Autor Thema: Euer "Spielleiter - Style"  (Gelesen 8709 mal)

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Offline Schlangengott

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Euer "Spielleiter - Style"
« am: 14.06.2008 | 22:57 »
Beschreibt mit in ein paar Worten euren "Spielleiter-Style"...



Und zwar ist mein Glaube, dass Rollenspiel eher wie ein Comic gespielt werden muss, dass an jeder Ecke auch jede Chance ergriffen werden sollten, um Situationen spannend zu gestalten. Halt eine Art B-Movie-Style mit überzeichneten Charakteren, witzigen und derben Dialogen - die auch mal gerne in eine abgefahrene philosophische Ecke abdriften können - aber die Hauptsache bleibt: Unterhaltung, Untehaltung, Unterhaltung. Dabei mag ich es "Parks mit Verrücktheiten" zu kreieren - und zwar zwischen den Spielzielen - also ein Dorf welches belagert ist und allerlei politische und religiöse Konflikte bietet, in denen sie in ganz unterschiedlichen Situationen als Retter, Meuchler, Führer, Aufwiegler, Kämpfender oder Flüchtender agieren können - und von der Politik mal ab: Ich mag es auch mal ganz verrückte Dinge aus der ROMANTIK oder MYTHOLOGIE einzuflechten, wie "Reisen in die Traumwelt" oder "Erlege den weißen Hirsch im Nahkampf" oder auch "Tanz mit den Nymphen (oder sie zerreißen dich)" und, und, und... ~;D

« Letzte Änderung: 14.06.2008 | 23:02 von Schlangengott »
"Die Menschen sterben und sind nicht glücklich"

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #1 am: 15.06.2008 | 07:17 »
Ich versuche mal, Eckpunkte meiner Leitstrategie zu formulieren, in zufälliger Reihenfolge:

1.) ich für meinen Teil lege größten Wert auf Immersion; das ist für mich als Spieler das A und O, deswegen versuche ich auch als SL so zu leiten, dass diese für die Spieler möglich ist. Deswegen gibt es bei mir nur selten stark überzeichnete "Comicfiguren" -- manchmal halt eben doch, z.B. NSC Typus "Verrückter Professor" oder so -- aber normalerweise versuche ich die Welt und ihre Einwohner glaubwürdig zu zeichnen.

2.) Die SCs sind bei mir generell HeldenTM, im Sinne von: wesentlich mächtiger als normale Menschen. Das geht schon bei der Charaktererschaffung los, hier gestehe ich meinen Spielern meistens mehr Punkte zu (oder eine großzügigere Würfelmethode) als es für das System üblich ist. Z.B. in Shadowrun "Sum to Twelve" statt Sum to Ten oder Prioritäten A-E.
Auch im Spiel werden die SCs bei mir nicht als unfähige Stümper hingestellt, die gnädigerweise Laufburschendienste für Uber-NSCs verrichten dürfen, vielmehr sind sie (je nach Setting) waschechte Profis oder gar Mover & Shaker in der Welt.

3.) In Actionszenen (z.B. Kampf) will ich genau das: Action. Das muss rundgehen wie im Kino. Ich will tolle Stunts von den SCs sehen, und ermuntere die Spieler entsprechend dazu.
* "Geht nicht" gibt's nicht. Wenn ein Spieler eine coole Aktion ansagt, für die es so keine Regel gibt, wird eben improvisiert.
* Was nicht passt, wird passend gemacht: wenn jemand eine coole Aktion vorhat, die die Fähigkeiten seines Chars geringfügig übersteigt, dann beuge ich die Regeln eben ein wenig und gestehe dem Char z.B. eine zusätzliche Handlung in dieser Runde zu.
* Zuckerbrot statt Peitsche: wenn ein angesagter Stunt in die Hose geht, weil der Würfelwurf nicht ausreichend war, mache ich wo immer möglich noch einen Teilerfolg daraus (wenn der Wurf nur knapp daneben ging), und halte ansonsten die Konsequenzen möglichst harmlos, um die Spieler nicht davon abzuschrecken, in Zukunft wieder Stunts zu probieren.

