Autor Thema: Wer spielt noch Midgard?  (Gelesen 61938 mal)

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Offline Cagliostro

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #50 am: 8.01.2008 | 19:38 »
Hi Ho.

@ Turning Wheel:
Zitat
Einen Startcharakter zu machen und ihn dann zu dem Punkt hochzusteigern an dem ich ihn haben will kommt mir angesichts der Steigerungstabellen, die sich über 7 Regel-Seiten hinziehen ähnlich attraktiv vor wie ein Fabrik-Job am Fließband.

Sorry, ich kenne nicht alle RPGs: Gibt es welche, die vorschlagen, direkt mit stärkeren Chars zu starten? Kann ich mir eher bei Kaufsystemen vorstellen.
Bei MIDGARD geht es, wenn man nicht mit Gold und EPs rechnet, sondern einfach schaut, wieviele GFPs will ich haben und welche Dinge wie viele FPs kosten.
Aber klar, super-einfach ist das nicht.

Zitat
Und wenn dieses Spiel keinen Realismus als Intention haben soll, dann frage ich mich, warum so ein Aufwand betrieben wird. Jeder Skill hat eine eigene Steigerungstabelle mit unterschiedlichen Werten.

Ich habe nicht gesagt, dass das Spiel keinerlei Realismus-Intention hat.

Ich persönlich gehe für meine Chars hin und suche mir raus, welche Fertigkeiten kosten für diesen Abenteurertyp wie viel. Das ist dann 1 Seite und immer wenn ich steiger nehme ich die in die Hand und arbeite damit.

Zitat
Nanoc, die Art und Weise wie Du in diesem Thema ein hochkomplexes System verharmlost kommt mir irgendwie fast ein bisschen zu professionell vor.

Ich bin Ex-MIDGARD-Supporter und zähle mich zu den eher kritischen MIDGARD-Spielern. Wenn Du alle meine bisherigen Postings gelesen hast: Ich sage nicht, dass MIDGARD einfach ist oder besonders elegant, aber es ist auch nicht besonders schlimm ;) Über manche unnötige Verkomplizierung ärgere ich mich auch, andererseits hilft manchmal auch lesen ;)

Gruß
Bernd

Offline Cagliostro

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #51 am: 8.01.2008 | 19:42 »
Zitat
Und was noch wichtiger ist: ein Kumpel konnte leiten, obwohl er das Regelwerk gerade vor fünf Minuten in die Hand gedrückt bekommen hat. Aber gegen Erfahrung kann man nicht argumentieren. Nur Unglauben äußern. Und das tue ich hiermit.  Grin

Dann äußere ich Unglauben, dass der Kumpel alle Warhammer-Regeln intus hatte. ;)
Bei MIDGARD habe ich die immer noch nicht und kann "gut" spielen.
   
Gruß
Bernd

Offline Archoangel

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #52 am: 8.01.2008 | 23:59 »
@killedcat:

Wenn du jetzt tatsächlich das alte talislanta meinst (und das musst du, das neue ist nämlich alles andere als leicht verständlich), dann führ doch bitte auch noch OD&D, DSA1 und Tunnels&Trolls auf. Die sind alle genauso alt und von daher genauso einfach - das kann nicht der Maßstab sein.

Also, nenne mir bitte ein RPG mit einer Grundregelwerkauflage von mindestens 2.000 Stück, das in unserem Raum gespielt wird (also populär ist) und mit leichteren, verständlicheren Regeln auskommt, als Midgard, DSA4, D&D 3.5, oder Warhammer...

Die neue WoD zähle ich von daher nicht, als das ich keine 5 Leute benennen könnte, die es gekauft haben, und niemanden, der es spielt. Sicher, die Regeln mögen einfach sein, aber spielen sollte es doch auch jemand, sonst kann es wohl nicht das Papier wert sein, auf dem es gedruckt ist. F&S wissen wohl schon, warum sie die Lizenz nicht verlängert haben (Gott sei Dank - es gibt auch eine Strafe im Diesseits).
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killedcat

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #53 am: 9.01.2008 | 00:40 »
 ::) Okay: ich gestehe ein, dass Midgard unter den im Handel erhältlichen, kostenpflichtigen Systemen, die nicht Warhammer heißen, deren Produktion nicht eingestellt ist, die eine Auflage jenseits der 2000 haben und die in deutscher Sprache erhältlich sind nicht komplizierter ist, als die anderen Systeme. Und wenn einem das reicht, dann hat man auch kein einfacheres System verdient.

