musketen&Degen Genre, pff was für ein Blödsinn. Was tut man nicht alles um Recht zu behalten was?
Nun, eine Genre- Bezeichnung ist nunmal selbstbeschreibend: Ein Cowboy&Indianer Setting zeichnet sich dadurch aus, dass dort Cowboy und Indianer vorkommen. - Es müssen keine Sherriffs vorkommen, es müssen keine Unabhängigkeitskriege oder Bürgerkriege vorkommen, aber es muss ein Cowboy und Indianer vorkommen, sonst ist es kein Cowboy&Indianer Film.
Ebenso ist es mit einem Action-Film. Wenn ausreichend Action drin vorkommt, ist es ein Action-Film. Der Rest ist zur Beantwortung der Frage, ob es ein Actionfilm ist unerheblich. Man schaut nur auf die Bedeutung der Action im Film.
Oder auch beim Cyberpunk: Es steht die Cyberware und die Auflehnung gegen die Obrigkeit (Punk) im Vordergrund. Alles andere ist nur nebensächlich, wenn man entscheiden muss, ob ein Science-Fiction Film Cyberpunk ist.
Und bei Mantel&Degen Filmen ist es genau so: Man schaut danach, ob dem Mantel und Degen eine besondere Bedeutung zukommt. Wenn ja, ist es ein Mantel und Degen Film. Wenn nein, ist es kein Mantel und Degen Film.
Musketen sind dabei völlig irrelevant. Ich habe da mal eine Frage an dich: Wieso glaubst du, heißt das Genre
Mantel& Degen? Wieso nennt man es nicht
Musketen&Degen? Richtig? Weil die Muskete (wenn überhaupt) nur eine untergeordnete Rolle spielt und es hauptsächlich um Fechtszenen in coolen Gewändern geht. (Fechtszenen = Degen, coole Gewänder = Mäntel)
Wenn es Ludovico aber nicht auf Mäntel und Degen ankommt, sondern er Musketen und Degen haben will: Tja, dann ist es etwas, dass nichts mit dem
Mantel&Degen Film zu tun hat. Dann ist es etwas anderes. Und hier würde ich nunmal vorschlagen, es
Musketen&Degen Film zu nennen. Eben weil der Muskete eine so besondere Rolle zukommt. (Natürlich können auch in Mantel und Degen Filmen Musketen auftauchen. - Ebenso, wie auch in einem Cowboy&Indianer Film eine Muskete oder ein Pferd auftauchen kann. - Aber sie gehört halt nicht essentiel zum Genre, sondern ist optional. (In "Der Mann, den sie Pferd nannten" spielen Pferde ironischerweise kaum eine Rolle und trotzdem ist der Film eindeutig ein Indianerfilm.))
Und im Horasreich gibt es nunmal die typischen Mäntel aus der Renaissance bzw. Barockzeit. Und es gibt Degen. Damit qualifiziert es sich als Mantel und Degen Film. - Ich will nicht absprechen, dass das Feeling vom Horasreich ein gänzlich anderes ist als zum Beispiel das Feeling vom "Mann in der Eisernen Maske". Und eben weil beide Geschichten ein komplett anderes Feeling haben, würde ich halt davon ausgehen, dass beide zumindest unterschiedlichen Subgenres angehören. (Das Feeling vom Horasreich entspricht aber ziemlich gut dem Musketier-Roman von Dumas. - Daher würde ich hier wieder beide in das gleiche Subgenre stecken.)
Torsionswaffen gab es, was schonmal den Vergleich ermöglicht. Und an dem Punkt sind die kleinen Power-Zwillen mit der Nachladefrequenz eines Revolvers eben für jemanden, der sich damit auskennt, genau das gleiche, wie wenn bei den Nahkampfwaffen ein Buttermesser auftaucht, das dem Langschwert in jeder Beziehung (inklusive der DK) überlegen ist.
Ja klar, vielleicht sollte man die Werte der Torsionswaffen überarbeiten. - Aber das gleiche Problem tritt auch im Steampunk und in der Science-Fiction auf: Auch hier werden häufig Sachen beschrieben, wo sich einem, der sich etwas näher damit auskennt, die Haare zu Berge stehen.
Nicht dass ich Grundsätzlich was gegen abgedrehten Technik-Quatsch im Rollenspiel hätte - ein Setting, dass die Nummer KONSEQUENT durchzieht und dann auch Laserkanonen bietet, die einfach nur aus zwei Vergrößerungsgläsern bestehen, die Licht bündeln und Pferdelosen Kutschen, die einfach nur mit einem Torsionsbündel aufgezogen werden und und und... ja da wär ich sofort dabei.
Das wäre dann aber eindeutig Steampunk. Das will man ja eben nicht haben. Wieso müssen Settings immer so ins Extreme verfallen? Klar, ich habe nichts gegen extreme Settings. - Aber ein Setting, das sich irgendwo zwischen den Extremen bewegt, ist doch auch ganz angenehm.