Und, mal ehrlich... Nicht jeder Spieler ist ein schlechter Mensch, nur weil er SW nicht spielt oder nicht mag. SW ist nicht der Systemheiland, auf den alle deutschen Spieler NUR gewartet haben und der sie aus ihrem traurigen Dasein herausführen wird.
Nein, das ist klar.
Aber ich denke, nicht wenige Rollenspieler schrauben daheim an ihrem eigenen Rollenspielsetting herum.
Es scheitert (!) nach vielen eigenen schmerzhaften Erfahrungen meist am System (also den Spielregeln).
Entweder wird versucht etwas ganz neues aus dem Boden zu stampfen und dann verzettelt man sich im Detail
oder aber man versucht ein bestehendes System zu kopieren und mit Tuning zu verbessern, kann das dann aber nicht öffentlich machen, hat meistens auch nur das Tuning schriftlich festgehalten und oftmals ist der getunte Klon dann auch gar nicht besser als das Original.
Hier bietet Savage Worlds einen sehr schönen Ansatz, weil man ein Grundgerüst bekommt, auf dem man aufbauen kann.
GURPS hatte etwas ähnliches, war mMn aber zu komplex und GURPS hat auch nie eine Fan-Lizenz rausgegeben, die dazu ermutigt hat, sein eigenes Werk zu publizieren.
D20 hatte etwas ähnliches, war mMn aber auch zu komplex und eben zu D&D, was viele Leute (besonders in Deutschland) davon abgeschreckt hat, ihre eigenen Ideen damit zu verwirklichen.
In sofern ist SW nichts neues, aber dadurch, dass es einfacher ist, zu Eigenkreationen ermutigt und man sich aus den USA auch etliches abgucken kann, empfinde ich das als eine sehr schöne Chance, dass die Fanmeile einen Leg-Baukasten bekommt, mit der viele experimentieren können.
Bestimmt werden sehr viele Eigenkreationen auch wieder ungeboren sterben oder in der Schublade oder der eigenen Runde versaueren. Aber ein paar werden sich aufraffen und was veröffentlichen. Und da hoffe ich auf "möglichst viele".
Natürlich gibt es genug Spieler, denen SW nichts bringt, weil es deren Vorstellung von "wie man spielt" nicht unterstützt.
Aber SW ist frisch und frech - und vielleicht bringt es einigen was.
Das hoffen wir alle...