Ich hatte ja des letzt so einen japanophilen Trip und da habe ich natürlich auch entsprechend beeinflußtes Material geschrieben.
So ganz ausgegoren ist das noch nicht, aber vielleicht interessiert es ja jemanden oder gibt jemandem Ideen. Vielleicht spiele ich auch mal da...
Jedenfalls - hier ist es:
Shaiadan - Welt der Krieger
Shaiadan, das ist eine kontroverse Welt, voller eigenartiger Glaubensvorstellungen und einem eigentümlichen Kriegerethos.
"Euer Taisho bringt euch Ehre indem er den Tod im Kampf findet!"
"Euer Taisho fügt euch eine schwere Beleidigung zu indem er im Angesicht des Feindes flieht!"
Daimyo - Regionale Lords / Fürsten
Taisho - "Generäle" ?
Shinobi - Spione
Ninja - Attentäter
(Ikko-ikke - Aufständische Kriegermönche)
-> Okka-itte
Vor mehr als 300 Jahren wurde die Welt von Aussiedlern aus dem Reich Malachais besiedelt, hauptsächlich von Deshin. Sie fanden eine alte Kultur vor mit der es teilweise schwer auszukommen war, die Nagah. Auch Rattenwesen lebten dort, die Nezumi, bestenfalls als eine Landplage gesehen werden. Da sie nicht die Macht hatten die einheimische Kultur der Nagah-Schlangenmenschen einfach so zu überrennen siedelten sie sich vor dem größten, fruchtbarsten und gemäßigtestem Kontinent auf einer rauen, bergigen Inselkette an. Große und mächtige Familien von Erhabenen herrschten über sie, Familienklans, und aus ihrer Mitte kam der oberste Herrscher, der Shogun. Nominal waren sie immer Teil des Kaiserreiches, aber niemand interessierte sich besonders für sie und da sie kaum Industrie in dem Sinne haben und die Inseln auch nicht gerade übermäßig fruchtbar waren wuchsen sie auch nicht gerade über sich hinaus. Ganz zu vernachlässigen sind sie für die Welt aber auch nicht - Es gibt mehr als 10 Millionen Menschen auf den Inseln verteilt.
Ihr Glaube ist ein einzigartiger, denn auch wenn sie Malachai kennen und - überwiegend - lieben, sie haben sie doch auch eine Philosophie, die von einem verborgenen Prinzip spricht das für sie höher als alles andere ist. Es gibt bei ihnen so eine Art von Mönchsphilosophen die verschiedene Auffassungen vertreten was dieses Verborgene genau sei und wie man ihm entsprechen könne (was einem Glück, ein gutes Schicksal, Wohlstand, viele gesunde Kinder und was weiß ich noch alles einbringen kann). Die meisten von ihnen waren immer der Auffassung Malachai sei dem Prinzip sehr sehr nahe und dadurch in einer ganz besonderen, einer erhabenen Position und man könne von seiner Weisheit profitieren, insbesondere eben auch Untertan. Daher soweit heretische Ansichten aber nichts was erstmal ernstliche Probleme bereiten würde. Leider meinte nun vor drei Jahren einer der Philosophenmönche eine Erleuchtung gehabt zu haben - und redet seitdem davon dass das himmlische Prinzip sich ihm in seiner ganzen unverständlichen Komplexität erschlossen habe... und das jeder Mensch es ohne jede Mühe in gleichem Maße verkörpere. Auch Malachai, auch der arme Bettler nebenan. Natürlich predigt er auch dass man sich ruhig damit beschäftigen solle und das es sein könne dass sich einem so einige Dinge erschließen, aber letzten Endes sei er oder Malachai keineswegs erhaben. Insbesondere nimmt diese neue Ansicht der Okka-itte-Sekte dem System des Reiches die Autorität. Die Feudalherren gaben natürlich einstweilen nicht besonders viel auf dieses Gerede. Dummerweise hätten sie das vielleicht besser getan - unzufriedene Untertanen organisierten sich im Untergrund, befestigten Tempel unter fadenscheinigen Gründen und schlugen dann los. Einer von ihnen, trainiert in den Künsten der Shinobi, erschlug sogar den Kaiser. Jetzt ist das Land ohne Führung und im Bürgerkrieg der dadurch nicht besser wird dass die Feudalherren, die Daimyos, untereinander um die Herrschaft streiten genauso wie sie gegen die Okka-Itte kämpfen.
