Autor Thema: Warum schummeln Spieler?  (Gelesen 20485 mal)

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Offline Dr.Boomslang

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #75 am: 18.01.2008 | 14:46 »
Da als Grund für nicht-Schummeln hier häufig Herausforderungen genannt wurden, will ich da noch ein wichtiges Element hinzufügen. Es kann nicht nur die Herausforderung im Sinne des Lösens einer Aufgabe im Spiel sein, sondern auch ganz allgemein die Herausforderung die Georgios andeutet, nämlich die kreative Herausforderung für die Spieler selbst.

Eine kreative Herausforderung wird an den Spieler dadurch gestellt, dass er aus bestimmten Vorgaben etwas plausibles machen muss. Er muss sich nicht einfach nur irgendwas ausdenken, denn das stünde ohne Wertmaßstäbe im luftleeren Raum (so wie Kunst die nur den Künstler interessiert). Diese Vorgaben können direkt oder indirekt von den anderen Mitspielern kommen, aber natürlich auch vom Zufall in Form des Würfels.
Durch den Umgang mit den Vorgaben wird die kreative Leistung erhöht!

Offline Elwin

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #76 am: 18.01.2008 | 14:50 »
Kannst du die Enttäuschung nur nachvollziehen oder wärst du selber auch enttäuscht?
Wenn ja: Warum?
Es geht doch beim RPG ums gesellige Zusammensein und spannende Geschichte erleben. RPG ist eben kein Würfelspiel.
Na, das greift mir zu kurz. Wenn man als Gruppe Regeln vereinbart, dann sehe ich es als verpflichtend an, dass alle sie einhalten. Derjenige, der die Würfel manipuliert, gewinnt innerhalb der Gruppe einen Vorteil, gegenüber den Mitspielern und auch gegenüber dem SL. Wenn ich wüsste, dass einer meiner Mitspieler schummelt, dann wäre für mich die Luft raus aus der "spannenden Geschichte", weil es eben nicht spannend ist, ein missliebiges Würfelergebnis zurechtzubiegen.
Es ist für mich ein Verlust an "Spannung", wenn bei einer Probe nichts auf dem Spiel steht, weil der Spieler ein Misslingen vertuscht.
Und es ist für mich ein Verlust an "Geschichte" (gemeint: Drama), wenn Rückschläge durch Manipulationen nivelliert und ausgeschlossen werden.

Wenn Du schreibst, RPG ist eben kein Würfelspiel, dann kann ich dagegen halten: RPG ist eben auch kein Computerspiel, bei dem man Cheats eintippen kann, um sich die schwierigen Stellen zu vereinfachen.

Man kann ein Rollenspiel letztendlich so oder so spielen, aber ich finde, darüber sollten sich alle Mitspieler verständigen. Denn innerhalb der Gruppe sehe ich direkte Verknüpfungen des Spielspaßes eines Spielers mit dem Spaß der anderen. So wie in einer WG. Wenn einer der Mitbewohner beschließt, zur Steigerung seines Lebensspaßes das Klo nicht zu putzen, so wie es im Plan steht, dann wirkt sich das auf alle anderen aus, die in der WG leben.

Gruß
Chris
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Offline Boba Fett

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #77 am: 18.01.2008 | 14:59 »
Es geht doch beim RPG ums gesellige Zusammensein und spannende Geschichte erleben.
Warum nimmt man sich dann die Spannung aus der Geschichte, indem man den Ausgang manipuliert?
Zitat
RPG ist eben kein Würfelspiel.
Ich denke, das ist keine allgemeingültige Aussage.
Für manche ist es ein Konflikt-orientiertes Spiel.
Und für die ist die Manipulation von Zufallsergebnissen dann entsprechend störend.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Dr.Boomslang

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #78 am: 18.01.2008 | 15:28 »
Für manche ist es ein Konflikt-orientiertes Spiel.
Und für die ist die Manipulation von Zufallsergebnissen dann entsprechend störend.
Auch ohne Konflikte kann Manipulation störend sein, siehe oben.

Eulenspiegel

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #79 am: 18.01.2008 | 16:01 »
Das ist z.B. eine Form des Powergaming. Und es ist ja wohl offenkundig, daß das ziemlich witzlos ist, wenn irgendeiner der Beteiligten schummelt.
Ja, das ist klar. Aber ich habe es auch noch nie in Runden erlebt, wo man ohne Würfelmanipulation spielt.

