Autor Thema: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler  (Gelesen 10314 mal)

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Offline Falcon

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@Ludo: hast du die Entwicklung von Drakensang verfolgt? es wurde erst vor wenigen Jahren angekündigt, es kamen in großen Abständen Infos und soll jetzt 2008 rauskommen.

Ich seh es auf einer Stufe mit Gothic.

neue Rollenspieler wird es sicher nicht holen.
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Offline Arkam

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Hallo zusammen,

ich denke Mal zur Zeit kriselt es etwas was das Rollenspiel angeht weil diverse Faktoren zusammen kommen.

Die alten Hasen mit 20+ Jahren Rollenspielerfahrung haben so langsam alles gesehen und lassen sich nur noch selten hinter dem Ofen hervorlocken.
Wer jetzt noch aktiv spielt hat seine Runde und meistens auch seine Systeme gefunden. Da ist der Bedarf an neuem gering und eigentlich auch kein Firmensupport mehr notwendig.
Der Wunsch nach Retrosystemen, Paranoia, Traveller etc. entspringt meiner Ansicht nach eher dem Wunsch sich Kindheits- oder Teenagerwünsche zu erfüllen und selten wirklichem Interesse am Spiel.

Nach 20+ Jahren Entwicklung kommen natürlich ausführliche Regel- und vor allen auch Hintergrundbände zustande. Das schreckt dann von der reinen Fülle des Materials und wohl manchmal auch vom Preis her ab.
Das Risiko ein wirklich neues System heraus zu bringen wollen die "größeren" Verlage wohl nicht eingehen. Also versucht man die vorhandenen Regeln anzupassen. Neben D&D / D20 hat uns dieser Trend ja auch eine neue Midgardausgabe, die neue World of Darkness, das neue Warhammer RPG und DSA 4 bescherrt.
Das führt aber dazu das Altspieler meistens über die neuen meist vereinfachten Versionen die Nase rümpfen und sie zur Seite legen. - Anmerkung ich weiß das DSA 4 nicht einfacher und D&D / D20 nicht ignoriert wurde aber ich meine der Trend läßt sich schon ausmachen.

Der Mut für ein tatsächlich neues Regeldesign fehlt. Zudem scheint man der Meinung zu sein man müsse die Spieler über Hintergrundmaterial und Zusatzregeln bei der Stange halten. Über kurz oder lang landen aber auch am Anfang schlanke Systeme wieder beim Umfang der Altsysteme.

Sinnvoller wäre aus meiner Sich die Unterstützung durch gut ausgearbeitete Abenteuer. Denn so würde man endlich die Spielleiter wirklich unterstützen. Zudem läßt sich so auch eher ein Ziel, beende das Abenteuer, für die Spieler ausmachen. Denn gerade für Anfänger ist die langjährige Ewigkampagne nichts um ein Spiel zu beurteilen.

Ich denke das man sich viele Dinge vom erfolgreichen Pen&Paper Ableger dem Computerrollenspiel abschauen könnte.
Trgkraft etwa nicht mehr in kg abzurechnen sondern in freien Feldern macht vieles einfacher. Tragkraft nicht an realen Gegebenheiten sondern an spielerischen auszumachen ist ein interessanter Ansatz. Wenn ich eben 300 Tagesportionen brauche so kann ich die auch mit mir herumschleppen.
Waffen unterscheiden nicht nach x verschiedenen Typen sondern nach den Boni die sie bringen. Das gleiche gilt auch für Rüstungen. Ausrüstung ist für konkrete Aufgaben gut. Das heißt alles hat tatsächlich auch einen spieltechnischen Sinn. Ansatzweise findet man das ja schon bei D&D. Es gibt Ausrüstungspakete die einem eben einen festen Bonus bringen. Das verhindert Diskussionen mit dem Spielleiter und reduziert die Verwaltung von Ausrüstungslisten erheblich.
Meiner Ansicht nach könnte es sowohl dem Pen&Paper RPG als auch dem Computerrollenspiel nur gut tun von einander zu lernen.

Wenn man neue Leute erreichen will braucht man die Möglichkeit ein Produkt außerhalb seiner Nische bekannt zu machen. Wie wäre es etwa mit den Regeln für das Pen&Paper Rollenspiel als PDF Beilage zum Computerrollenspiel?
Oder dem Pen&Paper Rollenspiel neben den Romanen?
Das erfordert aber aus meiner Sicht auch einen größeren Konzern der sich mit solchen Wünschen bei den Händlern durchsetzen kann.