Offline Medizinmann

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #54 am: 9.01.2008 | 09:32 »
Engel mit seinem Arkana-System ist einfacher.
Da man Engel auch mit einer Münze spielen kann ist Engel einfacher als alles andere(nicht besser !! Einfacher ) >:(

@Killedcat
lass dich nicht niederposten.
Midgard ist kompliziert !
Es wurde damals von Nerds für Nerds geschrieben(Ich muss es Wissen,Ich habs damals gespielt )

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Medizinmann

Offline Cagliostro

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #55 am: 9.01.2008 | 10:12 »
Hi Medizinmann.

@Killedcat
lass dich nicht niederposten.
Midgard ist kompliziert !
Es wurde damals von Nerds für Nerds geschrieben(Ich muss es Wissen,Ich habs damals gespielt )

Ich weiß ja nicht, ob Du hier genau mit liest. Ich finde Killedcat wird nicht niedergepostet, aber das Thema ist halt etwas weniger einfach als Du es anscheinend machen willst.

Archoangel hat ja schon angeführt, dass der harte Regelbestandteil gar nicht sooo groß ist bei MIDGARD. Eine lange Liste mit Fertigkeiten und Zaubersprüchen sehe ich z.B. nicht als Fehler eines Systems an.

Und Archoangel hat sich die Mühe gemacht, ein paar Bemerkungen aus dem GRW zu zitieren, die Deine Aussage bestätigen: MIDGARD richtet sich gar nicht an Anfänger oder an Leute, denen es nur darum geht, dass es einfach abläuft. Dafür gibt es andere MIDGARD-Editionen bzw. andere Systeme.

Auch wenn mich bei MIDGARD manche Sachen stören und ich mich wiederhole: Ja, MIDGARD ist komplizierter als andere Systeme, hält sich gegenüber den Platzhirschen die Waage. Natürlich kann es nicht nur Argument sein, was sich verkauft und was nicht, andererseits ist es etwas merkwürdig auf Systeme hin zu weisen, die fast niemand spielen will. Womit ich zum letzten Punkt komme: Jedem das, was er haben möchte. Auch wenn MIDGARD sicherlich noch optimiert werden kann ist es ein gutes Produkt für die entsprechende Zielgruppe. Wem es nur um einfach geht, der wird sicherlich etwas anderes spielen.

MIDGARD hat eben seine Zielgruppe und seine Vor- und Nachteile.

Gruß
Bernd

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #56 am: 9.01.2008 | 11:17 »
Hi Medizinmann.

Ich weiß ja nicht, ob Du hier genau mit liest. Ich finde Killedcat wird nicht niedergepostet, aber das Thema ist halt etwas weniger einfach als Du es anscheinend machen willst.

...

MIDGARD hat eben seine Zielgruppe und seine Vor- und Nachteile.

Gruß
Bernd
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Offline Roland

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #57 am: 9.01.2008 | 11:18 »
... das Thema ist halt etwas weniger einfach als Du es anscheinend machen willst.

Ich hab eine recht einfache Daumenregel. Wenn der Regelteil eines Spiels dicker ist als mein Daumen, ist es sicher nicht mehr einfach, wenn er dicker ist als meine beiden Daumen zusammen, ist das Spiel wahrscheinlich (zu?) kompliziert.