Seitdem ist das Leben in Shaiadan komplex und gefährlich geworden. Herrenlos gewordene Ronin streifen durch das Land, die Heere von Daimyos treffen aufeinander oder belagern Burgen (wobei sie sich oft genug aus dem Umland bedienen was die Nahrungsversorgung betrifft), einfache Bauern und Fischer werden als Krieger Zwangsverpflichtet, die Kriegermönche jagen ihrer Freiheit nach und liefern sich viele Gefechte - so manchem gelten sie als große Hoffnung, aber wer sich ihrem neuen Glauben entgegenstellt der mag bisweilen auch gefährlich Leben.
Ein paar Sachen zum Stand der Zivilisation
Shaiadan ist nicht so fortgeschritten wie das restliche Reich Malachais. Die Leute hier sind weit weit ab von Schuß und sie haben nicht die besten Ressourcen. Kristallwaffen sind sehr sehr selten während brauchbarer bis guter Stahl durchaus häufig vorkommt. Schußwaffen sind bekannt aber nicht gerade üblich - aufgrund der Drängnisse des Krieges wo jeder versucht einen auch nur ach so kleinen Vorteil zu erringen machen sie aber gerade populärer. Wie überall sonst auch ist Schießpulver allerdings recht teuer - ganze Truppenformationen mit Schußwaffen wird man also so schnell nicht sehen. Todesspeier sind selten. Wie auch Kristallwaffen werden sie in langer, meist ritualisierter Handarbeit von einigen wenigen Meistern hergestellt.
Magie existiert in Shaiadan, aber sie ist um Längen nicht so allgegenwärtig wie im restlichen Reich Malachais. Es gibt keinen zauberkräftigen Priester in jedem besseren Dorf, es gibt keine organisierte magische Elite - es gibt ein paar meist verschrobene Meister die vereinzelt Schüler ausbilden. Wenn ein solcher Meister mal 5 Schüler in seinem Leben ausbildet dann ist das viel. Rundherum kann man annehmen dass es HÖCHSTENS ein zehntel soviele Zauberer wie normal gibt, daher hat also einer von Tausend etwas mit Magie zu tun und vielleicht einer von fünftausend versteht etwas mehr davon, genug um als Magister zu gelten. Wirklich gut gelehrte Leute sind noch seltener, vielleicht einer von 25.000 bestenfalls. Wahre Magier hingegen sind so gut wie unbekannt und wenn sie einmal auftreten sind sie in Mysterien gehüllt. Vielleicht einer pro 200.000
Damit ergäbe sich: (hoch geschätzt)
Leute die mit Magie zu tun haben: etwa 10.000 im ganzen Land
Magister: vielleicht 2000
Meister: vielleicht 400
Wahre Magier: bestenfalls 50
In einer ländlichen Stadt von 25.000 Einwohnern könnte man eine magische Gesellschaft mit 25 Mitgliedern erwarten, darunter 5 Magister (also Leute mit einem richtigen Abschluss, einer richtigen Ausbildung, nich irgendwelche dubiosen Kräuterweiber oder wasweißich) und ein Meister.
Magisch geschulte Truppenformationen sind hier praktisch undenkbar - der Taicho einer Schlacht kann mehr als froh sein wenn er einen Berater hat der wirklich etwas von magischen Dingen versteht und der vielleicht auch ein paar Tricks auf Lager hat.
Übliche Waffen und Truppen von Shaiadan
Es gibt einen anerkannten Kriegerstand, einen Schwertadel sozusagen. Diese hängen auch einem Starken Ehrgefühl an, dem Weg des Kriegers - obwohl es auch da ein paar unterschiedliche Ausprägungen gibt. Letztlich sind es aber dennoch praktische Leute die sich nicht leicht narren lassen.
