Autor Thema: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?  (Gelesen 27707 mal)

Arldwulf, JohnBoy (+ 2 Versteckte) und 5 Gäste betrachten dieses Thema.

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #200 am: Gestern um 10:59 »
In der 4E war Magie in diesem Sinne wirklich etwas entzaubert

Mit der Betonung auf "etwas" natürlich, und im Vergleich zu anderen D&D Editionen. Denn so sehr bei der 4e auch Balancinggedanken an die Magie angelegt wurden ist das natürlich immer noch von der Basis anderer D&D Editionen betrachtet.

Für jemanden der aus einem anderen Regelwerk als D&D kommt wäre die Perspektive wahrscheinlich eine andere, dort erscheint die Magie dann wahrscheinlich immer noch völlig übertrieben in ihrer Mächtigkeit.

Wir reden halt immer noch über Magie in der Magier wortwörtlich Berge versetzen können. Für jemanden der "von außen" drauf schaut macht es sicherlich nur einen kleinen Unterschied ob die Magier nun ein paar Stufen später fliegen können und dergleichen - am Ende fliegen sie dennoch.

Nur im Vergleich der D&D Editionen merkt man die Unterschiede.
« Letzte Änderung: Gestern um 11:02 von Arldwulf »

Offline Grubentroll

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #201 am: Gestern um 11:19 »
Lustig, das ginge mir genau anders herum. Wenn ich ein OSR Spiel spiele (mach ich ja oft, ist meine Lieblingsregelwerkvariante nach der 4e) würde ich halt nicht erwarten das mir der Spielleiter in solchen Situation selbst ein System bastelt um dies umzusetzen. Kann sein, dass er dies trotzdem macht - nur erwarten würde ich es nicht.

Und wieder andersrum:
Ich würde 4e nicht anfassen, wenn es nicht um die "Combat as Sport"-Kämpfe ginge. Das empfinde ich als DIE Stärke des Systems.

Will ich "Combat as War" spielen, dann reicht mir eine Beschreibung der Spieler was sie tun wollen, und evtl ein Wurf auf nen Stat.

Da reicht mir ein System mit 4 bis 6 Werten und nem magischen Schwert des Kopfabhackens.
Plus Bier und gute Freunde.

Wenn für dich 4E die Wundertüte ist, die alles abdeckt, dann finde ich das schön für dich.
Aber mir wäre das viel zuviel Gedöns für diese Spielweise.

Offline Grubentroll

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #202 am: Gestern um 11:20 »
Gut, das wird grad wieder so ne beknackte Arldwulf gegen den Rest der Welt 4E Diskussion.

Bin dann mal raus... :D

Viel Spaß noch... ;)

Offline Zanji123

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #203 am: Gestern um 11:26 »
Wie gesagt, das kannst du so handhaben, aber verlagsseitig unterstützt wurde was anderes. "Hier ist eine dreiseitige, detailliert ausgearbeitete Kampfbegegnung, die mit den extrem umfangreichen Kampfregeln taktisch durchgezogen werden soll... aber klar, du kannst das als SL auch in die Tonne kloppen und die Spieler was anderes improvisieren lassen".
Die publizierten Abenteuer machen sich's einfach: Dungeon. Raum. (Aufmerksame) Wachen. Ohne dressierten Umberhulk, um sich dran vorbeizutunneln, wird's halt schwer.

ähm.. "Dead for a Spell" aus dem Dungeon Magazine kommt zur Diskussion und möchte mitreden. Hier hast du eben mehrmals Skill Challenges um Dinge herauszufinden und nicht das übliche "da Dungeon, hinten sind die Encounter aufgedröselt" der kaufabenteuer die man für 4E sonst findet :)

https://eberron.fandom.com/wiki/Dead_for_a_Spell#:~:text=%22Dead%20for%20a%20Spell%22%20is,in%20the%20Eberron%20Campaign%20Guide.

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Online tartex

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #204 am: Gestern um 11:27 »
Ich würde 4e nicht anfassen, wenn es nicht um die "Combat as Sport"-Kämpfe ginge. Das empfinde ich als DIE Stärke des Systems.

