Ich glaube das eigentliche Problem das die Männer haben die keine Männer in Frauenrollen sehen wollen, ist ein extrem seltsames Frauenbild. Anscheinend sind da Frauen was exotischeres als Elfen, Zwerge und Vampire.
Wenn ich die Beiträge so lese, dann sind sie nicht unbedingt "exotischer", sondern sprechen etwas anderes an. Elfen, Zwerge und Vampire sind nicht mit "potentieller Paarungspartner" assoziiert. Und wenn ich lese:
Und es sagen doch alle beim Rollenspielen soll man Spaß haben. Einer Frau kann der Spaß an einer Rollenspielrunde eben vergegen, wenn sie bemerkt, dass Frauen von den anderen Spielern doch eh nur als Objekte angesehen werden.
... dann kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß das Problem nicht in einem Mangel der Fiktion liegt, sondern in der "nichtfiktionalen Wirklichkeit".
Der Stolperstein in solchen Situationen ist meiner Meinung nach nicht, ob ein männlicher Spieler in der Lage ist einen weiblichen Charakter darzustellen, sondern dass alle anderen Spieler am Tisch ihn wie einen weiblichen Charakter behandeln müssen. Diese Art der Substitution ist für manche nicht so einfach und wenn jemandem das zu anstrengend ist, dann finde ich es legitim, sich dagegen auszusprechen.
Aber was genau ist daran denn so kompliziert? Es muß irgendwie mehr sein als die "Personalpronomenproblematik"?
Was mich aber mal interessieren würde ist die Frage nach den Beweggründen oder der Motivation einen Charakter des anderen Geschlechtes zu spielen?
Was mich angeht: In den Welten, in denen ich mich in der Fiktion bewege, sind Männer und Frauen in der Regel nicht wirklich "gleich". Sie sind viel "gleicher" als in der Klischee-Vorstellung des sogenannten Mittelalters, aber trotzdem macht es einen Unterschied im Umgang. Und wenn ich von den anderen einen bestimmten Umgang mit meinem fiktiven Charakter erwarte, dann muß ich entsprechend das Geschlecht darauf abstimmen.
Allerdings lassen wir unseren Charakteren eine "Intimsphäre", in die wir uns nicht heineindenken. Wie hat es ein anderer Rollenspieler mal gesagt? "Natürlich haben meine Charaktere Sex, aber nicht in der Zeit, in der wir hinschauen." Dieses Herauslassen kann unter Umständen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Cross-Gender-Spiel zu ermöglichen, weil der Gedanke an Sexualität insgesamt am Spieltisch einvernehmlich im Hintergrund bleibt - auch inklusive der körerlichen Attribute. Und dann reduziert sich der Unterschied auf Dinge, in denen Männer und Frauen zumeist doch eher ähnlich reagieren und in der die üblichen Unterschiede gut auch vom jeweils anderen Geschlecht darzustellen sind.
Aber vielleicht ist wirklich eine Grundvoraussetzung, zu sagen: "Der gesamte Bereich der Sexualität, auch der sekundären Geschlechtsmerkmale, bleibt außen vor. Bei
allen, ob sie nun ihr eigenes oder ein anderes Geschlecht spielen."
Edit: Rechtschreibung