Die GPL wirkt sich nicht auf die real benutzte Datenbank aus, solange der Quellcode der Datenbanksoftware selbst nicht verändert wird. Man muss ja auch keine Kopie der GPL jedem Text beilegen, den man mit einer GPL-Textverarbeitung schreibt.
Wenn das bloße Verwenden einer GPL-lizensierten Datenbank zusammen mit einem anders lizensierten Programm, das diese benutzt, dazu führen würde, dass dieses Programm unter der GPL steht, dann wären so gut wie alle Programme, die im Rahmen beliebiger Linux-Distributionen vertrieben werden, automatisch GPL, weil sie ein System mit GPL-Kernel benutzen.
Ein Kunde, der eine Anwendung A mit MySQL ausliefert, muss den Zugriff auf den MySQL-Quellcode gewährleisten, insbesondere, wenn er daran Änderungen vorgenommen hat. Aber Open Office steht zum Beispiel unter der LGPL, obwohl Base auch auf MySQL zugreifen kann. Offensichtlich wird Open Office deshalb aber nicht zum GPL-lizensierten Programm. Eine 'Infektion' findet nicht statt.
Edit: ich sehe gerade, dass ich mir selbst widersprechen muss. Nicht unbedingt wegen der GPL als solcher, sondern wegen der Art, wie MySQL sie anwendet:
http://www.mysql.com/company/legal/licensing/Nach dieser Seite kann MySQL mit der GPL-Lizenz nur dann verwendet werden, wenn das Programm, das MySQL einsetzt, selbst GPL ist oder unter einer anderen OSI-akzeptierten Lizenz steht. Im letzteren Fall gibt es eine Lizenzversion mit einer Ausnahme für F/LOSS. Steht das Programm selbst aber unter einer unfreien Lizenz, darf die GPL-Version nicht benutzt werden.
Robin