Autor Thema: Der Zwang zum Hintergrund  (Gelesen 18729 mal)

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Offline Joerg.D

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #25 am: 11.06.2008 | 17:15 »
Ich habe schon Hintergründe gelesen die so einige Battel Tec oder SR Romane von der Qualität her übertroffen haben. Naja, eine Kurzgeschichte ist schon einfacher zu schreiben als ein Roman.
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Offline Sir Mythos

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #26 am: 11.06.2008 | 17:22 »
Ich bin bei Hintergründen für nen paar Zeilen bis maximal ne Seite. Ansonsten kann ich das als SL auch nicht alles im Kopf behalten.
Ich glaube, das beste ist, wenn sich der Hintergrund mit dem Characteren entwickelt. Am Anfang einer Kampange reicht es mir, wenn die Spieler mir ihren Hintergrund mit nen paar Sätzen mitteilen, damit ich nen Aufhänger habe. Im laufe einer Kampange aber braucht man als SL manchmal noch was, oder die "Charactere" erzählen was über sich, so dass hier eine Anpassung des Hintergrundes (also nicht Änderung, sondern Erweiterung, am besten in Form von Szenen) Sinn macht und den Character für einen Spieler auch runder macht.
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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #27 am: 11.06.2008 | 19:04 »
Ich will keinen niedergeschriebenen Hintergrund. Da das ganze für mich keine Relevanz hat. XPs gibt es dafür auch keine. Für mich zählt in dieser Hinsicht nur, was am Spieltisch ausgesprochen wird.

Ich handhabe es eh so, dass ich entweder vorher schon eine klare Idee habe, wo es lang gehen soll, oder ich den Spielern bei der gemeinsamen Charaktererschaffung sage, sie sollen sich überlegen wer sie sind und wo sie hin wollen. Klappt eigentlich wunderbar.

Wenn ein Spieler, gerne dieses oder jenes (aus)spielen möchte, soll er mir bescheid sagen.* Wenn nicht dann scheint es ihm nicht wichtig zu sein.

* Darum werde ich zB am Samstag einen Dungeon leiten.

Offline der.hobbit

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #28 am: 11.06.2008 | 19:58 »
Ich habe schon Hintergründe gelesen die so einige Battel Tec oder SR Romane von der Qualität her übertroffen haben. Naja, eine Kurzgeschichte ist schon einfacher zu schreiben als ein Roman.
Niemand hat behauptet, dass an den BattleTec und SR Autoren Schriftsteller verloren gegangen wären.
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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #29 am: 11.06.2008 | 20:01 »
Ich habe schon Hintergründe gelesen die so einige Battel Tec oder SR Romane von der Qualität her übertroffen haben. Naja, eine Kurzgeschichte ist schon einfacher zu schreiben als ein Roman.

Das war auch keine allzuharte Konkurrenz  ;D

Ich kann mich ansonsten der hier vorherrschenden Meinung anschließen : Hintergrund sollte schon sein, aber nicht in Telefonbuchdicke. Da könnte man als Spielleiter ja im Gegenzug mal hingehen, und ebenso voluminöse Hintergrundbeschreibungen zu allen wichtigen NSC den Spielern in die Hand geben...EpischerHintergrungWettrüsten !!!!!  :gasmaskerly:
« Letzte Änderung: 11.06.2008 | 21:16 von Kwuteg Grauwolf »
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Offline Village Idiot

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #30 am: 11.06.2008 | 20:28 »
Zitat von: Jörg.D
Ich habe schon Hintergründe gelesen die so einige Battel Tec oder SR Romane von der Qualität her übertroffen haben.
Selbst mein Morgenstuhl liest sich in der Regel besser als die meisten Battel Tec oder SR Romane.  ;D

@topic: Hintergrund ist überbewertet.
Das brauchts garnicht, obwohl es oft hilfreich bis oberknorke sein kann welche zu bekommen und ich sie machmal/öfters auch einfordere. Dann aber die 50 Worte Variante.
« Letzte Änderung: 12.06.2008 | 09:04 von Sylandryl Sternensinger »
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Offline Grimnir

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #31 am: 11.06.2008 | 21:38 »
Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Für mich als SL ist ein knapper Hintergrund ausreichend. Allerdings sollte da alles wichtige enthalten sein: Motivation, Plothooks etc.

