
Weiterentwicklung in einer bestehenden Kampagne ist ein wirklich schwieriges Unterfangen. Aber der Verzicht auf Railroading oder Illusionismus berührt jedoch die Spielmechanik und das Setting überhaupt nicht. Genau wie die Einbindung der Spieler oder das Praktizieren von Flag Framing. Klar ist es eine Kosten Nutzen Frage. Aber gerade du solltest wissen, das ein SL der sich nicht entwickeln darf, obwohl er es will, sehr unglücklich werden kann. Was nutzt es also der Gruppe, wenn der SL unglücklich ist?
Auf das Blockieren der Spieler von Veränderungen werde ich aber nochmal in einem neuen Tread eingehen.
Jörg, mach Dir mal Gedanken, über welche Spielleiter Du diskutieren möchtest..
Es gibt sicherlich schlechte Spielleiter, die Probleme haben und etwas ändern müssen, damit es allen Spaß macht.
Aber das dürften eher wenige sein und vor allem dürften die kein Thema sein. Denn entweder sind sie lernresistent,
dann braucht man nicht drüber zu reden ("doof bleibt doof") oder sie sind den Tips aufgeschlossen, und dann brauchen
wir in diesem Thema auch nicht über sie diskutieren.
Dann gibt es sicherlich aufgeschlossene Spielleiter (so wie grad von Dir beschrieben), die gern was neues testen wollen,
aber eine konservative Runde haben, die das verhindern - die sind hier aber eigentlich auch nicht thematisch korrekt,
denn das Thema war doch, warum sich Spielleiter nicht weiterentwickeln.
Und dann gibt es die "breite" Masse, bei denen es ganz gut läuft und die eigentlich ganz zufrieden sind.
Die haben sicherlich auch mal Probleme und vielleicht auch den einen oder anderen Problemspieler.
Und bei denen trifft das zu, was ich geschrieben habe.
Rollenspiel-Weiterentwickler kommen mir manches mal vor, wie Software-Entwickler - wahnsinniges Potential aber in Sachen Praxis und Marketing keine Ahnung... Das ist dann so, als wenn man mit Leuten redet, die einem ein neues Telefon andrehen wollen.
"Du musst das neue XYZ haben..."
"Danke bin mit meinem ganz zufrieden."
"Was? Mit dem alten Knochen, guck mal hier, damit kannst Du Filme aufnehmen, MP3 Hören, Kaffee kochen..."
"Ja, das brauche ich aber nicht"
"...SMS, MMS, Internet..."
"Äh nein!"
"...Organizer, Teleshopping, GPS Naivigation"
"nö"
"Ach was bist Du ignorant!"
"Ich will doch nur telefonieren!"
Und das gleiche gilt für die meisten Rollenspielideen.
FlagFraming, Issues, Kirk-Regel, Traits & Believes, etc. pp.
Da werden einem Worthülsen an den Kopf geknallt und dann wird auf Reaktion gewartet.
Oder es wird einem das neue Betriebssystem (Entweder Linux oder Vista) angepriesen, dass man unbedingt wechseln,
oder mal ausprobieren muss.
Es gibt keine Liste mit Effekten, die man erreichen will und den dazugehörigen Mechaniken.
Es wird immer falsch herum angepriesen. Erst ein langes Geschwärme und am Ende eine kleine Effektbeschreibung.
Gibt es irgendwo einen Überblick, wo einfach mal die neuen Methoden in knappen, verständlichen Worten (no forge speech) erläutert wird, mit kurzem Abriß, welchen Effekt erzielt werden soll und einer allgemeinen Mechanik, die leicht ins eigene System als Hausregel integriert werden kann, vielleicht inkl. einen Verweis auf ein Rollenspiel, wo es verwendet wird?
Nö... Ohne 1000 Stunden Internetstudium weiss man erst mal gar nichts. Und mit 1000 Stunden Studium weiss man dann, was es gibt und braucht dann noch Aufwand, um sich einzuarbeiten, etc. Kosten / Nutzen?