Um genau zu sein hat Neville keine Ahnung das die Infizierten sich auch nicht wie Vampire verhalten können.
Bis zum Ende halt, wo er es dann checkt. Vorher tötet er beide Arten (Die "toten" und die "lebenden") gleichermaßen, denn er sieht die Leute ja immer nur Tagsüber, wo beide gleichermaßen erstarren. Das sie des Nachtens versuchen ihre Zivilisation wieder aufzubauen davon bekommt er ja nichts mit, denn da sperrt er sich ja zuhause ein.
Was die Frage "Sind die Infizierten Menschen oder nicht?" angeht: Kommt drauf an. Ich denke das beste hier ist sich von der (Dem Rollenspieler vermutlich naheliegenden) Sichtweise des "Mensch-Monster" Dualismus zu lösen und das ganze eher auf der Gesellschaftsebene zu sehen. Die Infizierten sind irgendwie noch Menschen, aber ihre Kultur, ihre Gesellschaft ist eine radikal andere. Durch das Trauma der Infizierung (Und deren Nebenwirkungen?) und des Untergangs ist diese "Neue Menschheit" einfach anders. Härter, Hass- aber auch Angsterfüllter, mit dem Drang endlich die düsteren Kapitel ihrer Geschichte hinter sich zu lassen (Zu verdrängen?) und anzufangen wieder aufzubauen. Ihr Leben weiter zu leben.
Und in dieser Hinsicht ist Neville halt der letzte Vertreter eben dieser Geschichte. Er ist der letzte "Alte Mensch" und lebender Beweis für die Abnormität der neuen Menschheit. Erst durch seinen Tod können sie diese Kapitel abschließen und neu anfangen.
Wenn man das so sieht: Ja, die Infizierten sind noch Menschen, genauso wie Neville. Aber Menschen heißt nicht "gut", "nett", "normal" oder "Happy End". I am Legend ist IMO ein Buch das zwar mit dem Mensch-Monster Dualismus spielt, aber auch nur um eine Aussage über die Menschheit an sich zu machen.
Falls das irgendwie Sinn macht.