Im übrigen finde ich einen Verweis darauf, dass das eigene System keine komplizierteren/umfangreicheren/wasauchimmer Regeln hat als DSA immer recht amüsant.  >;D
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Offline Archoangel

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #58 am: 9.01.2008 | 11:48 »
So nochmal ein paar Punkte:

1. Behaupte ich nicht, dass es nicht leichtere Systeme gäbe.
2. Muß aber leicht nicht gleich toll, oder gut spielbar heissen.
3. Natürlich sollten die Systeme vergleichbar sein, mit der WoD kann ich eben kein Fantasy spielen...(ich habs mla versucht, war eine Katastrophe).
4. Leichtere Systeme erfüllen (bei mir) oftmals nicht das, was ich erwarte (Bsp.: OD&D)
5. Ich finde Midgard übersichtlicher, als DSA4 und D&D 3.5, die beiden anderen Systeme, die ich in den letzten 5 Jahren häufiger (im Fantasy-Berreich) gespielt habe.
6. Auch Midgard hat Punkte, die mich stören...die EP-Steigerungen hätte man mMn auf 3 Kathegorien (leicht, mäßig, schwer) verkürzen können, die dann gleich funktionieren. Die Basis-Fertigkeiten könnten in einem Bausatz erweitert werden. Die Grundkonzepte könnten gleich mit dem Baukasten reduziert sein. Aber...
7. Dennoch überzeugen mich Konzepte, die andere Systeme nicht bieten, wie z.B. das Magiesystem, der (einfache wie komplexe) Kampf, das Ausdauer-System, 3 Erfahrungen+Praxispunkte, die Welt und deren interener Realismus, die freie Charakterentwicklung...
8. Zur Erläuterung des Systems gegenüber Neueinsteigern gehört bei mir immer die Charaktererschaffung und Erläuterung aller Fähigkeiten/Fertigkeiten. Gerade dieser Teil hat (in meinem Erfahrungsbereich) in Warhammer deutlich länger gedauert. Das D&D Kampfsystem verstehen viele meiner Spieler immer noch nicht richtig, In Vampire muss ich auch Tonnen von Disziplinen erläutern, damit eine gewisse Vertrautheit entsteht (und das ist nicht dasselbe wie Zaubersprüche)...
9. Wenn ihr zu einer anderen Erkentnis gekommen seid, kann das unterschiedliche Gründe haben:

-das System ist für euch besser geeignet (als für mich)/gefällt euch einfach gut - Toll!
-ihr habt es besser verstanden/anders gelesen/einen guten SL
-ihr habt mit Midgard schlechte Erfahrungen/einen schlechten SL/negative Erinnerungen
...

Aber egal, was die Gründe sein mögen, sicher habt ihr in eurer Überzeugung genauso Recht, wie jeder der es nicht so sieht (incl. mir).
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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #59 am: 9.01.2008 | 12:08 »
Ich hab eine recht einfache Daumenregel. Wenn der Regelteil eines Spiels dicker ist als mein Daumen, ist es sicher nicht mehr einfach, wenn er dicker ist als meine beiden Daumen zusammen, ist das Spiel wahrscheinlich (zu?) kompliziert.

Was ist denn alles Regelteil?
Rechnest Du alle optionalen/alternativen Regeln dazu?
Alle fortgeschrittenen Kampfregeln? (die ich überwiegend bis heute noch nicht verwendet habe bei MIDGARD)
Alle Fertigkeitsbeschreibungen und Zaubersprüche?

@ Archoangel

Noch ein Punkt: Manche Leuten kritisieren auch Dinge, die so gar nicht existieren oder einfach falsch verstanden wurden, manchmal durch zu lockeres lesen. (Allgemein gesagt)

Gruß
Bernd

Offline Cagliostro

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #60 am: 9.01.2008 | 12:13 »
@ Turning Wheel

Klingt wirklich etwas merkwürdig. Anspucken, warum nicht. Den Schlag wegstecken, ach ja. Was mich wundert, dass der Priester so einfach weg kam. Ob der SL überhaupt gewürfelt hat? Das der Priester (?) dann flink wie ein Hase war, verwundert schon etwas. Das mit dem Schaum vorm Mund sagt mir jetzt nichts.

Aber ohne die Hintergründe durch den SL zu erfahren kann man da schlecht was zu sagen. Klingt aber wirklich überraschend.

Gruß
Bernd

Offline Roland

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #61 am: 9.01.2008 | 12:34 »
Was ist denn alles Regelteil?
Rechnest Du alle optionalen/alternativen Regeln dazu?
Alle fortgeschrittenen Kampfregeln? (die ich überwiegend bis heute noch nicht verwendet habe bei MIDGARD)
Alle Fertigkeitsbeschreibungen und Zaubersprüche?