Das Abzeichen des Kriegerstandes sind das kleine und das große Schwert. Das kleine Schwert ist dabei fast üblicher - es handelt sich um eine gerade, einseitig geschliffene klinge von vielleicht 60cm und gilt (aufgrund seiner Leichte, weniger aufgrund der Länge) als Kurzschwert. Es wird praktisch immer Mitgeführt und wird auch von vielen angesehenen Leuten in Shaiadan getragen, nicht unbedingt nur von den eigentlichen Kriegern. Es ist meistens aus ordentlichem Stahl gefertigt (und daher auch nicht gerade billig). Es ist vom Aussehen her mit dem Ninjato vergleichbar. Es wird bisweilen auch als Shoto bezeichnet (kleines Schwert eben). Es ist kurz genug um auch von einer Rückenscheide aus gezogen zu werden und wird daher manchmal (selten) auf dem Rücken getragen um die Bewegung weniger einzuschränken.
Das große Schwert hat seinen Ursprung in der Kavallerie der Kriegerkaste wo es nach dem Einsatz der Lanze / des Yari Verwendung findet. Es ist etwas eingeschränkte beim Fechten, aber aufgrund seiner Länge und seiner Krümmung gut zum Kavallerieeinsatz geeignet. Obwohl seine Klinge etwa 80 bis 90cm lang ist zählt es "nur" als Langschwert da die Klinge verhältnismäßig filligran und leicht ist. Einige Leute verwenden das sogenannte Daito (field sword oder großes Schwert) auch mit beiden Händen.
In der tatsächlichen Kriegsführung wird aber meist erst sekundär auf die Schwerter zurückgegriffen - große Bedeutung hat auch der Speer (Yari), der üblicherweise zweihändig geführt wird und der, aus Deshin mitgebrachte, Kompositbogen mit seiner tödlichen Effektivität. Die hier verwendeten Speere haben auch einen Fußdorn der einerseits beim Vorrücken zum Ausschalten gefallener Gegner gebraucht werden kann, der aber viel eher dazu dient die Speere vor dem Kontingent schräg in den Boden zu Rammen um eine Art Schutzwall gegen Kavallerie zu bilden.
Schilde sind in Shaiadan unüblich.
Als Rüstung dient ein Komposit aus Metallsegmenten und gehärtetem lakierten Leder. Ein solcher Panzeranzug ist nicht gerade billig, zählt aber als Rüstung guter Qualität und bietet in der üblichen Ausführung brauchbaren Schutz (4), behindert aber nur Geringfügig (-1).
Dann gibt es noch die "great armour" die weit sperriger ist und klobige Platten an diversen Stellen hinzufügt. Zusammen mit den häufig getragenen Dämonenmasken wird es schwer jemanden in Great Armour als Menschen zu erkennen - sie sollen Gegner unter anderem auch einschüchtern (Schutz 6, Behinderung 2). Dennoch bietet auch diese Panzerung eine überraschende Beweglichkeit.
Dann gibt es noch die Ashigaru-Panzerung, die weit billiger und relativ leicht ist. Sie bietet allerdings auch nur 2 Schutz. An Material verwendet sie hauptsächlich lackiertes Holz und Leder. (Schutz 2, Behinderung 0) Es existiert auch eine etwas schwerere Variante aus den selben Materialien (Schutz 3, Behinderung -1). Ashigaru-Panzerung kann ohne Bedenken auch von jenen getragen werden die nicht der eigentlichen Kriegerkaste angehören.
Reiterei ist bei der Kriegerkaste üblich und wird häufig angewendet. Die meisten Kavallerietruppen sind dabei relativ leicht ausgestattet, genau wie die Fußtruppen, mit entweder Bogen oder Speer sowie den üblichen zwei Schwertern sowie der üblichen mittleren Panzerung. Die Pferde hingegen sind überwiegend ungepanzert. Das erlaubt insgesamt eine sehr schnelle und bewegliche Kavallerie die sich aber keineswegs eignet um schwere Infanterieformationen zu brechen, insbesondere wenn diese mit Speeren oder Stangenwaffen ausgerüstet sind.
Selten gibt es auch "schwere Reiterei" die dann heftigere Rüstungen trägt und mit schweren Yari und großen Schwertern in den Nahkampf zieht. Sie sind bisweilen recht gut darin Formationen aufzubrechen, aber aufgrund des höheren Gewichts der Rüstung sind sie weniger schnell und flexibel, einmal davon abgesehen dass es wesentlich teurer ist sie auszurüsten.
