Die Frage, die sich mir dabei stellt: warum?
Gute Frage, deren Antwort hier schon sehr schön dargelegt wurde glaube ich.
Geld ist oftmals ein wichtiger Teil der Welt und des Balancings, der aber meistens nur ein Schattendasein in den Regeln frißtet und zu wenig behandelt wird.
Wenn ich mal kurz die am längsten andauernden Runden vergangener Zeiten überschlage:
Shadowrun - größteneils zwischen 40k-80k Credits pro Run für Jeden waren meistens drinn wenn er erfolgreich war.
Grad mal in einem alten,offiziellem SR 2.0 Abenteuer geblättert, da konnte man sogar 120k pro Kopf abstauben wenn man sich geschickt anstellte.
Also waren wir da meistens so im SR Kanon. Größtenteils ließ das keine Wünsche offen.
Warhammer - Durchaus nicht besonders viel Gold zur Verfügung, auf der anderen Seite ist uns das nie sonderlich aufgefallen. Magische Waffen oder anderen Schnickschnack gibt es eh im Prinzip nicht zu kaufen ,die Lebenerhaltungskosten sind gering und die Charaktere waren meistens am Anfang sowieso eher niederer Abstammung (Rattenfänger,Bauer Söldner) und freuten sich das sie es im späteren Verlauf überhaupt soweit gebracht hatten.
Gold wurde meistens für Alkohol,Nutten oder beim Glücksspiel durchgebracht. Rückblickend kann es also nicht wenig gewesen sein.
Traveller - Recht viel Kohle bekommen, wobei das meiste für die Wartung des eigenen Raumschiffes wieder draufging. Spontan würde ich also sagen das war vom Spielleiter auch so geplant, aber da wir trotzdem mit den Summen hantieren durften, fiel uns das wohl nie großartig auf.
Trotzdem, beim erneuten Betrachten eher zu wenig vorhanden, einige Spielzeuge konnten wir uns nie leisten.
D&D - Momentan gehen wir da ziemlich auf dem Zahnfleisch was Geld angeht. Die letzten Abenteuer sind allesammt eher Verlustgeschäfte gewesen. Jedoch muss man sagen das wir davor recht viel Geld bekommen haben und es halt größteils in Waffen,Rüstungen,Gimmicks und durchaus auch Häuser,Sklaven und Luxusgegenstände investiert haben. Wir wären also wieder flüssig wenn wir etwas davon verkaufen würden aber irgendwie kann man sich von Liebgewonnenem so schwer trennen.
Im Prinzip dürfte die momentane Durstrecke wohl auch ein wenig der Regulierung unserer Finanzen dienen. (Und ist somit durchaus Akzeptabel und grob im Rahmen der vorgestellten Geldmenge wie ich grade beim Nachschlagen festellte)
DSA - Lange nicht mehr intensiv gespielt jedoch kann ich hierbei am ehesten das Gesagte nachvollziehen.
Geld war selten da und wenn es da war, nie genug, z.T. so schlimm das wir uns durchaus in einem Gasthaus als Putzkolonne verdingen mussten weil wir uns sonst unser Essen nicht hätten leisten können.
Andererseits ist das auch sehr lange her, mit der heutigen rollenspielerischen Ehrfahrung würde das ganze vermutlich auch seitens das Spielleiters anders ablaufen. Die letzten kleineren,zaghaften DSA versuche gingen allerdings auch wieder tendenziell eher in Richtung "Lebenraumsimulation Aventuerien" als wirkliches Abenteuerrollenspiel und ließen doch Geld-technisch einige Gemeinsamkeiten zu früher erahnen.
Die rückblickende Betrachtung fällt also eher positiv aus. Geld wurde oft als Anreiz eingesetzt ,aber nie soweit, das man das Gefühl hatte alles drehe sich nur darum.
In Spielumgebungen in denen es nicht nur dazu benutzt werden kann um soziale Bindungen und Lebensumstände zu verbessern sondern auch um Attribute,Fähigkeiten,Werte,etc.(sei es durch Magische Gegenstände,Cyberware,Kontakte,etc.) zu erhöhen verdient Geld, bzw die Herrausgabe desselben, mit Sicherheit eine bessere Abhandlung in den meisten Regelwerken und eine ähnliche Betrachtung wie XP.
mfg Bastian