Gruß Jochen
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Ludovico

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Nun, es gibt einen Haufen Computerspiele da draußen, die zwar Trailer bekamen, aber dann entweder eingestellt wurden oder aber zu spät auf den Markt kamen, so daß die Grafik etc. schon wieder veraltet war, was dazu führte, daß sie floppten (die Grafik in dem verlinkten Trailer ist auch nicht wirklich gut).

Ich glaube erst daran, daß Drakensang ein Erfolg wird, wenn es draußen ist.
Das Spiel braucht immerhin länger als Stalker brauchte und das hat echt was zu heißen.

Und ja, ich hab, wenn ich über den Namen gestolpert bin, zumindest mal nachgesehen, wie der Entwicklungsstand ist.


Offline Lyonesse

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Dann frage ich doch mal umgekehrt, was sollte sich denn besser verkaufen als D&D oder DSA?
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Ludovico

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Ich denke, daß sich D&D gut verkauft, wobei ich das RPG auch mittlerweile bei WotC nicht mehr als Kerngeschäft betrachte, sondern eher als Prestigeprodukt oder vielleicht auch als sogenannte Cash Cow, aber DSA... Die Romane reißen vielleicht was raus, aber das Rollenspiel...
Für ein Rollenspiel verkauft es sich sicher gut, aber für ein Produkt, daß für Einkommen und den Erhalt einer Firma sorgen soll, stelle ich seinen Nutzen in Frage.

Wie ich bereits öfters schrieb, ist das Problem, daß einfach von den Firmen keine neuen Rollenspieler geworben werden, weil Werbung und Public Relations von den meisten (Ausnahmen wie WotC bestätigen die Regel) etwas ist, was anderen passiert.


Offline Mondbuchstaben

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1. Also das der Hase alleine in Amerika läuft will ich nicht so recht glauben, es ist nur so das wir dank starkem Fokus auf die USA kaum was außer DE und USA sehen.
Ich kenn mich jetzt da nicht wirklich soo super aus, aber ich weis das man in Japan heute mit RPG ins Fernsehen kommen kann, selbst wenn man nicht Sword World ist.
Night Wizard

Also sind die so bekloppt und bringen rpg-Serien ins fernsehen. Naja, ist halt bei uns schwer denkbar, wobei ich das Nachmittagsprogramm in Deutschland nicht verteidigungswürdig finde... Allerdings ist die Praxis von "Werbeserien" in Japan ja Gang und gebe (Pokémon, YO-gi-Oh, Beyblade oder so), wobei es eher kombinierte Produkte sind. Serie+Spiel, um den Kunden vollständig mit den gewünschten Reizen zu versorgen.
Halte ich für sehr geschickt.

Marktwirtschaftlich gesehen sicher, aber das funktioniert doch nur mit Trendprodukten. In Japan ist eifnach alles Trendfähig, weil... Ja, wieß ich nciht warum, aber es scheint halt so zu sein.
Bei uns sieht das aber anders aus. Ich habe es nicht als echte Bereicherung für den RPG Markt empfunden, als es diesen Boom vor 6-7 Jahren gab.
Ich mag das Nischendasein des RPG.

In Japan haben P&P Rollenspiele, die dort explizit TTRPG heißen (= Table Top Role Playing Games, denn unter "RPG" versteht jeder Japaner ein Konsolenspiel à la Final Fantasy) ein noch viel stärkeres Nischendasein.

Wenn Night Wizard es ins japanische TV geschafft hat, dann nicht, weil es ein bekanntes Rollenspiel ist und auf eine große Spielerschar schauen kann. Das Gegenteil dürfte der Fall sein. Nein, wahrscheinlich ist jemandem aus einem Animationsstudio das Regelbuch in die Hände gefallen und das Setting hat überzeugt. Kein Wunder, behandelt es doch ein Genre, das es in werweißwievielfacher Ausführung schon gegeben hat und in der japanischen TV und Anime-Landschaft absolut üblich ist: Urban Fantasy à la Harry Potter/Buffy/Angel, mal kitschig wie in Magister Negi Magi, mal ernst wie in Fate/Stay Night, mal geschmacklos wie in Urotsukidoji.

