@ Xemides:
So nach nochmaligem Überlegen trifft deine Aussage eher das was ich eigentlich sagen wollte. Daher würde ich jetzt nicht behaupten, dass es die umgedrehte Aussage ist, sondern das ist einfach besser formuliert, als bei mir.
In beiden Fällen kann man sowohl Gelegenheitsspieler, als auch Leute die sich sehr viel mit ihrem Spiel beschäftigen bedienen.
Bei DnD4 drücke ich dem Gelegenheitsspieler einfach einen Bogenranger in die Hand und mache damit quasi nichts falsch. Der Gelegeneitsspieler muss nur lernen sein Quary und die Powers richtig einzusetzen und gut ist.
Bei DSA4 bekommt der Gelegenheitsspieler einfach einen Thorwaler in die Hand und darf dann einen Klischee-Plüsch-Winker mimen, was die meisten halbwegs hinbekommen.
Wer sich darüber hinaus tiefer mit dem bespielten Rollenspiel beschäftigen will, ist in der Tat bei DnD4 besser aufgehoben, wenn er mehr Affinität zu den "Crunchy Bits" aufweist, während DSA4 was für Leute ist, die sich lieber mit Fluff beschäftigen.
Deswegen hat DSA4 zwar viele Professionen, aber im Grunde deutlich weniger Templates, da in vielen Professionen nur sehr marginale Unterschiede stecken. DnD4 hingegen hat zwar nur wenige Klassen, aber im Grunde sehr viele Templates, da bereits innerhalb der Klasse sehr unterschiedliche Charaktere gebaut werden können, wie das Beispiel Ranger (siehe meinen oberen Post) zeigt.
Ich persönlich fände es besser, wenn DSA5 nur die tatsächlichen Templates aufführen würde und im Fluffbereich darauf verweisen würde. Das wäre eine deutliche Schlankheitskur für das Regelwerk, ohne wirklich große Verluste.
Man könnte sogar recht flexibel sein. An der Akademie Wehrheim gibt es dann als mögliche Abgänger den leichten Infanteristen, den schweren Infanteristen, den leichten Kavaleristen, sowie den leichten Infanteriefährich, den schweren Infanteriefähnrich und den leichten Kavaleriefähnrich.
Das Template des leichten Infanteristen ist dann ein guter Einzelkämpfer in leichter Rüstung mit Schwert und Schild, oder AHH, während das Template des leichten Infanteriefähnrichs einen guten Anführer von kleinen Plänkergruppen darstellt, der nicht so gut mit Schwert und Schild ist wie der Infanterist, dafür aber seinen Mitstreitern zusätzliche Boni gibt, oder so.
Der erste ist dann eher jemand der später als Waffenmeister auf einer Burg bei einem Baron in den Dienst geht, oder gar eine eigene Schwertgesellenschule eröffnet, der andere wird wahrscheinlich Hauptmann in der Kaiserlichen Armee.
Oder beide gehen auf Abenteuer und es wird nichts gescheites aus ihnen, da sie zwangsweise irgendwann als Heldenpack enden.
@ Stahlfaust:
Ich sage nicht, das Balancing unnütz ist. Ich sage, dass es überschätzt wird. Bei DnD4 wird Balancing hingegen auf die Spitze getrieben und daher denke, dass es nicht funktionieren würde, wenn die Spieler sich ihre Werte selber wählen müssten, ohne dabei auf das Korset auf Rassen, Klassen und vor allem Stufen zurück zu greifen.