Mein Problem ist, dass ich sowas schon gerne spiele, aber gerade dann Fantasy für mich das uninteressanteste Genre ist.
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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #205 am: Gestern um 11:38 »
Wenn für dich 4E die Wundertüte ist, die alles abdeckt, dann finde ich das schön für dich.
Aber mir wäre das viel zuviel Gedöns für diese Spielweise.

Ich denke dies ist wahrscheinlich der Unterschied in unserer Ansicht. Für mich ist der "Gedöns" (Also die Regelhilfen des Systems) genau das was dabei hilft diese Spielelemente verstärkt einzubringen.

Und auch nicht nur für mich, es ist eigentlich das was sehr häufig in 4e Diskussionen angemerkt wird, auch von anderen Usern. Das Fertigkeitsherausforderungen Nichtkampfbegegnungen unterstützen ist doch eigentlich Konsens.

Das jemand eine Spieloption weniger nutzt weil es dafür zusätzliche Regelunterstützung gibt ist für mich eigentlich eine überraschende Einstellung die ich auch in der Praxis noch nie erlebt habe. Und nein, das liegt nicht an irgendetwas ungewöhnlichen.

Ich spiele jetzt seit Herauskommen der Edition die 4e - aber ich habe noch nie erlebt, das irgendwer meinen Spielstil nun als etwas besonderes oder außergewöhnliches betrachtete. Es ist schlichtweg normal diese Regelelemente ins Spiel einzubringen, deshalb stehen sie ja im Buch drin. Der Gedanke "nein, ich lass die Weg, denn eigentlich sind die ja nicht was das Spiel ausmacht" ist halt irgendwie falsch herum gedacht, oder? Was das Spiel ausmacht sind seine Spielelemente.

Aber vielleicht kannst du ja erklären wie das für dich zustande kommt? Es ist schon etwas schwer verständlich.
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Offline flaschengeist

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #206 am: Gestern um 12:18 »
indem einfach jeder bis auf den Basic Fighter Magie wirken kann :-P

Du hast in D&D 5 diverse Klassen und Subklassen, die keine Zauber bekommen und trotzdem ordentlich mithalten. Zwar gehören einige dieser Optionen nicht zu den stärksten aber das ist kein Vergleich zu den absurden Machunterschieden, die in der 3.5 möglich waren. Eine meiner Standardanalogien zur 3.5 ist: Das spielen Champions-League Sieger mit Freizeitkickern.
In D&D 2014 ist der Unterschied eher Topclub der 1. Liga gegen Kellerkinder. Für meinen Geschmack auch nicht optimal (deswegen schrieb ich "hinreichend") aber im Vergleich zu 3.5 ein großer Schritt nach vorne.
Und in D&D 2024 wurden nach meiner bisherigen Beobachtung die Machtlücke durch Weapon Masteries sowie zusätzliche Klassenfähigkeiten weitgehend geschlossen. Aber um das wirklich kompetent zu beurteilen, muss ich noch weitere Spielpraxis sammeln (im Moment ist meine D&D 2024 Runde erst auf Level 7).
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Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline Skaeg

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #207 am: Gestern um 12:20 »
Ich denke dies ist wahrscheinlich der Unterschied in unserer Ansicht. Für mich ist der "Gedöns" (Also die Regelhilfen des Systems) genau das was dabei hilft diese Spielelemente verstärkt einzubringen.
Das ist glaube ich nicht, was er meint. "Gedöns" ist nach meinem Verständnis eher sowas wie:
a.) Eine seitenlange Charakterbeschreibung, die fast ausschließlich aus Kampffähigkeiten besteht.
b.) Eine seitenlange Raumbeschreibung, die fast ausschließlich aus Monster-Kampfwerten und Monsterkampftaktiken besteht.

Beides wäre in einem OSR-Spiel (oder auch in vielen anderen nicht der D&D-Familie angehörigen Fantasyspielen) in je einem Absatz unterzubringen. Und darin sind dann auch alle Informationen enthalten, die man für eine nicht enounterisierte Abhandlung einer Situation braucht.

Und das Gedöns nach obiger Definition hat halt nichts mit den "Regelhilfen" für alternative Lösungsansätze, die ja nur einen Bruchteil des Systems einnehmen, zu tun.

