Zum epischen Rahmen der Welt:
Die Wesen, welche man als die Hohen Engel verehrt, sind die Kinder der Alten Götter. Sie sind die Zweitgeborenen, denn sie wurden erst nach der Vollendung des Lebens geschaffen. So sind sie in Form und Geist perfekt, doch besitzen sie - im Gegensatz zu allen Erstgeborenen - keine Seele. Sie besitzen daher auch keine echten Gefühle, kein Gewissen und keine Träume, jedoch tragen sie wahrhaft göttliche Macht in sich.
Es war nun so, dass die Engel ihrer Aufgabe des Dienens überdrüssig wurden und die Erstgeborenen um ihre Träume beneideten. Sie lehnten sich gegen ihre Schöpfer auf und forderten von ihnen eine Seele für ihre Körper. Doch die Alten Götter vermochten ihnen keine Seele zu geben, denn dazu hätte man Allvater aus seinem Schlafe wecken und damit seine Schöpfung zerstören müssen. In ihrer Unzufriedenheit wandten sich die Engel gegen die eigenen Eltern und erhoben Anspruch auf alleinige Herrschaft über das Universum. Der Streit währte lange, doch letztlich verbannten die Alten Götter die Zweitgeborenen aus dem Universum in eine eigens für sie geschaffene Hölle: so sollten sie sich immer der Träume der Erstgeborenen bewusst sein, ohne jemals selbst einen Traum zu haben. Sie sollten auf immer von Seelen des Lebens umgeben sein, ohne je eine eigene Seele zu besitzen. So verbannte man sie bis in alle Ewigkeit auf die astrale Sphäre, die Ebene der Seelen und Träume aller Erstgeborenen.
Jedoch überlisteten auch die Engel ihre Schöpfer, denn sie warfen ihre alten Hüllen ab und verschmolzen in neuer Form mit der astralen Sphäre. Sie spalteten auf diesem Wege zwar ihre Macht und gaben einen Teil von ihr auf, jedoch erlangten sie auf diesem Wege die Einheit mit den Seelen und Träumen der Erstgeborenen und werden seither als die Hohen Engel bezeichnet. Ihre Macht beschränkt sich nicht nur auf das Reich der Träume, jedoch ist dieses ihre Heimat, so dass sie zwangsläufig alles Leben erhalten und bewahren wollen, denn nur dieses vermag zu träumen. Ihre zurückgelassenen Hüllen fielen als Schatten auf das Universum und erhoben sich mit dem ihnen verbliebenen Teil der Macht als Engel des Todes aus der Asche ihrer Zerstörung. Zusammen formten die Todesengel aus Teilen ihrer selbst das Schwarze Herz, welches seitdem ganz Kyriol mit Schrecken, Terror und Dunkelheit überzieht.
Im Gegensatz zu den Hohen Engeln haben es die Todesengel - die Schatten der Hohen Engel - darauf abgesehen, die Erstgeborenen zu vernichten, ja im Prinzip die ganze Schöpfung umzukehren. In dem Schritt, da sich die Hohen Engel über ihre Verbannung hinwegsetzten und ihrem Leiden ein Ende machten um nun Ordnung und Chaos gleichermaßen zu dienen, ließen sie die hungernden Geister ihrer Selbst - die schwarzen Schatten ihres Daseins - zurück. Jene Wesenheiten nutzten die immanente Gerechtigkeit des Kosmos und setzten sich in einem letzten Schritt ebenfalls über existierende Gesetze hinweg und wurden unabhängig vom karmischen Gleichgewicht. So stehen sie nun über den Gesetzen des unendlichen Weltenreiches. Sie dienen bis in alle Ewigkeit weder Ordnung noch Chaos - sie dienen ausschließlich sich selbst!
Diese Eigenschaft macht sie den Erstgeborenen so ähnlich, dass sie jene Spezies auch als ihre Marionetten auserkoren haben und selbst am liebsten in humanoider Gestalt auf und zwischen den Ebenen wandeln, um dort ihre Intrigennetze zu weben. [...] Die Todesengel weisen einige entscheidende Unterschiede zu ihren lichten Spiegelbildern auf. Sie sind vollkommen mit den materiellen Sphären verwoben und haben daher keinen Zugang zu den Gefilden der Kreativität und Träume, die gemeinhin als die astralen Ebenen bezeichnet werden. Sie beziehen ihre Kraft aus ihrem immerwährenden Schmerz einer verweigerten Seele, sowie aus den ureigensten Ängsten des Lebens - Furcht und Terror, den sie nur zu gern (aber stets subtil) verbreiten. Es gibt nur einen Weg, ihren immerwährenden Seelenschmerz für einen Augenblick zu lindern: die Aufnahme einer Seele in ihre Höllengestalt, in welcher sie auf Nimmerwiedersehen verschwindet; wie Licht in einem schwarzen Loch.