Ashigaru sind üblicherweise zu Fuß unterwegs und nicht einmal annähernd so gut trainiert oder ausgerüstet wie die Kriegerkaste. Meist tragen sie nur einen Speer sowie einen Dolch oder eventuell ein Kodachi. Es gibt manchmal auch Bogenashigaru, aber das wird dadurch behindert dass eine Kompetente Bogennutzung ein jahrelanges Training erfordert über das Nichtkrieger normalerweise nicht verfügen.
Besonders erwähnt werden müssen vielleicht noch die ONI-Truppen, die man aus einen besonderen Menschenvolk vom großem, mächtigem Wuchs wählt. Sie sind sehr groß, sehr stark und sehr wild. Das Volk selbst lebt meist abgeschieden von der übrigen Zivilsation Shaiadans in abgelegenen Bergdörfern und haben einen gewissen Ruf für Barberei, auch wenn man ihre körperlichen Qualitäten sehr schätzt. Sie werden von verschiedenen Daimyo als schwere Schocktruppen verwendet indem man sie im Kampf mit schweren Waffen ausbildet, ihnen eine überaus heftige Rüstung zukommen lässt und sie sich in Raserei auf den Feind stürzen lässt, die wutverzerrten Gesichter hinter Dämonenmasken versteckt. Diese Onitruppen sind sehr teuer, manchmal schwer zu kontrollieren (Loyalitätsprobleme und Wildheit eben) aber überaus effektiv wenn es darum geht feindliche Infanterieformationen aufzubrechen. Es gibt keine Pferde in Shaiadan die derart große Menschen mit derart schwerer Ausrüstung vernünftig tragen könnten, darum kämpfen sie praktisch immer zu Fuß, was aber auch den schweren zweihändigen Waffen die sie verwenden entgegenkommt - Das Nodachi Großschwert ist bei ihnen ebenso beliebt wie die schwere Tesubo Keule bzw. Kampfstab.
Otsuchi: Ein übergroßer Holzhammer, relativ billig, mit bestimmt 2m Stange und einem Kopf im Format einer Wassermelone - eine recht üble Waffe die oftmals verwendet wird um Türen aufzubrechen, aber auch die Oni verwenden sie bisweilen.
Äxte sind unüblich als Waffen (wenn dann von den Okka-Itte)
Naginata: Eine Art Schwertlanze mit gekrümmter Klinge - eine recht beliebte und effektive Waffe, insbesondere unter den Okka-ikke die es ja häufig genug mit berittenen Samurai zu tun bekommen. Allerdings hält sich der Unterschied zum Yari letztlich in Grenzen - die Waffen sind durchaus vergleichbar. Als Nagamaki gibt es auch eine kürzere Variante die zum Nahkampf und zum berittenen Kampf taugt.
Schußwaffen (Teppo): Es werden meist Steinschloßwaffen verwendet und zwar überwiegend solche mit einem gezogenen Lauf. Sie werden nicht unbedingt eingesetzt um ein ganzes Gefecht durchzustehen sondern sie geben einem ein oder zwei Schuß zu Beginn mit denen man die Chancen ausgleichen kann und dann muss man auf traditionellere Waffen zurückgreifen. Schwere Arkebusen sind sehr unüblich, viel beliebter sind leichte Culliver oder sogar Pistolen die dann von recht wohlhabenden Samurai getragen werden. Man muss allerdings auch sagen dass Teppu nicht gerade in dem Ruf stehen besonders ehrenhaft zu sein (dementsprechend gilt es auch schon fast als Betrug die Köpfe von Gegnern zu nehmen die man erschossen hat). Manche Samurai haben auch kleine Schützenkontingente die aber unter Umständen eine große Bedeutung in der Schlacht erlangen können: Nicht weil sie besonders viel direkten Schaden anrichten würden (da sind kompetente Bogenschützen nicht sehr viel im Hintertreffen) sondern vielmehr weil Feuer und Rauch Pferde scheu machen kann - nur recht wenige Pferde sind an Feuerwaffen gewöhnt, auch Schlachtrößer nicht. Dementsprechend kann ein kleines Schützenkontingent welches einen feindlichen Kavallerieansturm erwartet und auf relativ kurze Entfernung eine Salve abfeuert den ganzen Sturmangriff gehörig durcheinander bringen.