Was trotz allem erstaunlich ist: Die handwerkliche Qualität der Rollenspielprodukte straft die Größe (oder Kleinheit) des japanischen Rollenspielmarktes Lügen. Viele Bücher sind hervorragend illustriert (glücklich, wer in einem Land Verleger ist, in dem fast jeder einen Hobby-Manga-Zeichner kennt) und gestaltet.
Aber der Markt ist einfach anders beschaffen. Wie bei den Mangas ist die thematische Bandbreite größer und die Art der verkaufbaren Produkte ist eine andere (Stichwort "Replays", Actual Play-artige Nacherzählungen von Spielrunden, die ganze Regalmeter füllen - aus so einer frühen Replay-Reihe ist Record of Lodoss War entstanden).

Um auf Stefan G. zurückzukommen - in Japan läuft der Hase nicht unbedingt. Dort gibt es zwei Handvoll enorm engagierter Fans, aber von einer Rollenspiel"industrie" sind die genau so weit entfernt wie wir.

Offline Falcon

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@Arkam: schon damals in Baldurs Gate lagen beschreibungen zu RPG und Regeln von AD&D bei.
und irgendwo her hab ich auch ein Einsteigerheftchen mit Abenteuer für D&D, ich glaube aus dem Brettspiel.

Ich will mich ehrlich gesagt nicht mehr auf die Verlage verlassen. Classic Battlech hat sich allein durch Fanarbeit auch super über Wasser gehalten als FASA dicht gemacht hat, bis sie eine neues zuhause gefunden haben.

Mich würde interessieren: Was kann man (wir) denn als Einzelner oder als kleine Gemeinschaft tun?
Sollte man sowas wie offizielle Aufkleber und Buttons verteilen oder sie anpappen? (siehe Go-Play).
Vielleicht schwarze Brettanhänge an Unis?
Vielleicht sowas wie ne Spendenkasse für Flyer.
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Offline Vanis

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Mich würde interessieren: Was kann man (wir) denn als Einzelner oder als kleine Gemeinschaft tun?
Sollte man sowas wie offizielle Aufkleber und Buttons verteilen oder sie anpappen? (siehe Go-Play).
Vielleicht schwarze Brettanhänge an Unis?
Vielleicht sowas wie ne Spendenkasse für Flyer.
...

Wenn man will, dass sich ein Verlag eines Rollenspiels annimmt, muss man diesem Verlag zeigen, dass sich damit Geld verdienen lässt. Es ist halt so wie mit Romanen. Von den zich eingesendeten Manuskripten wird nur das Eine auch wirklich veröffentlich. Rechne das dann auf den Rollenspielmarkt runter.

Eine andere Möglichkeit sehe ich im Internet. Viele Fanproduktionen sind doch echt super. Ist das Interesse groß genug und der Einsatz der Leute dahinter passt, kann das ja auch in den Druck gehen. Der Markt reguliert sich nunmal selbst.
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Offline Thalamus Grondak

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Mich würde interessieren: Was kann man (wir) denn als Einzelner oder als kleine Gemeinschaft tun?
Cons veranstalten, sich auf Cons vor allem an neulinge Wenden, in Gemeindehäusern fragen, ob man bei deren Jugendgruppen sowas präsentieren kann...
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Offline Cagliostro

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Meiner Meinung nach wäre ein RPG-Verein notwendig. Einer, der neue Wege geht, der jung ist, der dynamisch ist, der die Leute da abholt wo sie stehen. Der gerade auch hilft, "vor Ort" was auf zu bauen. "Überverlaglich", aber mit Unterstützung von Verlagen.

Support-Teams sind auch wichtig, aber als Verein kann man was nichtkommerzielles organisieren und dann einzelne Support-Teams ins Boot holen, sieht besser aus und fördert auch mehr die allgemeine RPG-Entwicklung.