4.) Trotzdem muss den Spielern klar sein, dass ihre Chars die Konsequenzen für ihr Handeln tragen.

5.) Anti-Hartwurst. Ich will ein Rollenspiel und keinen Buchhaltungskurs veranstalten. Wenn die Spieler sich jeden Hosenknopf einzeln aufschreiben wollen, dürfen sie das, aber mich interessiert das nicht. Ich gehe davon aus, dass im Regelfall jeder ein genre-abhängiges Survivalpaket dabeihat. Außer natürlich in Die-Helden-haben-alles-verloren Situationen, wenn z.b. mal ein Jailbreak ansteht.

6.) Ich bin ein sehr altmodischer SL. Zum Beispiel: Player Empowerment wird bei mir ganz klein geschrieben, etwa so: player empowerment. Wenn die Spieler auf etwas in der Umgebung Bezug nehmen wollen, sollen sie _fragen_ ob z.B. eine Öllampe an der Decke hängt.

EDIT: erweitert, weil Blizzard einen wichtigen Punkt genannt hat und mir noch was eingefallen ist. Später vielleicht mehr.
« Letzte Änderung: 15.06.2008 | 14:31 von Feuersänger »
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #2 am: 15.06.2008 | 09:18 »
Ich will auch eintauchen, dabei muss es aber plausibel bleiben. Deshalb ziehe ich einen realistischen Darstellungsstil vor. 'Realismus' ist dabei wie der künstlerische Gattungsbegriff zu verstehen. Phantastische Elemente sollen durchaus vorkommen, aber nicht over-the-top im Sinne einer cinematischen oder auf den größten Effekt abzielenden Darstellung.

Beim Eintauchen geht es mir außerdem darum, eher ein Erlebnis zu simulieren als eine Geschichte, deshalb folgen meine Plots eher einem realistischen Konzept als einem dramaturgischen Aufbau.

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #3 am: 15.06.2008 | 13:00 »
Hm, das ist gar nicht so einfach zu beantworten, aber ich versuch's trotzdem mal. Bei mir kommt's immer auch ein bisschen auf das System an, das ich leite. Bei eher cinematischen Sachen wie z.B. 7teSee, Wushu oder aber FengShui sind die Charaktere Helden, ja "Over the Top" Helden, wo "Style over Substance" zählt. Ähnlich wie Feuersänger ermuntere ich die Spieler da zu tollen Stunts und coolen Aktionen, und lasse dort auch mehr Playerempowerment zu als in anderen Systemen-da es ja grade da gewollt, gefordert und gefördert wird. Die Charaktere sind besser als der Otto-Normal-Bürger auf der jeweiligen Spielwelt, und sie wissen das auch. Mein Ziel bei cinematischen Systemen ist, dass es gelingt, einen Film nachzuspielen. Und dass die Spieler (incl. SL) am Ende des Abenteuers oder der Kampagne nicht nur ihren Spaß hatten, sondern dass sie vielmehr das Gefühl hatten, einen guten Film erlebt zu haben.

Bei anderen Systemen, wie z.B. AC oder aber WHFRP 2nd, geht's ja weniger darum, einen Film nachzuspielen sondern vielmehr darum, eine dem jeweiligen System entsprechende, plausible Welt zu SIMulieren. In diesen Systemen sind die Charaktere oftmals nicht Helden-zumindest nicht in dem Sinne, dass sie besser sind als die meisten Durschnitssbürger der jeweiligen Spielwelt (grade bei WHFRP 2nd). Hier geht's für mich eher darum, dass am Ende des Abenteuers oder der Kampagne die Spieler nicht nur ihren Spaß hatten, sondern das Gefühl einen echt guten, spannenden Fantasyroman gelesen zu haben, in dem sie die Hauptrollen gespielt haben. Ja, ein Abenteuer erlebt zu haben, das evtl. sogar besser war als der ein oder andere Fantasy-Roman.