Nehmen wir mal an, z.B. Skill Challenges sind eine wirklich brilliante Idee zur Abhandlung nicht-monstermordenden Vorgehens, nur des Arguments wegen. Dann ist die Frage immer noch: Will ich wegen viellecht 10 Seiten, die sich im Regelwerk damit beschäftigen, hunderte von Seiten Kampfbloat mitschleppen, der mich nur ermüdet? Oder übertrage ich das nicht gerade hyperkomplexe Prinzip der Skill Challenges (Beispiel wie gesagt) einfach in ein insgesamt viel schlankeres System, das mir ansonsten besser passt?

Wie gesagt, die meisten Sachen machen 3.x und 5E auch nicht groß anders oder gar besser. Ich glaube tatsächlich, mit 4e (zumindest mit entsprechenden Charakterbögen) würde einiges besser funktionieren, auch weil man nicht mehr so viel Workload als SL hat und die Spieler halt selbst draufhaben sollen, wie ihre Powers funktionieren. Aber ich würde das Problem lieber durch ein vorneherein weniger listenintensives Spiel angehen.
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Offline flaschengeist

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #208 am: Gestern um 12:30 »
Ich spiele jetzt seit Herauskommen der Edition die 4e - aber ich habe noch nie erlebt, das irgendwer meinen Spielstil nun als etwas besonderes oder außergewöhnliches betrachtete.

D&D 4 ohne Battlemap finde ich persönlich überaus ungewöhnlich. Genauso, wie es mich anders herum sehr überraschen würde, in eine Dungeon World Runde zu kommen und dort einen Tisch voll mit 3D Gelände sowie tollen Minis vorzufinden.
D&D 4 ist aus meiner Sicht geradezu für taktischen Kampf auf Battlemap designt, ebenso wie Dungeon World als Beispiel fürs andere Extrem keine Regelunterstützung hierfür anbietet. Ja, D&D 4 kann aus deiner Sicht noch viel mehr. Aber du willst hoffentlich nicht bestreiten, dass sich ein Großteil der 4e Regeln um Fähigkeiten für und Ausführung von taktischen Kämpfen dreht? 
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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #209 am: Gestern um 12:43 »
D&D 4 ohne Battlemap finde ich persönlich überaus ungewöhnlich. Genauso, wie es mich anders herum sehr überraschen würde, in eine Dungeon World Runde zu kommen und dort einen Tisch voll mit 3D Gelände sowie tollen Minis vorzufinden.
D&D 4 ist aus meiner Sicht geradezu für taktischen Kampf auf Battlemap designt, ebenso wie Dungeon World als Beispiel fürs andere Extrem keine Regelunterstützung hierfür anbietet. Ja, D&D 4 kann aus deiner Sicht noch viel mehr. Aber du willst hoffentlich nicht bestreiten, dass sich ein Großteil der 4e Regeln um Fähigkeiten für und Ausführung von taktischen Kämpfen dreht?

Ich würde sagen, die reinen Kampfregeln sind so überkomplex nicht und schlimmstenfalls mit denen aus der 3. in etwa vergleichbar.

Was halt viel Platz einnimmt, sind die Auflistungen der einzelnen individuellen "Powers", und von denen sind in der Tat die meisten in erster Linie für den Kampf gedacht -- gerade für gemächlichere Aktivitäten gibt's dann schon wieder auch andere Möglichkeiten als immer nur "einen Powereinsatz nach dem anderen". Aber weil das nicht nur für die Kämpfer speziell gilt, sondern durch alle Klassen hinweg, ist das grob vergleichbar mit der Aufnahme so ziemlich der gesammelten Zauberspruchlisten anderer Editionen in die "Fähigkeiten für taktische Kämpfe"-Kategorie...was für D&D nun allerdings recht editionsübergreifend ohnehin den Standard darstellt. ;)

(D&D4-Magie für die "Downtime" läuft dann eher über die Rituale.)

Online Arldwulf

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #210 am: Gestern um 12:57 »
Aber du willst hoffentlich nicht bestreiten, dass sich ein Großteil der 4e Regeln um Fähigkeiten für und Ausführung von taktischen Kämpfen dreht?

