Der einzige "Luftrauslasser", den ich bisher kennenlernte, war die Stufe 20 bei D&D. Bei Erreichen derselben verloren viele Spieler das Interesse am Weiterspielen. War aber auch verständlich.
Kann ich so auch nicht unbedingt bestätigen. Das trifft vielleicht zu, wenn man irgendwie wild durch die Gegend mal diese und mal jene Klasse levelt, und gleichzeitig das Spiel aus nichts anderem als Dungeoncrawlen und XP sammeln besteht.
Aber: spielt man "auf Story", kann man bei Erreichen des Maximallevels nochmal so richtig Gas geben, weil man sich voll auf die Handlung konzentrieren kann und nicht mehr um XP kümmern muss.
Und: plant seinen Char einigermaßen gescheit im Voraus, kann man auf den ganz hohen Leveln, u.U. erst auf 20, sogenannte Payoff-Abilities erhalten. In D&D wäre das beispielsweise die Tireless Rage des Barbaren, um nur ein Beispiel zu nennen. Warum um Himmels Willen sollte man, nachdem man seinen Charakter über was weiß ich wieviele Sessions unter Entbehrungen gelevelt hat, diesen ausgerechnet dann gelangweilt ad Acta legen, sobald man endlich die Früchte seiner Mühen genießen kann? Dann wird es doch gerade erst richtig lustig! Vorausgesetzt wie gesagt, man hat seinen Char intelligent gebaut.
Man stelle sich vor, jemand schuftet sich jahrelang den Buckel krumm, um dann irgendwann vom Ersparten einen Porsche (oder sonstigen Traumwagen) kaufen zu können - und fährt dann nie damit. Schwachsinnig.
Ich habe z.B. mal in einer epischen Kampagne mit Maximallevel 30 einen Ranger-Multiclass gespielt. Fast alle Spieler, mich eingeschlossen, hatten schon Wochen vor den letzten großen Schlachten den Maximallevel erreicht. Na und? Wir haben alle mit großen Elan weitergespielt, weil es eben darum ging, die Welt zu retten; und uns darüber gefreut, dass unsere Level-30-Chars so richtig gut Arsch getreten haben. XP haben da niemanden mehr interessiert.