Drakensang fängt in meinen Augen die Welt von Aventuren recht gut ein. Optisch gefällts mir ganz gut, aber ich kann verstehen, dass es einigen Leuten zu "niedlich" ist. Aber gerade das passt in meinen Augen ganz gut zur Welt. Mit der kamera und der Bedienung im allgemeinen hatte ich bisher noch keine Probleme. Da fand ich z.B. "The Witcher" deutlich unhandlicher. Richtig: Fürs Kräutersammeln und Tiere häuten hätte ein Klick gereicht.
Tag/Nacht-Wechsel wären schön gewesen, aber bei einem Story-lastigen Spiel wie Drakensang ist der atmosphärische Einsatz von Licht und Dunkelheit durchaus okay.
Für ein Party-Rollenspiel fehlt mir leider Interaktion der Partymitglieder untereinander, wie sie z.B. in Baldurs Gate so viel gelobt wurde. Desweiteren ist es sehr schade, dass gerade der eigene Charakter als Hauptheld absolut gesichtslos bleibt und sich die meisten Entscheidungen auf "Gib mir die Quest!" oder "Lass mich in Ruhe" beschränken. Einfluss auf die Handlung haben die eigenen Entscheidungen in Gesprächen selten. Das hat z.B. "Mass Effect" deutlich besser gemacht (auch was die Charakterisierung des eigenen Helden anging).
Schade ist es wie gesagt, dass es auch überhaupt keine Rolle spielt, welcher Abstammung oder welchen Geschlechts der eigene Held ist. So flirtet der Dieb der Gruppe in einer Zwischensequenz schön geskriptet ausschließlich mit der Amazone. Wär doch nett gewesen, wenn er sein Glück bei einem weiblichen Haupthelden versucht hätte. Und besagter Ritter, der von den tollen Thorwalern erzählt, aber vollkommen ignoriert, wenn einer vor ihm steht, ist wirklich schwach.
Insgesamt ist Drakensang leider nicht ganz der erhoffte Knaller geworden. Was bleibt ist ein gutes Spiel mit einigen Längen, das durch Atmosphäre und den DSA-Nostalgie-Bonus (ja, für mich ist das ein Bonus!
) trotz aller Schwächen motivieren kann.