Das war doch bisher auch so. AC vorne, Spellslinger dhinter, dazwischen der Heiler.
Jetzt weiß ein Spieler, wenn er einen Rouge spielt, der ein Striker ist, dass er ned der Typ ist, der vorne steht.
un, Du konntest vorher Deinen Rogue als Einbrecher, Betrueger, ... spielen. Bei Spielen wie WoW ist er bloss eine andere Form des Kaempfers, auch wenn der Fluff was anderes behauptet.
So, getz mal mein Senf...Ich schmeiss mich mal dazwischen, da ich denke, dass genau dass, was aus den beiden Zitaten spricht, die Quintessenz ist die über Erfolg und Niedergang von D&D 4e entscheiden wird.
Bevor ich nun viel schreibe, zwei Prämissen:
1. Ich kenne nur die Forumschnipsel zu 4e, die Infos von EnWorld und der Wizards Seite
2. Ich werde mir im Juni die Regelwerke holen, sie studieren und dann entscheiden ob ich sie sofort wieder verticke oder ob ich D&D 4e eine Chance gebe.
Bisher jedoch ist 4e ein MMORPG-Abklatsch, bei dem mir schlecht wird. Und das liegt an Spielern, die wie J:Jack sich scheinbar sehr schnell auf festes Schubladendenken einlassen.
@Jack: sorry, das soll kein Flame gegen Dich werden, also bitte nicht persönlich angesprochen fühlen. Ich greife hier nur mal sehr provokativ Deinen Kommentar auf, ok?
Wie ich zu meiner Meinung komme? Hmm, schöne Sch***e, ich muss mich outen: ich bin seit Veröffentlichung bekennender WoW-Spieler. Das heisst, ich prügel mich seit über 3 Jahren durch dieses Spiel. Von daher habe ich mich auch mehr oder weniger intensiv damit auseinander gesetzt.
Was mich immer gestört hat, ist die Tatsache, dass einzelnen Klassen von vorn herein bestimmte Rollen zugewiesen werden. Beispiel: Paladin (ja, ich bekenne: Paladin for life). In WoW gibt es drei Talentbäume für den Paladin: Tank, Heiler oder Nahkämpfer. Nun wurde ein Talentbaum vom Hersteller und der Community immer recht bevorzugt gehandelt, nämlich der Heiler. Mit den Jahren hat sich dieses Bild gefestigt, so dass bei Gruppeninstanzen, in Raids oder im PvP von den Spielern eigentlich nur Heiler akzeptiert werden, danach Tanks mehr oder weniger toleriert. Vom Nahkämpfer ganz zu schweigen.
Jetzt wieder die Kurve zu 4e: mit der neuen Edition wird den Klassen mehr oder weniger explizit ein Platz zugewiesen. Dort werden die Klassen mit Sicherheit durch Skills und Feats in ihren Fähigkeiten unterstützt, dass heisst, sie werden auch bevorzugt in ihrem "Slot" bleiben und dort auch akzeptiert werden. So weit, so gut.
Ich fürchte nur, dass genau das eine "neue" Generation von Rollenspielern heranzieht, die nicht über den Tellerrand hinausschauen wird. Stellen wir mal ein paar Fragen zu Charakteren, die nicht in Ihren Slot hinein passen:
- Was ist mit dem Krieger, der sich auf Fernkampf spezialisiert hat? Wie soll er tanken? Mit dem Bogen im Nahkampf?
- Was ist mit dem Schurken, der sich als Betrüger und Casanovaverschnitt durch die Lande schlägt? Soll er jetzt im Kampf den Gegnern die Waffen gegen Pappmaché-Fälschungen austauschen?
- Was ist mit dem Magier, der als Pazifist keine Evocationsprüche nutzt? Wird er unnütz, weil er im Kampf nur noch Bezauberungen oder Verzauberungen castet? Und wer macht Massenschaden?
Anders gefragt: werden Spieler, die gern solche "Oddballs" spielen, überflüssig? Bedenkt bitte, dass die Herausforderungen / Monster auch den neuen Fähigkeiten angepasst werden und eventuell zum Teil den Einsatz spezieller Fähigkeiten erfordern werden, um sie zu überwinden - und damit meine ich nicht, dass man eine Waffe mit +X haben muss, sondern eine bestimmte Fähigkeit, eine Kombination aus diesen. Nehmen wir die Beispielgruppe oben: kein Tank, kein Priester, kein Schaden..zumindest nicht spezialisiert. Gegner: eine Horde Ghule, etwa gleichwertige Gegner, damit es spannend bleibt. Was geschieht? Wen greifen die Ghule an? Wird die SC-Gruppe aufgerieben? Mit einer Standardgruppe kein Stress - Krieger tankt, Schurke macht einzelne Ghule nach und nach nieder und Magier weicht sie durch Flächenschaden auf.
Jetzt zu unserer Oddball-Gruppe: Krieger spottet. Ghul widersteht, da er zu dumm ist, die Herausforderung zu sehen. Denn: er hat hypothetisch +2 auf Rettungswurf, da dumm wie Bohnenstroh. Magier castet Tanzende Lichter. Ghul 2 denkt sich "Toll, Disko. Den Typen mag ich". Schurke wedelt mit seinem parfümierten Taschentuch, weil ihm die Ghule stinken und haut Ghul 3 mit seinem Spazierstock auf die Finger. Dummerweise ist der nur überhaupt nicht beeindruckt...Ihr ahnt, worauf ich hinaus will? (Achtung: Beispiel ist ohne explizite Regelkenntnis erstellt, es ist nur aus meinen bisherigen 4e-Wissen extrapoliert!)
Klar, man kann natürlich sagen, ein guter GM biegt sowas hin. Oder man klärt das per Hausregeln. Oder nimmt direkt ganz andere Herausforderungen. Aha, was ist aber mit RPGA Runden, gar einer Living Campaign, wo von allen gleiches Regelhandling erwartet wird? Hier wird sehr schnell das klassische Powergaming überhand nehmen. Ja, das hatten wir schon mit 3.x. Aber im Moment zeichnet sich ab, dass Powergaming = Schubladen-RPG wird, denn kein Spieler will "dauernd eins auffe Fresse" seines Chars. Und solange mir 4.e nichts anderes vermittelt habe ich Magenschmerzen und kann nur sagen: 4e = MMORPG-Klon.
Uff, das wars. Lang, wirr und hoffentlich doch verständlich. Bei Fragen: fragen.