Autor Thema: Warum schummeln Spieler?  (Gelesen 20482 mal)

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Offline Myrmidon

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #25 am: 17.01.2008 | 21:15 »
septembrini: ja, du magst auf würfelei gerne verzichten
Wann soll er das behauptet haben?

Offline JS

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #26 am: 17.01.2008 | 21:17 »
"Und auf das Schicksal/Glück/Zufall in Form eines Würfelwurfes kann ich gut und gerne verzichten."
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Dash Bannon

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #27 am: 17.01.2008 | 21:19 »
das Settembrini Freeform spielt würde mich auch sehr wundern..

was er mit seiner 'schummeln ist das gegenteil von powergaming' Aussage meines Erachtens nach meinte ist:
Wer powergamt versucht das Beste aus seinem Charakter herauszuholen..unter strengster Beachtung der Regeln

hoffe ich habe ihn da richtig interpretiert
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline Myrmidon

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #28 am: 17.01.2008 | 21:19 »
"Und auf das Schicksal/Glück/Zufall in Form eines Würfelwurfes kann ich gut und gerne verzichten."

Das kam aber nicht von Setti

Offline JS

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #29 am: 17.01.2008 | 21:24 »
autsch. tausendfach entschuldigung, ich habe mich im namen vergriffen und es gleich korrigiert.
:)
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Joe Dizzy

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #30 am: 17.01.2008 | 21:25 »
Schummeln entwertet jegliches so erreichte Ziel.

Alles was in einer Rollenspielrunde passiert, gewinnt nur dadurch an Bedeutung weil ich es nicht willkürlich bestimmt, sondern gemäß der Spielregeln erreicht habe. Je strikter man sich an die Regeln hält, desto wertvoller ist das was man damit geschafft hat. Deswegen teile ich auch die Ansicht nicht, dass man "wegen der Story" schummeln sollte. Die Story ist nichts besonderes, wenn man sie nicht aus der Hand gibt und entweder in die Würfel legt oder in die Hände der Mitspieler. Ein langlebiger Charakter ist nichts besonderes, wenn man ihn nie wirklich aufs Spiel gesetzt hat.

Das Paradoxe am Schummeln ist ja, dass man das Ziel unbedingt erreichen will, aber nicht gewillt ist die dazugehörigen Schwierigkeiten/Gefahren in Kauf zu nehmen. Aber gerade dadurch, dass man schummelt, ist das Ziel es aber auch nicht mehr wert erreicht zu werden. Wobei natürlich gerade diese Einsicht den Gewohnheits-schummlern vollkommen unverständlich ist.

Wenn ich einen Spieler in einer Warhammer-runde beim Schummeln ertappen würde, dann würde ich ihn nur sehr lange auslachen. Ich find's einfach zu bemitleidenswert, wenn ein erwachsener Mensch bei einem Spiel nicht verlieren kann... oder es nicht erträgt, nicht zu bekommen was er will. Besonders wenn es um etwas derart "wichtiges" geht wie um eine fiktive Figur in einer Rollenspielrunde. So ein Verhalten lässt tief blicken.  ;D

Offline Lord Verminaard

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #31 am: 17.01.2008 | 21:30 »
das Settembrini Freeform spielt würde mich auch sehr wundern..

Solange es ARS ist... ;D
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Online Eismann

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #32 am: 17.01.2008 | 21:31 »
Moin

Es kann durchaus auch sein, dass man sein Würfelergebnis ignoriert, nicht weil man irgendein Ziel ohne Risiko erreichen will, sondern weil man ein bestimmtes Ergebnis so nicht für in der Situation passend hält. Ist halt alles eine Frage mit welchem Schwerpunkt man spielt. Aber ich denke das trifft nicht auf das Startposting zu.
Ich hab auch schon erlebt, dass Spieler schummeln, einfach um das Abenteuer schnell hinter sich zu bringen. Ja, das ist seltsam, aber alles schon da gewesen.
« Letzte Änderung: 17.01.2008 | 21:32 von Eismann »

Offline Fossy

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #33 am: 17.01.2008 | 21:36 »
Es kann durchaus auch sein, dass man sein Würfelergebnis ignoriert, nicht weil man irgendein Ziel ohne Risiko erreichen will, sondern weil man ein bestimmtes Ergebnis so nicht für in der Situation passend hält.
Also betrügt man sich selbst und seine Mitspieler um etwas passender zu haben?

Online Eismann

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #34 am: 17.01.2008 | 22:06 »
Man ignoriert ein Würfelergebnis, um es passender zu haben. Ob das Selbstbetrug ist, hängt davon ab, wieviel Wert man selbst und auch die eigenen Mitspieler auf die Einhaltung der Würfelergebnisse legen.

Eulenspiegel

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #35 am: 17.01.2008 | 22:09 »
eulenspiegel: ja, du magst auf würfelei gerne verzichten, ich/wir aber nicht.
Du magst nicht auf Würfelei verzichten. Und wenn alle anderen in deiner Gruppe das auch so sehen, ist es doch wunderbar.
Aber sobald ein Spieler beim Würfeln schummelt (und sonst immer ganz korrekt spielt), ist es doch ein Zeichen dafür, dass der Spieler gerne auf das Würfeln verzichten möchte. Und dann ist es arrogant und selbstherrlich von einem SL, ihn zum Würfeln zu zwingen.

Wiegesagt: Wir sind doch alles erwachsene Leute. Und ich mache meinen Spielspaß doch nicht daran fest, ob der andere auch gut würfelt oder nicht.
Wenn jetzt ein Neuling in unsere Gruppe kommt und sagt, er würfelt gerne, dann respektiere ich seinen Wunsch und er darf würfeln. - Es würde mir nicht im Traum einfallen, ihm das Spiel zu verbieten.

