Ich finde, wir sollten dem Threadersteller den Gefallen tun, und uns hier an das Thema halten. DSA-Bashing gibt es andernorts genug. Lasst uns hier überlegen, was an dem Spiel GUT ist.
DSA ist für mich zuallererst: Nostalgie. DSA war das erste Pen&paper, das ich je gespielt habe. War daher natürlich sehr prägend. Damals - zu 2er-Zeiten - auch noch sehr unbeschwert und relativ unkompliziert. Sozusagen die naive Kunst unter den Fantasysettings.
Auch an Aventurien finde ich nicht alles schlecht. Zum Beispiel die Religion, v.a. der Zwölfgötterglaube mit seinen Ablegern, sind sehr hübsch ausgearbeitet: relativ vertraut (aus der Antike), ohne dabei allzu irdisch auszusehen. Mit einem gerüttelt Maß Klischee dabei, aber wer sagt, dass Klischee immer schlecht sein muss? Allein Praios ist so ein herrlicher Kotzbrocken, das geht gar nicht anders.
Hab neulich festgestellt, dass ich sogar noch alle Zwölfe aufzählen kann, obwohl ich seit über 10 Jahren nicht gespielt habe. ^^
Was ich auch noch gut finde: _manche_ der auf Aventurien umgetexteten Lieder. Um Himmels Willen nicht alle, aber speziell "Liebesgruß" (Scarborough Fair) und "In der Nebelnacht" (The Foggy Dew) sind super gelungen und fast schon genial. Überhaupt hat mir die Albernien-Box ziemlich gut gefallen, aber das war auch damals während meiner Irlandisttollphase.
Daher zur Feier des Tages hier mal die Lyrics zu "Nebelnacht", weil dieser Text so in etwa das ist, was mir an DSA am besten gefällt:
Als am Fluß entlang nach Altenfähr,
ich ritt zur Phexensstund
von Kriegesvolk auf Rondras Straß'
taten feste Schritte kund.
Kein Pfeifenklang, kein Trommelschlag,
kein Horn das froh gelacht-
nur ein Eulenschrei vom Weidengrund
drang durch die Nebelnacht.
Wie hoch hat Rondras Fahn' geweht,
von Havenas Türmen her?
Besser sterben am Ufer des Großen Fluß',
denn vor Tuzak am Perlenmeer.
Vom Abagund und Seenland,
hatten Kämpfer sich aufgemacht.
Derweil trieb Reto Gareths Orks
voran durch die Nebelnacht.
Für Gareth zogen die unseren aus,
nach fernen Küsten hin,
zu brechen manchem kleinen Volk
den Mut und tapferen Sinn.
Ihr laget tot auf Maraskan,
fehltet uns bei Abilacht,
und bei dem Kampf um Altenfähr,
in jener Nebelnacht.
Die dort standen, trug Golgari fort,
auf Schwingen gnadenlos.
Des finsteren Retos Grausamkeit,
gab Albernia den Todesstoß.
Aber Deren schaut auf die tapferen Leut',
die trotzten der Übermacht,
jeder Hoffnung bar, doch unverzagt
in jener Nebelnacht.
Wenn heut ich komm nach Altenfähr,
wird mein Sinn vor Trauer schwer.
Die Männer und Fraun, die ich dort verlor'n,
die seh' ich nimmermehr.
Doch in meinen Träumen lebt ihr fort,
mit dem Herzen halt ich Wacht,
für Euch die fanden kühn und frei,
den Tod in der Nebelnacht.