Ich mag übrigens die Sonderfertigkeiten und Professionen. Gut, erstere könnten eingängiger und logischer sein und letztere ausgedünnt werden, aber grundsätzlich habe ich damit kein Problem.
Grundsätzlich habe ich da auch kein Problem. Nur der Professionen-Teil könnte auf gut ein Drittel gekürzt werden und der Sonderfertigkeiten-Baum könnte etwas weniger Querverbindungen vertragen und außerdem etwas gestutzt werden. Insgesamt ist DSA4.x überfrachtet und extrem kompliziert. Das gilt auch für andere Bereiche des Regelwerks. Als Nerd mag man sich da zurecht finden, doch mich schreckt das Ausmaß ab.
Und welche Tradition meinst du ? 3W20 Proben ? Stören mich nicht die Bohne.
Die 3W20-Probe stört mich nicht grundsätzlich. Jedoch gibt es unterschiedlichste Modifikatoren, die solch eine Probe nochmals verändern, z.B. BE, Arbeitsgerät, bei Zaubern die Magieresistenz etc. Dadurch muss vor Ablegen der Probe manchmal viel gerechnet werden. Richtig beschissen wird's, wenn dann auch nich ein negativer TaW dabei rauskommt. Mit nur einem W20 wär's definitiv einfacher. Zumal es dann bei Eigenschafts-Proben und im Kampf wiederum nur einen W20 gibt.
Aber die eigentliche Tradition, die ich meinte, ist, dass es für jede mögliche Situation eine spezielle Regel oder zumindest irgendeinen Proben-Modifikator gibt.
Das mache ich eigentlich grundsätzlich nicht (bisher), weil es mir meistens zu viel Arbeit macht und ich außerdem immer davon ausgehe, dass ein mitgeliefertes System die Möglichkeiten des Settings so abbildet, wie die Autoren es sich vorstellen und beide verzahnt sind.
Es muss nicht unbedingt viel Arbeit machen. Wenn Du natürlich z.B. versucht mit D&D jede regeltechnische Finesse von DSA4 umzusetzen, angefangen bei den Rassen, Kulturen und Profession und geendet beim grundverschiedenen Magiesystem, dann hast Du eine Menge Arbeit, die sich am Ende vermutlich nicht gelohnt hat. Wenn Du aber nur das Setting verwendest und das Regelwerk weitgehend unverändert übernimmst, kannst Du trotzdem Spaß mit dem Setting haben. Man muss dann natürlich bereit sein, auf bestimmte Spezialregeln zu verzichten. Natürlich wird dann der eine oder andere Fluff-Bestandteil nicht mehr mit akurat passenedem Crunch korrellieren, auch damit muss man klar kommen und sich eine Lösung dafür überlegen (Stichwort "suspension of disbelieve). Wir haben das ausprobiert und waren mit einigen Punkten unzufrieden, die aber fast ausschließlich die Charakter-Kontinuität betroffen haben, da wir bestehende Charaktere umgewandelt haben.
Und wir haben trotz aller Ärgernisse und Verwunderungen Spaß mit dem DSA-System. Aber der Spaß kommt bei mir nicht durch das System, sondern durch das Setting.
Prinzipiell gebe ich Dir ja recht, doch wenn man sich mit dem System abquält, kann das tolle Setting auch nix mehr reißen. Das war zumindest unsere Erfahrung mit DSA 4 und der Grund für unseren D&D-Versuch.
Grüße,
Steppenork