Nicht direkt zu den Lazariten, aber ich hatte die letzten Tage über ein Thema nachgedacht, das vielleicht dazu passt - angeregt durch den leprakranken König aus "Königreich der Himmel", der vor Weihnachten im TV lief (mal kurz reingezappt).
Ich hatte überlegt, wie schwere Krankheiten in einer mittelalterlichen und von Aberglauben durchtränkten Welt wie FS gesehen werden, speziell in Verbindung mit der orthodoxen Lehre des Seelenspiegels.
"Krankheiten könnten als ein nach außen hin sichtbares Zeichen für die Verunreinigung des Seelenspiegels wahrgenommen werden, als Strafe Gottes für die sündige Seele. Wer schlechtes tut und seinen Spiegel verdunkelt, kann das nicht ewig geheimhalten; die Zeichen des Bösen werden irgendwann auf seinem Körper sichtbar. Deshalb sind auch alle Hexer, Psioniker und Außeraerdische körperlich entstellt.
Krankheiten verbreiten sich, da die Seelenspiegel das Licht der Schöpfung auf ihre Umgebung reflektieren; ist dieses Licht durch Sünde verunreinigt, wird unreines Licht reflektiert und gefährdet bez. befleckt die Seelenspiegel anderer Menschen. Aus diesem Grund müssen Kranke unbedingt von der Gemeinde fern gehalten und der Obhut der Kirche übergeben werden.
Brave Bürger, die krank werden, obwohl sie ein gottgefälliges Leben führen, wurden offenbar verhext oder sind Opfer eines dunklen Seelenspiegels, der sich selbst durch finstere Magie vor körperlichem Zerfall schützen kann. Auch in diesem Fall ist es an der Kirche, den Quell des Übels ausfindig zu machen.
Besonders entstellende oder 'aussagekräftige' Krankheiten wie Lepra oder Siphyllis sind Zeichen einer tiefen Verderbtheit der Seele, die sich nur durch aufrichtige Buße heilen lässt; die Gemeinde der Rechtgläubigen tut gut daran, sich vor derart befleckten Seelen zu schützen und sie aus ihrer Mitte zu entfernen, wie man einen kranken Ast entfernt, um den Baum zu bewahren."
-- Dr. med. Hierophylus Mercer, Kirche des Himmlischen Lichts
Dieser mittelalterlich-spirituelle Ansatz, den die Kirche landläufig verbreitet, steht natürlich im krassen Gegensatz zu den wissenschatlichen Erkenntnissen aufgeklärter Gesellschaften, wie man sie in den großen Städten und auf Planeten mit hohem Technologie-Level findet. Sowohl Mediziner der Gilde, als auch die hervorragend ausgebildeten Heiler der Amaltheaner sehen sich oft mit dem Aberglauben der Landbevölkerung konfrontiert, der von den Dorfpriestern (übrigens oft die einzigen Heilkundigen vor Ort) geschürt wird.