Ich wollte hier noch einmal eine Sache die jüngst in der Kampagne "Heldenkinder" auftauchte etwas näher beleuchten:
Raughorrim-Schamanen und der wiedergeborene Baum des Lebens
Das ist eine relativ komplexe Sache. Raughorrim sind ja ohnehin so ein wildes, chaotisches Naturvölkchen mit eine ordentlichen shamanistisch-animistischen Ausrichtung. Normalerweise sind ihnen ach so hohe Götter relativ wumpe, sie befassen sich lieber mit dem "hier-und-jetzt" und so eben auch mit den Geistern in ihrer Umgebung. In ihrer Weltsicht hat so gut wie alles einen Geist, nur ist der eben häufig nicht sehr bedeutsam und schlummert zudem oft. Sie kennen dabei auch Rituale und Zauber mit denen man Geister wecken kann. Neben Naturgeistern im weitesten Sinne kennen sie auch solche Geschichten wie Ahnengeister und möglicherweise auch Totems bzw. Totemgeister bzw. erhabene Tiere die bestimmte Raughorrim unter ihre Fittiche nehmen und von denen man auch auf das Naturell ihrer Anhänger schließen kann. Totems sind normalerweise eine sehr persönliche Sache aber es ist auch nicht völlig unbekannt dass Anhänger desselben Totems als "Brüder im Geiste" weltliche Gruppen aufmachen.
In unserem Fall jetzt haben wir es mit einer Gruppe Raughorrim zu tun, die, dreist wie sie sind mitten im Bendanigebiet, weitab ihrer eigentlichen, ursprünglichen Heimat, auf traditionelle Raughorrim-Weise leben, die aber durchaus auch Freundschaft mit den Menschen geschlossen haben. Sehr wichtig für diese Gruppe ist ein mystischer Baum der relativ zentral in dem Wald liegt den sie bewohnen (dem Schüttenforst). Dieser Baum oder vielleicht besser dieser Baumgeist ist Chef der Geisterreiche der Umgebung, insbesondere jener des Waldes, und von ihm ist zu einem großen Maße auch Wohl und Wehe der Umgebung abhängig. Vor langer Zeit (in der alten "käsige Onlineabenteuer"-Kampagne) kam ein verrückter dunkler Zauberer hierhin, entweihte die heilige Grabstätte und verdarb den Baum des Lebens. Die Eltern unserer jetzigen Charaktere rückten an, nahmen es mit ihm auf und konnten letzten Endes nicht nur den dunklen, verrückten Magier besiegen sondern auch eine Art Wiedergeburt des Baumes einleiten - seitdem wird er der "wiedergeborene Baum des Lebens" genannt. Und dem Wald und den Raughorrim und auch den Menschen geht es natürlich wieder viel besser.
Seine Wurzeln haben eine große Bedeutsamkeit für den Shamanen des örtlichen Klans und es gibt einen Pakt zwischen den Shamanen und dem Baumgeist (den wir aber noch nie gesprochen haben). Einmal davon abgesehen dass die Raughorrim natürlich ihre geehrten Toten dort bestatten, auf dass sie das neue Leben nähren, geben die Shamanen dem Baum einen Teil ihrer Lebenskraft (die damit in den großen Kreislauf des Waldes eingeht) und umgekehrt gibt der Baum den Shamanen auch Kraft, üblicherweise in Form einer ca. 50cm langen heiligen Wurzel die natürlich in gewisser Weise Macht vom Baum des Lebens enthält und die für große Wundertaten hergenommen werden kann.
Was natürlich interessant ist, denn zum einen ist das natürlich ein Arrangement welches allen Beteiligten nutzt, aber zum anderen könnte ein "normaler" Priester Malachais so seine Probleme damit haben. Irgendwelche dunklen, mit Blut besiegelten Päkte mit eigenartigen Geisterwesen sie sich von den Leichen des Stammes ernähren... Ohohoh...
Man kann die Dinge also durchaus von unterschiedlichen Seiten sehen...
Vielleicht schreibe ich später noch mehr zu den Raughorrim und ihren Sitten, ihrer Kultur und ihrem Shamanismus; ich muss aber erstmal einkaufen fahren...