Alle Fertigkeitsbeschreibungen und Zaubersprüche rechne ich natürlich dazu. Wozu habe die Autoren so ausführlich gearbeitet, wenn das für das Spiel nicht notwendig oder zumindest sehr hilfreich ist?
Ähnlich verhält es sich mit Experten-, optionalen und/oder alternativen Regeln. Wenn die Autoren nicht damit rechnen, dass diese Regeln bei einem großen Teil der Spielerschaft zur Anwendung kommen, hätten sie sie in ein getrenntes Buch packen sollen.
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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #62 am: 9.01.2008 | 13:04 »

Alle Fertigkeitsbeschreibungen und Zaubersprüche rechne ich natürlich dazu.

Dann finde ich für mich Deine Methode nicht sinnvoll.

Gruß
Bernd

Offline Roland

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #63 am: 9.01.2008 | 13:38 »
Welche wendest Du denn an? Ein paar Jahre spielen, um die oft verwandten Teile aus dem System zu extrahieren und dann zu sagen "Alles nur halb so schlimm, man braucht nur 20 der 600 Seiten wirklich"?
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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #64 am: 9.01.2008 | 13:44 »
Mir geht es darum, dass für mich Fertigkeitsbeschreibungen und Zaubersprüche nicht zu den Regeln an sich gehören. Denn damit werfe ich einem System vor, wenn es ausführliche Beschreibungen und eine große Anzahl an Fertigkeiten und Zaubersprüchen haben.

Und das ich finde, dass "ein Daumen = schwer" und "2 Daumen = zu schwer" mir arg hart erscheint.

Mir ist klar, dass ein Anfänger sich trotz Warnung erst einmal alles durchliest um selbst entscheiden zu können, was er einbaut und was nicht.

Gruß
Bernd

Offline Roland

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #65 am: 9.01.2008 | 13:58 »
Mir geht es darum, dass für mich Fertigkeitsbeschreibungen und Zaubersprüche nicht zu den Regeln an sich gehören. Denn damit werfe ich einem System vor, wenn es ausführliche Beschreibungen und eine große Anzahl an Fertigkeiten und Zaubersprüchen haben.

Wenn diese Beschreibungen keinen Zweck erfüllen, werfe ich das dem System in der Tat vor. Ausführlichkeit ist keine Tugend an sich.

Und das ich finde, dass "ein Daumen = schwer" und "2 Daumen = zu schwer" mir arg hart erscheint.

Ich finde das noch recht großzügig. Ein Daumen sind ca. 300 Seiten, ich kenne wenige Spiele, die diese Seitenzahl wirklich gut nutzen. Meist wäre weniger mehr.
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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #66 am: 9.01.2008 | 15:02 »
Zitat
Wenn diese Beschreibungen keinen Zweck erfüllen, werfe ich das dem System in der Tat vor. Ausführlichkeit ist keine Tugend an sich.

Reden wir so aneinander vorbei? Natürlich erfüllen diese Beschreibungen einen Zweck. Aber muss ich alle Fertigkeitenbeschreibungen und Zaubersprüche kennen oder nur die, die mich interessieren? Ich lese doch nicht mal so eben alle davon durch. Als Spieler jetzt mal gesehen. Das sind doch keine Regeln, die ich auswendig lernen muss bzw. überwiegend nicht. Was ist der Kehrschluss? Ein System mit wenigen Fertigkeiten und Zaubern ist besser, weil dünner?

Zitat
Ich finde das noch recht großzügig. Ein Daumen sind ca. 300 Seiten, ich kenne wenige Spiele, die diese Seitenzahl wirklich gut nutzen. Meist wäre weniger mehr.

Oh, hatte gerade kein Regelwerk da und hab ein extrem gering ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen. 300 Seiten sind natürlich schon eine gute Größe.

@ Turning Wheel
Zitat
Das finde ich schlimmer als jegliche inhaltliche Kritik. Ein Regelwerk, das nicht verstanden wird ist schlecht.