Nichtsdestotrotz lese ich ausführliche Hintergründe auch gerne, wenn sie interessant geschrieben sind. Ich will mich nur nicht durch Telefonbücher wälzen müssen, um etwas über den Charakter zu erfahren.

Daher: Hintergrund in Stichworten, und abseits vom Spiel gerne eine gut geschriebene Geschichte.

Es grüßt
Grimnir
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Offline 1of3

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #32 am: 11.06.2008 | 21:41 »
Zitat
Niemand hat behauptet, dass an den (...) SR Autoren Schriftsteller verloren gegangen wären.

Anwesende natürlich ausgenommen. ;D

Bischen Hintergrund ist schon ganz schön. Woher stammt der Charakter? Warum ist der da, wo das Spiel anfängt? Was will er? Und zwei bis drei Leute, die er kennt. Das reicht dann meist.

Offline Sir Mythos

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #33 am: 11.06.2008 | 22:44 »
Und zwei bis drei Leute, die er kennt. Das reicht dann meist.

Das ist IMHO ein wichtiger Punkt. Manchmal hab ich das Gefühl, SCs haben ihr Leben in der Isolation verbracht.
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oliof

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #34 am: 11.06.2008 | 23:35 »
Zuviel Hintergrund kann zu überladenen Charakteren führen, die man entweder nicht richtig ausspielen kann, weil sie in zuviele Selbstzweifel oder Widersprüchliche Ambitionen verstrickt sind, oder weil man sich nicht in sie reinspielen kann.

Ich gehe da mit Occam. Mir ist in einer aktuell frischen Kampagne mein ausgedachter Charakter im ersten Abenteuer weggestorben. Da hätte es mich geärgert, wenn ich mehr als die zwei Absätze geschrieben hätte, die ich geschrieben habe. Aber die zwei Absätze waren genug um zu wissen, dass dieser Charakter sich in potentiell tödliche Gefahr begibt – und darin ist er dann entsprechend umgekommen.

Offline Haukrinn

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #35 am: 12.06.2008 | 08:57 »
Ich mag ausgearbeitete Hintergründe nicht. Das heißt nicht das ich auf Ansatzpunkte bei einem Charakter verzichten möchte. Jeder Charakter sollte Marotten, Ziele, Wünsche und Ansichten haben. Ich finde es aber wesentlich interessanter, die Vergangenheit des Charakters, warum er all diese Dinge entwickelt, erst im Spiel zu ergründen.
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Ludovico

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #36 am: 12.06.2008 | 09:02 »
Als SL mag ich Hintergründe in elektronischer oder kurzer verbaler Form, so daß ich einen Eindruck von dem Charakterkonzept bekomme. Er sollte kurz und knackig, am besten stichwortartig gehalten sein.


Offline Bitpicker

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #37 am: 12.06.2008 | 09:58 »
Ich persönlich kann mich als Spieler wie als SL viel besser in einen Charakter versetzen, wenn er einen ausgearbeiteten Hintergrund hat. Aber das muss nicht bei allen so sein: meine Frau z.B. kann mit einem ausgearbeiteten Hintergrund wenig anfangen, wie der Charakter vom Wesen her ist, ergründet sie erst während des Spiels.

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Offline Feuersänger

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #38 am: 12.06.2008 | 13:56 »
Als SL mag ich Hintergründe in [...] kurzer verbaler Form [...] am besten stichwortartig

Verbal und Stichwortartig? Was spielt ihr, Königlich Preußisches Garderegiment zu Fuß? Nieder mit den Personalpronomen?
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meine Frau z.B. kann mit einem ausgearbeiteten Hintergrund wenig anfangen, wie der Charakter vom Wesen her ist, ergründet sie erst während des Spiels.

