Autor Thema: Lazariten  (Gelesen 2466 mal)

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Offline AlexW

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Lazariten
« am: 30.12.2007 | 23:39 »
Die Feiertage haben meinen Kreativ-Batterien aufgeladen, und deshalb will ich jetzt ein paar kleinere Texte zu den Lazariten schreiben. Hat wer schon Ideen dazu, oder Aspekte, die ihr gern behandelt haben wuerdet?

(Lazariten sind in Church Fiefs, im Pyre-Kapitel ansatzweise beschrieben)

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Lazariten
« Antwort #1 am: 31.12.2007 | 11:37 »
Nicht direkt zu den Lazariten, aber ich hatte die letzten Tage über ein Thema nachgedacht, das vielleicht dazu passt - angeregt durch den leprakranken König aus "Königreich der Himmel", der vor Weihnachten im TV lief (mal kurz reingezappt).
Ich hatte überlegt, wie schwere Krankheiten in einer mittelalterlichen und von Aberglauben durchtränkten Welt wie FS gesehen werden, speziell in Verbindung mit der orthodoxen Lehre des Seelenspiegels.


"Krankheiten könnten als ein nach außen hin sichtbares Zeichen für die Verunreinigung des Seelenspiegels wahrgenommen werden, als Strafe Gottes für die sündige Seele. Wer schlechtes tut und seinen Spiegel verdunkelt, kann das nicht ewig geheimhalten; die Zeichen des Bösen werden irgendwann auf seinem Körper sichtbar. Deshalb sind auch alle Hexer, Psioniker und Außeraerdische körperlich entstellt.
Krankheiten verbreiten sich, da die Seelenspiegel das Licht der Schöpfung auf ihre Umgebung reflektieren; ist dieses Licht durch Sünde verunreinigt, wird unreines Licht reflektiert und gefährdet bez. befleckt die Seelenspiegel anderer Menschen. Aus diesem Grund müssen Kranke unbedingt von der Gemeinde fern gehalten und der Obhut der Kirche übergeben werden.
Brave Bürger, die krank werden, obwohl sie ein gottgefälliges Leben führen, wurden offenbar verhext oder sind Opfer eines dunklen Seelenspiegels, der sich selbst durch finstere Magie vor körperlichem Zerfall schützen kann. Auch in diesem Fall ist es an der Kirche, den Quell des Übels ausfindig zu machen.     

Besonders entstellende oder 'aussagekräftige' Krankheiten wie Lepra oder Siphyllis sind Zeichen einer tiefen Verderbtheit der Seele, die sich nur durch aufrichtige Buße heilen lässt; die Gemeinde der Rechtgläubigen tut gut daran, sich vor derart befleckten Seelen zu schützen und sie aus ihrer Mitte zu entfernen, wie man einen kranken Ast entfernt, um den Baum zu bewahren."
-- Dr. med. Hierophylus Mercer, Kirche des Himmlischen Lichts


Dieser mittelalterlich-spirituelle Ansatz, den die Kirche landläufig verbreitet, steht natürlich im krassen Gegensatz zu den wissenschatlichen Erkenntnissen aufgeklärter Gesellschaften, wie man sie in den großen Städten und auf Planeten mit hohem Technologie-Level findet. Sowohl Mediziner der Gilde, als auch die hervorragend ausgebildeten Heiler der Amaltheaner sehen sich oft mit dem Aberglauben der Landbevölkerung konfrontiert, der von den Dorfpriestern (übrigens oft die einzigen Heilkundigen vor Ort) geschürt wird.

Offline AlexW

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Re: Lazariten
« Antwort #2 am: 31.12.2007 | 11:43 »
Das hilft mir. Mat besteht darauf, dass die Lazariten keinen Super-Virus, sondern ganz normaler Lepra zum Opfer fallen. Ich kriege Stress zuhause, wenn ich da zu sehr von abweiche (das ist das Problem, wenn man sich Ideen teilt). Entsprechend koennte es sich bei ihnen wirklich um "Suender" handeln, wo die Lepra nur aeusserer Ausdruck der inneren Verderbtheit ist.

(Was ein schoener innere Konflikt ist/waere).

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Lazariten
« Antwort #3 am: 31.12.2007 | 11:50 »
(Was ein schoener innere Konflikt ist/waere).
Ja, vielleicht lehnen sie ja Hilfe von außen/Heilung/Medizin ab, weil sie eben glauben, dass die Krankheit einen höheren Zweck erfüllt; sei es Buße für Sünden oder ein Anlass dafür, ein gottgefälliges Leben zu führen. Heilung von außen wäre ein Betrug an Gott.
Amaltheaner wären da in einer echten Zwickmühle; natürlich könnten sie die Lepra heilen, aber dadurch würden sie den Glauben eines Menschen zerstören/beeinträchtigen/in Frage stellen.

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Re: Lazariten
« Antwort #4 am: 31.12.2007 | 11:54 »
Ja, vielleicht lehnen sie ja Hilfe von außen/Heilung/Medizin ab, weil sie eben glauben, dass die Krankheit einen höheren Zweck erfüllt; sei es Buße für Sünden oder ein Anlass dafür, ein gottgefälliges Leben zu führen. Heilung von außen wäre ein Betrug an Gott.
Amaltheaner wären da in einer echten Zwickmühle; natürlich könnten sie die Lepra heilen, aber dadurch würden sie den Glauben eines Menschen zerstören/beeinträchtigen/in Frage stellen.

Nett. :) Das wuerde auch erklaeren, warum es so wenige sind...

Offline EliasvY

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Re: Lazariten
« Antwort #5 am: 31.12.2007 | 12:28 »
Als Ansatz sei noch der Lazarus Orden genannt.

Zitat
Die Aktivitäten des Ordens waren ursprünglich hospitalischer Art. Seine militärischen Funktionen ergaben sich erst etwa ab 1120 aus dem Umstand, das die geistlichen Ritterorden ihre an Lepra erkrankten Mitbrüder zum Dienst bei den Brüdern von St. Lazarus überstellten. Diese Ritter bildeten im Lazarus-Orden jene militärische Formation der "lebenden Toten", die wegen ihrer Tapferkeit berühmt war, und zeichneten sich in nahezu zwei Jahrhunderten in vielen Schlachten aus. Berüchtigt war diese Einheit dafür, ohne Helm und Kopfbedeckung in den Kampf zu ziehen. Die durch Lepra entstellten Gesichter riefen beim Feind zumeist blankes Entsetzen hervor. Bekannt ist auch, dass der ebenfalls an Lepra erkrankte König Balduin IV. sich stets mit einer Garde aus Rittern des Lazarusordens umgab. Sie waren auch die Ersten, die ihm 1177 in die Schlacht von Montgisard folgten. Das gerade einmal drei Dutzend Ritter umfassende Kontingent kämpfte in der vordersten Reihe und schlug sich bis zur Mamelukkengarde Saladins vor, der sich nur mit Mühe retten konnte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lazarusorden

Offline AlexW

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Re: Lazariten
« Antwort #6 am: 31.12.2007 | 13:00 »
Als Ansatz sei noch der Lazarus Orden genannt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lazarusorden

Jaja. Daher hab ich sie "gestohlen". :)