@ VisionärAlso das mit den Deppen hast du gesagt. Aber es stimmt, dass er dem Würfel gegenüber hörig ist.
Aber auch beim Fußball kann man sich auf unterschiedliche Sachen einigen:
- So kann zum Beispiel die eine Mannschaft einen festen Torwart bestimmen, während die andere Runde nach der "letzer Mann" Regel spielt.
- Die eine Mannschaft wechselt ihren Torwart nach jedem Tor aus, während die andere Mannschaft immer den gleichen Mann im Tor belässt.
- Das eine Tor kann durch zwei Bäume festgelegt werden, die nebeneinander stehen und das zweite Tor wird durch zwei Rucksäcke bestimmt, die dort rumstehen.
- Grundsätzlich haben sich die beiden Mannschaften darauf geeinigt, auch ruhig eine etwas "ruppigere"/Footballmäßigere Variante zu spielen. Ausnahme: Der eine Spieler darf nicht gefoult werden, da er erst 10 ist.
Du siehst: Auch beim Fußball kann man problemlos mit unterschiedlichen Regeln spielen.
Beim Fußball kommt aber noch hinzu, dass man gegeneinander spielt. Das heißt, man muss darauf achten, dass eine Mannschaft nicht gegenüber der anderen Mannschaft im Vorteil ist.
Beim Rollenspiel haben wir aber keine verschiedenen Mannschaften. (Es sei denn, man spielt PvP.) Bzw. wenn man unbedingt zwei Mannschaften festmachen will, würde ich sagen, wir haben die Spieler als Mannschaft A und den Spielleiter als Mannschaft B. Und hier haben wir schon von Grund auf eine Asymmetrie in den Mannschaften.
Aber die wenigsten Gruppen, die ich kenne, spielen PvP. Daher ist es auch nicht notwendig, dass sie für ein gleichstarkes Verhältnis eintreten. (Man sollte darauf achten, dass die potentielle Spotlighttime gleichmäßig verteilt ist. - Aber das war es auch schon. Es geht nicht darum: "Ha, dir sind drei Chars weggestorben und ich habe nur zwei Chars verloren." - Außer man spielt Paranoia.)
Und selbst, falls man PvP spielen sollte, zeigt das Fußballbeispiel, dass man durchaus unterschiedliche Regeln für die einzelnen Spieler haben kann.
was ist so kompliziert daran, daß haufenweise normalverdiener jedes jahr zähneknirschend ihre steuern zahlen und haufenweise Großverdiener auf illegale art ihren Beitrag für die Gemeinschaft verweigern und sich "dem diktat der Gemeinschaft" nicht beugen?
1) Wäre es fairer, wenn man auswürfeln würde, wer Steuern zahlt und wer nicht?
Oder wäre es fairer, wenn jeder selber frei bestimmen darf, wie viele Steuern er "spendet"?
2) Dadurch, dass Großverdiener ihre Steuern nicht zahlen, erwächst der Gemeinschaft ein Nachteil. Da ich ein Teil der Gemeinschaft bin, erwächst mir dadurch ein Nachteil.
Wem erwächst aber ein Nachteil, wenn mein Char nicht stirbt sondern überlebt?
Wem erwächst ein Nachteil, wenn mein Char in seiner Spotlightzeit halt nicht auf die Fresse fliegt, sondern auch mal etwas reißt?
Wem erwächst ein Nachteil, wenn ich den vierten Patzer in Folge in ein einfaches "nicht geschafft" umwandel?
was ist so kompliziert daran, daß viele leute in der schlange anstehen und vernünftig warten, während andere jede gelegenheit zum vordrängeln nutzen und sich "dem diktat der höflichkeit" nicht beugen?
1) Wäre es fairer, wenn jeder Neuzugang auswürfelt, um wieviele Plätze er sich nach vorne stellt?
Wäre es fairer, wenn man bei jedem Neuzugang erneut auswürfelt, an welcher Stelle in der Schlange man steh?
