Autor Thema: "nordisches" RPG  (Gelesen 4243 mal)

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Gast

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"nordisches" RPG
« am: 5.02.2003 | 20:53 »
mich würde mal eure Meinung (notfalls auch Kritik  ;) ) interessieren...

In unserer Gruppe wollen wir ein RPG aufbauen, das auf der nordischen Mythologie basiert.

Das Helden"leben" fängt erst mit dem Tod des Chars an. denn dann kommt er nach Valhalla (oder Hel, mal sehen ob man da was machen kann)

Valhalla müsste man sich dann nicht nur als Odins Feste vorstellen, sondern auch als Dorf oder sowas für die getöteten Krieger.

Der Spass an der Sache wären dann Ausflüge durch die verscheidenen Welten (Asgard, Midgard, Alfheim, Muspelheim usw), das sind alles so lecker verschiedene Gegenden  :P

Und noch ne wichtige Frage: Was haltet ihr davon, die Spieler auch an Orte aus anderen Mythologien zu schicken? Also Olymp und sowas, hab mir da noch nix zu überlegt

Tarin

Offline JoPf

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Re:"nordisches" RPG
« Antwort #1 am: 6.02.2003 | 04:37 »
Da ist die Frage interessant, womit die Charaktere zu tun bekommen und wie sie gegenüber ihrer Umgebung dastehen sollen.
'Helden' Walhallas oder das 'gemeine Fussvolk' von Asgard?
Haben 'Monster' Respekt oder gar Angst vor den Einherjar (ich glaube, so nennt man so was)? Oder sind die meisten Wesen 'göttlicher' Art und jede nennenswerte Begegnung ist daher eine Herausforderung, der die Charaktere kaum gewachsen scheinen, auch wenn ein vollgültiger Ase damit kaum ein Problem hätte?

Soll das ganze ein eigenes System werden oder 'nur' eine Weltenidee für irgend ein bestehendes (D&D, DSA, wasauchimmersonst)?
Z.B.: halbwegs normale Charaktere, aber von vornherein etwas höhere Stufe und das eine oder andere 'Special' wie 'Spruchähnliche Fähigkeiten', plus eben das tägliche Wiederauferstehen nach 'Tod' (ausser durch bestimmte Gegner vielleicht... Hela persönlich?). Die Chance, mit den Göttern 'gleichzuziehen' ist vorhanden, in Reichweite und vielleicht sogar Erwartungshaltung.
'Fussvolk': mit ganz normalen Anfangscharakteren, 'Specials' nur soweit durch Weltenidee bestimmt (s.o.). Die Chance, mit den Göttern und Helden der Legenden gleichzuziehen, ist nahezu illusorisch - alles, was man erhoffen kann, ist ein Schulterklopfen oder ein Horn Met vom Idol.

In der nordischen Mythologie wirkte Asgard eigentlich doch eher wie eine relativ 'normale' Fantasywelt, mit Monstern, Riesen und Drachen (oh, my), nur eben Larger Than Life!
Die Götter waren (Super-) Fantasyhelden, teilweise eben von gleicher Statur wie ihre Gegner, die Monster riesig und gefährlich (oder verschlagen listig, tödlich giftig, ...). Trotzdem kamen in den Stories auch mehr als genug einfache Bauern und Diener vor... Klingt fast ganz nach klassischem Hochstufen - D&D :)

Das faszinierende an so einem Setting sind der Wiedererkennungswert (man kennt viele Ideen aus Film & Fernsehen etc.) und die noch fantastischeren Elemente als in gewohnten Spielen. Mächtige Artefakte, Monster mit Namen und Geschichte, exotische Orte... die Liste ist endlos, und Material zum Ideensammeln ebenso.

Ob Orte aus anderen Mythologien überhaupt existieren, geschweige denn erreichbar sind, ist eine grundlegende Weltfrage!