Oder ebenso, wenn wir beide mal zusammen in einer Gruppe spielen:
- Entweder wir verhalten uns wie Erwachsene Menschen und akzeptieren die Vorlieben des Anderen: Das heißt, du darfst würfeln und ich muss nicht würfeln.
- oder wir zanken uns wie die Kleinkinder und versuchen den anderen von seiner Würfelei/Nichtwürfelei zu überzeugen und ihm die eigene Spielweise aufzuzwingen. (Was dann dazu führt, dass der unterlegen Spieler, seine Lieblingsspielweise heimlich durchführt, was von dem überlegenen Spieler dann als "schummeln" gewertet wird.)

Zitat
wenn man nicht freeform spielen will, aber einer der spieler im grunde genommen freeform daraus machen möchte, dann ist er in der falschen gruppe
Wieso? Wo ist das Problem, wenn ein Spieler Freeformt und die anderen sich an die Würfel halten? Etwas mehr Toleranz und man kann wunderbar gemeinsam spielen.

Schummeln entwertet jegliches so erreichte Ziel.
Also ich finde, es entwertet jedwedes erreichte Ziel, wenn man das Ziel nur durch Zufall/einen guten Würfelwurf erreicht hat. - Das ist kein Ziel, auf das ich mich freuen kann.

Ein Ziel, das ich erreiche, weil mein Char gute Werte hat, ist gut.
Ein Ziel, das ich erreiche, weil ich als Spieler eine gute Idee hatte, ist noch besser.
Aber ein Ziel, dass ich erreiche, weil ich gut gewürfelt habe, ist bescheiden.

Zitat
Alles was in einer Rollenspielrunde passiert, gewinnt nur dadurch an Bedeutung weil ich es nicht willkürlich bestimmt, sondern gemäß der Spielregeln erreicht habe.
Das heißt, wenn man eine Spielregel einführt, die besagt: Würfle 1W6. Bei 3-6 hast du dein Ziel erreicht, ist ein wertvoller Sieg? Ich würde eher sagen, in diesem Fall ist der Sieg wertvoller, wenn man sich nicht an diese Regel hält. - Und das zeigt, dass es nicht auf die Einhaltung der Regeln ankommt, ob ein Sieg wertvoll ist oder nicht.

Zitat
Je strikter man sich an die Regeln hält, desto wertvoller ist das was man damit geschafft hat.
Nein: Je größer die Herausforderung war, desto wertvoller ist der Sieg. - Aber gutes (und ehrliches) Würfeln ist keine Herausforderung. - Und damit ist der Sieg, den ich durch einen gut Wurf erlange, bedeutungslos.

Zitat
Deswegen teile ich auch die Ansicht nicht, dass man "wegen der Story" schummeln sollte. Die Story ist nichts besonderes, wenn man sie nicht aus der Hand gibt und entweder in die Würfel legt oder in die Hände der Mitspieler. Ein langlebiger Charakter ist nichts besonderes, wenn man ihn nie wirklich aufs Spiel gesetzt hat.
Tja, das siehst du so. Und deiner restlichen Argumentation entnehme ich, dass du eine Mischung aus Herausforderungsspieler (ARS) und Glücksspieler bist.

Aber es gibt noch genügend Leute, die eine spannende Geschichte erschaffen, ohne dass ihr SC in Bedrängnis gerät. (Hey, es gibt sogar Erzählspiele, wo es keinerlei SCs gibt. - Und auch in Spielen wie InSpectres oder 'Breaking the Ice' gibt es zwar SCs, aber es entsteht eine coole Geschichte, ohne dass der SC in regeltechnische Gefahr gerät.)

Zitat
Das Paradoxe am Schummeln ist ja, dass man das Ziel unbedingt erreichen will, aber nicht gewillt ist die dazugehörigen Schwierigkeiten/Gefahren in Kauf zu nehmen.
Oh nein. Für Schummeln gibt es grob zwei Möglichkeiten:
1) Mir ist Herausforderung egal. - Ich will eine coole Story erleben.
2) Ich will eine echte Herausforderung. - Und gutes oder schlechtes, ehrliches Würfeln ist keine Herausforderung. (Herausforderung ist etwas, wo ich meine eigene Leistung messen kann. - Deswegen finde ich Schach spannend und Kniffel langweilig.)

Zitat
Wenn ich einen Spieler in einer Warhammer-runde beim Schummeln ertappen würde, dann würde ich ihn nur sehr lange auslachen.
Und ich muss immer wieder über Warhammer-Spieler lachen, die sich damit brüsten, einen phänomenalen Sieg errungen zu haben, obwohl ihre Taktik richtig Schlecht war und sie den Sieg nur ihrem Würfelglück (und Würfelpech des Gegners) zu verdanken haben.
(Disclaimer: OK, Leute, die durchschnittlich würfeln und behaupten, sie hätten nur verloren, weil sie Würfelpech hätten, sind genau so bemitleidenswert.)

Das, was du beschreibst, passiert eher, wenn du einen Schachspieler zwingen willst, Warhammer zu spielen: Er ist es von Schach gewohnt, den Überblick über alle Züge zu haben und bereits im Voraus zu wissen, wann welcher Zug kommt.
Bei Warhammer zwingst du ihm jetzt mit den Würfeln ein Zufallselement auf, auf dass der Schachspieler keinerlei Lust hat.

Aber mal frei nach Tyr Anasazi aus Andromeda: "Gut zu würfeln ist keine Herausforderung. Eine Herausforderung ist es, so zu schummeln, dass keiner etwas bemerkt. - Wer sich nach dem Spiel damit brüstet, gut gewürfelt zu haben, hat nichts selber erreicht. Wer sich aber nach dem Spiel damit brüstet, geschummelt zu haben, ohne dabei bemerkt worden zu sein, der ist ein wahrer Nietzscheaner, der Stolz auf seine Leistung sein kann."
(Den genauen Wortlaut habe ich nicht mehr im Kopf. Aber so etwas ähnliches hatte er gesagt, als Dylan Hunt ihn darauf angesprochen hatte, wieso er beim Spielen betrügt. - Und Tyr war nicht beschämt, dass er betrogen hatte, er war nur beschämt, dass er dabei erwischt wurde. Und er hat Dylan versprochen, dass er sich beim nächsten Spiel geschickter anstellt und sich nicht mehr beim Schummeln erwischen lässt.)