Zitat
Im übrigen solltest du dich wundern, daß du das noch nie erlebt hast. Mir scheint, daß bei euch dann alles zu einfach ist, aber ich muß ja auch nicht mit euch spielen...
Ich mache die Schwierigkeit einer Herausforderung nicht an der Schwierigkeit fest, einen Wurf zu bestehen.

Natürlich könnte der SL uns immer wieder Proben mit 1% Wahrscheinlichkeiten würfeln lassen, damit es ja *schön schwierig* ist. Aber das ist imho nutzlos.

Zitat
Aber das Prinzip ist das gleiche: problemlösendes Denken.
Dafür muß das Problem eben ungemogelt bleiben, ebenso wie nicht auf einmal die Problemlösungsstrategien verändert werden sollten. Dann war nämlich die Planungsphase umsonst.
Naja, wenn man sich Mühe gegeben hat, lauter gute Ideen hatte, diese Ideen vorbereitet und der SL sie deswegen automatisch gelingen lässt, dann sehe ich nicht, dass die Planungsphase umsonst war.

Wenn ich dagegen plane, vorbereite, Boni sammel und im entscheidenen Moment die Probe verhaue, dann war die Planungsphase umsonst.
Erst recht, wenn danach Spieler 2 kommt und ohne Planungsphase einen super Wurf hinlegt.

Zitat
Und der Bonisammler, der Powergamer wird ja total verarscht, wenn seine Regelwühlerei und Charakterpflegestunden durch Schummeln entwertet werden.
Jain. Der regelfetischistische Powergamer wird dadurch, dass man nicht auf die Werte zurückgreift entwertet, ja.
Dafür wird der soziale Powergamer aufgewertet.

Und selbst hier nur zwangsläufig bei vielen Spielen. - Bei wenigen Spielen gibt es keinen bemerkbaren Unterschied zwischen ehrliches Würfelglück trotz schlechter Werte und Erfolg, weil man gute Werte hatte. (Und wenn man berücksichtigt, dass man auch als PG mal Würfelpech haben kann, braucht das noch ein paar Spieler länger, bis der PG mit Würfelpech mehr Erfolge erziehlt, als der ehrliche Noobie mit seinem Anfängerglück.)

Und dann gibt es noch die Situationen, wo die Werte zwar eine Rolle spielen, die Werte aber keinen Wahrscheinlichkeitstheoretischen Einfluss haben. Ganz plattes Beispiel: Die Höhe deines Klettern-Wertes bestimmt, was für Wände du erklettern kannst:
- Klettern 0: Du kommst nirgendwo hoch.
- Klettern 1: Du kommst einen Geröllhang hoch.
- Klettern 2: Du kommst einen recht steilen Berg hoch.
- Klettern 3: Fassadenkletterer
- Klettern 4: Du kommst sogar auf einen Berg, der einen Übergang hat, hoch.

Hier wird nicht gewürfelt und trotzdem haben die Werte einen Einfluss darauf, wie gut man ist.

Zitat
"Mächtig sein wollen, ohne dafür etwas zu leisten" nennt man Munchkin(ism). hat mit Powergaming nichts zu tun.
Ich dachte, das nennt man "Vampire - The Masquerade" oder "Exalted".

Das, was du hier ansprichst, hat eigentlich nichts mit Schummeln zu tun, sondern mit der Frage, ob man lieber Cthulhu oder Exalted spielt.

Denn wer ehrlich würfelt und ein super Ergebnis erwürfelt, hat für dieses Ergebnis auch nichts geleistet.

Nimm den Kampf. Da wird es Dir eher verständlich. Bei D&D (z.B.) benutzen wir Battlemaps.
[...]
Aber selbst ganze Runs werden mit den Stärken der Charaktere durchgeplant (z.B. bei Shadowrun), damit die Gewinnchancen die Optimalsten sind.
OK, bei Kämpfen ist das tatsächlich der Fall. (Allerdings auch erst, nachdem der Kampf begonnen hat: Die Kampfvorbereitung, also z.B. Hinterhalt legen, wird durchgeführt, ohne dass man eine wertetechnische Betrachtung durchführt. - Da sagt man dann nur: Die Bogenschützen postieren sich da und da und die Nahkämpfer an dieser Stelle, der Magier hat von dort einen guten Überblick und die Zivilisten halten sich am besten raus.)