Wenn das Nordische 'pur' bleiben soll, gibt es keine andere Nachwelt, Nichtwikinger landen auch dort, wo sie hingehören (Hel oder Walhall, oder vielleicht sonstwo dort? Araber in Muspelheim (als Hölle)? Kelten in Alfheim?) oder existieren gar nicht erst (und keiner macht sich darüber auch nur Gedanken!). Wirft natürlich die kleine Frage auf, was dann überhaupt an den anderen Religionen dran ist/war... :D
 
Wenn andere Nachleben existieren, ist das nordische nur eines unter vielen. Bietet allerdings schöne Ideen für nichtkriegerisches Rollenspiel:
Wikinger in Buddhas Nirvana? Klappt das überhaupt? Wie kommt man ins allumfassende Nichts... und wieder raus?
Wikinger zu Besuch in der Chinesischen Himmlischen Bürokratie? Uh Oh... wer hat da auf die Seidenrobe des Hofmarschalls Siebten Ranges der Himmlischen Buchgelehrtheit gekleckert?
Wikinger in der Hinduistischen Mythologie? Wer gewinnt beim Armdrücken, Thor oder Schiwa? Thor ist um einige Arme im Nachteil... ;D
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Offline 8t88

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Re:"nordisches" RPG
« Antwort #2 am: 6.02.2003 | 06:55 »
Auf www.projekt-odyssee.de gab es mal ein Rollenspielsystem in dieser Zeit (Runen und Druiden waren die MAgie gleube ich)
Vielleciht findest du hier etwas?
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Re:"nordisches" RPG
« Antwort #3 am: 7.02.2003 | 14:03 »
Klingt grundsätzlich interessant. OK. Ich würde nicht mal als toter freiwillig in Muspelheim vorbeischauen, aber was solls.

Wenn du andere Mythologien einbauen willst, müsstest du irgendwie eine Meta-physik aufbauen, z.B. das die mystischen Orte durch den Glauben der Menschen erschaffen werden. Dann kann man natürlich einen kulturellen Rundgang machen. Aber das hat glaube ich wenig mit der Idee eines Einherier-Spiels zu tun.

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Re:"nordisches" RPG
« Antwort #4 am: 7.02.2003 | 21:42 »
deine Idee gefällt mir, 1of3. Die Welten werden also durch den Glauben der Menschen erschaffen.
Natürlich ists dann nicht mehr ganz nordisch, aber ich denk mal, ein wenig Abwechslung darf schon rein.

zu Jops' Frage: wir wollen das ganze erstmal auf DSA Basis abwickeln und erstmal alles testen. ICh denke, mit der Zeit ergeben sich dann sowieso neue Regeln.

Ich hab mir mal ein paar mögliche Abenteuerideen für den Anfang überlegt (alles nur Blitzgedanken)

Nach dem Tod müssen die Helden zurück und sowas wie "Schutzengel" spielen. Midgard ist aber jetzt, nach dem Tod, viel magischer und mystischer. Sie müssen zB einen Krieg zwischen Familien o ä verhindern und sich gleichzeitig in einer fremden Welt zurechtfinden.

2: bevor sie in Asgard aufgenommen werden müssen die Helden eine Prüfung bestehen, einen Gegenstand finden oder sowas


Offline Lord Verminaard

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Re:"nordisches" RPG
« Antwort #5 am: 8.02.2003 | 17:46 »
Klingt in meinen Ohren ohne weiteres machbar. Eine wichtige Frage musst Du allerdings vor Spielbeginn beantworten: Was für eine Atmosphäre willst Du dem Setting mitgeben? Möchtest Du es eher ernst und mystisch halten, oder eher locker und spaßig?

In Ersterem Fall könnte man viel mit Beschreibungen von nebligen Steilküsten etc. arbeiten, die leibhaftigen Asen in all ihrer Macht und Vollkommenheit darstellen, viel über das Wirken der Welt und des Bösen im Dunkeln lassen und die Charaktere mit wirklich furchterregenden und geheimnisvollen Monstern konfrontieren. Man könnte mit verworrenen Weissagungen arbeiten und dem Tod der Charaktere (der dann auch genauer ausgearbeitet sein sollte) nachträglich einen tieferen Sinn geben. In einem solchen Fall würde ich im wesentlichen auf den Einbau fremder Mythologien verzichten, es sei denn, diese sind von ihrer Atmosphäre und ihrem Hintergrund her kompatibel (da fielen mir eigentlich nur noch die keltischen Mythen ein).