Offline Blizzard

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #36 am: 17.01.2008 | 22:09 »
Dass die Fähigkeiten über den Ausgang einer Situation entscheiden, ist ja auch in Ordnung. - Aber dafür muss ich nicht würfeln: Bei D&D benutze ich dafür dann den Take10 oder den Take20. Und bei anderen Systemen lasse ich mir einfach den Wert des SCs ansagen und davon hängt dann das Gelingen oder Nicht-Gelingen ab.
Fähigkeiten entscheiden über den Ausgang einer Situation, aber dann soll man nicht darauf würfeln? Wozu hat der Charakter denn dann einen Wert in seiner Fertigkeit? Klar, in erster Linie gibt der Fertigkeitswert an, wie gut der Charakter in etwa diese Fertigkeit beherrscht. Aber dass ich als SL mir vom Spieler sagen lasse "mein Charakter hat Klettern auf 5", und danach entscheide, ob der Char die Kletternprobe schafft oder nicht, finde ich schon ziemlich seltsam. Das mag in unwichtigen Situationen noch legitim sein; aber in anderen Situationen ist es leider nichts anderes als SL-Willkür und lässt dem Spieler keine Chance mehr, einzugreifen. Klar hat ein Charakter mit Klettern auf 7 statistisch gesehen eine höhere Erfolgsquote bei einer Probe als einer, der Klettern nur auf 5 hat. Wenn ich als SL nun sage: " Alle Charaktere, die einen Kletternwert von weniger als 6 haben, schaffen die Probe nicht", dann bringe ich den Charakter des Spielers mit Klettern auf 5 um eine -wenn auch nur minimale- Chance, die Probe doch noch zu bestehen, indem ich den Spieler auf die Fertigkeit würfeln lasse.

Zitat
Und auf das Schicksal/Glück/Zufall in Form eines Würfelwurfes kann ich gut und gerne verzichten.
Deswegen tue ich das nicht. Abgesehen davon würde mich interessieren wie du solche Elemente wie Schicksal/Glück/Zufall handhabst?

Zitat
Klar, wenn jemand gerne Zufall für seinen (N)SC möchte, darf er gerne würfeln. Aber woher bildet sich der SL ein, er wüsste, was gut für mich ist? Wenn der SL würfeln möchte, darf er das gerne tun. - Und wenn ich keine Lust zum Würfeln habe, dann soll der SL meine Meinung respektieren. - Ich respektiere schließlich auch die Meinung des SLs.
Welcher SL ist dir denn über die Leber gelaufen? Wenn bei mir ein Spieler keine Lust hätte zu würfeln, dann könnte er das ruhig bleiben lassen. Es zwingt ihn ja keiner. Deshalb sag ich meinen Spielern auch immer: " Ihr könnt mal eine Probe auf (füge beliebige Fertigkeit hier ein) machen..." und dann würfeln alle immer freiwillig. Ich weiss auch nicht wieso. >;D
Dass aber ein Spieler keine Lust hat zu würfeln ist mir aber in meiner noch jungen SL-Karriere bislang noch nicht untergekommen. Abgesehen davon verstehe ich diese Trotzantwort(en) nicht so ganz und zweitens ist das hier mal etwas Off Topic!

Aber sobald ein Spieler beim Würfeln schummelt (und sonst immer ganz korrekt spielt), ist es doch ein Zeichen dafür, dass der Spieler gerne auf das Würfeln verzichten möchte.
Das halte ich für einen ziemlichen Trugschluß.
Zitat
Und dann ist es arrogant und selbstherrlich von einem SL, ihn zum Würfeln zu zwingen.
Ich kenne keinen SL, der seine Spieler wirklich dazu zwingen würde, zu würfeln. Und beim ersten SL, bei dem das der Fall wäre, wäre ich prompt raus.


« Letzte Änderung: 17.01.2008 | 22:15 von Blizzard »
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

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Offline Arkam

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #37 am: 17.01.2008 | 22:27 »
Hallo zusammen,

also ich finde es schon unverschämt seltsam wenn sich ein Spieler einen speziellen Würfelmodus heraus sucht. Hier also das Ergebniss schnell abdecken.
Rollenspiel ist ein Spiel und aus meiner Sicht sind alle Beteiligte an die ausgemachten Regeln gebunden.

In unserer Runde wird dementsprechend auch offen gewürfelt.

Bei der Charaktererschaffung darf dann auch schon Mal offen geschummelt werden. Das wird dann aber auch offen angesagt so das man auch ein Veto oder einen anderen Vorschlag machen könnte.
Bei wirklich wichtigen Würfen machen die Spieler vorher Vorschläge wie sie sich die Aktion vereinfachen wollen, etwa passende Ausrüstung, hilfreiche Nebenskills oder die Möglichkeit zu mehreren Charakteren ein Problem anzugehen.

Leute die bei uns schummeln werden erst Mal strenger kontrolliert. Letzendlich hat sich unser einziger Fall inzwischen selbst aus fast allen Runden von selbst verabschiedet.

Gruß Jochen
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

https://discord.gg/RuDqVSFYtC

Eulenspiegel

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #38 am: 17.01.2008 | 22:39 »
Rollenspiel ist ein Spiel und aus meiner Sicht sind alle Beteiligte an die ausgemachten Regeln gebunden.
Aber RPG ist kein Spiel, in dem man gegeneinander kämpft.

Bei einem Spiel, wo man gegeneinander kämpft, kann ich es verstehen, dass man sauer ist, sobald ein Spieler heimlich andere Regeln nutzt, da hiervon auch das eigene Gewinnen abhängt.

Aber beim RPG? Da kann es dir doch egal sein, ob sich ein Spieler an die offiziellen Regeln hält oder nicht. Das ändert ja für dich nichts.