Bei Shadowrun habe ich das noch nie erlebt. - Klar, benutzt man die Fähigkeiten der Runner. Aber ohne auf ihre Werte einzugehen.
Beispiel:
Für den Fall, dass es bei dem Run brenzlig wird, hat man vor dem Kon ein schnelles Fluchtauto stehen, das der Rigger dann steuert.
An einem Spielabend kann der Rigger-Spieler aber nicht kommen, also überlegt man sich Plan B: "In der Nähe des Kons sind doch eine Menge Kanaldeckel: Wir lassen, falls wir verfolgt werden, einfach ein Auto mit Autopiloten wegfahren und verstecken uns selber im Kanal. Die Verfolger verfolgen das Auto mit den Autopiloten und bis sie merken, dass wir nicht drin sind, sind wir längst über alle Berge."
So am nächsten Spielabend ist der Rigger Spieler wieder da. - Eigentlich müsste man ja jetzt eine Wahrscheinlichkeitstheoretische Betrachtung machen, um zu sehen, welcher Plan erfolgreicher ist:
- Plan A: Der Rigger flieht mit uns in seinem Fluchtauto.
- Plan B: Wir verstecken uns in der Kanalisation und benutzen ein Auto mit Autopiloten als Ablenkung.

Jetzt kann man sich entweder ingame überlegen, welcher Plan erfolgreicher ist (was wir in unserer Gruppe tun), oder man kann sich anschauen, auf was wir die letzten Male bei Plan A und Plan B würfeln mussten und dann den Plan nehmen, wo die höhere Wahrscheinlichkeit beim würfeln herauskommt.
Wenn ihr das tut, OK, dann ist würfeln durchaus sinnvoll.

Zitat
Wenn wir die Herausforderungspieler mal aussen vor lassen, dann kann ein Immersionsspieler nicht immer wissen, was der SL geplant hat.
Wenn der SL würfeln lässt, dann scheinen ihm beide Ergebnisse recht zu sein. - Und falls nicht: Ich schätze mal, ich als Mensch kann besser erraten, was der SL will, als das ein Würfel tun könnte.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ich das Ergebnis liefere, das der SL gut findet, ist höher als die Wahrscheinlichkeit, dass der Würfel das Ergebnis liefert, das der SL gut findet.

Offline Vanis

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #80 am: 18.01.2008 | 16:22 »
Für mich bleibt schummeln schummeln. Wenn man an den Würfeln drehen können soll, kann man das vorher in der Runde klären und kann es somit offen tun. Wenn ich als SL Dinge beschleunigen will, lass ich entweder erst gar nicht würfeln, oder sage dann bei einem eigentlich misslungenen Wurf, dass die Sache trotzdem geklappt hat. 
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Darkwalker

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #81 am: 18.01.2008 | 16:44 »
Schummeln kann völlig okay sein.

Etwa wenn der SL mein seinen "Super-NSC" auspacken zu müssen der permanent den Eindruck erweckt (Auch auf der Charakterbogen-Ebene d.h. in Skills, Attribs, Kontakten) er könne das Scenario auch alleine lösen. Dann ist es völlig okay zu schummeln und "Mary Sue" in die ewigen Jagdgründe zu schicken.

Wenn der SL meine "Scheiss was auf die Charakterkonzepte der Spieler" und einem Dinge auf's Auge drücken will die man weder für seinen SC noch als Mensch haben will/mit denen man nicht umgehen kann(1). Sorry ich betreibe Rollenspiel um Spass zu haben, nicht wegen der "charakterlichen Herausforderung". Da ist es dann ok zu bescheissen und die Störquelle in der Tierkörper-Entsorgungsanstalt endzulagern

Weil ein Spieler seinen superoptimierten "CanAll" auspackt und auf diskrete Hinweise (Wie die Frage an den SL ob die restlichen Spieler noch gebraucht werden) nicht reagiert. Es ist dann völlig ok zu schummeln um Mr. CanAll (und seinem Spieler) ein paar reinzuwürgen.

(1) Und mit denen man auch nicht umgehen MUSS, i.e eigen Kinder/Schutzbefohlene

Offline Vanis

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #82 am: 19.01.2008 | 09:54 »
Ich bin da eher der Meinung, dass da eine offene Aussprache mehr bringt als dieses von hinter durch die Mitte ins Auge. Die Probleme werden durchs Schummeln nicht gelöst, sondern nur verdeckt. Es könnten eher neue Probleme auftauchen, weil sich irgendwer immer auf den Schlips getreten fühlt. Und wie erwähnt: Wenn man vorher mit der Gruppe ausmacht, dass an den Würfeln drehen ok ist, ist es auch kein Schummeln mehr.
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Offline 1of3

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #83 am: 19.01.2008 | 10:11 »
Etwa wenn der SL mein seinen "Super-NSC" auspacken zu müssen der permanent den Eindruck erweckt (Auch auf der Charakterbogen-Ebene d.h. in Skills, Attribs, Kontakten) er könne das Scenario auch alleine lösen. Dann ist es völlig okay zu schummeln und "Mary Sue" in die ewigen Jagdgründe zu schicken.

