Bei der Dark-Project-Reihe haben mich sowohl Atmosphäre, Story und auch Charaktere begeistert.
Was die Atmosphäre anbelangt: Das Herz klopft einem bis zum Hals, wenn man an die Wand gepresst im Halbschatten steht und eine Wache ein paar Schritt weiter plötzlich meint: "Da hat sich doch was bewegt! Da, im Schatten!". Vorsichtig kommt sie ein paar Schritt auf dich zu, du hebst den Totschläger, siehst dann aber einige weitere Wachen, die es sofort bemerken würden, wenn ihr Kollege zusammensackt. Was tun? Im letzten Moment dreht sich die Wache dann mit den Worten "Hmmm... wird wohl eine Ratte gewesen sein!" um und geht ihrer Wege.
Anderes Beispiel: Die Untoten-Level. Ein Zombie erhebt sich direkt neben einem - Herzkranzgefäßkatarrh. Und selbst der klischeebeladene kettenrasselnde, wispernder Geist, der heutzutage in Gruselgeschichten keinen 10-Jährigen mehr erschrecken kann, ist so gut umgesetzt, dass einem der kalte Schauer über den Rücken läuft.
Was die Charaktere anbelangt: Garrett ist mit lässig-zynischen Sprüchen der kewlste Antiheld, in dessen Personage ich jemals schlüpfen durfte. Auch die Nebencharaktere sind klasse, allen voran Viktoria, die Dryade und Dienerin des Schwindlers, dazu die Hüter, z.B. der Mentor Artemus und die Deuterin Caduca, Sheriff Truart aus dem zweiten Teil. Einfach klasse.
Was die Story anbelangt: Thema ist der alte Konflikt zwischen einer ungezähmt-dionysischen Natur einerseits, verkörpert durch den "Schwindler", einem Dämon aus den Wäldern, der über grausame Heiden herrscht, und einer technisch-appollinischen Steampunk-Kultur andererseits, einer fanatischen Sekte, die dem "Erbauer" huldigt. Garrett steht dazwischen, will nichts weiter als unbehelligt seinen Diebesgeschäften nachgehen, wird aber ungewollt in den Konflikt einbezogen. Insgesamt zeichnet sich die ganze Welt durch eine bedrückend-düstere Stimmung aus, ohne Licht, mit vielen Schatten (in denen man sich verstecken kann
)
Wie Du siehst: Ich bin ein absoluter Fanboy