Aber egal, ob nun eher cinematisch oder eher dark, hard&gritty: Immersion ist verdammt wichtig. Denn nur wenn alle auch in die Spielwelt eintauchen/abtauchen, kann auch ein gemeinsames Spielerlebnis entstehen. Daher lege ich auch immer grossen wenn nicht gar größten Wert auf Immersion.

In Kämpfen lege ich meistens Wert auf Spannung und -grade bei den cinematischen Systemen auf Action (eben wie im Film).

Ich als SL lasse meinen Spielern i.d.R. eigentlich fast immer totale Handlungsfreiheit. Dabei halte ich mich nach Möglichkeit an die Devise " So eng wie nötig und so frei wie möglich". Railroading benutze ich auch, aber wenn dann eher selten. Und wenn ich es benutze dann nur in ganz bestimmten Situationen, etwa um Dramatik und/oder Spannung zu verstärken- aber eigentlich nie zum Nachteil der Spieler.

Ich bin auch kein Hartwurst-SLtm. Wenn die Charaktere irgendwohin aufbrechen, dann gehe ich einfach davon aus, dass sie sich vorher mit dem Nötigsten oder zumindest dem, was sie dort/dafür benötigen werden eingedeckt haben. Wenn es in den kalten Norden geht, dann haben sie sich mit warmer Kleidung und sonstigem Zeug eingedeckt. Wenn es in den Dungeon geht, dann hat jeder Char ein "Standard-Abenteurer-Pack" dabei, wo es natürlich Seile, Fackeln und Schaufeln und den ganzen Abenteurerkram drin hat. Ich meine solche Situationen wie "ihr kommt in den Dungeon, aber keiner von euch hat eine Fackel dabei"-das kann ja mal ganz lustig und spannend sein, aber wenn es zu oft vorkommt nervt es einfach nur noch(und es gibt einfach zu viele SLs, die sich an einer solchen Situation der Charaktere aufgeilen ::)). Wenn es Sinn macht, das der Char den einen oder jenen Gegenstand dabei hat, dann hat er ihn dabei. Ende. Aus. Basta! Und wenn es keinen Sinn macht, dann eben nicht. Ich vertraue da einfach auf den Spieler, dass er das einfach fair beurteilt in der jeweiligen Situation-und bin damit recht gut gefahren. Ich meine ich als SL hab ja quasi jederzeit und unbegrenzte Möglichkeiten, den Charakteren Knüppel zwischen die Beine zu werfen...da muss ich doch nicht so ne -sorry- billige "aber ihr habt nicht gesagt, dass ihr Fackeln mitgenommen habt"-Scheiße abziehen...

Und Ausrüstungstechnisch müssen die Spieler bei mir nur besondere oder aber große Sachen aufschreiben (ein Pferd z.B.), sowie Waffen und Munition. Wenn der Char als Fluff ein oliv-grünes Halstuch mit roten Karos drin haben möchte, weil das an seinem Char einfach gut aussieht und keine regeltechnischen Auswirkungen hat-dann gelten für solche Sachen 3 Dinge:
1. Er hat es einfach. Weil's zu dem Charakter passt. Da muss er nicht fragen ob er das haben kann oder ob es sowas gibt.
2. Er muss es nicht aufschreiben. Wozu auch?
3. Er muss es nicht bezahlen (zumindest nicht, wenn er es von Anfang an haben will).