Sie haben im ersten Schritt zur Zerstörung der Schöpfung ihre Kräfte zusammengelegt und in den Reihen der Menschen die finsterste Seele gesucht, die sie finden konnten. Jenes Wesen versahen sie mit göttergleicher Macht aus ihren eigenen Reihen und erschufen so das schwarze Herz. Es ist dies der Legende nach ein faustgroßer Kristall, der alles, was sich um ihn herum befindet, zu verschlucken scheint – ja selbst den Geist des Betrachters. Es enthält alle Schlechtigkeit der Welt und eine Kombination der Kräfte aller Todesengel, die sich auf diesem Wege ebenfalls geistig und körperlich vereinigt hatten. Der Träger dieses schwarzen Herzens wird selbst als das schwarze Herz bezeichnet, oder auch als der dunkle Herrscher, bzw. als Lord des finsteren Turms. Er ist der Herrscher im Lande Chormahr, dort, wo alles Leben vernichtet oder pervertiert ist. Er ist König in einem Land, in dem die Zeit stillzustehen scheint - einem Land, in dem die Schatten größer und schwärzer sind, als irgendwo sonst auf der Welt und die Sonne keine Freude spendet. Er ist der Heerführer der dunklen Horden, die seit Anbeginn der Zeit alles Leben der Welt bedrohen.
(Bisher unveröffentlichtes Rohmaterial:) Das schwarze Herz und das paradoxe Unnütz
Ein Meilenstein in der Geschichte der Dimensionen war die Schaffung des wohl mächtigsten Artefakts aller Welten – die Formung des schwarzen Herzens durch die Todesengel. Es handelt sich hierbei um einen Gegenstand allerhöchster Unreinheit, der alles und jeden, den er berührt, mit sofortiger Wirkung verdirbt. Zugleich ist er zu allen Zeiten und in jeder Welt präsent, um der Schattenwelt mit seiner Macht zu dienen.
Die Gelehrten Kyriols beschreiben das schwarze Herz als einen etwa faustgroßen, dunkelviolett schimmernden, despektierlich pulsierenden und impertinent unperfekt geschliffenen Edelstein, der in die Brust eines Humanis eingesetzt werden kann, so dass dieses Wesen zum weltlichen „Herrscher des Bösen“ aufsteigt, um den Todesengeln in ihrer Aufgabe beizustehen. Hierzu erhält der Träger des schwarzen Herzens den Zugriff auf die Kräfte aller Todesengel, welche sich im schwarzen Herzen vereinigen.
Die genannte Vereinigung der Kräfte war die eigentliche Intention der Todesengel bei der Schaffung dieses Artefakts, doch war ihnen dabei ihre angeborene Eifersucht und ihr ureigenstes Misstrauen im Wege, so dass sie sich mithilfe dieses Artefakts gegenseitig eher behindern anstatt helfen, denn das schwarze Herz ermöglicht ihnen auch die Wahrnehmung der Taten aller anderen Engelschatten und Todesengel fühlen sich sehr schnell übervorteilt, wenn einer ihrer Brüder oder eine ihrer Schwestern zuviel Macht über die Lebewesen einer Dimension erhält, so dass sie ihre Kräfte zum größten Teil auf ihre persönlichen Fehden und Intrigen verschwenden, anstatt den Untergang des Universums einzuleiten.
Im Zuge der Erschaffung des schwarzen Herzens berieten sich die Hohen Engel, wie dem zu begegnen sei. Aus Angst, dass die Todesengel in ihrer scheinbar vollendeten Machtfülle die Schöpfung umkehren würden, schufen sie ein Hilfsmittel für die Lebewesen aller Zeiten und Dimensionen, damit sie sich gegen das Wirken des schwarzen Herzens zur Wehr setzen konnten – ein Artefakt vollendet reiner Macht, das von den Gelehrten Kyriols nicht eindeutig beschrieben wird. Einige sehen in diesem Gegenstand ein Schwert bzw. generell eine Waffe, andere einen Stecken oder Stab, manche einen Kelch bzw. ein Horn und einige eine Scheibe bzw. Münze. Tatsächlich spiegeln diese vier Formen (im Sinne der Theorie von der Dualität in der Dualität) die vier Aspekte des Gegenstandes wider, bei denen es sich um die Urgewalten PHYSIOPHYSIS (matter over matter; Schwert bzw. Waffe), PHYSIOPSYCHES (mind over matter; Stecken bzw. Stab), PSYCHOPSYCHES (mind over mind; Kelch bzw. Horn) und PSYCHOPHYSIS (matter over mind; Scheibe bzw. Münze) handelt.
