Wie ich bereits öfters zu bemerken hatte, (zuletzt in
Knicker und Schundnickel, ist das DSA-Wirtschaftssystem komplett zerschossen. Es wird nicht nur dem simulationistischen Anspruch nicht gerecht, sondern macht eigentlich schon das ganz normale Spiel fast unmöglich.
Dabei kann es doch nicht _so_ schwer sein, wenigstens den gröbsten Unfug geradezubiegen. Kommt, macht mit!
Ich fasse mal einige Beobachtungen zusammen:
- 1kg Gold ist nur soviel wert wie 2kg Silber - so ist es unmöglich, größeren Reichtum "am Mann" mitzuschleppen.
- 1 einfaches, schlichtes kleines Haus soll einige tausend Dukaten kosten, das sind mehrere Zentner Gold!
- Sklaverei ist angeblich in Südaventurien üblich, dabei kostet aber ein Sklave _ungefähr_ sein Gewicht in Gold.
Weitere Beispiele, auf die ich in wenigen Minuten Internetrecherche gestoßen bin:
- Silberschmuck kostet weniger als das Silber, aus dem er gemacht ist.
- Ein einfacher Ochsenkarren soll 120 Dukaten kosten - das sind 3kg reines Gold! Gleichzeitig bekommen 95% der Bevölkerung angeblich in ihrem ganzen Leben keinen Dukaten zu Gesicht.
- genau wie der "arme Fischer" auf einem 650D-teuren Boot (16kg Gold) durch den Sund dümpelt.
Die Aufzählung ließe sich sicherlich beliebig fortsetzen.
Kurz gesagt verhält es sich bei DSA so, dass ein Dukaten zwar sehr mühselig verdient, aber im Nullkommanix ausgegeben ist.
Vorschläge zur AbhilfeSofortmaßnahme: den Wert des Dukaten verzehnfachen.
Alle Preise, die in D angegeben sind, werden zunächst (zum alten Kurs) in Silbertaler umgerechnet.
1D ist fortan nicht mehr 10S, sondern 100S wert (bei gleichen Münzgrößen und -gewichten).
"Realistisch" ist das dann immer noch nicht, weil historische Goldmünzen viel kleiner und leichter waren, aber dazu ist es ja ein Fantasy-Rollenspiel. Wichtig ist imho in erster Linie, dass die Relation etwas vernünftiger dargestellt wird.
Im Folgenden müsste man sich dann mal sämtliche Preistabellen vorknöpfen und auf Plausibilität überprüfen und entsprechend korrigieren. Das hängt dann natürlich auch mit den Löhnen und Gehältern zusammen.
Das Folgende ist nur ein Gedankenspiel:
IIRC bekommt in Aventurien ein Tagelöhner normalerweise 1S pro Tag. Das sind offiziell 5g Silber. Schön und gut.
Historisch weiß ich nur vom Hochmittelalter, dass dort der Lohn für einen ungelernten Arbeiter etwa 2g Silber pro Tag betrug (ein Handwerksgeselle bekam z.B. das vierfache, ein Meister gar das zehnfache und mehr). Dieser Faktor von 2,5 muss uns nicht stören, man sollte nur wissen, dass er da ist. Zur gleichen Zeit hat nämlich z.B. ein Langschwert, die Krone aller Waffen, mindestens 1/4lb (ca. 120g) Silber gekostet, je nach Region und Qualität. Das wären also 60 volle Tageslöhne (natürlich wird sich ein Tagelöhner niemals ein Schwert kaufen können, es geht nur um das Verhältnis).
Übertragen auf DSA sollte ein Langschwert also etwa 60S und drüber kosten. Tatsächlich sind es laut Liste jedoch 180S, also das dreifache. Man kann also die Waffenpreise grob dritteln, zumal ja in dieser Welt Schwerter deutlich häufiger auftreten als historisch.
Das ist jetzt wie gesagt nicht unbedingt Pflichtstoff, zumal Aventurien ja auch eher in der Renaissance spielt, ich mich aber nur mit dem Preisgefüge von FMA und HMA auskenne. Allerdings kann mir eh niemand erzählen, dass für die DSA-Preislisten vernünftige Recherche betrieben worden wäre.
Dann wären natürlich auch noch die ganzen nicht-martialischen Güter und Dienstleistungen interessant, aber da habe ich die Listen nicht da.