So geht's mir inzwischen auch.
Schon allein deshalb, weil sich die Charaktere einer Gruppe auch gegenseitig beeinflussen. Ich hatte das schon mehrmals, dass sich mein Charakter ganz anders entwickelt hat als in der Beschreibung vorgesehen, einfach weil es so besser gepasst hat. Irgendwann ist dann bei mir der Groschen gefallen und ich habe damit aufgehört, die Persönlichkeit meiner Chars im voraus festschreiben zu wollen.
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Offline Merlin Emrys

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #39 am: 12.06.2008 | 14:25 »
Ich hatte das schon mehrmals, dass sich mein Charakter ganz anders entwickelt hat als in der Beschreibung vorgesehen, einfach weil es so besser gepasst hat. Irgendwann ist dann bei mir der Groschen gefallen und ich habe damit aufgehört, die Persönlichkeit meiner Chars im voraus festschreiben zu wollen.
Ich dachte bisher (bzw. wir handhaben es so), daß der Hintergrund die bisherige, aber nicht die zukünftige Entwicklung beschreibt. Vielleicht trägt das dazu bei, den Hintergrund als nützlich, nicht als einengend zu empfinden?

Offline Boba Fett

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #40 am: 12.06.2008 | 14:33 »
Das "Aufsatz-schreiben" habe ich mit der Schule hinter mir gelassen und das war 1986.
Dementsprechend gibt es keinen Hintergrund meines Charakters, schon gar nicht in schriftlicher Form.
Viel wichtiger als das "was war er mal" ist für mich ohnehin das "was und wie ist er jetzt" und das wird von mir in wenigen Stichworten geliefert, gern auch mit stereotypen Vergleichen gemixt. Eben, damit man ein grobes Bild vor Augen hat. Und mehr braucht man nicht.

Denn das "was war er mal" ist nur für zwei Dinge wichtig: +
Wegen des "warum wurde er zu dem was er jetzt ist" - wen interessiert das und welchen Einfluss hat das auf das aktuelle Spiel? Richtig - gar keinen.
Und wegen dem "welche Aufhänger könnte es im Hintergrund geben" und ganz ehrlich: Das entscheide ich spontan angesicht irgendwelche Notwendigkeiten - wenn meine Schwiegermutter aus dritter Ehe Lippenherpes vor Jahren haben musste, den wir jetzt einfangen sollen, na gut, dann hatte sie den eben - seit jetzt. Das macht das Rollenspiel doch viel flexibler.

Und wenn jemand wirklich die Lebens- und Leidensgeschichte wissen will, dann soll sein Charakter (oder NSC) meinen fragen.
In Game, und nur dann wenn es interessant ist. Für mehr habe ich auch gar keine Zeit. Und auch keine Motivation.
« Letzte Änderung: 12.06.2008 | 14:38 von Boba Fett »
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Offline Feuersänger

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #41 am: 12.06.2008 | 14:33 »
Ich dachte bisher (bzw. wir handhaben es so), daß der Hintergrund die bisherige, aber nicht die zukünftige Entwicklung beschreibt.

Stichwort ist hier "Wesen", im Sinne von Persönlichkeit. In deinem HG schreibst du vllt was von "schweigsam, ernsthaft" und kriegst dann von deinen Mitspielern so viele Steilvorlagen, dass du dir sarkastische IC-Kommentare nicht verkneifen kannst. Ist jetzt dein Char über Nacht von ernsthaft auf sarkastisch umgeschwenkt? Da finde ich es doch besser, die Persönlichkeit gar nicht so genau im voraus zu definieren, sondern einfach mal zu schauen, was sich ergibt.
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Plansch-Ente

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #42 am: 12.06.2008 | 14:41 »
Mich interessieren Hintergründe weder als Spieler noch als Spielleiter. Früher hab ich auch immer Seitenweise Hintergründe geschrieben - das aber weniger aus dem Grund, weil der Hintergrund ins Spiel einfloss (das ist in meinen frühen Spielrunden selten bis NIE der Fall gewesen), sondern einfach weil es mir Spaß machte, den Charakter den ich spielte mit einer Vergangenheit auszustatten. Es vereinfachte mir auch im Spiel meine Rolle zu spielen, da ich mich in bestimmten Situationen einfach "an die SC Vergangenheit erinnern konnte" und so "rollengerecht" agieren konnte.

Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, dass mein Hintergrund aus höchstens folgenden Dingen besteht:

1. Familie: Ja: Mama, Papa, Bruder, Schwester und Schwippschwager
2. Heimat: Musterstadt

Das wars - ich vergebe auch höchst selten Namen für diese NPCs. Mehr braucht es nicht. Meinen "Hintergrund" spiele ich lieber. Ich habe den "normalo" Charakter für mich entdeckt. Aus dem kann man viel mehr machen. Die ersten ein/zwei Abenteuer werden dann normale Standartsachen sein - wie das Beschützen einiger Wagen oder das Befreien eines Bauernjungen aus Händen von Räubern - aber diese Standartabenteuer bilden dann schon den gemeinsamen Hintergrund und spätere Abenteuer können darauf aufbauen.

Mit anderen Worten: Geht mir weg mit Hintergrund. Da sind schon 2 Zeilen zuviel. Ich spiele den Kram lieber selber.

Offline Merlin Emrys

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #43 am: 12.06.2008 | 15:23 »
Wegen des "warum wurde er zu dem was er jetzt ist" - wen interessiert das und welchen Einfluss hat das auf das aktuelle Spiel? Richtig - gar keinen.
Schlicht falsch - siehe oben...

Stichwort ist hier "Wesen", im Sinne von Persönlichkeit. In deinem HG schreibst du vllt was von "schweigsam, ernsthaft" und kriegst dann von deinen Mitspielern so viele Steilvorlagen, dass du dir sarkastische IC-Kommentare nicht verkneifen kannst. Ist jetzt dein Char über Nacht von ernsthaft auf sarkastisch umgeschwenkt?
Warum sollte ich mir irgendwie geartete Kommentare nicht verkneifen können? Kann vielleicht bei tröstenden Bemerkungen passieren, aber dann fallen sie eben "ernsthaft" und ein wenig knapper formuliert aus. Stumme Charaktere entwerfe ich ohnehin nicht, damit ist alles, was an Bemerkungen sein muß, immer noch vom Konzept abgedeckt. *schulterzuck* Ich weiß doch, was ich spielen kann und was ich besser gar nicht erst versuche. Im Fall von Unsicherheit halte ich mich mit Festlegungen einfach zurück. Was sollte an so einem Filtzelchen Selbstbeherrschung so schwer sein?
Noch dazu, andersherum gefragt, warum sollte ein Charakter, der gerade einen mehr oder minder tiefen Einschnitt in seinem Leben hat, sich nicht ändern können?

Boni

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #44 am: 12.06.2008 | 15:30 »
Ich finde es interessant, daß so viele hier schreiben, Hintergründe wären im Spiel sowieso nie wichtig... Liegt das dann aber nicht an den Hintergründen?

Natürlich ist es eher unwichtig, was der Charakter alles erlebt hat, bevor er Zeitpunkt X (Abenteuerbeginn) erreicht. Das kann man sich ja auch zusammen schustern, wenn mal das Gespräch darauf kommt. Aber Personen, die wichtig waren und es wieder sein können, sind doch ein Spielansatz, der dem SL sogar massiv Arbeit abnehmen kann.

Erstmal zeigen sie die Richtung, in die der Spieler gerne gehen möchten. Wenn sich ein Spieler zum Beispiel eine verlassene Geliebte in den Hintergrund baut, möchte er auch, daß es ins Spiel kommt. Desweiteren kann man diese Personen als Aufhänger nutzen: Was passiert, wenn besagt Geliebte entführt wird/sich der Gegenseite Anschließt?

Das meinte ich auch mit meinem Post weiter oben: Alles, was nicht Abenteuer- bzw. Kampagnenrelevant ist, brauche ich als SL nicht. Als Spieler hilft es mir vielleicht, meinen Charakter zu definieren, aber das braucht der SL einfach nicht. Als SL will ich konkrete Aufhänger für abenteuer, die meine Spieler interessieren. Und das muß der Hintergrund leisten.

Ein gutes Beispiel sind hier die Backgrounds bei 7th Sea: Man wählt eine dramatische Verwicklung aus einer Liste, gibt mit einem Punktwert zwischen 1 und 3 an, wie schwerwiegend die Verwicklung ist und arbeitet die groben Details aus. Mit Hilfe der Backgrounds leite ich meine Kampagne fast Vorbereitungslos über die Vorgaben der Spieler, und es klappt sehr gut.

aber vielleicht ist das auch eine Frage der Gewichtung: Bei mir stehen die Charaktere samt ihrer Probleme im Mittelpunkt, die Abenteuer sind sekundär. Sobald das Abenteur im Mittelpunkt steht, braucht es wirklich keinen Hintergrund mehr. Das merke ich zu meinem Leidwesen egrade in meiner Warhammer FRPG-Runde.