Bei diesen Objekten handelt es sich jedoch immer um dasselbe Artefakt, das so genannte paradoxe Unnütz. Zweifelsfrei ändert sich eventuell – je nachdem, in welcher Dimension es vorkommt – die Form des Gegenstandes, nicht jedoch seine Eigenschaften und seine Intention, selbst wenn es nur einen einzigen seiner Aspekte zeigt. Als Gegenstück zum schwarzen Herzen von den Hohen Engeln erschaffen, trägt es nämlich die Macht aller Hohen Engel in sich und dient dazu, die Schöpfung zu bewahren. Es sichert seinem Träger somit uneingeschränkte, gottgleiche Macht. Da das karmische Gleichgewicht jedoch stets für einen Ausgleich der Kräfte der Hohen Engel sorgt, bewirkt jede gute Tat im Namen dieses Gegenstandes auch ein ebenso großes Übel, welches sich auf beliebigen Dimensionen oder auch zu willkürlichen Zeitpunkten manifestieren wird. Daher bezeichnet man diesen Gegenstand sowohl als paradox (sowohl „gut“ als auch „böse“) und auch als unnütz, da man es anscheinend nicht wirklich verwenden kann. Sein – den Gelehrten unbekannter – ureigenster Sinn und Zweck ist jedoch die Zerstörung des schwarzen Herzens, um mit dieser „guten Tat“ das letzte Gericht, das Ragnarøk oder Armageddon – ein wahrhaft „böses Aeon“ – einzuleiten.
Und zum Schluss noch etwas, das die wahren Tanelorner begeistern könnte (gut - ich geb zu - ein bisschen ist es geklaut... aber nur ein bisschen! Und es wird noch erweitert!)
Die Triade aus Ordnung, Chaos und dem Gleichgewicht
Ordnung und Chaos sind immer wiederkehrende Symbole in der Götterwelt von KEAS. Während Chaos im Prinzip die Vielfalt aller Möglichkeiten auf einer Existenzebene beschreibt, ist Ordnung die von Humanis (oder anderen Lebewesen) geschaffene Domäne voll Gesetz und Konstanz. Solch eine Domäne ist wichtig für jede Existenzebene, denn nur in diesen Oasen der Ordnung kann Leben gedeihen.
ORDNUNG ist auch das Prinzip aller Wiederholbarkeit und Wissenschaftlichkeit. Ordnung ist Schicksal und Vorherbestimmung, die anhand logischer Parameter bestimmbar ist. In einer Domäne reiner Ordnung ist kein Platz für Zufälligkeit oder Kreativität. Wenn alles Chaos von einer Existenzebene verbannt ist, so würde nichts Neues mehr geschehen und alle Existenz in Stetigkeit vergehen.
CHAOS ist hingegen das Prinzip allen Zufalls, allen Glücks und aller Möglichkeiten. In einer Domäne reinen Chaos ist es allerdings nicht möglich zu existieren, denn man würde alles zugleich sein und doch nichts. Hier wäre kein Platz für Konstanz und Gesetze, die feste Materie ermöglichen würden.
Der Schlüssel liegt in der Entstehung des Lebens, ein Werk, das dem KARMISCHEN GLEICHGEWICHT (der kosmischen Neutralität) zwischen beiden Fronten dient. Leben - als ein Akt des Gesetzes - stellt personifizierte Ordnung dar, welche imstande ist, in ihrer Umgebung weitere Ordnung entstehen zu lassen, z.B. durch wissenschaftliche Forschung. Andererseits bedingt die Existenz von Leben bzw. die Schaffung von Ordnung als physikalisches Grundgesetz eine stetige Mehrung von Entropie, der Essenz des Chaos, so dass nur der Spielraum der Ordnung zunimmt, das Chaos aber immer erhalten bleibt und das Universum stetig wächst.
(Wird demnächst ergänzt durch 4. die Macht des karmischen Ungleichgewichts bzw. der Unbestimmtheit.)