Überblick: Space Opera mit starker militärischer Komponente - zumindestens suggeriert das der Hintergrund und die Liste an Fähigkeiten, Talenten und Handicaps. Aber ohne IRGENDEIN Abenteuer oder Adventure Generator im Buch schwer zu sagen, in welche Richtung die Missionen gehen.
Gut 3/4 des Buchs ist Hintergrund, zumeist Beschreibungen der Planeten, die man besuchen kann. Nix besonderes hier. Allerdings kenne ich die Buch-Trilogie auf die das Setting basiert zu wenig, um irgendwelche gravierenden Fehlgriffe zu erkennnen. Beim Durchlesen ist es ein normales SF-Setting, mit den üblichen Widersprüchlichkeiten im Hintergrund (warum kloppen sich etwa Methanatmer mit Sauerstoffatmern, wenn sie ganz andere Ansprüche an die Umwelt stellen bzw. Warum wandert man in eine andere Galaxis aus, wenn in der eigenen sicherlich ebenso viele besiedelbare Systeme wären). Aber wie gesagt, kenne ich das Setting an sich zu wenig um ein entgültiges Urteil zu fällen.
Das restliche Viertel sind die Spielregeln: Eine Auswahl an (eher für NPCs geeigneten) Archetypen, 4 recht ausgewogene Menschenrassen + 1 PC Alien. Eine vergleichsweise kurze und knappe Liste an Fähigkeiten, Talenten und Handicaps, mit den üblichen Ausrutschern (überflüssig, verquast bzw. eigentlich schon in anderen enthalten). So richtig böses ist mir nicht aufgefallen, außer das Talente für militärische Ränge zu detailliert sind, dafür das sie außer als Fluff KEINEN spielmechanischen Effekt haben.
Die Ausrüstung und die Fahrzeuge ist nicht außergewöhnlich. Normales Zeugs was man in einem solchen Setting erwartet - aufgeteilt in ein Traveller-artiges Tech Level System.
Die Settingregeln beschränken sich auf klobige Regeln für die verschiedenen Schwerkraftstufen und wie die Eroberung eines Planeten durchgeführt wird. Arkane Hintergründe, Cybertech u.ä. gibt es nicht.
Das Buch endet mit einer Beschreibung wichtiger Charaktere aus der Trilogie. Ein Bestiarium sucht man ebenfalls vergeblich.
Aufmachung: Nüchtern s/w layoutete SF-Optik ohne großen Firlefanz, wie üblich von Battlefield Press. 128 Seiten mit ein paar stimmungsvollen Illus und ein paar layouterischen Patzern.
Fazit: Mittelprächtiges Militär-Space Opera-Setting mit ein paar Schönheitsfehlern, dem Geschmäckle der 80er und ohne richtige Höhepunkte. Man merkt dem Setting an, daß es eigentlich für Traveller entwickelt wurde. Ich vermisse hier zudem den Twist anderer SW Settings.
Das dieses Setting bei mir wohl bis auf Weiteres ungespielt Staub ansetzen wird, liegt insbesondere an den fehlenden Abenteuern bzw. Abenteuer-Generatoren. Nach groben Durchlesen des Hintergrunds ist mir auch nicht so richtig klar was und wie man in diesem Setting spielen kann. Rein militärisch ist es nicht, obwohl viel Wert drauf gelegt wird. Abenteuer wie bei Starship Troopers und Battlestar Galactica (neue Version) könnten gehen, wie auch ein wenig Star Trek und Firefly. Diplomatie und Schlachten a la Babylon 5 sicherlich auch. Irgendwie fehlt mir (ohne die Bücher nochmals zu lesen) ganz fürchterlich die Richtung. Und die relative nichtssagende Kurzgeschichte zu Beginn des Buchs war auch keine große Hilfe. Hier zeigt es eindeutig seine Traveller-Herkunft, wo jeder sich seine spielerische Nische suchen muss...
Hoffnung: Mal schauen ob Voidstar es mit seiner Nova Praxis Conversion besser macht. Hoffen wir außerdem das Pinnacles Last Parsec kein Rohrkrepierer wie Weird Wars Rome wird.