Offline Boba Fett

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #45 am: 12.06.2008 | 15:33 »
Natürlich ist es eher unwichtig, was der Charakter alles erlebt hat, bevor er Zeitpunkt X (Abenteuerbeginn) erreicht. Das kann man sich ja auch zusammen schustern, wenn mal das Gespräch darauf kommt. Aber Personen, die wichtig waren und es wieder sein können, sind doch ein Spielansatz, der dem SL sogar massiv Arbeit abnehmen kann.
Und diese Spielansätze kann man nicht "bei Bedarf" erzeugen?

(erstmal egal, ob nun der SpL in Zusammenarbeit mit einem Spieler, oder einer der beiden allein oder ein ganz anderer Spieler...)

Dann:
Erstmal zeigen sie die Richtung, in die der Spieler gerne gehen möchten. Wenn sich ein Spieler zum Beispiel eine verlassene Geliebte in den Hintergrund baut, möchte er auch, daß es ins Spiel kommt.
Desweiteren kann man diese Personen als Aufhänger nutzen: Was passiert, wenn besagt Geliebte entführt wird/sich der Gegenseite Anschließt?
Ob das wirklich so ist, dass der Spieler diese Elemente aus dem Charakterhintergrund gern eingebaut haben möchte, ist aber erst einmal nur eine Vermutung. Es sei denn, man spricht drüber. Dann kann man sie aber auch gleich bei Bedarf in Absprache festlegen.
Das gleiche gilt für die anderen "Aufhänger".

Ein gutes Beispiel sind hier die Backgrounds bei 7th Sea: Man wählt eine dramatische Verwicklung aus einer Liste, gibt mit einem Punktwert zwischen 1 und 3 an, wie schwerwiegend die Verwicklung ist und arbeitet die groben Details aus. Mit Hilfe der Backgrounds leite ich meine Kampagne fast Vorbereitungslos über die Vorgaben der Spieler, und es klappt sehr gut.

Da ich 7te See nur rudimentär kenne:
Kann man die Backgrounds nur in der Charaktererschaffung wählen oder auch mitten im Spiel?
Und wenn nein, warum nicht (weils so im Buch steht, okay, aber mal das Gedankenspiel)?
Lasst den Spieler im Dialog mit dem Spielleiter doch spontan entscheiden, dass die dramatische Verwicklung aus seiner Vergangenheit eine Rolle im nächsten Abenteuer spielt. Plötzlich gibt es die, vorher wusste niemand davon. Hat er eben verschwiegen...
Dazu braucht es keinen Hintergrund, den man mehr oder minder ausführlich ausbaut.
« Letzte Änderung: 12.06.2008 | 15:41 von Boba Fett »
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Offline Crujach

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #46 am: 12.06.2008 | 15:34 »
höchst interessantes Thema, kann mich da in vielen Aussagen wiederfinden.

Was könnte man Spielern empfehlen, die nicht wissen wo sie mit dem Hintergrund anfangen sollen und die ein paar Anregungen zum Hintergrund brauchen? Sprich: Wo sind euch gute und nützliche "50 Wörter über den Helden", "Fragen zum Hintergrund" o.ä. aufgefallen?

Offline Falcon

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #47 am: 12.06.2008 | 16:05 »
@Topic: das Beste ist doch immer noch ein Fragebogen.
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Offline Boba Fett

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #48 am: 12.06.2008 | 16:14 »
@Topic: das Beste ist doch immer noch ein Fragebogen.
Das ist also eine Bejahung bzgl der Frage "Zwang zum Hintergrund".
Denn der, der diesen nicht oder unzureichend ausfüllt, gilt dann doch als "Spalter", oder?
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Feuersänger

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Re: Der Zwang zum Hintergrund
« Antwort #49 am: 12.06.2008 | 16:16 »
Fragebögen im Stile der "20 Fragen" (von SR z.B.) mgen für RPG-Neulinge nützlich und hilfreich sein; ich persönlich hab die Dinger gefressen. Schablonenhintergründe da.
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