Zitat
Bei der Charaktererschaffung darf dann auch schon Mal offen geschummelt werden. Das wird dann aber auch offen angesagt so das man auch ein Veto oder einen anderen Vorschlag machen könnte.
Lass mich raten: Ihr benutzt eine Generierung, bei der die Fähigkeiten des Chars davon abhängen, wiegut man würfelt.

Und klar, wenn die Mitspieler nicht engstirnig, sondern tolerant sind, dann kann man auch offen Würfelwürfe wiederholen. (Wobei ich halt Systeme bevorzuge, wo man nicht würfeln muss. - Und wenn es nur eine Variante mit Würfeln gibt, dann rechne ich vorher den Durchschnitt aus, und verteile dann den Durchschnitt auf meinen Char.)

Offline JS

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #39 am: 17.01.2008 | 22:45 »
interessante definitionen oben von erwachsenen, kleinkindern und toleranz.
werde ich mal unkommentiert lassen.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Chaosdada

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #40 am: 17.01.2008 | 22:59 »
Zitat
Bei einem Spiel, wo man gegeneinander kämpft, kann ich es verstehen, dass man sauer ist, sobald ein Spieler heimlich andere Regeln nutzt, da hiervon auch das eigene Gewinnen abhängt.
Aber beim RPG? Da kann es dir doch egal sein, ob sich ein Spieler an die offiziellen Regeln hält oder nicht. Das ändert ja für dich nichts.
Man steht aber dennoch in einer gewissen Konkurrenz. Wenn ich mühselig ein Problem gelöst habe (juchu) und ein anderer Spieler ein ähnliches Problem völlig mühelos durch Mogelei löst - nicht etwa weil seine Spielfigur Spezialist darin ist und meine keine Ahnung hat -, wird mein Erfolgserlebnis dadurch zunichte gemacht. Das finde ich extrem deprimierend und hätte unter anderem deshalb  keine Lust mit so jemandem in einer Runde zu spielen.

Joe Dizzy

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #41 am: 17.01.2008 | 23:53 »
Also ich finde, es entwertet jedwedes erreichte Ziel, wenn man das Ziel nur durch Zufall/einen guten Würfelwurf erreicht hat. - Das ist kein Ziel, auf das ich mich freuen kann.

Das ist schön. Nur redet hier niemand von so etwas. Das hier ist kein Thread zu Yahtzee, sondern zu Rollenspielen. Du weißt schon, diese lustige Art von Spielen in der Würfel meist ziemlich wichtig sind, aber nicht das einzige Element des Spiels. Wenn du keine Ahnung hast was Rollenspiele sind, dann schicke ich dir gerne ein paar Links. Du sollst ja nicht gezwungen sein aus Unwissen heraus zu argumentieren.

Das heißt, wenn man eine Spielregel einführt, die besagt: Würfle 1W6. Bei 3-6 hast du dein Ziel erreicht, ist ein wertvoller Sieg? Ich würde eher sagen, in diesem Fall ist der Sieg wertvoller, wenn man sich nicht an diese Regel hält. - Und das zeigt, dass es nicht auf die Einhaltung der Regeln ankommt, ob ein Sieg wertvoll ist oder nicht.

Nein, nein. Rollenspiele funktionieren nicht wie Münzwürfe oder Craps. Den Fehler machen viele, die noch nie ein Rollenspiel gespielt haben. Das muss dir also gar nicht peinlich sein. Bei herkömmlichen Rollenspielen (wie z.B. Warhammer Fantasy Roleplay) ist es so, dass die Spieler und der Spielleiter gemeinsam eine fiktive Situation im Gespräch ausmachen, diese auf unterschiedliche Weisen weiterentwickeln und auflösen. Meist durch eine Mischung aus beschreibender Erzählung, Schauspiel und auch etwas Würfelspiel. Im Idealfall werden alle drei Elemente als gleichermaßen bindend angesehen und die dazugehörigen Regeln gleichermaßen streng befolgt. Das hat zur Folge, dass durch das Spiel eine Aneinanderreihung von Situationen entsteht die man wie eine eigenständige, "lebendige" Geschichte wahrnimmt, statt einer die man sich eben ersponnen hat.

(Wer das hier liest und bereits Rollenspiele kennt, dem sei gesagt dass ich mir natürlich darüber im Klaren bin, dass Spieler da irgendwo ein wenig Selbsttäuschung begehen. Aber trotzdem macht genau diese Illusion der Eigenständigkeit einen gewissen Reiz aus.)

Nein: Je größer die Herausforderung war, desto wertvoller ist der Sieg. - Aber gutes (und ehrliches) Würfeln ist keine Herausforderung. - Und damit ist der Sieg, den ich durch einen gut Wurf erlange, bedeutungslos.

Yahtzee =/= Rollenspiel. Versuch bitte beim Thema zu bleiben.

Um bei deinem Beispiel der "Herausforderung" zu bleiben: Bei einem Rollenspiel ist es so, dass die Herausforderung sich nicht aus den Würfeln ergibt, sondern in der Situation im Spiel verankert ist. Die Herausforderung besteht nicht darin eine "6" zu würfeln, sondern die gesamte Situation zu den eigenen Gunsten zu verändern. Wenn man einfach so festlegen kann wie die Situation sich nach eigener Vorliebe verändert, dann gibt es keine Herausforderung. Wenn man die Regeln nur dann einsetzt, wenn sie eh das machen was man will... dann gibt es keine Herausforderung.

Es gibt jedoch sehr viele Ziele, die man beim Rollenspiel erreichen kann. Ich etwa mag es wenn eine Geschichte entsteht, die eine emotionale Reaktion in mir weckt. Es macht mir immer viel Freude, wenn es während einer Rollenspielrunde dazu kommt. Das kann ich jedoch nicht erreichen, wenn in der Geschichte immer nur das passiert was ich will. Es fehlt die Überraschung, es fehlt das Drama... es fehlt eigentlich an allem. Es bleiben nur Ereignisse, die ich selbst erdacht habe. Das macht das Spiel unglaublich narzisstisch und egoman. Wenn andere Leute sowas am Tisch tun, empfinde ich das als sehr peinlich und unangenehm.

