Autor Thema: Justinian – Intrigen am Hof des Kaisers (Gesellschaftsspiel, Phalanx)  (Gelesen 1845 mal)

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Phalanx Games hat sich in den letzten Jahren durch ungewöhnliche Spiele mit reichhaltigen Spielmaterial einen guten Ruf erworben – ein Ruf, der auch durch Justinian bestätigt wird.

Ziel des Spiels ist es, seinen Einfluß auf die Günstlinge des Hofes gelten zu machen, sie dadurch in eine bessere Position zu bringen und so letztlich selbst besseres Gehör beim Kaiser zu finden.

Das Spielmaterial macht einen guten Eindruck: Auf dem Spielplan aus stabiler Pappe kommen die zwölf Günstlingsschablonen, dazu gibt es vier kleine Sichtschirme, ein Siegpunkteplan aus etwas dünnerer Pappe, diverse Pappmarker, ein  hölzerner Spielzugmarker und 48 Spielkarten. Die stabilen Pappmarker lassen sich ebenso leicht lösen wie die „Fenster“ der Günstlingsschablonen. Und nach Beendigung des Spiels kann alles sortiert in der Schachtel untergebracht werden. Der Gesamteindruck des Spielmaterials überzeugt: hochwertig, verschiedene Materialien, reichhaltig und wieder verstaubar.

Die (nur) deutschsprachige Spielanleitung umfasst vier Seiten und erklärt die Regeln auch dank vieler Aufbaubeispiele und Bilder verständlich. Man braucht zwar durchaus ein Spiel, um alle Details der Regeln zu erfassen und zu überblicken, welche Strategien gangbar sind. Aber dies ist ja bei den meisten Spielen so.

Jeder Spieler bekommt am Anfang des Spiels 10 Marker und 2 Karten von jeder der vier Farbe. Letztere markieren seine Günstlinge, die mit den Zahlen 1 bis 12 durchnummeriert sind. Alle zwölf Berater des Kaisers liegen nach dem Rang ihrer Wichtigkeit aus. So ist Narses (noch) der bedeutungsloseste, während Maximilianus den größten Einfluß besitzt. Nun gilt es für die Spieler eine von zwei Strategien zu verfolgen: entweder seine Günstlinge hochzubringen, andere zu diskreditieren oder möglichst schnell die Wertung einzuleuten, z.B. wenn er schon Günstlinge in hohen Positionen hat. Dazu werden die Marker benötigt: diese zeigen Werte von 1 bis 3 in rot oder schwarz. Die schwarzen Zahlen lassen die Günstlinge um die entsprechende Position steigen, rote Zahlen läßt ihn absteigen. Hat man aber schon zwei Günstlinge in guter Position, ist es auch möglich, eine schnelle Wertung herbeizurufen. Dazu werden die Marker auf den Siegpunkteplan gelegt und sobald eine Runde beendet ist, kann man die erste Phase mit 5 Punkten beenden. Derjenige darf dann auch die Farbe, die gewertet werden soll auswählen.

Dabei bringen die anfangs hohen Günstlinge weniger Siegpunkte (Maximilian 25 in höchster Position in der ersten Runde) als einst niedrige Günstlinge in der gleichen Position (Narses 47 Punkte), schließlich war es schwieriger sie soweit hoch zu bringen.

Insgesamt gibt es nur 3 Phasen, wobei in jeder die Einflußpunkte steigern (Maximilian erst 25, dann 32, dann 40). Daher werden auch nur drei der vier Farben gewertet und es gilt daher, vorausschauend mit seinen Markern zu haushalten, mehr als die 22 Marker (mit insgesamt 38 Punkten, um Positionen zu ändern oder die Wertung auszurufen) gibt es nicht.

Nach einer Spielrunde geht das Spiel fix von der Hand und dauert geht sogar schneller als die angegebenen 45 Minuten.

Fazit: Das Spiel ist vor allem dem Brettspielkenner zu empfehlen, die vieles schon im Schrank stehen haben. Herausragend sind bei Justinian neben dem hochwertigen Spielmaterial die ungewöhnliche Spielidee und das es sich wegen dem überschaubaren Zeitrahmen gut zwischendurch spielen läßt.

PS.: das Original ist zu finden unter http://www.lorp.de/rezensionen/show.asp?id=1130 - dort kann man die Rezi auch bewerten (*lechz*), natürlich freu ich mich auch hier über reges Feedback!!!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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