Vergangenes WE auf dem Teck-Con hab ich mal wieder einige Rollenspieler wiedergesehen. Von einigen weiss ich, was sie -u.a.aktuell- grade so systemmäßig in ihren Runden spielen. Und wie nicht anders zu erwarten gab es auch dieses Mal wieder ein breites Angebot der üblichen 08/15-Mainstream-Systeme, allen voran DSA, D&D, SR und Vampire. Nach relativ kurzer Zeit sind die ersten dieser Runden voll-wenn nicht gar überbelegt. Leute, die sich für diese Runden eingetragen haben kenne ich teilweise. Die einen spielen zu Hause SR 4.01...und was machen sie auf dem Con? Sie spielen SR 4.01. Teilweise sogar in identischer Besetzung. Daneben ausgeschrieben eine DSA und eine D&D-Runde. Genau das selbe Phänomen. Dann treffe ich einen, der mir im RPG-Laden immer von seiner Vampire-Runde erzählt, in der er mitspielt. Und was macht er auf dem Con? Er spielt Vampire. Super. Ich gehe am schwarzen Brett die Spielrundenaushänge durch. Neben zwei überbelegten Runden (DSA,SR) stehen 3,4 Runden eher unbekannterer Systeme, mit, wenn es hochkommt 2 Spielern... Manchmal frage ich mich: Haben diese Leute den Sinn eines Cons nicht verstanden? Ich persönlich gehe auf einen Con, um Leute mal wieder zu sehen, evtl. was zu Leiten und um was Neues auszuprobieren. Aber doch nicht um etwas zu spielen, was ich in privater Runde eh schon spiele?! Ich meine, welche bessere Gelegenheit, um etwas Neues auszuprobieren, als einen Con gibt es?
Ich weiss, es gibt diese Runden, die spielen schon seit Jahren immer das Selbe und sind glücklich damit. Eine solche Runde (die spielen immer auf jedem Con D&D) war auch wieder da. Ich meine das ist ja ok, aber für mich persönlich wäre das nichts, im Gegenteil: das wäre verschwendete Zeit für mich auf dem Con. Wenn ich mal die Chance habe, etwas zu spielen, was ich bislang noch nicht kenne, oder was ich schon immer mal ausprobieren wollte, dann sollte ich sie auf dem Con doch nutzen, und nicht was spielen, was eh schon in einer privaten Runde spiele. Es kann imho nicht schaden, über den eigenen Systemrand zu blicken und seinen Systemhorizont zu erweitern, denn letzten Endes kann man davon nur profitieren. Wenn das System nix für einen ist, dass weiss man es für das nächste Mal und kann es links liegen lassen und was anderes ausprobieren. Insgeheim glaube ich ja, dass sich Viele auf dieses "Wagnis" nicht einlassen, weil sie fürchten, sie könnten etwas kennenlernen, was besser als ihr System ist, das sie seit 15 Jahren auch auf jedem Con spielen.
Daher mein Aufruf: Traut euch doch mal was Neues auszuprobieren, weit ab von den längst eingerosteteten Pfaden der 08/15-Mainstream-Rollenspiele. Es wird euer Schaden schon nicht sein!
Und die Frage an Euch: Wenn ihr auf einen Con geht, wem folgt ihr: Dem Ruf des Alten(Systems) oder dem Reiz des Neuen?