Tja, das siehst du so. Und deiner restlichen Argumentation entnehme ich, dass du eine Mischung aus Herausforderungsspieler (ARS) und Glücksspieler bist.

Es gibt keinen Grund beleidigend zu werden.

Ich muss dich aber enttäuschen, weder das eine noch das andere trifft auf mich zu. Ich befürchte deine gedanklichen Schubladen müssen noch ein wenig ausgebaut werden, bevor du dich in solchen Threads auf sie verlassen kannst.

Und ich muss immer wieder über Warhammer-Spieler lachen, die sich damit brüsten, einen phänomenalen Sieg errungen zu haben, obwohl ihre Taktik richtig Schlecht war und sie den Sieg nur ihrem Würfelglück (und Würfelpech des Gegners) zu verdanken haben.

Was hat das mit dem zu tun worüber wir hier reden? Ich habe auf eine Frage im Eröffnungspost geantwortet. Welche komischen Erfahrungen du mit Warhammer-Spielern hattest, finde ich jetzt nicht sonderlich interessant oder für das Thema relevant.

Bei Warhammer zwingst du ihm jetzt mit den Würfeln ein Zufallselement auf, auf dass der Schachspieler keinerlei Lust hat.

Ein solcher Schachspieler sollte dann nicht Warhammer spielen. Das Zufallselement der Würfel ist bei WFRP nicht optional. Genauso wie die Bewegungsregeln der Schachfiguren nicht optional sind, nur weil man's spannender fände, wenn der Turm diagonal laufen dürfte oder der König Felder überspringen.
« Letzte Änderung: 17.01.2008 | 23:56 von Georgios »

Offline Fossy

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #42 am: 18.01.2008 | 00:20 »
Man ignoriert ein Würfelergebnis, um es passender zu haben. Ob das Selbstbetrug ist, hängt davon ab, wieviel Wert man selbst und auch die eigenen Mitspieler auf die Einhaltung der Würfelergebnisse legen.
Wofür dann überhaupt würfeln, wenn man Gefahr läuft, dass das Ergebnis ignoriert werden muss, weil unpassend?

Is jetzt kein Angriff, ich verstehe nur echt die Logik nicht. Warum nicht gleich den bösen Zufall außen vor lassen und sich ein Ergebnis ausdenken, welches einem passt?

Wenn man nicht bereit ist, auch unpassende Würfelergebnisse zu akzeptieren, warum sie dann nicht gleich weglassen, dass man sich die Mühe des würfelns, Wurf ignorierens und uminterpretierens des Ereignisses gleich sparen kann?

Ich persönlich sehe da ein starkes "Story über alles" und allgemeines Scheuklappendenken darin, da man die eigenen Handlungsfäden fest in der Hand behalten will und nicht bereit ist, gegebenenfalls zu improvisieren und notfalls die Handlung ganz anders als ursprünglich geplant ablaufen zu lassen.

Warum nicht dem Zufall seine Berechtigung geben, sich auch als Spielleiter überraschen lassen, die Spannung behalten und ganz ohne fest vorgeplante Enden einer Geschichte das Spiel so erleben, wie es sich eben am Tisch gestaltet?

Ludovico

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #43 am: 18.01.2008 | 00:38 »
Aber RPG ist kein Spiel, in dem man gegeneinander kämpft.

Bei einem Spiel, wo man gegeneinander kämpft, kann ich es verstehen, dass man sauer ist, sobald ein Spieler heimlich andere Regeln nutzt, da hiervon auch das eigene Gewinnen abhängt.

Aber beim RPG? Da kann es dir doch egal sein, ob sich ein Spieler an die offiziellen Regeln hält oder nicht. Das ändert ja für dich nichts.

Und was machst Du bei Brettspielen, bei denen man gemeinsam gegen das Spiel spielt wie zum Beispiel Arkham Horror?

Zitat
Und klar, wenn die Mitspieler nicht engstirnig, sondern tolerant sind, dann kann man auch offen Würfelwürfe wiederholen. (Wobei ich halt Systeme bevorzuge, wo man nicht würfeln muss. - Und wenn es nur eine Variante mit Würfeln gibt, dann rechne ich vorher den Durchschnitt aus, und verteile dann den Durchschnitt auf meinen Char.)

Warum würfelt ihr überhaupt? Wofür braucht ihr das?

Und woher kommt die Herausforderung, wenn die Würfel unwichtig sind und damit der Unsicherheitsfaktor aus dem Spiel verschwindet und welche Rolle spielen die Werte?

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #44 am: 18.01.2008 | 00:48 »
Man steht aber dennoch in einer gewissen Konkurrenz. Wenn ich mühselig ein Problem gelöst habe (juchu) und ein anderer Spieler ein ähnliches Problem völlig mühelos durch Mogelei löst - nicht etwa weil seine Spielfigur Spezialist darin ist und meine keine Ahnung hat -, wird mein Erfolgserlebnis dadurch zunichte gemacht.
Also mal sehen:
Spieler 1 hat eine coole Idee, besorgt sich ein paar Sachen, um diese Sachen durchzuführen und bekommt daher sogar Boni auf seinen ohnehin guten Fähigkeitswert, und scheitert wegen einem schlechten Wurf.
Spieler 2 probiert das gleiche sofort ach, auch wenn er einen schlechten Wert hat, und schafft es, weil er extremes Würfelglück hat.

Als Beispiel:
Die Gruppe muss in die Burg. Spieler 1 hat als SC einen Fassadenkletterer mit Klettern 60% und kommt auf die Idee, über die Mauer zu klettern. Bevor er loslegt, sucht er die Mauer nach einer guten Kletterstelle ab und besorgt sich ein Seil mit Wurfhaken. Der SL gibt ihm daraufhin einen Bonus von 30%. Das macht zusammen also 90% auf einem W100.
Leider hatd er SPieler Würfelpech und würfelt über 90.

