Im Zeichen des Panthers ist der erste Teil des neuen Hörspieltrios um den Dunkelelfen Drizzt Do Urden, der in den Vergessenen Reichen sein Unwesen treibt.
Drizzt ist zusammen mit dem Swirfnebli Belwar Dissengulp aufgebrochen, um die Stadt Blindgenstein zu schützen, denn weiterhin ist das untote Wesen Zin-Carla auf der Spur von Drizzt. Die beiden bilden zusammen mit dem Panther Guenhwyvar ein eingespieltes Team, zu dem schon bald auch ein Pech stößt. Dieser ist allerdings nicht mehr das kleine, gelbhäutige, friedliebende Lebewesen des Unterreichs, sondern wurde von einem Magier in eine Sichelschrecke verwandelt. Als Drizzt im Gesicht der Sichelschrecke Angst und Schrecken erkennt, freunden sie sich miteinander an und erfahren von dem Schicksal des Pechs. Und da Drizzt endlich jemanden helfen kann, machen sie sich auf, den Magier zu finden, welcher den Pech verwandelt hat, um ihn zu zwingen, ihn zurückzuverwandeln. Dabei müssen Drizzt und Belwar zusehen, wie sich auch der Geist des Pechs immer mehr in den einer Sichelschrecke verwandelt.
Derweil geraten die vier immer mehr in die Nähe des Herrschaftgebiets der Illithiden, die immer auf der Suche nach neuen Sklaven sind, die in der Arena kämpfen, schwere Arbeiten erledigen oder das Älterenhirn massieren.
In Drizzts Heimat Menzoberranzan stöhnt derweil Mutteroberin Do Urden unter den Fehlschlägen auf. Das Zin-Carla-Ritual zehrt an ihr, aber endlich ist der ins Leben zurückgezwungene und unter ihrem Geist geknechtete Zaknafein, Drizzts Lehrmeister und leiblicher Vater, auf Drizzts Fährte.
R.A. Salvatores Buchvorlage wurde von Günther Merlau wieder ganz hervorragend inszeniert und steht der ersten Trilogie in nix nach. Die neuen Stimmen als auch die neuen zahlreichen Effekte fügen sich in das bisherige Klangbild.
Neben Tobias Meister, bekannt u.a. als Synchronstimme von Kiefer Sutherland, sticht auch die Stimme von Carlheinz Heitmann hervor. Der Schauspieler, eventuell bekannt aus Gastauftritten bei Tatort, Die Cleveren oder Geisterjäger John Sinclair, hat noch keine so bekannte Synchronstimme, verleiht aber dem Tiefengnom eine charakteristische Stimme, bei dem man sofort den freundlichen Swirfnebli als Bild im Kopf hat.
Auch bei den Effekten wurde nicht gegeizt. Ob die Klauen der verwandelten Sichelschrecke, das Massieren eines Älterenhirns oder das charakteristische Beschwören von Guenhwyvar, alles wirkt gekonnt umgesetzt und trägt viel zur phantastischen Atmosphäre des Hörspiels bei. Dabei muss man bei der Umsetzung bedenken, dass entgegen dem Türknarzen von ??? oder dem Autoquitschen von TKKG, diese Geräusche nicht in der Realität vorhanden sind und daher erstmal designt werden wollen. Und das gelingt in großen Teilen.
Auch die Aufmachung ist ein wichtiger Punkt, denn spätestens mit der illegalen Verbreitung im Netz ist dies der Punkt, welchen man sich nicht aus dem Netz ziehen kann. Das Cover sowie der identische CD-Aufdruck zeigen eine Szene aus dem Comic, bei der Drizzt und Belwar erstmals der Sichelschrecke begegnen und stammt von Tim Seeley und Blond. Im Inneren dann drei Bilder aus den Unterreichewerken von WotC von William O’Connor, eine marmorierte Unterreichkarte sowie eine kurze Begriffserklärung für Zuhörer, die sich nicht in den Vergessenen Reichen auskennen. Die Spielzeit von knapp 78 Minuten ist vorbildlich und reicht erprobterweise einmal von Helmstedt nach Berlin auf der Überholspur! Im Ernst, die CD ist randvoll und qualitativ hochwertig, da stimmt das Preisleistungsverhältnis.
Fazit: Gelungene Fortsetzung, die sowohl inhaltlich als auch hörspieltechnisch einiges zu bieten hat.
PS.: Das Original findet sich hier:http://www.nexuswob.org/GK/Rezies_dndd20/rezi_hoer-realms_vr4_im-zeichen-des-panthers.html