"Im Dienste der Geschichte" lautet das Motto, das ich für mich aus meiner ehemaligen 7teSee-Runde als SL übernommen habe. An erster Stelle steht die Geschichte. Und damit die passend präsentiert, erzählt und erlebt werden kann, erlaube ich mir als SL und den Spielern größtmögliche Freiheit(en) (s.o.). Das beinhaltet z.B. die Geschichte abkürzen oder an gewissen Stellen auch ausdehnen, wenn es sich anbietet, genau so wie Regeln weglassen, abändern oder dazu erfinden-je nach Situation. Flexibel sein und flexibel bleiben lautet das Stichwort da für mich als SL. Und ich bin auch jemand, der gerne improvisiert. Und wenn es mir gelingt, dass die Spieler nicht merken, dass ich improvisiert habe -um so besser. Denn das ist die eigentliche Kunst des Improvisierens: Flexibel und gut zu improvisieren. Meistens aber habe ich auch Spieler, die mir ungewollt und gewollt Bälle zuwerfen, die ich gut zur Improvisation nutzen kann-und ich gebe diese Bälle dann entsprechend auch wieder zurück-was dann wiederum von den Spielern dankend aufgenommen und weitergeführt wird.

Und wenn das Alles geklappt hat gehen alle nach dem Spieleabend äusserst zufrieden nach Hause und die Spieler fragen den SL ungeduldig, wann die nächste Session steigen kann.^^
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Offline Schlangengott

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #4 am: 15.06.2008 | 14:48 »
Zitat
Bei anderen Systemen, wie z.B. AC oder aber WHFRP 2nd, geht's ja weniger darum, einen Film nachzuspielen sondern vielmehr darum, eine dem jeweiligen System entsprechende, plausible Welt zu SIMulieren. In diesen Systemen sind die Charaktere oftmals nicht Helden-zumindest nicht in dem Sinne, dass sie besser sind als die meisten Durschnitssbürger der jeweiligen Spielwelt (grade bei WHFRP 2nd). Hier geht's für mich eher darum, dass am Ende des Abenteuers oder der Kampagne die Spieler nicht nur ihren Spaß hatten, sondern das Gefühl einen echt guten, spannenden Fantasyroman gelesen zu haben, in dem sie die Hauptrollen gespielt haben. Ja, ein Abenteuer erlebt zu haben, das evtl. sogar besser war als der ein oder andere Fantasy-Roman.

Da fällt mir auf, dass ich den einzelnen Systemen ziemlich stark meinen Stempel aufdrücke - also ich verstehe das jeweilige Genre immer mit einem "Comic" davor - also eben flüßiger Spielverlauf, versuchen immer wieder neue dramatische Höhepunkte zu finden, die Handlung muss fließen - weshalb ich auch keine Rücksicht auf Kleinigkeiten wie "Fackeln" nehme - aber treibe ich als NSC die Dialoge gerne immer in die Höhe - so das bald ein Thema möglichst alle provoziert und hier können sie gerne vom 100. in 1000. Detail kommen, bei der Diskussion der Angelegenheit, so lange die Dialoge nicht nur ein bloßer Austausch von Informationen sind, sondern auch witzig und spannend, was nicht selten aus mehr oder minder inizierten Kampfdebatten kommt - also mein Haupt-NPC wirft den Charakteren vor einfach nur kalt zu sein und kein Verständnis von Kultur oder Liebe zu haben, worauf die Charaktere sich zu dem Thema ihre Charaktere positionien und es kommt zum verbalen Schlagabtausch darüber warum die Kultur meines NPC's (und auch der anderen) totaler Unsinn sei usw.. So eine Art heroischer Meinungsstreit ist sehr belbend...

Helden sind die Charaktere bei mir auch - zumindest lasse ich sie nicht Handlungen durchlaufen, die keine historische Größe für ihre Umwelt darstellen - sondern am Ende wurde halt immer ein dicker bis seeeehr dicker Stein bewegt...
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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #5 am: 15.06.2008 | 15:12 »
Mein "Style" besteht vor allem darin, dass ich mir nicht mehr Gedanken über "Realismus", "Plausibilität", "Storybogen", etc. mache, als es mir Spaß macht. (Vermutlich geht es den anderen in diesem Thread nicht anders, aber ich hielt es für wichtig das mal direkt anzusprechen. ;) )

Es gibt Spiele bei denen ich Überlegungen zu Storyablauf ansprechender finde, als bei anderen oder bei denen ich gerne taktische und strategische Überlegungen mache. Aber ganz allgemeingültig in Worte fassen, kann ich das nicht. Ausser das ich halt sehr ungeduldig bin was Spaß angeht und wenn es nichts gibt was mich gerade am Spiel reizt oder beschäftigt, dann werfe ich das halt ein oder spiele was anderes.