Spieler 2: "So, ich probiere auch mal, über die Mauer zu klettern."
SL: "OK, du hast kein Seil, würfel mal eine Probe +30."
Spieler 2 hat als Kletternwert 40.) Ist also schlechter als der Fassadenkletterer, der ursprünglich die Idee hatte.) Wegen dem 30er Malus muss Spieler 2 unter 10% würfeln und schafft das wider erwarten auch.

Und das findest du fair? Nur weil Spieler 2 mehr Würfelglück als Spieler 1 hatte? Das anschließende Würfeln hatte doch nichts mit der Herausforderung zu tun. Hier finde ich es völlig gerechtfertigt, wenn Spieler 1 seinen Wurf verfälscht: Er hatte die Idee, er hat den passenden Char, er hat die höhere Erfolgschance. Also soll er auch verdammt nochmal das Spotlight haben und über die Mauer zu klettern.

Und das Spieler 2 sich auch nur das geringste darauf einbildet, auf ehrliche Weise unter 10% gewürfelt zu haben, ist eher armselig. - Das er zufällig eine 1-10 gewürfelt hat, ist doch letztendlich für die Herausforderung bedeutungslos.

Spieler 1 hat jedoch die Idee mit über der Mauer klettern, er hatte sich darauf vorbereitet und sein SC ist darauf spezialisiert. Er hat in meinen Augen daher die Herausforderung bestanden. - Unabhängig davon, ob er nun eine 91-100 würfelt, oder ob er den Würfel manipuliert.
Der schummelnde Spieler 1, der sich über die geschaffte Herausforderung freut ist mir tausendmal lieber als der ehrliche Spieler 2, der sich etwas auf sein Würfelglück einbildet.

Disclaimer: Klar: Über eine Mauer zu klettern ist jetzt keine so großartige Idee. Von mir aus ersetze die Lösung "Über Mauer klettern" durch eine noch viel clevere Lösung. Das ändert nichts am Beispiel.

Das ist schön. Nur redet hier niemand von so etwas. Das hier ist kein Thread zu Yahtzee, sondern zu Rollenspielen.
Genau!!! Bei Rollenspielen kommt man auch ohne Würfeln aus. Wenn jemand beim Spielen nicht auf die Würfeln achtet, ist das immernoch tolles Rollenspiel.

Wenn jemand Yahtzee ohne Würfel spielt, sage ich ihm, dass ers ich das falsche Spiel ausgesucht hat. - Wenn jemand beim Rollenspiel ohne Würfel spielt, dann habe ich keinerlei Probleme damit, da RPG tausendmal mehr als bloßes Würfeln ist.

Ich verstehe irgendwie deine Argumentation nicht: Ich sage, dass man beim Rollenspiel nicht würfeln muss, um Spaß zu haben und Herausforderungen zu erleben, und du widersprichst mir, indem du sagst, dass Rollenspiel nicht nur aus würfeln besteht. - Das ist doch genau das, was ich versuche zu erklären.

Zitat
Bei herkömmlichen Rollenspielen (wie z.B. Warhammer Fantasy Roleplay) ist es so, dass die Spieler und der Spielleiter gemeinsam eine fiktive Situation im Gespräch ausmachen, diese auf unterschiedliche Weisen weiterentwickeln und auflösen. Meist durch eine Mischung aus beschreibender Erzählung, Schauspiel und auch etwas Würfelspiel.
Genau. Und auf Würfelspiel kann man verzichten. Dann baut man eine fiktive Situation durch eine Mischung aus beschreibender Erzählung und Würfelspiel auf. - Ich verstehe nicht, wieso es so schlimm ist, wenn man da plötzlich auf die Würfellei verzichtet.

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Im Idealfall werden alle drei Elemente als gleichermaßen bindend angesehen und die dazugehörigen Regeln gleichermaßen streng befolgt.
Wieso ist das der Idealfall?
Was spricht dagegen, nur zwei dieser drei Elemente zu nutzen?

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Das hat zur Folge, dass durch das Spiel eine Aneinanderreihung von Situationen entsteht die man wie eine eigenständige, "lebendige" Geschichte wahrnimmt, statt einer die man sich eben ersponnen hat.
Nein, dass man die Geschichte als lebendig wahrnimmt, liegt an der starken Immersion, die man mit dem Protagonisten der Handlung hat. Bei einem Roman oder Film, sage ich nur: "Der Protagonist hat ... getan." Bei einem RPG sage ich jedoch: "Ich habe ... getan."

Diese Immersion wird allerdings nicht durch Würfellei erreicht, sondern die Tatsache, dass ich die volle Kontrolle über diesen Protagonisten habe und auf die restliche Umwelt nicht.

Zitat
Die Herausforderung besteht nicht darin eine "6" zu würfeln, sondern die gesamte Situation zu den eigenen Gunsten zu verändern.
Genau. Wieso also anschließend würfeln?
Wenn die Anforderung darin liegt,s ich zu überlegen, über die Mauer zu klettern, dann sollte es die Herausforderung sein, sich zu überlegen, über die Mauer zu klettern.
Es ist aber KEINE Herausforderung auf Klettern zu würfeln und dann automatisch über die Mauer zu kommen, falls man die Probe schafft.

Zitat
Wenn man die Regeln nur dann einsetzt, wenn sie eh das machen was man will... dann gibt es keine Herausforderung.
Darum geht es nicht.
Sagen wir, es gibt die Herausforderung über die Mauer zu klettern.
Jetzt haben wir als Möglichkeit 1: Wir besorgen Klettermaterialien, schauen bei der Mauer nach einer Stelle, wo man unbemerkt hochklettern kann und wo die Mauer nicht zu hoch ist, besorgen uns die Wachpläne, um über die Mauer zu klettern, wen gerade kleine Wachen da sind. Und dann ... *Würfelt man* WIESO? Warum ist es wichtig, ob ich gut oder schlecht würfle?