Nein, natürlich nicht. D&D ist kampflastig und das gilt auch für die 4e. Aber das gilt natürlich für alle D&D Inkarnationen. Ist ja nicht so als ob in irgendeiner davon der Krieger nicht mit dem Schwert zuhaut oder der Magier den Feuerball wirft. Was die Kämpfe angeht unterscheidet sich die 4e da auch kaum von anderen Editionen.

Die Unterschiede sind eher außerhalb dieser.

Wie oben schon geschrieben, insgesamt und auf einer groben Betrachtungsweise tun die Spieler in allen D&D Editionen das gleiche, die Unterschiede sind immer nur Regeldetails.

Aber genau über diese Details reden wir dort halt, zum Beispiel "wie gut wird dem Spielleiter geholfen auf Alternativideen einzugehen".

Das bedeutet ja nicht niemand könne ohne derartige Hilfen genauso vorgehen. Um ehrlich zu sein verstehe ich auch jeden der sagt: Brauch ich nicht.

Aber das sie helfen und in meiner Spielerfahrung auch erfahrenen Spielleitern ein wenig neue Ideen geben können ist aus meiner Sicht natürlich der Fall. Man sollte dort offen heran gehen.
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Offline Ainor

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #211 am: Gestern um 13:00 »
Es wäre halt (wie gesagt, wenn die tatsächlichen Unterschiede nicht da wären bei diesen Manövern, was sie aber sind) der Fortschritt von "alle hauen immer gleich zu" zu "manche hauen manchmal gleich zu"

"alle hauen immer gleich zu" war schon in 3E nicht der Fall.
Fortschritt ist auch 17 Jahre später völlig egal. Die relevante Frage ist: ist es eine gute (insbesondere übersichtliche) Methode um Fähigkeiten für SCs zu definieren?

Aber wie gesagt, gleich sind sie gar nicht.

"gar nicht" stimmt bei 4000 Powers sicher nicht. Da sind viele ähnlich. Das ist notwendigerweise so.
Schon in der späten 3E hatte man viele Zauber die den bestehenden recht ähnlich waren oder Kombinationen aus bestehenden waren.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #212 am: Gestern um 13:31 »
"gar nicht" stimmt bei 4000 Powers sicher nicht. Da sind viele ähnlich. Das ist notwendigerweise so.

Sicherlich. Und es kommt natürlich auch darauf an was man als "ähnlich" betrachtet. Wenn ich z.B. nur darauf schaue ob etwas Schaden macht so sind sich auch Feuerball und ein Schwerthieb "ähnlich".

Und klar, dann werden sich zwei unterschiedliche Schwerthiebe noch ähnlicher sein.

Trotzdem kann man zumindest die relative Aussage treffen, dass durch die Möglichkeit den Martials unterschiedliche Attacken zu geben und den Wegfall gemeinsamer Zauberlisten die Charaktere unterscheidbarer in ihren Aktionen wurden. Es macht schon einen Unterschied welche Aktionen mein Paladin macht zu den Aktionen die mein Dieb macht. Auch wenn beide im Zweifel durchaus jemanden mit der Waffe hauen.

Ähnlichkeiten wird man immer finden, das lässt sich nicht ausschließen. Aber die Richtung ging damals schon klar dahin Aktionen individueller zu machen. 4e hat halt z.B. nicht die eine "Finte" welche eine abstrakte Auswirkung hat wie "der Gegner verliert den Geschicklichkeitsmodifikator auf RK" sondern verschiedene Finten mit Unterschiedlichen Auswirkungen.

Aber auch hier: diese Details kann man nehmen und sagen: Cool, das gibt mir Möglichkeiten die Charaktere zu unterscheiden. Oder sagen: Brauch ich nicht.

Es bleiben Details.
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Online Arldwulf

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #213 am: Gestern um 13:41 »
Oder übertrage ich das nicht gerade hyperkomplexe Prinzip der Skill Challenges (Beispiel wie gesagt) einfach in ein insgesamt viel schlankeres System, das mir ansonsten besser passt?

Wie gesagt, die meisten Sachen machen 3.x und 5E auch nicht groß anders oder gar besser. Ich glaube tatsächlich, mit 4e (zumindest mit entsprechenden Charakterbögen) würde einiges besser funktionieren, auch weil man nicht mehr so viel Workload als SL hat und die Spieler halt selbst draufhaben sollen, wie ihre Powers funktionieren. Aber ich würde das Problem lieber durch ein vorneherein weniger listenintensives Spiel angehen.