Zum großen Teil ist das MIDGARD-GRW doch recht gut verständlich, nur wenige Dinge sind umständlich oder unötig kompliziert oder nicht eindeutig genug formuliert. Aber ich gebe zu, viele Regeln, gerade zum Kampf, wende ich gar nicht an, evtl. sind die ja schwer.

Zitat
...und warum z. B. die Fertigkeitenbeschreibung nicht zu den Regeln gehören sollten ist mir schleierhaft. Um diese anwenden zu können, muss ich den Text doch kennen. Regeln sind das was man zum spielen unbedingt braucht. Ich würde gerne mal sehen wie man das Spiel spielt ohne dass die Fertigkeitsbeschreibungen bekannt sind.

Ich halte es für unsinnig, einem System eine lange Liste an Zaubersprüchen und Fertigkeiten vor zu werfen, außerdem muss ja kaum jemand alle davon kennen. Klar, man kann ein Charakteroptimierungs-Hack&Slay-Spiel machen, dass nur Kampf- aber keine sozialen oder sonstigen Fertigkeiten kennt. Ist das dann besser?

Zitat
Und wenn z. B. Kampfregeln so komplex sind, dass man Teile daraus erst richtig versteht nachdem man das halbseitige Beispiel mit Schaubild durchgearbeitet hat (z. B. Kampf zu Pferd mit Lanze), dann ist das für mich eine halbseidene Argumentation zu sagen das würde nicht zu den Regeln gehören. Man pflastert ja sein Regelbuch nicht zum Spaß voll mit situationsanalytischen Beispielen. Ganz im Gegenteil, das ist ein Zeichen dafür, dass die Regeln für den Großteil der Leser zu komplex sind, um allein aus dem Definitionstext verstanden werden zu können.

Wäre es ohne Schaubilder und Beispiele ein Zeichen dafür, dass es leichter ist? Nö ;)
Kampf zu Pferd und Lanze ist nun mal eine komplexe Situation, aber wenn Du ein Rollenspiel kennst, dass das ganz einfach mit der normalen Kampfanalytik regeln kann, dann nimm doch das, wenn Dir das wichtig ist. Was davon besser ist ist für mich aber fraglich bzw. Geschmackssache, da ich mir kaum vorstellen kann, dass ein Regelwerk von insgesamt 5 Seiten alles sinnvoll darstellen kann.
 
Ich ziehe mal für mich das Fazit: Es kommt darauf an, was einem wichtig(er) ist. Bzw. ob Kürze alles ist. Wer mir z.B. echt einfache Regeln für Kampf zu Pferd mit Lanze zeigen kann, kann mir diese gerne mal mailen. Ich will mich nicht andauernd wiederholen, daher nur noch einmal: MIDGARD ist ein System, dass eine bestimmte Zielgruppe anspricht. Man könnte natürlich hingehen und die Fertigkeiten/Zaubersprüche nur noch in jeweils 1-2 Sätzen abhandeln, viele davon streichen und die komplexen Kampfregeln in das Kompendium packen, aber ob man dann automatisch das bessere Spiel/GRW hat?

Und es steht ja jedem offen, RPGs zu spielen, die insgesamt 30 Seiten umfassen.

Gruß
Bernd

Offline Roland

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #67 am: 9.01.2008 | 15:40 »
Reden wir so aneinander vorbei? Natürlich erfüllen diese Beschreibungen einen Zweck. Aber muss ich alle Fertigkeitenbeschreibungen und Zaubersprüche kennen oder nur die, die mich interessieren? Ich lese doch nicht mal so eben alle davon durch. Als Spieler jetzt mal gesehen.

Ich schon. Ich will mir ein Bild vom System und von meinen Möglichkeiten als Spieler machen können, Außerdem bin ich kein Spieler, der die Arbeit mit dem Regelwerk bei meinen SLs ablädt. Als potentieller SL muß ich das sowieso alles kennen, daran führen wenige Wege vorbei.
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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #68 am: 9.01.2008 | 16:09 »
Ich schon. Ich will mir ein Bild vom System und von meinen Möglichkeiten als Spieler machen können, Außerdem bin ich kein Spieler, der die Arbeit mit dem Regelwerk bei meinen SLs ablädt. Als potentieller SL muß ich das sowieso alles kennen, daran führen wenige Wege vorbei.