Dann würde ich eher mit der betreffenden Person, also dem Spieler, reden. Sonst kommt ja gleich die nächste Mary Sue daher.

Zitat
Wenn der SL meine "Scheiss was auf die Charakterkonzepte der Spieler" und einem Dinge auf's Auge drücken will die man weder für seinen SC noch als Mensch haben will/mit denen man nicht umgehen kann(1).

Hä?

Zitat
Weil ein Spieler seinen superoptimierten "CanAll" auspackt und auf diskrete Hinweise (Wie die Frage an den SL ob die restlichen Spieler noch gebraucht werden) nicht reagiert. Es ist dann völlig ok zu schummeln um Mr. CanAll (und seinem Spieler) ein paar reinzuwürgen.

Ich würd ihn bitten, mir meinen nächsten Charakter zu bauen. Das ist viel einfacher.

Offline Arkam

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #84 am: 21.01.2008 | 23:39 »
Hallo zusammen,

Schummeln: Wer schummelt ändert etwas am regeltechnischen Spielverlauf ohne das das vorher mit den Mitspielern abgesprochen wurde.
Regelirrtümer, unabsichtliches Verrechnen und andere Irrtümer sind kein Schummeln sondern Pannen die passieren können.

Es gibt ja in vielen Spielen Regeln dafür wie ein nicht gewünschtes Ergebniss der Spielregeln geändert werden kann. Häufig sind irgendwelche Schicksals- Helden oder andere Punkte die entweder eine gezielte Manipulation eines Ergebnisses, einen sicheren Erfolg oder nur einen neuen Versuch ermöglichen.
Gerade in einem System das solche Lösungsmöglichkeiten bietet, das hier angesprochene Warhammer gehört dazu, ist es besonders ärgerlich wenn der Spieler solche Recourcen nicht nutzt sondern einfach am Ergebniss dreht.

Grenzbereiche wie das Kletterbeispiel gibt es leider immer wieder. Um so etwas zu verhindern sehe ich drei verschiedene Möglichkeiten die man auch nach Lust und Regelsatz miteinander kombinieren kann.
Es gibt Regeln wann solche Wiederholungen möglich sind oder wei sie erschwert werden. Bei Traveller etwa muß ich einen Wurf ablegen der zeigt ob dem Charakter eine neue Idee kommt die er für einen erneuten Wurf nutzen kann.
Jeder Wurf kostet Recourcen. Zum Beispiel könnte ja jeder mißlungene Kletterversuch 1 LP kosten. Das setzt natürlich vorraus das auch Alternativen vorhanden sind.
Die Gruppe einigt sich auf ein Vorgehen wie man mit Wiederholungswürfen aussieht. Das kann von ein Wurf darf nicht wiederholt werden bis zu ein Wurf darf x Mal, wobei x eine Recource wie etwa die Höhe des Talentwerts oder ein Attribut sein kann, reichen.

In fast allen Systemen die ich kennengelernt habe werden Würfel für die Entscheidungsfindung genutzt. Allerdings eben nicht blind.
Das heißt ein solcher Würfelwurf wird entweder dann abgelegt wenn die Situation ein Gefahrenpotential mit sich bringt. Also mit einem Scheitern negative Konsequenzen für den Charakter oder auch die Gruppe verbunden sind.
Oder aber die Situation möglichst schnell beendet werden soll und dann eben etwa beim Feilschen eben ein Würfelwurf statt einer 2 stündigen Einkaufs- und Feilschentour ausgespielt wird.
Ein in vielen Gruppen umstrittener Bereich ist der soziale Bereich. Denn neben dem häufigen fehlen von harten Regeln ist es sehr gruppenabhängig ab wann ein Ausspielen als zu lang oder gar als abenteuerirrelevant angesehen wird.

Die meisten Systeme in denen gewürfelt wird geben einem beim Erstellen eines Charakters begrenzte Recourcen an die Hand
um ein gewünschtes Ergebniss wahrscheinlicher zu machen.
Indem Moment wo jemand schummelt entwertet er die Recourcen die vielleicht jemand Anderes in diesen Bereich gesetzt hat. Deshalb lehne ich Schummeln ab.

