Ich WILL ja nicht mal Hard-SF, oder SF mit "wissenschafftlichen Anspruch". Was auch immer das sein soll.
Ein und dasselbe...
Aber ein Setting das nicht aus einem Groschenheft aus den 30gern stammen könnte wäre verdammt cool.
Naja okay es gibt Necropolis, aber das hat meine Gruppe ja nicht so begeistert.
Im gegensatz zu Fantasy wo ich der Meinung bin das seit 1950 nichts wirklich gescheites mehr gekommen ist, finde ich die SF von damals eher.... maaah.
Na ja, die Groschenheftchen gab es bis in die 70er hinein, wo die SF begann einen "literarischen" Ansatz zu suchen. Seit dieser Zeit wandte sich die SF von seiner technik-bejahenden, utopischen Grundhaltung ab und eher der gesellschaftskritischen und z.T. recht dystopischen Grundhaltung zu. Den Höhepunkt erlebten wir mit den Alternativwelt-Romanen und dem Cyberpunk der 80er und 90er, die ja noch heute rollenspieltechnisch kräftig beackert wurden und werden.
Seit der Jahrtausendwende ist die SF größtenteils zur seelischen Darmbeschau oder zum klischeehaften Widerkäuer "verkommen", deren Stoffe imA kein rollenspielerisches Potential haben, oder ad nauseam die Themen der 80er und 90er kopieren... Warum kann sich etwa Traveller noch halten? Warum spielt man immer noch Cyberpunk?
Also wäre die einzige "Lücke" die Hard-SF der 70er und 80er Jahre, bevor sie zur Öko-Werbetour verkam. Doch wer kennt die Autoren von damals denn noch? Wer liest denn heute noch einen Bradbury, einen Sturgeon, einen Leiber oder Bester? Kaum einer!
Das Problem mit der SF, gerade der "härteren" und "realistischeren" ist, daß sie mit der jeweiligen Zeit verbunden ist. Klar könnte man die Stilelemente zT noch heute anbringen, aber thematisch wären es die Stories der Großeltern (ähem, meiner Jugend
).
Fantasy hat aufgrund seiner grundsätzlichen Realitätsferne eben nicht dieses Problem des Alterns, da können selbst hundertjährige Stoffe noch aufregend sein. Aber realistische SF ist aber eigentlich schon angestaubt, sobald sie frisch ins Regal gestellt wird.
Mit SF ist es so, als ob man eine Krimiserie aus den 90ern anschaut, wo DNA-Proben, Handys, GPS und leistungsfähige Computer kein Thema waren. Und das ist gerade mal etwas über ein Jahrzehnt her.
Ein weiterer Punkt ist, daß bei realistischer SF wie bei Militärsettings, vielen Leuten die Darstellung zu "nah" geht und realistisch ist. Man will ja gerade beim Rollenspiel dem tristen und grau(sam)en Alltag für eine Weile entfliehen. Manchem gefällt dies, aber vielen eben nicht. Was SF ja zusätzlich so "modenabhängig" macht!
Langer Rede, kurzer Sinn: Widersinnigerweise wird SF auch weiter nur einen Achtungserfolg erlangen, wenn es mit anderen (derzeit) beliebteren Genres gemischt wird.
Ich freue mich auf die Umsetzungen von Redbricks
Fading Suns und
Blue Planet, aber ich kann dir garantieren, daß ihr Marktanteil gegenüber einem
Demonworld und insbesondere
Earthdawn aus dem gleichen Hause vernachlässigbar sein wird. Leider!
Bleibt einem also weiter nur der Griff zum SF Toolkit oder zum guten alten Traveller, am besten in den Little Black Books!