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #6 am: 15.06.2008 | 15:48 »
Zitat
Mein "Style" besteht vor allem darin, dass ich mir nicht mehr Gedanken über "Realismus", "Plausibilität", "Storybogen", etc. mache, als es mir Spaß macht. (Vermutlich geht es den anderen in diesem Thread nicht anders, aber ich hielt es für wichtig das mal direkt anzusprechen.  )

Hmmm - liegt denn darin nicht gerade der Reiz als Spielleiter??? So ne Art spielerisches/soziales Experiment zu starten und zu schauen wie man die Spieler mit welchen Drehungen in der Handlung (Schaffung neuer Situationen) am meisten unterhalten kann? Ich meine, dass schlägt ja auch auf einen als Spielleiter zurück...:-)

Ich möchte z. B. meine Gruppe zum Abschluss des Ravenloft-Abenteuers in eine Situation bringen, wo sie als Leibwächter beauftragt sind, ihren Schützling - den Enkel Rüdiger Zarowitsch von der Hochzeit mit einem Bauernmädchen - wegzuholen. Allerdings findet diese Hochzeit auf einem Tempel statt, der unter Ezras (weibliche Gottheit) steht, und mit solch mächtigen Zaubern wie "Antipathie" und "Heiligtum" belegt ist - so das die Charaktere nicht angreifen können, ohne allerlei tödliche Zauber auszulösen. Doch würden diese zwei Abwehzauber - welche die Charaktere nicht nur draußen halten, sondern auch jeglichen Angriff ihrerseits verhindert - aufgelöst, wenn sie es schaffen die Priester zum Angriff zu provozieren. Das heißt: Die Charaktere erreichen den Tempel, können nicht rein und nicht angreifen, doch durch das offene Tor sehen sie im Inneren die Hochzeit statt finden und nun müssen sie sehen, wie sie einen der vielen beiwohnenden Priester zum Angriff provozieren können...

...es reizt doch einen zu sehen ob sowas klappt, oder? Und ich habe richtig viel "Denkzeit" in das Szenario gesteckt... 
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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #7 am: 15.06.2008 | 16:26 »
Da müsste man jetzt erstmal ausdiskutieren, was Stil hier bedeutet.

Cineasten können (angeblich) einen Film eines bestimmten Regisseurs oder auch Autors ziemlich gut erkennen, unabhängig vom Genre, weil jeder Regisseur halt einen ihm eigenen Stil hat. Das sollte sich auch auf SLs übertragen lassen. Die Frage wäre also, welche Dinge sind in eurem Stil immer gleich, egal welches System ihr verwendet?

Ich persönlich lege immer Wert auf Immersion und um diese zu erreichen auf Glaubwürdigkeit und Konsistenz innerhalb der Genrekonventionen sowie ein Hochhalten der Spannung durch Scene Framing und Ignorieren von Hartwurst-Regelballast. Das tun aber viele, das ist nicht ausreichend. Außerdem mag ich verworrene Plots mit Aha-Effekten, Momenten, in denen man aus seiner Ameisenperspektive einen Augenblick lang heraus kommt und zum Vogel wird, der das große Ganze sieht und die Zusammenhänge erkennt. Wenn es um Beschreibungen geht, ziele ich eher darauf ab, Eindrücke zu vermitteln, als exakt zu beschreiben. Da fehlt es dann an Details, aber alle Spieler sollten im Normalfall das selbe Gefühl von ihrer Umgebung bekommen.