Ich nur zum Teil. Gut, ich bin eh mehr SL als Spieler.
Aber als Spieler eines Magiers ist mir relativ schnuppe, was Druiden und Schamanen können.
Angeborene Fertigkeiten, die ein Char eh nicht besitzt und dadurch nie bekommen kann, müssen auch nicht jeden interessieren.
Viele Fertigkeiten sind eh "klar" und müssen nur in Sonderfällen nachgeschlagen werden. Ich kenne Spieler, die das nie ganz durchgelesen haben.

Selbst wenn, das ist ja nicht, was auswendig gelernt werden muss. Die Grunddaten davon sind wenig. Man liest das halt nach und nach durch und gut ist. Das sind aber zumeist keine Regelmechanismen, die ich unbedingt als Anfänger kennen muss.

AP/LP-Regelung, PW, EW muss ich kennen; "Laufen" nicht unbedingt.

Aber jeder wie er will.

Gruß
Bernd

Plansch-Ente

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #69 am: 9.01.2008 | 16:24 »
Was störte mich seinerzeit an Midgard?

Charaktere konnten zu eierlegenden Wollmilchsäuen werden. Wenn sie nur lang genug gespielt wurden, konnte plötzlich der Assassine viel besser kämpfen als der Krieger, obwohl dieser nur ein oder 2 Stufen unter dem Assassinen war. Meucheln, Handgemenge und all sowas waren mit unglaublich vielen Würfelwürfen verbunden. Unsere damalige Assassine hat zich mal versucht zu meucheln, ist aber immer gescheitert. Erstmal schleichen, dann Meucheln wurf, dann Attacke (oder so)...es war einfach nur nervig. Die Welt war in meinen Augen die trockenste und statischste Welt, die ich im Rollenspielsektor kennengelernt habe. Mich störte das Erfahrungspunktesystem SEHR. Die Kämpfer kamen viel schneller voran durch ihre Kep. Auch das LP/AP System ging mir auf die Nerven. Mein Barbar kämpfte, wich aus oder wehrte den Schlag seines Gegners ab und verlor trotzdem die AP. Irgendwann ging der Charakter dann immer in die Knie. Ich hatte einen Zauberer, den habe ich aber nach wenigen Abenden wieder in die Mottenkiste gepackt, da er mehr benachteiligt war (imho!!!) als andere Klassen. Er verliert AP nicht nur durch verteidigte Treffer, sondern auch durchs zaubern. Zauberte also mein Charakter und wurde danach nochmal unglücklich getroffen, hiess es oft schon "Gute Nacht" für den Charakter. Nicht selten dümpelten dann Charaktere noch ewig lange mit sehr wenigen AP oder gar 0 AP herum, bis sie endlich wieder die Möglichkeit hatten zu ruhen. Dungeon Crawls waren somit so gut wie unmöglich, wenn diese Crawls nicht aus ständigen "Raum mit Monstern - 8 Stunden schlafen - Raum mit MOnstern - 8 Stunden schlafen" bestehen sollte...sorry...absolut nicht mein System...grausig...und nochmal: IMHO!

Offline Archoangel

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #70 am: 9.01.2008 | 16:44 »
Möglicherweise ist Midgard nicht für Dungeoncrawls gedacht? Schon mal auf die Idee gekommen, dass es auch Rollenspiele gibt, in denen Rollen nichts mit Würfeln zu tun hat?

Aber für deine Bedürfnisse gibt es doch auch ein Spiel: D&D 3.5 - damit wirst du alles machen können, was du hier anprangerst:

Erfahrung für alle nach CR, Magier ohne AP-Verlust, Dungeoncrawl dank tausender Monster...und in der 4e wird alles noch besser (in dieser Richtung). Nur die Sache mit dem kämpfen wird wohl nicht ganz so zu lösen sein...auch in D&D kann es vorkommen, dass der ein oder andere Charakter besser kämpft, als der Kämpfer...naj, no System is perfect :).