Gruß Jochen
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Offline Suro

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #85 am: 21.01.2008 | 23:42 »
Hä?
Ich will hier nicht über den tatsächlichen Sinngehalt der Aussage urteilen, aber ich glaube das Hauptverständnis-Problem besteht darin, dass da fälschlicherweise "meine" steht, und nicht "meint". Aber ich kann mich auch irren.
Suro janai, Katsuro da!

Eulenspiegel

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #86 am: 21.01.2008 | 23:56 »
Die meisten Systeme in denen gewürfelt wird geben einem beim Erstellen eines Charakters begrenzte Recourcen an die Hand
um ein gewünschtes Ergebniss wahrscheinlicher zu machen.
Indem Moment wo jemand schummelt entwertet er die Recourcen die vielleicht jemand Anderes in diesen Bereich gesetzt hat.
Aber häufig entwertet der Würfelwurf selber die Ressourcen, die jemand in einen bestimmten Bereich investiert hat.
Beispiel: S1 steigert Klettern nur auf 10. S2 steigert Klettern dagegen auf 90.
S1 würfelt ein 5 und schafft den Klettervorgang. S2 würfelt ein 95 und schafft den Klettervorgang nicht.

Obwohl S2 mehr Punkte in Klettern investiert hat, steht sie jetzt schlechter da als S1, der kaum Punkte in Klettern investiert hat.
Damit entwertet der Würfelwurf doch komplett die Ressourcen, die S2 in den Kletternwert gesteckt hat.

Offline Arkam

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #87 am: 22.01.2008 | 00:37 »
Hallo Eulenspiegel,

Aber häufig entwertet der Würfelwurf selber die Ressourcen, die jemand in einen bestimmten Bereich investiert hat.
Obwohl S2 mehr Punkte in Klettern investiert hat, steht sie jetzt schlechter da als S1, der kaum Punkte in Klettern investiert hat.
Damit entwertet der Würfelwurf doch komplett die Ressourcen, die S2 in den Kletternwert gesteckt hat.

da kommt jetzt ein großes das kommt sehr darauf an von mir.

Erster Punkt sind einfach die Wahrscheinlichkeiten. Denn genügend Dinge werden ja regeltechnisch häufiger abgeprüft. Man hat einfach nicht immer Glück. Zudem kann es ja durchaus auch Mal umgekehrt gehen und es gelingt mir mit meinem niedrigeren sagen wir Mal Wert in Töpfern die Heilige Kloschüssel von Antiochia zu töpfern an der unser Töpfermeister verzweifelt.
Zudem werde ich wenn das System Recourcen kennt um den Wurf in meinem Sinne zu ändern wahrscheinlich weniger davon verbrauchen wenn mein Skillwert höher ist.
Es kann sein das die wahrscheinlich negativen Konsequenzen weniger schlimm sind wenn mein Wurf eben nur ein wenig vom gewünschten Ergebniss abweicht.

Zweiter Punkt sind eventuelle Recourcen die noch an den Skillwert gebunden werden. So kann ich mir etwa einen entsprechenden sozialen Ruf vorstellen und auch Bekanntschaften mit Kletteren die mir Ausrüstung und Tips bieten. Solche Dinge sind dann ja abhängig vom Wert und nicht vom einzelnen Erfolg.

Ein dritter Punkt kann auch die Rolle des Charakters innerhalb der Gruppe sein. Denn ein Charakter der Klettern kann kann ja auch in der Gruppe der Cahraktere begehrt sein weil er ein fähiger Lehrmeister ist, weil er unerfahrenen Kletteren Tips für eine bessere Route gebe kann ode einfach nur an begehrte Ausrüstung herankommt, siehe oben und diese dann auch einsetzen kann.

Natürlich muß man bei solchen Dingen immer daran denken das solche Dinge je nach Regelwerk sehr unterschiedlich geregelt werden und die einzelne Gruppe dann noch Mal mit ihrem persönlichen Spielstil und eventuellen Hausregeln noch mehr Unterschiede erzeugt.

Gruß Jochen
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Offline Elwin

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #88 am: 22.01.2008 | 01:23 »
Aber häufig entwertet der Würfelwurf selber die Ressourcen, die jemand in einen bestimmten Bereich investiert hat.
Beispiel: S1 steigert Klettern nur auf 10. S2 steigert Klettern dagegen auf 90.
S1 würfelt ein 5 und schafft den Klettervorgang. S2 würfelt ein 95 und schafft den Klettervorgang nicht.

