Ich denke (schlechte) Mary Sues als SC sind schon dadurch limitiert, dass die Regeln idR Erfolg und Mißerfolg regulieren. Ein Charakter, der als wish-fulfillment mal eben im Vorbeigehen alles erreicht, was er sich vornimmt ist hier nicht möglich. Conan wäre kein Mary Sue Charakter, einfach weil er sich anstrengen muss, um zu erreichen was er halt zu erreichen versucht- da liegt das Spannungspotential.
Ähnlich verhält es sich mit "allmächtigen" SC, wie den Bewohnern von Amber etc. Wenn man diesen nur dabei zusieht wie sie willkürlich eine Traumwelt mit perfekten Liebhabern erschaffen, in der sie die großen Helden sind, dann ist das genauso spannend, als wenn man Alrik beim einkaufen von Hartwurst zusieht.
Das heißt nicht, dass hammerharte Charaktere nicht Spaß machen können, aber man muss ihnen Aufgaben geben, die ihre Fähigkeiten herausfordern, um die Sache spannend zu machen (Comics wie Superman und Sandman machen vor wie sowas geht).
Schwieriger ist schon der "ich bin so depri, mir gelingt nichts- lets fuck" Typus von Mary Sue, der sich sehr niedrige Erwartungen an das setzen, was ihr Charakter erreichen will und dieses daher ohne Probleme erreichen, ohne dass der SL große Schwierigkeiten auffährt ("Nein, ich lassen dich nicht auf 'Deprimiert rumsitzen' würfeln!"). Hier sollte man den Spieler entweder ermutigen, einen Charakter mit etwas mehr Ambitionen zu spielen oder ein System probieren, wo Spielerleistung und Charakterleistung klar getrennt sind, wie z.B. PTA ("Yeah, ich habe die Karten des Producers geschlagen und die Stakes gewonnen. Das heißt Darkraven hält einen deprisiven Monolog, statt mit Sarah in den Club zu gehen. Und weil ich die höchste Karte habe, darf ich den Monolog auch noch selbst erzählen. Wohooooo!!!").