@Turning Wheel: Die Milchmädchen sind gar nicht so dumm, wie du glaubst ;). Aber auch du wirst nicht sehr viele moderne Systeme spielen, wenn alle Skills und Zauber zum Regelteil gehören...oder spielst du ein System ohne Magie? Oder gehören nur Skills, nicht aber Zauber zu den Regeln?

Ach ja: Midgard die Skills anlasten und dann GURPS anpreissen ist ja wohl echt hahnebüchen...es gibt wohl kaum ein System, dass über noch mehr Skills verfügt (geschweige denn Merits&Flaws...), dann ist der Regelteil von GURPS ja noch größer...aber offensichtlich kennst du dich hier gut genug aus, um mir mal den lanzengang mit 2 Kontrahenten, bzw. gegen einen Fusskämpfer mit und ohne Stangenwaffe zzu erläutern...da hatte ich bei GURPS nämlich immer Schwierigkeiten :).
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Plansch-Ente

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #71 am: 9.01.2008 | 17:04 »
"Dafür nicht gedacht" ist in meinen Augen kein Argument. Wenn das System dafür nicht gedacht ist hat das im Buch zu stehen. "Für reine Kampfabenteuer ist unser System nicht geeignet"...

Klar kann ich alles anders machen...das macht das System von Midgard aber nicht besser. Ich kann alles mit Hausregeln lösen. Ich kann auch das System von Warhammer so abändern das ich damit Shadowrun spielen kann...das ist aber kein Pluspunkt für das System...sondern spricht höchstens dafür, dass ich mir verdammt viel Mühe gemacht habe...

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #72 am: 9.01.2008 | 17:15 »
"Dafür nicht gedacht" ist in meinen Augen kein Argument. Wenn das System dafür nicht gedacht ist hat das im Buch zu stehen. "Für reine Kampfabenteuer ist unser System nicht geeignet"...

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #73 am: 9.01.2008 | 17:19 »
Man muß natürlich immer die Geschichte Midgards im Auge behalten.

JEF kommen aus FOLLOW, der Fellowship auf the Lods of the Lands of Wonder, einem noch heute bestehenden Fantasyverein, der ein eine eigene Welt simuliert.

Teil der Simulation ist das ewige Spiel Armageddon, das die Kriegsgeschichte Magiras wiederspiegelt. In diesem Verein entstand zunächst Abenteuer in Magira, für das die ersten Abenteuer auch noch geschrieben waren. Und aus AiM entstand Midgard. Und natürlich sind die Regeln von den Arma-Regeln geprägt.

Für JEF sind wahrscheinlich andere Rollenspiele völlig unerheblich, da sie mit Midgard ihre Vorstellung eines Rollenspieles verwirklichen. Reich werden wollen sie ohnehin nicht. Wer ihre Vorstellung teilt, spielt halt ihr System, die anderen lassen es eben.

Aus dieser Geschichte und dieser (hypothetischen) Einstellung sind die Midgard-Regeln gewachsen, und deshalb wird es wohl auch in den nächsten 20 Jahren keine wesentlichen Änderungen geben.

Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #74 am: 9.01.2008 | 17:34 »
Hm, komisch, irgendwie habe ich da komplett andere Erfahrungen gemacht:



Charaktere konnten zu eierlegenden Wollmilchsäuen werden. Wenn sie nur lang genug gespielt wurden, konnte plötzlich der Assassine viel besser kämpfen als der Krieger, obwohl dieser nur ein oder 2 Stufen unter dem Assassinen war.

Auch wenn das theretisch möglich ist, so ist das bei uns immer noch nicht eingetreten.



Meucheln, Handgemenge und all sowas waren mit unglaublich vielen Würfelwürfen verbunden. Unsere damalige Assassine hat zich mal versucht zu meucheln, ist aber immer gescheitert. Erstmal schleichen, dann Meucheln wurf, dann Attacke (oder so)...es war einfach nur nervig.

Da liegt sicherlich die Ursache in der Herkunft von einem Brettspiel.


Die Welt war in meinen Augen die trockenste und statischste Welt, die ich im Rollenspielsektor kennengelernt habe.

