Plausibilität würde ich nicht als Abgrenzung hernehmen. Sowohl bei dem "Welt"-orientierten Ansatz als auch bei dem "Plot"-orientierten Ansatz kann Plausibilität eine mehr oder weniger große Rolle spielen. Jedenfalls hat sie aber auch in der "Story" eine wichtige Rolle. Denn eine Geschichte, die nicht plausibel ist, ist eine schlechte Geschichte.
Das sehe ich anders...
Zunächst einmal definiert der Begriff ja kein Ausschlusskriterium, sondern nur ein Prioritätskriterium.
Es legt fest, was die höchste Priorität besitzt - nicht, dass die andere Spielform das ausschliesst.
Und laut Rabe wird das Geschehen aus der Anfangssituation, den Ereignissen und den Motiven der beteiligten Personen erzeugt.
Und entscheident ist, dass das entstehende Geschehen für die Beteiligten aus diesen Ursachen sich in eine nachvollziehbare -
plausible Richtung entwickelt.
Aus Situation A, Ereignissen B und Motivation C ergibt sich Entwicklung D - D muss nicht die einzig mögliche Entwicklung sein,
aber D muss plausibel sein - also ist das wichtigste die Plausibilität - daraus folgert der Name.
Gute Geschichten müssen nicht plausibel sein. Märchen sind es keinesfalls.
Und wenn ich mir die in Kinofilmen erzählten Geschichten ansehe, sind da auch oft viele gute Filme nicht plausibel.
Viele gute Geschichten sind plausibel und würden durch weniger Plausibilität auch an Qualität verlieren - weil die Plausibilität eines der möglichen Qualitätskriterien sind - aber nicht das wichtigste und nicht das einzige.