Oder wäre es nicht doch fairer, wenn man jeder Person in der Schlange selber die Wahl lässt, ob sie die schwangere Frau oder den alten Mann mit Holzbein vorlässt oder ihn nicht vorlässt?
übertrieben? keineswegs. nur eine logische weiterführung deiner aussagen.
Falsch!
1) Das "Diktat der Gesetze" und das "Diktat der Höflichkeit" sind zwei vernünftige Diktate, auf die man hören sollte.
Das "Diktat der Würfel" ist aber ein bescheuertes Diktat, das keine Daseinsberechtigung hat.
Gesetze und Höflichkeit sind zwei sinnvolle Errungenschaften, die dem Menschen schon oft geholfen haben. Aber Würfel? Würfel sind überflüssig.
2) Indem ich mich in deinen Beispielen über die Höflichkeit oder den Gesetzen hinwegsetze, schade ich anderen Leuten.
Aber wem bitteschön schade ich, wenn ich mich über die Entscheidung der Würfel hinwegsetze?
eine spielergruppe ist eine gemeinschaft, die sich selbst gewissen (wie auch immer gearteten) regeln unterworfen hat. jeder, der diese regeln mutwillig und permanent bricht, schafft bekanntlich unfrieden.
Das ist richtig. Aber man muss jede Regel immer wieder erneut auf den Prüfstand stellen und sich fragen, ob diese Regel sinnvoll ist.
Nehmen wir mal als Beispiel die Homosexualität: Seit Jahrhunderten war die Homosexualität verboten und die Schwulen konnten nur im Verborgenen ihren Wünschen nachgehen.
Irgendwann aber regte sich Widerstand, man überprüfte die Regel und befand, dass diese Regel bescheuert ist. Das hat dazu geführt, dass man die Regel "Homosexualität ist verboten" abgeschafft wurde.
Seitdem darf jeder Mensch frei entscheiden, ob er homosexuell oder heterosexuell vor sich hinlebt.
Und komischerweise musste man nicht zwei Gemeinschaften gründen: Ein Staat, in dem nur Homosexuelle leben und ein Staat, in dem nur Heterosexuelle leben.
Komischerweise können beide Gruppen in ein und demselben Staat friedlich zusammenleben.
Und genau das gleiche gilt auch für die Regel "Würfel drehen". Auch diese Regel muss kritisch hinterfragt werden.
Und auch hier ist es nicht notwendig, zwei Gemeinschaften zu gründen: Eine ind er Würfel gedreht werden und eine, in der keine Würfel gedreht werden.
Beide Spieler können friedlich in einer Gruppe zusammenspielen.
Regeln müssen eingehalten werden. Das bezweifelt auch gar keiner. Natürlich sind Regeln wichtig. Aber man muss sich halt die bestehenden Regeln kritisch anschauen und fragen, ob das wirklich von außen geregelt werden muss, oder ob nicht vielmehr jeder mensch selber entscheiden sollte, wie er das für sich persönlich handhabt.
man kann das ja schön als "widerstand gegen das diktat des würfels" verkaufen, für mich persönlich ist das aber nichts weiter als asoziales (= anti-soziales) verhalten.
Was heißt hier verkaufen? Es
ist ein Widerstand gegen das Diktat des Würfels.
Ob es dir passt oder nicht: Der Würfel diktiert eine Entscheidung. Und diese Entscheidung will man nicht. Entweder man fügt sich, oder man widersetzt sich. PUNKT.
Was ist daran asozial? Dem einzigen, dem ich schade, ist der Würfel. Und der hat keine Persönlichkeitsrechte. (Bei deinen Beispielen oben, schade ich Menschen, wenn ich mich dem Diktat des Gesetzes oder dem Diktat der Höflichkeit widersetze. - Aber wem schade ich, wenn ich mich dem Diktat des Würfels widersetze?)