Statisch, ja. Aber es gibt Welten, bei denen gehöhrt das zum Prinzip, weil die Historie zum Zeitpunkt X eingefroren wird, Harnmaster zum Beispiel. Bei Midgard ist es zum einen die Veröffentlichungspolitik, die nicht viel Raum für Bewegung gibt, und zum zweiten das Ziel, daß Geschichte wenn auf kleinem Raum und  sehr langsam stattfindet. Midgard will keine riesen Plots wie zum Beispiel DSA. Und wenn man von den offizellen Publikationen absieht, liegt es doch am Meister, das zu ändern.

Und als trocken empfinde ich sie nicht, nicht trockener als zum Beispiel Aventurien. Es sind halt alle Kulturen an irdische Vorbilder angelehnt + Fantasy-Anteil.


Mich störte das Erfahrungspunktesystem SEHR. Die Kämpfer kamen viel schneller voran durch ihre Kep.


Also bei uns kommt der Magier schneller voran, was daran liegt, daß der Spieler unser Stratege ist und dafür mit AEP belohnt wird. Und wenn er im Kampf zaubert, gibts auch für ihn heftig ZEP. Er ist unser hölchster Charakter.


Auch das LP/AP System ging mir auf die Nerven. Mein Barbar kämpfte, wich aus oder wehrte den Schlag seines Gegners ab und verlor trotzdem die AP. Irgendwann ging der Charakter dann immer in die Knie.


Ja und ? AP bedeuten ja auch Erschöpfung. Willst du sagen, daß Ausweichen etwa nicht anstrengend ist ? Oder ist die DSA lieber, wo eine Parade eine AT komplett abwehrt und der Verteidiger in dem Fall gar nichts spürt ? Das führt doch bei DSA grad zu Endloskämpfen, wenn man ohne Wunden und SF spielt.

Gut, noch besser ist das Runequest-System, aber ich finde die AP-Lösung sehr sinnvoll.


Ich hatte einen Zauberer, den habe ich aber nach wenigen Abenden wieder in die Mottenkiste gepackt, da er mehr benachteiligt war (imho!!!) als andere Klassen. Er verliert AP nicht nur durch verteidigte Treffer, sondern auch durchs zaubern. Zauberte also mein Charakter und wurde danach nochmal unglücklich getroffen, hiess es oft schon "Gute Nacht" für den Charakter.

Das ist am Anfang so, aber in höheren Graden hat man auch als Magier jede Menge AP, so daß man ne Menge einstecken kann. Außerdem ist ein Magier auch nicht für den Nahkampf gedacht, sondern seine oPosition ist hinten, sicherlich ein Relikt aus DnD, wo ja der Magier auch nicht für die erste Reige gedacht ist, sondern sich im Hintergrund hält und die Kampfer an der Front stehen.

Und gerade das MIdgard-System besagt ja nur, daß der Magier erschöpft und wehrlos ist, was er eben nicht ist ist bewußtlos oder Tot, denn dafür sind ja die LP da.


Nicht selten dümpelten dann Charaktere noch ewig lange mit sehr wenigen AP oder gar 0 AP herum, bis sie endlich wieder die Möglichkeit hatten zu ruhen. Dungeon Crawls waren somit so gut wie unmöglich, wenn diese Crawls nicht aus ständigen "Raum mit Monstern - 8 Stunden schlafen - Raum mit MOnstern - 8 Stunden schlafen" bestehen sollte...sorry...absolut nicht mein System...grausig...und nochmal: IMHO!

Auch das emfinde ich völlig anders. Wir haben viele Dungeoncrawls gemacht ohne vor solchen Problemen zu stehen. In höheren Graden deckt man sich mit Tränken ein, die einem LP/AP wieder bringen, lernt meditieren oder ähnliches. Unser Magier ist dafür Alchemist und braut fleissig Tränke, uns wieder aufzufüllen.

Und im Vergleich mit DSA ist die 8-Stunden-Schlaf-Lösung noch human. Bei DSA bekommt man ja nach 8-Stunden Schlaf nur einen Bruchteil der ASP zurück.

Oder Dnd und Adnd, wo man morgend seine Sprüche memorierte, und wenn sie verbraucht waren war man auch bis zum nächsten Morgen leer.

Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.