Ich denke das sind zwei Aspekte. Der eine ist die Frage "wie leicht lassen sich Skillchallenges übertragen" und der andere "bin ich mit einem schlanken System besser dran".

Gerade letzteres würde ich mit "gut moglich!" beantworten, wie gesagt spiel ich ja selbst sehr viel OSR Varianten und andere schlanke Systeme. Macht doch auch Spaß.

Ersteres ist schwieriger zu beantworten, da die Änderungen der 4e bezüglich der Frage "wie gut unterstützt das System Alternativwege" sich ja nicht nur auf Skillchallenges beziehen. Auch andere Dinge wie Änderungen an den Zaubern, am Fertigkeitssystem, Improvisation, Fertigkeitskräfte und Kosten für Rituale spielen dort stark mit herein. Balancing ebenfalls. Einbindung ins Erfahrungssystem.

Und einfach nur alle Änderungen zu übernehmen wäre ja auch Quatsch.
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Offline Haukrinn

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #214 am: Gestern um 17:06 »
Das ist glaube ich nicht, was er meint. "Gedöns" ist nach meinem Verständnis eher sowas wie:
a.) Eine seitenlange Charakterbeschreibung, die fast ausschließlich aus Kampffähigkeiten besteht.
b.) Eine seitenlange Raumbeschreibung, die fast ausschließlich aus Monster-Kampfwerten und Monsterkampftaktiken besteht.

Das ist aber schon eine komische Sicht. Ja, du hast lange Powerlisten, den Unterschied zu den Spruchlisten in früheren Editionen sehe ich da aber nicht. Die Statblocks der Monster waren in aller Regel auch recht kompakt. Wer die Monstertaktiken nicht braucht, lässt sie halt weg. Die Vierte setzt da halt auf Comvience und Balancing. Gib insbesondere der SL genügend Dinge a die Hand, dass Vorbereitung nicht zur Last wird.

Für mich hatte D&D4 eigentlich nur den Schwachpunkt, dass es die Nutzung von Powers außerhalb des Kampfes kaum verregelt hat. Meiner Meinung nach war das eine Menge verschenktes Potenzial, dass sich aber durch Rulings am Spieltisch auch in den Griff bekommen liess.
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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #215 am: Gestern um 17:30 »
Es ist halt auch ein wenig täuschend, da die Liste der Kräfte zwar lang ist, aber eben zum einen auch Dinge enthält die Außerhalb des Kampfes nutzbar sind (Unsichtbarkeit, Fliegen, diplomatische Boni bekommen etc.) zum anderen aber natürlich für einen einzelnen Charakter viel eingeschränkter ist. Ein Stufe 6 Krieger hat halt üblicherweise (was im Kampf nutzbare Dinge angeht) zwei jederzeit nutzbare Kampfmanöver, zwei je Begegnung und zwei tägliche Manöver sowie zwei Unterstützungsaktionen.

Wobei letztere auch so etwas sein können wie "kann besser über Abgründe springen". Was schön für den Kämpfer ist aber natürlich auch abseits der Kämpfe nützlich. Es könnten noch weitere Kräfte per Talent oder Rasse hinzukommen, aber gerade ersteres sind zumeist eher Dinge wie Fertigkeitskräfte oder dergleichen.

Reine Kampfaktionen sind es also nur 6.

Um das in Perspektive zu setzen: Zu dem Zeitpunkt könnte selbiger Kämpfer schon 19 Martial Practices gelernt haben, hat drei oder mehr Fertigkeiten gelernt und kann die anderen 16 ebenfalls einsetzen. Könnte zum Beispiel gut darin sein Rüstungen zu schmieden, Dinge zu durchsuchen oder mit Handgesten zu kommunizieren.

Und natürlich macht es einen Unterschied ob bei diplomatischen Missionen nur der Barde einmal auf Diplomatie würfelt oder die Herausforderung alle in der Gruppe etwas angeht, auch unseren Kämpfer.

Oder auch nicht, hindert natürlich niemand unsern Kämpfer daran einfach nur gut im draufhauen zu sein.