Auf der Metaebene will ich hohe Spieler-Mitbestimmung und-Mitverantwortung. Da die Art allerdings noch neu für mich ist (ich war, bis ich das Forum kennen gelernt habe, eher Oldschool als SL), habe ich meinen Stil da noch nicht gefunden.
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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #8 am: 15.06.2008 | 17:16 »
Naja, Stil müssten dann ja immer wieder vorkommende Stilelemente sein:

Dumme Dialoge bei Tarantino,
Weiße Tauben bei Woo,
Hodengags bei Sandler,
Visualismus/Dialogarmut bei Hitchcock etc.

Joe Dizzy

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #9 am: 15.06.2008 | 17:53 »
Hmmm - liegt denn darin nicht gerade der Reiz als Spielleiter??? So ne Art spielerisches/soziales Experiment zu starten und zu schauen wie man die Spieler mit welchen Drehungen in der Handlung (Schaffung neuer Situationen) am meisten unterhalten kann? Ich meine, dass schlägt ja auch auf einen als Spielleiter zurück...:-)

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Spieler aus sehr unterschiedlichen Gründen Rollenspiele spielen. Bzw. aus unterschiedlichen Seiten des Rollenspiels ihren Spaß beziehen. Warum sollte es bei Spielleitern anders sein? (Falls dir da noch ein Gedankenanstoss fehlt: hier mehr.)


Ludovico

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #10 am: 18.06.2008 | 14:33 »
Nach Georgios Link bin ich der typische Plotmeister.

Offline Timo

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #11 am: 18.06.2008 | 14:41 »
Ich hänge wohl zwischen Plotmeister und Versorger fest.
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Joe Dizzy

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #12 am: 18.06.2008 | 14:50 »
Ich muss zugeben, dass ich anfänglich dem Versorger-typ sehr kritisch gegenüberstand. Das hab ich mittlerweile hinter mich gelassen. Der Versorger ist ohne Frage eine legitime und sinnvolle Herangehensweise an die Aufgabe des SLs. Dubioser und zweifelhafter ist vielmehr die Forderung von Spielern ein SL hätte gefälligst primär und allein als Versorger Spaß zu finden. Dahinter scheinen sehr unangenehme Machtspielchen zu stehen, denen man sich deutlich werden sollte.

Offline Hr. Rabe

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #13 am: 18.06.2008 | 14:51 »
Schöne Typisierung Georgios. :d

Nach dieser Skala kann ich mich am besten als Weltenbastler mit leichtem Duellantenanstrich sowie einem Hauch Zeremonienmeister beschreiben. 8)
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Offline Falcon

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #14 am: 18.06.2008 | 15:11 »
Typisierungen beantworten macht Spass.

ich habe Georgies typen sicher schon mal irgendwo beantwortet aber egal:

Viel Regisseur und Plotmeister gepaart mit ein wenig Duellant und Zeremonienmeister.


Der Versorger macht nicht immer Sinn, deswegen bin ich mir nicht sicher ob er überhaupt ein seperater Typ ist. Wenn ich Regisseur spiele und meine Spieler wollen das, bin ich dann Versorger? Und wie kann eine Runde dauerhaft existieren deren SL nicht den Spass der Runde im Blick hat?
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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #15 am: 18.06.2008 | 15:16 »
Ich bin wohl eine Mischung aus Weltenbastler und Plotmeister.

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Offline Lord Verminaard

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #16 am: 18.06.2008 | 15:20 »
Irgendwie habe ich das damals verpasst, als du es gepostet hast, Georgios. Schönes Ding! :d

Wir hijacken zwar gerade dem Schlangengott seinen Thread und machen ein „welcher Georgios-SL-Typ bist du?“-Thread draus, aber da der Zug ohnehin schon abgefahren ist, mache ich mal mit.