Klar, es ist wichtig, ob ich mich gut vorbereite oder auf gut Glück auf die Mauer kletter. - Das macht ja auch Spaß. Aber wieso würfelt man anschließend? Was ist der Sinn und Zweck?

Das ganze restliche Spiel bleibt exakt so, wie es bisher ist: Man bereitet sich vor, überlegt sich einen Plan, führt den Plan aus und improvisiert, sobald der Plan fehlläuft. - Also genau das gleiche, was man sonst auch immer macht. - Nur ohne Würfellei. - Denn wie du schon sagtest: Ich will Rollenspiel und kein Yahtzee spielen!

Zitat
Es gibt jedoch sehr viele Ziele, die man beim Rollenspiel erreichen kann. Ich etwa mag es wenn eine Geschichte entsteht, die eine emotionale Reaktion in mir weckt. Es macht mir immer viel Freude, wenn es während einer Rollenspielrunde dazu kommt. Das kann ich jedoch nicht erreichen, wenn in der Geschichte immer nur das passiert was ich will.
Naja. Also emotionale Reaktionen werden auch in Geschichten geweckt, die ich selber geschrieben habe. Aber hier soll es ja nicht darum gehen, wie eine Geschichte ablaufen muss, damit sie Emotionen weckt.

Kommen wir also auf deinen zweiten Punkt zu sprechen, den du hier implizit annimmst: "Wenn ich nicht würfle, läuft alles so ab, wie ich geplant habe." Das ist falsch!
Natürlich kann sowohl der SL als auch andere Spieler mit Überraschungssituationen kommen, die die ganze Vorüberlegung über den Haufen werfen und man komplett überrascht wird.

Und kommen wir zu den dritten Punkt: Du magst es, wenn du überrascht wirst. Wenn du das magst, ist es auch ganz legitim, dass du dich überraschen lässt. Aber mit welchen Recht schreibst du deinen Mitspielern vor, dass sie sich auch überraschen müssen. Was spricht dagegen, wenn du dich überraschen lässt und sie sich nicht überraschen lassen?

Zitat
Es bleiben nur Ereignisse, die ich selbst erdacht habe. Das macht das Spiel unglaublich narzisstisch und egoman.
Nein. Es bleiben auch die tausend Ereignisse, die sich die anderen Spieler und der SL erdacht haben.
Es ist nichts egomanes daran, da ja jeder Spieler einen Teil zu der Geschichte beiträgt. (Und da du nicht weißt, was die anderen zur Geschichte beitragen, wirst du sogar überrascht, was dir scheinbar so wichtig ist.)

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Tja, das siehst du so. Und deiner restlichen Argumentation entnehme ich, dass du eine Mischung aus Herausforderungsspieler (ARS) und Glücksspieler bist.
Es gibt keinen Grund beleidigend zu werden.
Was ist daran beleidigend?
Du magst Herausforderungen, so wie ich dich entnommen habe. - Also bist du schonmal ARSler. (Und den Begriff habe ich mir nicht selber ausgedacht, sondern den gibt es tatsächlich schon für diese Art von Spiel und ich selber sehe mich teilweise auch als ARSler an.)

Und andererseist magst du nicht, dass deine Fähigkeiten alleine bestimmen, wenn nur deine eigene Leistung und die Fähigkeiten deines Chars für Erfolg&Mißerfolg verantwortlich sind. Stattdessen magst du es, wenn man abschließend dem ganzen noch durch würfeln eine Zufallskomponente mit auf dem Weg gibt. - Und das ist nunmal Glücksspiel.

Falls die Worte bei dir emotional vorbelastet sind, tut mir das Leid. - Ich habe sie ganz wertneutral benutzt, um diese Spielweise zu kategorisieren.

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Ich muss dich aber enttäuschen, weder das eine noch das andere trifft auf mich zu. Ich befürchte deine gedanklichen Schubladen müssen noch ein wenig ausgebaut werden, bevor du dich in solchen Threads auf sie verlassen kannst.
Du möchtest keine Herausforderungen? Wieso schreibst du dann vorne groß und breit von Herausforderungen?
Du magst keinen Zufall? Wieso würfelst du dann?

Zitat
Was hat das mit dem zu tun worüber wir hier reden? Ich habe auf eine Frage im Eröffnungspost geantwortet. Welche komischen Erfahrungen du mit Warhammer-Spielern hattest, finde ich jetzt nicht sonderlich interessant oder für das Thema relevant.
Es geht darum, dass viele Spieler Herausforderung mit Würfelglück verwechseln.

Zitat
Ein solcher Schachspieler sollte dann nicht Warhammer spielen. Das Zufallselement der Würfel ist bei WFRP nicht optional.
Genau. Warhammer sollte dieser Spieler nicht spielen. - Aber der Schachspieler kann problemlos Rollenspiel spielen. - Denn hier wirkt es sich nicht negativ aufs Spielempfinden aus, wenn er die Würfel missachtet.

Bei Warhammer ist das Zufallselement ein integraler Bestandteil des Spiels. - Wenn man die Würfel bei Warhammer manipuliert, dann wird das Spiel im herkömmlichen Sinne ad absurdum geführt.
Beim RPG kann man jedoch die Würfel manipulieren, ohne dass sich großartig etwas am Spiel ändert. (Das zeigt sich ja schon darin, dass der Spieler regelmäßig den Würfel manipuliert hat, ohne dass es aufgefallen ist.)

Offline Joerg.D

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #45 am: 18.01.2008 | 00:51 »
Tja Leute,
was mir hier so ein bisschen fehlt ist die Toleranz gegenüber anderen Spielstilen.

Ganz im Ernst, einige Leute hier tun so, als wenn ein anderer Stil zu spielen ein Verbrechen ist und das finde ich reichlich arm.

Es gibt in jeder Runde diverse Ansichten, wie man am besten spielen sollte. Bei einigen mag es das absolute Festhalten an Regeln und Würfelwürfen sein, bei anderen legt man mehr Wert auf eine gute Geschichte die erzählt wird.