Klingt verrückt, wenn man bedenkt, dass der ADRV gerade seine Pforten schließt. Der ADRV ist tot, lang lebe der DRV ;)

Gruß
Bernd

Offline Falcon

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Vanis schrieb:
Zitat
Wenn man will, dass sich ein Verlag eines Rollenspiels annimmt, muss man diesem Verlag zeigen, dass sich damit Geld verdienen lässt. Es ist halt so wie mit Romanen. Von den zich eingesendeten Manuskripten wird nur das Eine auch wirklich veröffentlich. Rechne das dann auf den Rollenspielmarkt runter.
Ich will nicht, daß sie sich eines annehmen. Wenn sie nichts ändern wollen können sie meinetwegen verrecken.
Ich meine eine selbsterhaltendes Hobby.
Ist es denn verboten wenn man anfängt selbstgemachte Aufkleber benutzt oder Runden oder Flyer zu D&D anbietet? Gibts da etwa auch Lizenzen für?

@Thalamus: meinst du RPG Cons? finde ich persönlich zu abgeschottet. Genau so wie das Internet, bekommt doch keiner mit.
die RPC ist natürlich ein guter Start gewesen (wenn ich an die ganzen Unkenrufe wegen unprofessionalität vor dem Start denke...).

ich habe keine Erfahrung mit Vereinen, ein ganz neuer Vereinsansatz wär natürlich toll.

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Offline Der Oger (Im Exil)

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Vereine klingt wie eine gute Idee, nur da brauch es echt jemanden, der sich damit auskennt.
Vielleicht muss man ja gar nicht unbedingt die Verlage mit ins Boot holen; vielleicht kommt man durch ein wenig social networking auch noch an andere Träger / Unterstützer ran:

- Schulen
- Jugendämter
- Geschäfte (nicht nur Rollenspiel - und Buchläden, sondern alles, was auf die  Zielgruppe bezogen ist)
- Kirchen
- Sportvereine
- Drogenberatungsstellen
 fällt euch noch mehr ein?
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Offline Jestocost

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Und schon fängt wieder die Suche nach irgendwelchen Oberstrukturen an... Aber das bringt nix. Das einzige was gegen die deutsche Krankheit des Debatierens und Wolkenschlösserbauens hilft ist dieses: Machen. Tun. Handeln.

Und zwar direkt vor Ort. Ruft den nächsten Veranstaltungsort bei euch in der Nähe an und sagt, dass ihr da was machen wollt. Oder die lustige Mittelalterkneipe um die Ecke. Schaltet eine Anzeige im Stadtmagazin, sorgt für Mundpropaganda, geht an die Schulen.. Wenn ihr Kontakte zu irgendwelchen lokalen Multiplikatoren habt, dann nutzt sie...

Da braucht es keine Pläne, sondern nur Entschlossenheit und Durchhaltevermögen (im übrigen das gleiche, was man als Rollenspielmacher auch braucht...). Denn am Anfang wird erstmal nix passieren.. Sowas braucht seine Zeit... Aber irgendwann kommen dann Leute...

Wenn ihr es macht, werden sie kommen...
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Offline Der Oger (Im Exil)

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. Wenn ihr Kontakte zu irgendwelchen lokalen Multiplikatoren habt, dann nutzt sie...

Exakt das wollte Oger sagen.
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Online Maarzan

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Wenn ihr es macht, werden sie kommen...

Wenn ich mir die Cons so ansehe, sind die meisten, insbesonders die kleinen lokalen, auch immer schlechter besucht, Vereine und öffentliche Treffs geben auf oder verhutzeln auf Einzelrundenniveau.

Irgendwas müssen die dann ja falsch machen, insbesondere wo sie ja schon einmal größer waren.

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Lyonesse

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Rollenspiel ist halt kein Fußball, ob das je ein Massenphänomen wird ist fraglich. Man kann halt nicht zurück in die 70er oder 80er (in Deutschland) springen, wo die Spielidee revolutionär neu war. Gary Gygax hatte D&D auch Avalon Hill angeboten, aber die meinten, das ein Spiel wo es keinen Gewinner gibt kein Erfolg sein kann.
Mag ja sein, daß sich viele Leute das mal anschauen und spielen, wenn man sie dazu animiert, aber die Zahl der Spieler die regelmäßig jahrelang spielen ist eben nicht so groß, was bei der Komplexität des Spielprinzips auch eigentlich kein Wunder ist, denn RS kann man nicht mal eben so spielen. Klar kann man mit einem total primitiven System spielen, aber wem genügt das schon auf die Dauer.
Es stimmt schon, der Mark reguliert sich selbst und wenn das mit dem RS wirklich mal nicht mehr läuft - c'est la vie.
« Letzte Änderung: 24.10.2007 | 18:22 von Lyonesse »
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Offline Stefan G.