Ich bin eindeutig Regisseur, mit Affinität zum Schauspieler.
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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #17 am: 18.06.2008 | 15:25 »
Ich bin dann wohl eine Mischung aus  Duellant und Plotmeister. :)

wjassula

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #18 am: 18.06.2008 | 15:52 »
Multiclassing Regisseur/Versorger.

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #19 am: 18.06.2008 | 15:52 »
Plotmeister, Zeremonienmeister, Schauspieler. Wobei die drei Sachen für mich zusammenhängen. Kein Plot und keine Immersion ohne glaubwürdige NSCs, mehr Spielerlebnis durch Aha-Effekte.
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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #20 am: 18.06.2008 | 16:16 »
Dann wohl hauptsächlich Weltenbastler, und natürlich noch ein paar Quentchen hiervon und davon.
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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #21 am: 18.06.2008 | 16:37 »
Bei Deadlands Classic und Savage Worlds und ähnlich gelagerten Rollenspielen: Regisseur und Duellant zu gleichen Teilen, Plotmeister zu einem geringeren Teil (grob geschätzt 4:4:2)

Bei Engel, HeroWars/HeroQuest, Everway und ähnlich gelagerten Rollenspielen: Weltenbastler , Plotmeister, und Regisseur zu gleichen, aber geringeren Teilen (grob geschätzt 4:3:3)

Da ich UNTERSCHIEDLICHE Spiele auf UNTERSCHIEDLICHE ART spiele und auch leite, kann ich hier keine generelle, für alle Rollenspiele, die ich so leite, gültige Stil-Angabe machen. - Das heißt nicht, daß man nicht dasselbe Rollenspiel auch sehr unterschiedlich leiten kann. Man kann Engel statt stark in die Welt abzutauchen auch eher auf der NSC-Schauspieler-Ebene ansiedeln, man kann aus Engel aber nichts machen, was das Duellanten-Bedürfnis befriedigt, weil es einfach an Regelbasis fehlt, auf der man als Duellant ein hartes aber faires (Gegen-)Spiel machen kann.

Das ist ja auch ein Grund, warum ich z.T. so krass unterschiedliche Spiele GERNE leite wie Engel/Everway gegenüber Savage Worlds z.B.. Sie befriedigen unterschiedliche Bedürfnisse und Gelüste, die ich in puncto Rollenspiel habe. Nicht immer alles zur selben Zeit, aber alle immer mal wieder.

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #22 am: 18.06.2008 | 16:38 »
hier mehr
Haha, sau gut.


Als Spielleiter bin ich von der Sorte, die völlig unvorbereitet in einen Abend gehen, um sich von den Erwartungen der Spieler überraschen zu lassen. Heisst: ziemlich generischer Anfang, der endgültige Charakter des Abenteuers wird dann bestimmt, wenn ich den Spekulationen der Spieler lausche oder mich an diesen oder jenen Film erinnere.

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #23 am: 18.06.2008 | 18:08 »
Regisseur/Versorger

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Re: Euer "Spielleiter - Style"
« Antwort #24 am: 20.06.2008 | 16:37 »
Ohje ... abgesehn davon dass ich nen recht hartwurstiger SL bin (bei D&D) würde ich mich dennoch zwischen Weltenbastlern, Plotmeistern und Versorgern einordnen ...
Der Versorger klingt zwar etwas komisch nach meinem Ärger mit dem mangelndem Hintergrund, zu dem ich meine Spieler in dem Falle mal zwingen will, aber da ich weiß dass sie das kämpfen über alles lieben geht das in die Welt und die Plots ein .. ich versuche eben einen Kompromiss zwischen den Vorlieben zu finden.

Generell Kenne ich Player Empowerment nicht *g*. Wie Feuersänger schon sagte: sie können nachfragen. Wenns passt und ne coole Idee is: klar. Schließlich sind sie keine Deppen sondern schon Profis. Aber keine Übermächtigen. Schließlich sollen sie meine Welt ja nicht einfach so per Fingerschnippen aus den Angeln heben ;-)
o
L_
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