Aber es gibt schon ein paar interessante Regelmechaniken welche außerhalb der Kämpfe hilfreich sind.
« Letzte Änderung: Gestern um 17:32 von Arldwulf »

Offline Skaeg

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #216 am: Gestern um 17:37 »
Das ist aber schon eine komische Sicht. Ja, du hast lange Powerlisten, den Unterschied zu den Spruchlisten in früheren Editionen sehe ich da aber nicht.
Es geht nicht mal so sehr um Spruchlisten oder Powerlisten. Es geht um das, was bei jedem einzelnen, auch relativ niedrigstufigen Charakter aufgelistet wird. 4e hat einfach gruselige Textökonomie. 

Zitat
Die Statblocks der Monster waren in aller Regel auch recht kompakt.
Verglichen mit einem Flugzeugträger, ja.

Und zum wiederholten Mal: Ich streite gar nicht ab, dass frühere Versionen (AD&D mit seinen 2000+ Zaubern) schon massiven Bloat hatten. Bei 3.x und Pathfinder war es auch nicht besser. Die paar hundert Sprüche in 5E nehmen sich dagegen geradezu bescheiden aus, und das ist schon hart an der Grenze dessen, was ich an Listen in einem Spiel haben will.

Bei 4e, und das ist halt die Kehrseite der "jeder kriegt coole Powerz" Medaille, gab es auch keine wirkliche Möglichkeit mehr, dem zu entkommen. Es war auch nicht sinnvoll möglich, einfach die Kräftelisten zu reduzieren, ohne gleich die ganze Klasse wegzusprengen.
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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #217 am: Gestern um 17:45 »
Bei 4e, und das ist halt die Kehrseite der "jeder kriegt coole Powerz" Medaille, gab es auch keine wirkliche Möglichkeit mehr, dem zu entkommen.

Es war auch nicht sinnvoll möglich, einfach die Kräftelisten zu reduzieren, ohne gleich die ganze Klasse wegzusprengen.

Ja - und ich denke an der Stelle muss man auch einfach sagen: Natürlich ist das System nicht für alle geeignet. Wer einfach nur ein schlankes System mag in dem auf die Frage "was machst du" alle Martials rufen "Na draufhauen" wird mit der 4e nicht das richtige System finden.  Nicht mal mit den Essentials Klassen.

Das ist einfach keine Stärke des Systems, das können andere besser.
« Letzte Änderung: Gestern um 18:07 von Arldwulf »

Offline Haukrinn

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #218 am: Gestern um 17:54 »
Bei 4e, und das ist halt die Kehrseite der "jeder kriegt coole Powerz" Medaille, gab es auch keine wirkliche Möglichkeit mehr, dem zu entkommen. Es war auch nicht sinnvoll möglich, einfach die Kräftelisten zu reduzieren, ohne gleich die ganze Klasse wegzusprengen.

Huh? Aber die Essentials-Bücher haben doch genau das geliefert. Klassen, die diese Optionsvielfalt eindampfen und trotzdem kompatibel bleiben?
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Offline Skaeg

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #219 am: Gestern um 18:19 »
Huh? Aber die Essentials-Bücher haben doch genau das geliefert. Klassen, die diese Optionsvielfalt eindampfen und trotzdem kompatibel bleiben?
Ist das so? Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich von 4e schon ausgeklinkt. Meine Gruppen haben sich aufgelöst, oder 3.5 oder Pathfinder gespielt, weil sie auch nicht auf 4e wechseln wollten.

Wobei, wenn ich's recht bedenkte: Ich habe 4e-ish schon gespielt, nämlich Star Wars Saga. Fand' ich auch nicht so prickelnd, verglichen mit WEG-SW, aber es hatte auf jeden Fall nicht so viel Power-Bloat.
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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #220 am: Gestern um 18:25 »
Ist das so?

Durchaus, ja. Aber wie oben schon gesagt ist das halt vollständig kompatibel und kann mit "normalen" Klassen kombiniert werden.

Sprich, die von dir angesprochene Optionsvielfalt hast du dann immer noch, nur nicht mehr zwingend bei deiner Klasse.