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Ich hab ja selbst geschrieben, dass ich mich da auch nicht so gut auskenne, und meinte damit, dass ich eher weis was es so für Produkte gibt, aber weniger Ahnung davon habe was und wer nun tatsächlich spielt.

Ich finde nur eben ein paar Dinge am japanischen Markt sehr bemerkenswert, eben unter anderem das es sowas wie den Night Wizard Anime gibt( der wohl zu guten teilen erst durch die CDs mit Goto Yuko möglich wurde) oder aber auch das es dort echte Einsteigersysteme gibt (Arianrod kostet das Grundregelwerk 800Yen= ca. 5€ und ist ein tatsächlich voll spielbares System für das es auch Supplements gibt die sich dann in der üblichen Preisklasse bewegen). Gibts denn sowas in den USA?

Ansonsten würde mich generell mal interessieren wies denn sonst so im Ausland läuft, wenn man so in deutschen Foren liest, dann ists ja immer so, dass in DE der Untergang kurz bevor steht, in den USA jeder Depp sein Rollespiel rausbringen kann und Wizards mit DND sogar garnicht so schlecht fahren und von Rest der Welt hört man garnichts, als würde da nicht gespielt werden.

Und was den TRPG Begriff angeht, glaube ich sagt das alleine nicht viel aus, ich glaube das die meisten Leute auf der Straße wenn man ihnen was von Rollenspiel erzählt sowohl hier als auch in den USA erstmal entweder an Diablo 2, WoW, etc. oder an sexuelle Praktiken denken.
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Offline Falcon

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Vom Ziel des Massenphänomens spricht bei so einem Verein sicher keiner. Würd aber nicht kopflos daran gehen. Jetzt alleine(!) auf die Strasse zu rennen und "RPG" zu schreien nur um etwas zu MACHEN, macht vielleicht ein paar Leute aufmerksam (verschafft mir hier aber sicher auch ein paar Kratzer im Auto) aber meine Zeit ist auch begrenzt, dann lieber effektiver.

@revolutionär neue Idee. Dann muss man es den Leuten eben als revolutionär neu verkaufen. Jetzt gerade aufgetaucht. RPGs kennt doch eh kein Schwein.
« Letzte Änderung: 24.10.2007 | 18:24 von Falcon »
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Offline Lyonesse

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Und wenn P&P RS mal in den Medien auftauchte, dann meistens als so eine obskure, okkulte und gewalttätige Kiste. Gut, in den letzten Jahren nicht mehr, da waren die Beiträge fast immer positiv, aber es gab da schon einige Kracher in den 90ern.
Kürzlich gab es aber mal einen Beitrag über Onlinespielsucht in einer Talk-Show im öffentlich-rechtlichen TV, moderiert von dieser Alles-wird-gut-Tante. Da wurde ein WoW-Spieler, der keinem etwas Böses getan hatte und der richtig happy mit seinem Hobby war, mal eben so zum Vollidioten abgestempelt und das von einem angeblich seriösen Suchtklinikleiter. Ein anderer junger Mann, der dem Online-RPG abgeschworen und seinen PC deshalb zu Schrott verarbeitet hatte, wurde nach seiner 'Läuterung' wieder im Kreis der 'vernünftigen' Leute begrüßt. Das waren wieder Schläge ins RPG-Kontor. Echt der Hammer, was die Affen vom Fernsehen sich manchmal rausnehmen. Ich frage mich nur, was Kardinal Meisner für eine Haltung zum P&P hat.
« Letzte Änderung: 24.10.2007 | 18:55 von Lyonesse »
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Offline Vanis

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Mit Jugendhäusern hab ich ganz gute Erfahungen gemacht. Bei mir im Ort hat sich ein Rollenspiel-Table Top-Fantasy Verein gegründet, der die Räumlichkeiten eben eines solchen Jugendhauses mitbenutzt. Hatte in den letzten Jahren den Eindruck, dass der Verein immer mehr Zulauf bekommen hat. Hinzu kommt, dass der Vereinsgründer in der ortsansässigen Buchhandlung arbeitet und da seit Jahrzehnten (mich hat er vor ca. 15 Jahren zum Rollenspiel gebracht) als Kommunikator wirkt.
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Offline Bombshell

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Hallo,

ich würde gern mal wissen woher Lyonesse ihre/seine Informationen bezieht, denn:

Das Abstoßen von DSA seitens FanPro, also das wohl lukrativste (sollte man meinen) deutsche RS, hat mir wirklich einen kleinen Schock versetzt. Warum sollten die das verkaufen, wenn es brummen würde?