Die Alternative wäre, das Ganze als Spaß-Runde zu gestalten, in der die Helden schon mal einen Scherz auf Tyrs Kosten machen, die Asen insgesamt alles andere als unfehlbar sind und gerade auch die Berührung mit fremden Mythologien immer wieder für bizarre Situationen sorgt (Thor macht Armdrücken mit Shiva, s.o. ;D ) Hätte auch seinen Reiz...
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Offline Le Rat

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Re:"nordisches" RPG
« Antwort #6 am: 10.02.2003 | 15:13 »
Gestattet mir die Frage:
Was ist Muspelheim?
« Letzte Änderung: 10.02.2003 | 15:14 von Lord Tarel »

Offline 8t88

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Re:"nordisches" RPG
« Antwort #7 am: 10.02.2003 | 18:33 »
Ich kenne nur NIflheim, was mit der "Hölle" gleich zusetzen ist...
Ist Muspelheim nicht der Ort wo die Trolle Hausen?
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Offline 1of3

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Re:"nordisches" RPG
« Antwort #8 am: 10.02.2003 | 19:08 »
Die Hölle ist Hel. Nilfheim ist das Land des ewigen Eises, das nur bei der Erschaffung der Welt eine Rolle spielt. Die Riesen die Thor so gerne hämmert, wohnen in Jotunheim, welches östlich von Midgard liegt. Muspelheim das Land des ewigen Feuers, wo die Feuerriesen wohnen, die irgendwann die ganze Schöpfung verbrennen (oder für die Stargate Fans: Der Heimatplanet der Replikatoren).

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Re:"nordisches" RPG
« Antwort #9 am: 14.03.2003 | 22:45 »
Eigentlich sitzen die gefallenen Krieger den ganzen Tag nur an Odins langer Tafel (und tun halt rumtafel und rumorgien... was man als gefallener krieger halt so macht) und warten auf den jüngsten Tag, Ragnarök.

Offline 1of3

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Re:"nordisches" RPG
« Antwort #10 am: 15.03.2003 | 17:45 »
Hat das jemand bestritten?

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Re:"nordisches" RPG
« Antwort #11 am: 16.03.2003 | 19:32 »
AFAIK prügeln sie sich auch nach Herzenslust, aber die Gefallenen stehen am nächsten Morgen frisch und munter wieder da... das ultimate LARP? ;)
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Offline ragnar

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Re:"nordisches" RPG
« Antwort #12 am: 17.03.2003 | 14:24 »
Eigentlich sitzen die gefallenen Krieger den ganzen Tag nur an Odins langer Tafel (und tun halt rumtafel und rumorgien... was man als gefallener krieger halt so macht) und warten auf den jüngsten Tag, Ragnarök.
Tagsüber wird auf Leben und Tod gekämpft(Man muß schlielich in Form Bleiben). Rechtzeitig zum allabendlichen Gelage stehen die Gefallenen dann aber wieder auf und wenn man sich vom Kater erholt hat gehts Morgens wieder auchs "Schlachtfeld". Eine jüngsten Tag gibt es übrigens nicht, Ragnarök ist ein Zeitalter das vorrübergeht("Tag" wäre sowieso falsch. Zu Ragnarök wirds schlieslich mächtig Finster da die Sonne von einem Wolf verschlungen wir).

Ragnarök ist nicht DAS Ende es ist "nur" das Ende der (meisten) Götter und das der Menschheit(jedenfalls das der alten).
« Letzte Änderung: 17.03.2003 | 14:53 von ragnarok »

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Re:"nordisches" RPG
« Antwort #13 am: 19.03.2003 | 16:12 »
Eigentlich auch nicht das Ende der Götter, denn die kommen wieder.