Ich war sehr angetan von
Arturo Pérez-Reverte - Der Club DumasOkkulter Thriller der besten Art, verfilmt als "Die neun Pforten" - und hat eine Tiefe und Dimension, die der Film beim besten Willen nicht einfangen kann. Auch sehr lehrreich in Sachen antike Drucktechniken, Buchformate etc.
Salman Rushdie - Die Satanischen VerseZwei indische Schauspieler die nach einem Flugzeugabsturz zu Abbildern eines Engels und eines Dämons mutieren, Mahound aka Mohammeds Aufstieg als Religionsgründer in der heiligen Stadt, und das sind noch zwei der normaleren Handlungsstränge. Ich hab keine Ahnung, wie ich das Buch beschreiben soll, deswegen ein Auszug aus dem Klappentext:
"Dieser Roman ist das überaus vielstimmige, Gecshichte und Gegenwart durcheinanderwirbelnde, von Einfällen überbordende und trotz eines "Happy-End" letztlich tieftraurige Manifest eines vollständigen Gl.aubensverlustes. [...]Rushdie[...]benutzt alle ihm zu Gebote stehenden Mittel des Phantastischen und des Wunderbaren, um sein Pandämonium der entgöttlichten Welt zu veranschaulichen."
Matt Ruff - "Ich und die anderen"Excellent recherchierter, mitreißender, ans Herz gehender Roman über multiple Persönlichkeitsstörung.
Andrew hat sein leben im Griff, und das seiner Mitbewohner auch. Seine Welt ist in Ordnung und überschaubar, eines der Hauptprobleme ist es, wie man die Körperzeit zuteilt.Aber dann tritt Penny in sein Leben, die ebenfalls multipel ist - und es noch nicht weiß. Und Andrew stellt fest, daß auch in seinem Haushalt nicht alles so stabil ist, wie er glaubte...
Anmerkung dazu: Ruff ist eh groß. Unbedingt lesen. Fool On The Hill und GAS sind gewaltig. Das neue, Bad Monkeys, hab ich selbst noch nicht gelesen. Steht auf der Liste, aber die wächst schneller als ich abarbeiten kann.
Tom Robbins - Pan AromaEin Roman über Unsterblichkeit, Erleuchtung, Individualismus, Religion, Parfum und rote Bete. Ich war begeistert, andere waren nicht so angetan - ein Versuch lohnt sich imho.
Und dann noch einen, der schon fast wieder in Richtung Fantasy geht, aber auch wieder nicht so richtig:
Mervyn Peake - GormenghastDazu zitier ich mich mal selbst:
Mervyn Peake - Die Gormenghast-Trilogie
Band 1: Der junge Titus
Band 2: Im Schloß
Band 3: Der Letzte Lord Groan
Ein höchst abgefahrenes Stück Literatur, das nur bedingt etwas mit Fantasy im klassischen Sinn zu tun hat. Handelt vom Niedergang eines alten Adelsgeschlechts und dem Gefangensein des Erben in einem undurchdringlichen Käfig alter Traditionen und grotesker Rituale. Was Peake mit Sprache und Metaphern anstellt ist ganz große Kunst und höchst unterhaltsam - aber trotzdem auch zutiefst beklemmend und beunruhigend.
Die Charaktere sind...grotesk. Ein andeers Wort passt einfach nicht.
Aus Amazon.de:
Kurzbeschreibung
Gormenghast - das mächtige, labyrinthische Schloß, der Stammsitz der Grafen Groan, gehört zwar keiner Zeit an und keinem bestimmten Ort, doch so, wie Mervyn Peake seine phantastische Geschichte erzählt, bleibt weiter nichts unbestimmt - im Gegenteil: jede Szene wird grell ausgeleuchtet, wird geradezu furchterregend nahegerückt. Bewohnt wird das Schloß von erstaunlichen Figuren mit ausgesprochenen Mittelstandsallüren, die der Autor so dicht heranführt, daß man sie beinahe berühren könnte. Und den fetten Swelter zu berühren, die massige Lady Gertrude oder den spinnenhaften Mister Flay, das wäre in der Tat ein Schock.