Fanpro kann DSA gar nicht verkaufen und hat es auch nicht verkauft. Die Rechte von DSA liegen bei einer 4-köpfigen Erbengemeinschaft, die Lizenzen vergibt. Ein Kopf der Erbengemeinschaft ist zufällig in Personalunion mit dem Chef von Fanpro (Werner Fuchs für alle die es noch nicht erraten haben), was wohl ein förderlicher Grund für die Vergabe einer Lizenz an Fanpro war. Daraus folgt, dass Fanpro ihre Lizenz für das DSA-Rollenspiel (und auch Shadowrun) nicht verlängert haben und Ulisses sie nun erworben hat.

Ich meine das DSA schon Gewinn abwirft und zwar so viel, daß es einen kleinen fest angestellten Mitarbeiterstamm gibt und einige Freelancer, eben wie bei einem ganz normalen kleinen Verlag.

Sie haben 2 feste Mitarbeiter und es sind bei Ulisses die selben wie bei Fanpro und das ist auch der Grund, warum ich kein Potenzial für Veränderungen im Regelsystem sehe.

MfG

Stefan
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Offline Cagliostro

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Mach ich. Mit und ohne Verein ;) Auch wenn Du nicht komplett unrechst hast, hast Du eben auch nicht recht ;) Du bist in einem Forum, da wird oft debattiert. Und Wolkenschlösserbauen kann man fast immer vorwerfen.

Ich werde 2008 wohl abseits von Vereinsstrukturen vor Ort mehr machen.

Und es muss ja nicht immer ein "eV" sein. Aber für viele Dinge ist eine etwas festere Struktur nun einmal sinnvoll. Und wenn der Verein nur seinen Namen dafür hergibt und das Veranstaltungsrisiko übernimmt. Nicht jeder muss ja dann selbst im Verein sein. Ich war froh, dass die GFR z.B. das Risiko für den ersten P&P-Con in Leverkusen übernommen hat.

Zitat
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5 Mann in einer Kneipe sind ein guter Anfang. Aber Vereinsleute haben oft halt mehr einen Draht zur Einbindung neuer Leute (oder sollten es haben ...). Sitzen einfach 5 Leute rum und quatschen, passiert es oft, dass sich niemand um Neulinge kümmert (warum ich, unterhalte mich doch gerade so schön...)

Zitat
Da braucht es keine Pläne, sondern nur Entschlossenheit und Durchhaltevermögen (im übrigen das gleiche, was man als Rollenspielmacher auch braucht...). Denn am Anfang wird erstmal nix passieren.. Sowas braucht seine Zeit... Aber irgendwann kommen dann Leute...

Wenn ihr es macht, werden sie kommen...

Schön gesprochen, aber nur halbwahr. Warum nicht von Erfahrungen anderer profitieren? Warum sich nicht gegenseitig helfen? Da ist ein Club, Verein oder was auch immer praktisch. Gerade auch im Kontakt mit Presse, Ämtern, anderen Vereinen.

Gruß
Bernd

Offline Lyonesse

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Ich habe auch ähnliche Erfahrungen wie Vanis gemacht: Sind ein paar Leute in einer Gemeinde aktiv, dann boomt da auch das Rollenspiel - unser Hobby ist letztendlich in erster Linie eine soziale Aktivität - und die gedeiht dort, wo Leute aktiv mit ihrem Hobby am sozialen Geschehen teilhaben.

Ich denke, dass wir mit dem Rollenspiel aus dieser Privatnische raus müssen - und Interessenten viel stärker die Möglichkeit geben müssen, einfach mal reinzuschnuppern (bzw. eher die Casual Players ansprechen) - und so die Einstiegshürde ins Hobby senken. Dann würde da schon einiges passieren.

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