Offline Skaeg

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #221 am: Gestern um 18:28 »
Ja - und ich denke an der Stelle muss man auch einfach sagen: Natürlich ist das System nicht für alle geeignet. Wer einfach nur ein schlankes System mag in dem auf die Frage "was machst du" alle Martials rufen "Na draufhauen"
Ich möchte mich allerdings zu der Behauptung versteigen, dass es zwischen "einfach draufhauen" und dem, was 4e gemacht hat, noch Optionen irgendwo in der Mitte gibt. Dass keine der bisherigen offiziellen D&D-Editionen das zufriedenstellend löst, steht auf einem anderen Blatt.

Was ich halt nur etwas bizarr finde, und das war auch damals schon so, ist eben genau der Versuch, 4e (mittlerweile belegt von WoW etc. inspiriert) als dieses hochflexible System, bei dem man eigentlich gar nicht kämpfen musste, darzustellen.

Von allem, was publiziert wurde, hatte (nicht nur ich) den Eindruck, dass sich 4e ehrlich gemacht hat und das, was 3.x etwas verdruckster eigentlich auch schon in den Mittelpunkt gerückt hatte, konsequent durchgezogen hat: Taktisches Dungeonaufräumen mit riesigen Listen von Powerz (NEU! Jetzt auch für Schwertschwinger!) und einem steten "Höher! Schneller! Besser!" einschließlich sorgsam getakteter Item-Progression.

Nur... so offen wollten das selbst die eingefleischten 3.x-Spieler wohl mehrheitlich nicht aufs Brot geschmiert bekommen. Soviel auch zum Thema "Core Story". Für Leute, denen das für ein Rollenspiel einerseits zuviel und andererseits nicht genug war, war es ohnehin nichts.

Und wenn WotC mit Essentials dann in Richtung Eindampfen gegangen sind, muss man wohl konstatieren: Sie haben gemerkt, dass es nicht so angekommen ist und wollten korrigieren. Für mich persönlich zu spät.
« Letzte Änderung: Gestern um 18:31 von Skaeg »
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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #222 am: Gestern um 18:42 »


Was ich halt nur etwas bizarr finde, und das war auch damals schon so, ist eben genau der Versuch, 4e (mittlerweile belegt von WoW etc. inspiriert) als dieses hochflexible System, bei dem man eigentlich gar nicht kämpfen musste, darzustellen.

Vielleicht liegt darin auch irgendwo das Missverständnis? Ich denke nicht, dass solch eine Beschreibung der 4e entspricht

Wie oben schon geschrieben ist die 4e natürlich kampflastig und ganz grob betrachtet machen die Charaktere dort in etwa das gleiche wie in allen anderen D&D Varianten.

Die Unterschiede sind in Details aber das heißt nicht das man in der 4e nicht kämpfen würde, solche Spielweisen sind Extreme die wenig mit dem typischem Spielstil zu tun haben der eher eine gute Mischung vorsieht zwischen Kampf und Nichtkampfbegegnungen.

Das ist ja auch was die Regelbücher vorschlagen.

Offline Sashael

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #223 am: Gestern um 18:46 »
Verglichen mit einem Flugzeugträger, ja.
Moooment!

Die Statblocks der 4E hatten absolut ALLE Informationen auf einem Block, die man für das Monster brauchte.
Vorher und nachher gibt es nur Hinweise, welche Fähigkeiten das Monster hat, aber wie diese funktionieren muss man woanders nachschlagen.

Da vergleichst du ein komplettes Buch mit einem Index und sagst, dass das Buch viel zu dick sei.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Skaeg

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #224 am: Gestern um 19:28 »
Die Statblocks der 4E hatten absolut ALLE Informationen auf einem Block, die man für das Monster brauchte.
Vorher und nachher gibt es nur Hinweise, welche Fähigkeiten das Monster hat, aber wie diese funktionieren muss man woanders nachschlagen.
Beides entspricht nicht der Wahrheit. Hier kann man das ganz gut nachvollziehen.

5E-Statblöcke sind von der Information her eigentlich genau so aufgearbeitet wie die von 4e, nur ohne Symbole statt Text. Wie gesagt, unter der Haube ist da noch einiges gleich.
The Lord does not stand with those who are b*tch-like!