Obwohl S2 mehr Punkte in Klettern investiert hat, steht sie jetzt schlechter da als S1, der kaum Punkte in Klettern investiert hat.
Damit entwertet der Würfelwurf doch komplett die Ressourcen, die S2 in den Kletternwert gesteckt hat.
Naja, die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Beispiel eintritt, ist 1% (ausgehend von einem W100-System, wonach Dein Beispiel klingt). Die Wahrscheinlichkeit, dass S1 es nicht schafft, S2 hingegen schon, liegt bei 81%. Insofern illustriert das Beispiel sicherlich nicht den Regelfall.

Sowas kann halt passieren ("Lift with the legs, Rogar, not the back"), aber es dürfte nur selten der Regelfall sein, dass man von einem Entwerten der Ressourcen sprechen kann.
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Eulenspiegel

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #89 am: 22.01.2008 | 01:43 »
Zudem kann es ja durchaus auch Mal umgekehrt gehen und es gelingt mir mit meinem niedrigeren sagen wir Mal Wert in Töpfern die Heilige Kloschüssel von Antiochia zu töpfern an der unser Töpfermeister verzweifelt.
Klar kann es auch andersrum passieren. - Und wenn man schummelt, ist diese Wahrscheinlichkeit sogar recht groß. - Aber ohne schummeln ist es sehr unwahrscheinlich, dass es auch andersrum passiert.

Zitat
Zweiter Punkt sind eventuelle Recourcen die noch an den Skillwert gebunden werden. So kann ich mir etwa einen entsprechenden sozialen Ruf vorstellen und auch Bekanntschaften mit Kletteren die mir Ausrüstung und Tips bieten. Solche Dinge sind dann ja abhängig vom Wert und nicht vom einzelnen Erfolg.
Klar, wenn ich nicht würfle, dann hilft mir ein besserer Talentwert immer. Dann kann es mir aber auch egal sein, ob der andere seine Würfel manipuliert oder nicht. Dann profitiert der mit dem höheren Talentwert immer von seinen höheren Talentwert. (Und das nicht darauf würfeln, sondern feste Werte benutzen, ist ja auch das, was ich favorisiere.)

Wenn man jetzt aber darauf würfelt, wer von beiden den besserern Ruf und mehr Bekannte hat, dann kommt wieder das gleiche Argument wie beim Klettern.

Das gleiche gilt natürlich auch für begehrte Ausrüstung: Entweder ich würfle nicht (dann kann S1 seine Würfel drehen wie er will) oder ich benutze Würfel (dann haben wir das gleiche Problem wie beim Klettern).

Wird denn etwas schlechtes besser, indem man andere Dinge aufzählt, die genauso schlecht sind?
Nein. Aber nachdem wir feststellen, dass es schlecht ist, dass S1 die Klettern-Probe gelingt und S2 die Probe misslingt, kann man doch Schlussfolgern, dass es besser ist, wenn S2 die Probe auch gelingt. - Ob er nun ehrlich unterwürfelt oder den Würfel manipuliert, macht doch keinen Unterschied. - In beiden Fällen hat S2 die Probe geschafft, was besser als Mißlingen ist.

Naja, die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Beispiel eintritt, ist 1% (ausgehend von einem W100-System, wonach Dein Beispiel klingt). Die Wahrscheinlichkeit, dass S1 es nicht schafft, S2 hingegen schon, liegt bei 81%. Insofern illustriert das Beispiel sicherlich nicht den Regelfall.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass S2 schummelt, ist auch sehr gering. (Er schummelt nämlich nur dann, wenn S1 die Klettern-Probe geschafft hat und ihm sie misslingen würde.)

Zitat
Sowas kann halt passieren ("Lift with the legs, Rogar, not the back"), aber es dürfte nur selten der Regelfall sein, dass man von einem Entwerten der Ressourcen sprechen kann.
Genau. - Es wird so selten geschummelt, dass man wohl kaum von einem entwerten der Ressourcen sprechen kann.

Offline hexe

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Re: Warum schummeln Spieler?
« Antwort #90 am: 27.01.2008 | 19:58 »
Sowas kann halt passieren ("Lift with the legs, Rogar, not the back")[...]

Ich hatte mal einen Charakter mit einer Klugheit von 8 und einen mit einer Klugheit von 10. Die mit 10 hat ihre Klugsheitswürfe irgendwie immer versemmelt und für die mit 8, war das überhaupt kein Problem. Dabei hab auch noch den selben Würfel verwendet...

Seit dem bin ich der Überzeugung, dass alles passieren kann.