Handwerklich gehts aber insgesamt eher meh, denn die Archetypen, Edges und Hindrances bringen nix wirklich Neues, sind vielfach unnötig (weil durch Ausprägungen schneller gelöst) oder zu kompliziert.
Die "Diebesstadt" Kurstwahl ist nett aufgemacht, mit all seinen Protagonisten, Antagonisten, Organisationen, Gilden und was so abgeht. Die Karten sind detailliert und nett anzuschauen.
Aber diese pseudo-deutsche Namen für jeden Scheiß!
Guild of Shadows hebt sich einfach zu wenig von thematisch ähnlichen Publikationen für SW ab.
Im Vergleich zu Lankhmar, Beasts & Barbarians Jalizar und Hellfrost's Freetown, um es mal auf drei aktuellere Savage Worlds Fantasy Settings zu begrenzen, wirkt Kurstwahl blass und clichéhaft. Hat man alles irgendwie irgendwann irgendwo schon mal gelesen. Die 3 Abenteuer sind zwar nett, aber die Diebesinitiation, die Kabbelei zwischen Gilden und der Oceans 11 Ripoff haben weniger Substanz als die Savage Tales in Lankhmar, die Tales in Jalizar bzw. die Rumors in Hellfrost. Die Qualität der Szenarien ist OK, aber sie sind einfach nicht originell und ausgelutscht.
Preislich ist GoS OK, aber Pinnacles Lankhmar und GRAmels Jalizar kosten auch nicht mehr, sind aber durchdachter und besser geschrieben. Nebenbei sind beide vollwertige Settings bzw. Teil eines selbigen, nicht nur ein geschmackloser Plugin.
Der City Guide von Freetown in Hellfrost für 9 Euro daher, aber man muss zumindestens noch die Hellfrost Grundbücher besitzen. Dafür sind die "Diebesregeln" und Besonderheiten darin durchdachter. Man merkt eben, das Wiggy die Savage Worlds Regeln um einiges besser kennt, als die Autoren von GoS.
Fazit: Eher untere Mittelklasse. Nicht gut, aber auch nicht richtig schlecht. Eben nix wirklich Neues. Dennoch seinen Preis wert. Wenn man Lankhmar, B&B oder Hellfrost nichts abgewinnen kann bzw. sowie eher Freeform spielt, mag es ganz praktisch sein. Aber das krieg ich auch alleine mit den Grundregeln, vielleicht noch mit dem Fantasy Companion genausogut hin.