Das alles sind persönliche Geschmäcker und die Runde wird sich schon auf einen Konsens einigen. Das scheinen hier viele zu vergessen.

Ich kann nicht sagen, das ich ein Fan vom Schummeln bin. Ich persönlich versuche als SL die Situationen, in denen ich schummeln würde für meine Spieler zu vermeiden. Ich gönnen ihnen die nötigen Informationen und verheize sie nicht in den Vorszenen. Bei mir kann sich ein Spieler relativ sicher sein, das er nur am Ende  des Abends, beim großen Kampf draufgeht. Dann, wenn Versagen und Erfolg für ihn, für die Gruppe und die Story Relevanz haben. Ich mag die Geschichten nicht, wo ein Charakter der Schwimmen kann in einem ruhigen Fluss ertunken ist. Bei mir müsste der Fluss reißend sein und der Charakter versuchen ein ertrinkendes Kind zu retten.

Wissend, das er sein Leben riskiert.

Wenn ein anderer SL das anders sieht ist es sein gutes Recht und wenn der SL fürs aufs Klo gehen und nach dem Weg fragen würfeln lässt dann soll die Gruppe das auch gerne machen. Nur setzt bitte nicht einfach voraus, dass dieses der einzige Weg zum Glück ist.

Es wird bei den Spielleitern mal wieder von vielen akzeptiert, das sie im Geheimen würfeln und der Story zuliebe schummeln dürfen. Doch die Spieler sollen so etwas nicht.

Finde ich ungerecht.

Eine gute Story soll nicht nur den SL zufriedenstellen, sondern auch die Spieler. Also gönne ich den Spielern das selbe Recht aufschummeln, wie ich es dem SL gönne. Wenn ich es als SL drauf habe, dann müssen meine Spieler bei mir halt nicht würfeln und kommen mit Ihrer Idee wie die Geschichte laufen soll voran. SL und Spieler schaffen eine Geschichte, an die sich hoffentlich alle gerne erinnern.

Wenn man sich im Klaren darüber ist, das Rollenspiel ein Miteinander und kein Gegeneinander ist, dann sieht man so Kleinigkeiten wie Würfeln in unwichtigen Situationen etwas lockerer, denke ich.

Also macht euch mal frei, von eurem selbstgerechten "das muss so sein" und seht ein, dass andere Leute auch anders Spaß haben können als Ihr.

Jörg

So, ich gehe jetzt ne Runde Bloodbowl spielen. Da hasse ich schummeln wie die Pest, aber ich spiele ja auch ein Brettspiel, das man gegeneinander spielt und kein Rollenspiel, das man miteinander erlebt.
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Online Eismann

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #46 am: 18.01.2008 | 01:10 »
Moin

Nie ist da nicht ganz richtig. Ich kenn mindestens eine Gruppe, in der sich die meisten Spieler darauf geeinigt haben in bestimmten Situationen Würfelergebnisse zu ignorieren.

Offline Joerg.D

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #47 am: 18.01.2008 | 01:18 »
Und wie kommst du darauf, das Schummeln automatisch ein Verstoß gegen den Gruppenvertrag ist?

Wenn die Gruppe akzeptiert, das der SL es macht, dann dürfen es die Spieler auch und so weiter. Es ist schlicht und einfach eine Geschmackssache.

In meinen Runden sagt mein Gruppenvertrag aus:
Wenn es unwichtig ist schummel, wenn es wichtig ist, lass dich nicht erwischen.
Wenn es mir wichtig ist, werde ich schon darauf achten, was der Spieler würfelt.

Genau wie Blizzard. Dem war es wohl auch reichlich lax, ob oder wie der Spieler es schafft. Sonst hätte er dem Ereignis wohl mehr Aufmerksamkeit gegönnt.

Er war bloß verblüfft das der Spieler es zugegeben hat, was in meinen Augen zeigt das der Spieler ihm vertraut und Blizzard seinen Job gut macht. Nun hat Blizzard zwei Möglichkeiten:
a) Er kontrolliert in Zukunft alles und ermahnt den Spieler aufs schärfste.
b) Er überlegt sich in Zukunft ob er solche Sachen nicht einfach mit einem das Gelingt dir abnickt und sich so Zeit für andere Sachen schafft.

Ist also eine Frage, in welche Richtung er sich entwickelt, oder entwickeln will.
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Offline Chaosdada

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #48 am: 18.01.2008 | 01:26 »
Also mal sehen:
Spieler 1 hat eine coole Idee, besorgt sich ein paar Sachen, um diese Sachen durchzuführen und bekommt daher sogar Boni auf seinen ohnehin guten Fähigkeitswert, und scheitert wegen einem schlechten Wurf.
Spieler 2 probiert das gleiche sofort ach, auch wenn er einen schlechten Wert hat, und schafft es, weil er extremes Würfelglück hat.
Und das findest du fair?
Selbstverständlich finde ich das, sonst würde ich ja spiele ohne Zufallselement spielen. Dein Beispiel würde es bei mir zwar gar nicht geben, weil ich keinen von beiden Würfeln lassen würde, aber das ist ja nur eine Sache der Feinabstimmung. Bei mehreren Proben wird der mit den besseren Werten auch den größeren Erfolg haben.

Zitat
Und wie kommst du darauf, das Schummeln automatisch ein Verstoß gegen den Gruppenvertrag ist?
Sonst ist es schlichtweg kein Schummeln, sondern erlaubtes Würfeldrehen.

Offline JS

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #49 am: 18.01.2008 | 01:28 »
wenn es unwichtig ist, muß keiner würfeln. deine eigenen worte.
und wenn es wichtig ist und sich jemand nicht beim schummeln erwischen läßt, dann merkt es ja auch keiner. das ist dann so gut wie nicht geschummelt.
;)

aber es ging hier doch gar nicht um andere spielstile.
und erst recht nicht um ein toleranzraisonnieren.
« Letzte Änderung: 18.01.2008 | 01:30 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.